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Second Hand im Herbst: Keller ausmisten und verborgene Schätze zu Geld machen

Von der systematischen Sortierung bis zur optimalen Plattformwahl – IMTEST zeigt, wie aus Kellerfunden profitable Second-Hand-Verkäufe werden.

Second Hand im Herbst Header
Die Herbstzeit bietet die ideale Gelegenheit, vergessene Schätze zu entdecken und zu verkaufen. © IMTEST

Die Blätter fallen, draußen wird es ungemütlich und die Tage werden kürzer. Der Herbst lädt dazu ein, mehr Zeit in den eigenen vier Wänden zu verbringen – und dabei endlich den längst überfälligen Kellerputz anzugehen.

Zwischen verstaubten Kartons, alten Elektrogeräten und vergessenen Kleidungsstücken verbergen sich oft wahre Schätze, die als Second-Hand-Artikel nicht nur anderen eine Freude bereiten, sondern auch noch ordentlich Geld in die Kasse spülen können.

Systematisch ausmisten – der erste Schritt zum Second-Hand-Erfolg

Wer seinen Keller betritt, steht oft vor einem scheinbar unüberwindbaren Chaos. Allerdings liegt der Schlüssel in der systematischen Herangehensweise: Jeder Gegenstand wird dabei in eine von vier Kategorien sortiert – behalten, spenden, entsorgen oder verkaufen. Gerade die Verkaufs-Kategorie birgt oft Überraschungen: Das alte iPhone, der kaum genutzte Thermomix oder die Designer-Handtasche können auf Second-Hand-Plattformen durchaus attraktive Preise erzielen.

Der Herbst bringt dabei einen besonderen Vorteil mit sich: Viele Menschen suchen jetzt nach Winterkleidung, Küchengeräten für die Plätzchen-Saison oder gemütlicher Deko für die dunkleren Monate. Folglich sind Second-Hand-Artikel in diesen Kategorien entsprechend gefragt und lassen sich schneller verkaufen.

Keller ausmisten
Systematisches Sortieren ist der Schlüssel zum erfolgreichen Second-Hand-Verkauf. © IMTEST

Die besten Second-Hand-Plattformen im Überblick

Der deutsche Second-Hand-Markt bietet verschiedene Plattformen, die alle ihre spezifischen Stärken haben. Daher entscheidet die Wahl der richtigen Verkaufsplattform oft über den Erfolg:

PlattformEignungVorteile
eBay.deElektronik, Sammlerstücke, MarkenartikelGroße Reichweite, Auktionsfunktion
VintedKleidung, Schuhe, AccessoiresMode-Community, einfache Bedienung
ShpockAlltagsgegenstände, Deko, MöbelFlohmarkt-Atmosphäre, lokal fokussiert
Facebook MarketplaceVielseitige Möglichkeiten, besonders Möbel und TechnikDirekter Kontakt, lokale Vernetzung
Momox / Rebuy /ZoxsBücher, DVDs, ElektronikFester Ankaufspreis, Versandabwicklung
EtsyVintage-Artikel (20+ Jahre), HandgemachtesSpeziell für besondere / seltene Stücke
KleinanzeigenMöbel, Haushaltsgeräte, TechnikLokal und überregional, gebührenfrei

Erfahrene Second-Hand-Verkäufer nutzen oft mehrere Plattformen parallel, um die Reichweite zu maximieren und verschiedene Zielgruppen zu erreichen. Außerdem erhöht diese Strategie die Wahrscheinlichkeit eines schnellen Verkaufs erheblich.

Gefragte Second-Hand-Kategorien mit Wertstabilität

Bestimmte Produktkategorien erweisen sich im Second-Hand-Bereich als besonders wertstabil. Dabei führt hochwertige Technik diese Liste an: Ein iPhone 13 Pro erzielt je nach Zustand und Speichergröße typische Wiederverkaufswerte zwischen 209 und 371 Euro. Gleichzeitig erreichen Küchengeräte wie der beliebte Thermomix TM6 auf Second-Hand-Plattformen regelmäßig Preise von 650 bis 800 Euro (Stand: Oktober 2025).

