Endlich selbstständig: Worauf Gründer achten sollten

Genug von grauem Büroalltag, schlechter Bezahlung und unfairen Chefs? Eine Alternative ist die Selbstständigkeit. Tipps für den Start.

Frau über einem Tisch mit Stift und Papier.
© wayhomestudio / Freepik

Jeden Tag von 9 bis 5 (meist länger) im Büro, nervige Meetings, langweilige Aufgaben, schlecht gelaunte Vorgesetzte und kaum Aufstiegschancen. So sieht die Realität vieler Arbeitnehmer in Deutschland aus. Das sorgt für Unzufriedenheit. Warum also nicht sein eigener Chef werden und die Selbstständigkeit anstreben? Sicher, das ist kein Selbstläufer und kann auch schief gehen. Aber wenn es funktioniert, kann sich das Leben in eine ganz andere, bessere Richtung entwickeln.

Die 5 Top-Prioritäten für Gründerinnen und Gründer

Sicherlich bringt die Freiberuflichkeit auch potenzielle Nachteile mit sich. So gilt Selbständigkeit zum Beispiel als zu risikoreich und unrentabel. Einer, der es wissen muss: Jörg Roos. Als „Personal CFO“ und Business Mentor hat Roos eine Unternehmensplattform gegründet und berät Solo-Selbstständige, Start-ups und Unternehmen rund um das Thema Finanzen. Er weiß daher genau, welche Finanzkalkulationen Existenzgründer anstellen sollten. Für das Format Lexware „Tell Your Story“ hat der Experte  einige gute Tipps geteilt, die wir hier für Sie zusammengefasst haben. Seiner Meinung nach sollten sich Unternehmensgründer beispielsweise zu Beginn vor allem fünf Prioritäten setzen. Sonst könnte sich die Geschäftsidee schnell als Rohrkrepierer erweisen.

Jörg Roos
Jörg Roos ist erfolgreicher Podcaster, Blogger, Autor und Coach. © Miri Fenske
  • Hilfe in Anspruch nehmen: „Du bist selbstständig, aber nicht allein!“, so die Ermutigung des Experten. „Viele Städte und Gemeinden bieten Existenzgründungshilfen an, die den Start erleichtern können. Begleitend werden Veranstaltungen angeboten, die Wissen vermitteln und den Austausch mit Gleichgesinnten ermöglichen.“ Darüber hinaus gibt es zahlreiche Gründermessen, auf denen zum Teil auch Kapitalgeber vertreten sind, so dass eine Kontaktaufnahme leichtfällt. Außerdem gibt es in vielen Regionen Deutschlands so genannte Business Angels, also erfolgreiche Unternehmer:innen, die Existenzgründern kostenlos als Mentoren zur Seite stehen.
  • Netzwerken: Gründer sollten so viel wie möglich mit ihrer Zielgruppe sprechen – und vor allem genau zuhören. Ideal dafür sind Netzwerkveranstaltungen, Konferenzen, Messen etc., wo sich die Zielgruppe trifft. Roos rät: „Finde dort heraus, ob du mit deiner Idee ein echtes Problem lösen könntest und – ganz wichtig! – wieviel sie bereit sind, dafür zu zahlen“.
  • Vertrieb priorisieren: Man muss eine Zielgruppe verstehen und einen Weg finden, wie Interessent:innen zu Kund:innen und begeisterten Fans werden. Es gilt, dabei den einfachsten Weg zu suchen und zu finden und dabei daran zu denken, die Zusammenarbeit so einfach wie möglich zu gestalten. „Konkret geht es um die richtigen Kanäle und das richtige Angebot, das man seiner Zielgruppe über diese Kanäle zur Verfügung stellt,“ so Roos.
  • Sich auf das Wesentliche konzentrieren: Viele Gründer beschäftigen sich am Anfang viel zu sehr mit Logo, Website und Co. Das ist alles wichtig, aber eine gute erste 80-Prozent-Lösung, die schnell erreicht ist, reicht am Anfang völlig aus. Man sollte seine Zeit besser in die Kundschaft und die wertschöpfenden Prozesse investieren. „Diesen Fehler habe ich selbst übrigens auch gemacht. Sonst wäre der Erfolg noch früher gekommen – da bin ich sicher!“, so Roos.
  • Vor Ort beim Kunden arbeiten: Viele Gründer konzentrieren sich zu schnell darauf, orts- & zeitunabhängig arbeiten zu wollen. Die eigene Freizeit steht viel mehr im Mittelpunkt als die Begeisterung der Kundschaft. Das Erleben der Kunden und ein echtes Verständnis für ihre Situation sollten aber zunächst im Vordergrund stehen. Dabei ist es oft sehr sinnvoll, 1:1 mit vor Ort zu arbeiten und ganz klassisch Zeit gegen Geld zu tauschen. Roos ist sicher: „Aus dieser Erfahrung entstehen dann oft die guten Ideen, die auch eine effektive und gleichzeitig zeitunabhängige Zusammenarbeit ermöglichen.“

Roos fasst zusammen: „Wenn du dazu bereit bist und mit deiner Geschäftsidee ein möglichst brennendes Problem löst, wofür deine Zielgruppe bereit ist Geld auszugeben, dann wird sich auch deine Selbstständigkeit lohnen. In diesem Fall wird sie sich finanziell lohnen, aber auch dein Leben wirklich bereichern. Doch bis es so weit ist, vergehen in der Regel 3-5 Jahre.“

Was Jörg Roos in Sachen Liquiditätsplanung in Krisenzeiten rät?

Selbstständigkeit & Finanzen: Von Anfang an richtig machen

Ebenfalls ein wichtiges Thema sind die Finanzen. Laut Roos ist es entscheidend, von Anfang an die Entwicklung der Kosten und Einnahmen im Blick zu behalten. Dabei sei es wichtig zu verstehen, wie viel Geld einem selbst gehört und wie viel z.B. dem Finanzamt. Und man darf nicht die bürokratischen Pflichten vergessen: Rechnungen schreiben, die Buchhaltung dokumentieren oder Löhne und Gehälter auszahlen sind Beispiele für alltägliche Aufgaben. Grundlegende Eckpfeiler eines jeden Unternehmens sind schließlich die kaufmännischen und finanziellen Prozesse. Roos: „Die Basis für eine gute Finanzplanung ist immer die Buchhaltung. Das gilt für jedes Unternehmen, egal wie groß es ist. Als Selbstständiger ist es also wichtig einen digitalen Buchhaltungsprozess zu leben, der möglichst schnell geht und gleichzeitig einen vollständigen Überblick über die Vergangenheit bietet.“

Ein gefürchteter Fehler in diesem Zusammenhang ist laut Roos, dass viele Existenzgründer zum Schreiben und Archivieren von Rechnungen zunächst Word und Excel statt eines professionellen Buchhaltungsprogramms verwenden. Dabei ist der Einsatz von Office-Programmen nicht GoBD-konform und daher verboten. Besser sei daher der Einsatz einer Buchhaltungslösung. Ross empfiehlt gerne lexoffice von Lexware. Er selbst nutzt die Software seit vielen Jahren und ist begeistert, wie einfach und schnell sich die Buchhaltung damit erledigen lässt. Durch die Zeitersparnis hat der Unternehmer mehr Raum für sein Geschäft – was wiederum zu mehr Umsatz führt. „Ich kann mit Fug und Recht behaupten, dass jeder einzelne meiner Kunden nach der Einführung von lexoffice besser dasteht als vorher; sie haben Licht in das vermeintliche Dunkel ihrer betrieblichen Kennzahlen bekommen – und das auf eine komfortable und kostengünstige Art und Weise“



Den Überblick über die Zahlen behalten

Lexoffice leistet darüber hinaus wertvolle Dienste, wenn es darum geht, jederzeit einen Überblick über die eigenen Zahlen zu haben, ohne viel eigene Zeit investieren zu müssen. Wer sich lieber auf die Selbstständigkeit als solche konzentrieren möchte und weniger auf bürokratische Formalitäten, ist beim Marktführer gut aufgehoben. Zwei der vielen Gründe, warum Jörg Roos lexoffice seinen Kund*innen empfiehlt.

Und er hat noch einen guten Tipp: Sich von anderen Gründern inspirieren lassen. Schließlich hat jeder seine eigene Geschichte und andere Hürden überwunden. Eine gute Anlaufstelle ist die Internetseite „Tell Your Story“ von Lexware, die diesen Menschen eine Bühne gibt.

Hinter jedem Unternehmen stecken einzigartige Menschen. Auf „Tell Your Story“ erzählen sie ihre Geschichten.

Fazit

Selbstständigkeit lohnt sich, wenn man sie wirklich will und weiß, worauf man sich einlässt. Gerade am Anfang muss man sich voll einbringen – auch wenn das bedeutet, mal in den sauren Apfel beißen und andere  schöne Dinge des Lebens hinten anstellen zu müssen. Bis man die Ernte einfährt, vergehen meist mehrere Jahre – aber dann kann die Selbstständigkeit eine wahre berufliche wie private Erfüllung sein.