Darüber hinaus sind Designermöbel, Markenkleidung, hochwertige Kinderwagen und Retro-Spielzeug gefragte Second-Hand-Artikel. Zusätzlich bescheren Sammlergegenstände wie alte Spielkonsolen, Vinyl-Schallplatten oder limitierte Editionen oft überraschend hohe Verkaufspreise. Insbesondere Nostalgie-Artikel aus den 80er und 90er Jahren erleben derzeit einen regelrechten Boom auf den Plattformen.

iPhone 13 Pro Verkaufsfoto
Hochwertige Technik wie iPhones behalten ihren Wert im Second-Hand-Markt besonders gut. © IMTEST

Checkliste für den perfekten Second-Hand-Verkauf

Artikel optimal präsentieren: Den Gegenstand vor dem Fotografieren gründlich reinigen – das steigert den Wert erheblich. Anschließend Fotos bei Tageslicht oder mit einer guten Lampe aufnehmen, dabei verschiedene Winkel zeigen und Details wie Markenlogos oder besondere Features hervorheben. Kratzer oder Gebrauchsspuren nicht verstecken, sondern ehrlich zeigen – das schafft Vertrauen und verhindert spätere Reklamationen.

Marktgerechte Preise ermitteln: Vor der Preisfestlegung mindestens drei ähnliche Angebote auf verschiedenen Plattformen checken. Als Faustregel gilt: Bei gut erhaltenen Markenartikeln etwa 60-70% des Neupreises ansetzen. Außerdem immer „VB“ (Verhandlungsbasis) hinzufügen – die meisten Käufer erwarten einen kleinen Nachlass und fühlen sich so als Gewinner.

Verkaufsstarke Anzeigen formulieren: In der Überschrift die wichtigsten Suchbegriffe verwenden Informationen über Marke, Modell und Zustand sollten hier stehen. Darüber hinaus in der Beschreibung alle relevanten Details nennen: Kaufdatum, Originalzubehör, Grund des Verkaufs. Bei Elektronik auch Funktionsfähigkeit bestätigen. Tipp: Abends oder am Wochenende einstellen – dann sind die meisten Nutzer online.

Stressfrei und sicher abwickeln: Versandkosten vorab mit Online-Rechnern ermitteln und im Angebot angeben. Bei wertvollen Artikeln nur versicherten Versand anbieten. Für Abholungen neutrale Orte wie Supermärkte oder Bahnhöfe wählen. Dabei PayPal-Käuferschutz nutzen oder bei Abholung nur Barzahlung akzeptieren.

Verkaufserfolg maximieren: Auf Nachrichten innerhalb weniger Stunden antworten – schnelle Kommunikation erhöht die Verkaufschancen enorm. Bei ausbleibendem Interesse nach einer Woche den Preis um 10-15% senken oder auf einer anderen Plattform versuchen. Außerdem sind Mehrfach-Inserate auf verschiedenen Portalen erlaubt und erhöhen die Reichweite.

Nachhaltigkeit trifft auf Wirtschaftlichkeit

Second-Hand-Verkäufe verbinden ökologische Nachhaltigkeit mit praktischem Nutzen. Dabei erhalten gebrauchte Gegenstände ein zweites Leben, Ressourcen werden geschont und gleichzeitig entsteht zusätzliches Einkommen. In Zeiten steigender Lebenshaltungskosten bietet der Second-Hand-Markt somit eine willkommene Einnahmequelle.

Der herbstliche Keller-Check entwickelt sich so zur doppelt lohnenden Investition: Das Zuhause wird aufgeräumt, Platz für Neues geschaffen und die Haushaltskasse aufgebessert. Mit den richtigen Plattformen und einer durchdachten Verkaufsstrategie lassen sich aus vergessenen Kellerschätzen durchaus beachtliche Summen generieren – perfekt für die gemütliche Jahreszeit, die vor uns liegt.