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Thermomix it yourself: Eigene Rezepte in Cookidoo erstellen

Mit dem Thermomix können nur vorgegebene Rezepte gekocht werden? Falsch! Hier erfährst Du Schritt für Schritt, wie Du eigene Rezepte in Cookidoo erstellen kannst.

Eine Hand hält ein Smartphone mit Cookidoo-App in die Kamera. Im Hintergrund der Thermomix TM7.
© IMTEST / Dr. Lotta Kinitz

Ein großer Vorteil des Thermomix ist die große Rezeptbibliothek Cookidoo, die Vorwerk in einem Abo-Modell zur Verfügung stellt. Tausende Rezepte sind dort vorhanden, vom Hersteller ausprobiert und in einfach zu folgenden Schritt-für-Schritt-Anleitungen aufbereitet. Das ist besonders für Kochanfängerinnen und -Anfänger praktisch. Wer den Anweisungen auf dem Display folgt, erhält am Ende ein schmackhaftes Gericht – garantiert sogar Vorwerk selbst. Doch gerade Kochprofis fühlen sich dadurch auch mal eingeschränkt in ihrer Kreativität und möchten lieber eigene Kreationen ausprobieren. Im Modus „freies Kochen“ ist das gar kein Problem, doch auch Cookidoo bietet seit einiger Zeit die Möglichkeit, eigene Rezepte als Guided-Cooking-Anleitung einzuspeichern.

IMTEST zeigt Schritt für Schritt, wie das geht – und warum es sich lohnt.



Schritt 1: Neues Rezept in Cookidoo erstellen

In der Cookidoo-App gibt es auf der Startseite Rezept-Vorschläge und -Inspirationen. Um selbst eine neue Kreation hinzuzufügen, müssen Nutzende daher zunächst in den Reiter „Meine Rezepte“ wechseln. Dort sind alle bereits erstellten, eigenen Anleitungen zu finden und neue können per Plussymbol angelegt werden.

Schritt 2: Grundlegende Informationen zum Rezept

Die Maske, die sich daraufhin in Cookidoo öffnet, fordert zunächst den Namen des neuen Rezepts sowie Angaben zur Zubereitungs- und Gesamtzeit sowie zur Portionsgröße. Dabei ist es allerdings den Nutzenden überlassen, ob sie alle Felder ausfüllen wollen. Nur dann entsteht aber am Ende eine Anleitung wie von Vorwerk selbst.

Wichtig: Die Optionen Zubereitungs- und Gesamtzeit klingen zunächst wie Synonyme. Tatsächlich ist bei Ersterem aber die reine Arbeitszeit gemeint, die sich durchaus stark von der Gesamtzeit unterscheiden kann. Denn etwa während einer Kochphase ist meist kein Eingreifen der Nutzenden mehr notwendig, wodurch die Zubereitungszeit deutlich kürzer ist als die Gesamtzeit. Außerdem können auch Vorbereitungen, wie etwa Einfrieren von Zutaten oder Gehenlassen von Hefeteig, die Gesamtzeit verlängern.

Schritt 3: Zutaten fürs Cookidoo-Rezept

Als Nächstes können die Zutaten eingetragen werden. Hierbei ist es als Vorbereitung für die folgenden Rezeptschritte sinnvoll, über das Format der Zutaten nachzudenken. Denn: Alle Angaben in Millilitern oder Gramm sind anschließend mit der Wiege-Funktion des Thermomix zu kombinieren. Lautet der Eintrag hingegen „2 Teelöffel“ oder ähnlich, funktioniert diese Verknüpfung nicht. Etwa bei der Zugabe von Milch oder Wasser kann es daher vorteilhaft sein, „200 Milliliter“ statt „1 Glas“ zu schreiben.

Sind alle Zutaten angelegt, kann im Anschluss auf Rezeptschritte geklickt werden.

Schritt 4: Schritt-für-Schritt Anleitung anlegen

Um einzelne Rezeptschritte anzulegen, kann stets zwischen einem Messer- und einem Waagen-Symbol ausgewählt werden. Die Waage öffnet automatisch die zuvor erstellte Zutatenliste, auf der Nutzende die passenden Einträge finden. Insbesondere bei der Verwendung des neuen Thermomix TM7 lassen sich dabei mehrere Zutaten in einem Schritt zusammenfassen, da hier am Ende eine Liste zum Abhaken entsteht.

Beim Messersymbol lassen sich hingegen Verarbeitungsschritte anlegen. Dazu öffnet sich eine Auswahl der klassischen drei Thermomix-Funktionen, in der Nutzende Zeit, Temperatur und Drehzahl des Messers festlegen können. Wahlweise kann stattdessen oben rechts auch auf „Modi“ umgeschaltet werden, um Automatikprogramme wie „Teig kneten“ auszuwählen.

Schritt 5: Tipps geben und Geräte auswählen

Zu einem echten Cookidoo-Rezept gehören abschließend noch Tipps, die Nutzende optional eintragen können – etwa, um auf Vorbereitungs-Schritte oder alternative Zutaten hinzuweisen. Außerdem lässt sich am Ende der Eingabe-Maske festlegen, für welche Thermomix-Modelle das Rezept geeignet ist. Zur Auswahl stehen die Modelle der letzten Jahre, die über die Funktion „Guided Cooking“ verfügen. Für so einfache Rezepte wie in unserem Beispiel eignen sich alle drei – TM5, TM6 und TM7. Sind aber etwa spezielle Funktionen ausgewählt, die ältere Geräte nicht beherrschen, kann eine Einschränkung sinnvoll sein.

Schritt 6: Foto hinzufügen

Abschließend können Nutzende noch ein Foto des fertigen Ergebnisses hinzufügen. So ist die entstehende Rezeptkachel später optisch ansprechender.

Sind alle Felder ausgefüllt und bestätigt, fehlt am Ende nur noch der Abschluss per „fertig“ (oben rechts).

Ein Smartphones mit geöffneter Cookidoo-App und rotem Pfeil, um einzelne Schritte deutlich zu machen.
© Vorwerk, IMTEST

Schritt 7: Eigene Cookidoo-Kreation mit dem Thermomix kochen

Das fertige Cookidoo-Rezept ist anschließend im eigenen Konto gespeichert. Möchten Nutzende es aufrufen, finden sie es im Reiter „Meine Rezepte“ und können es beispielsweise per „Heute kochen“ auf den Wochenplan setzen und mit dem Thermomix synchronisieren.

Anschließend wird das Rezept ganz normal auf dem Thermomix-Display angezeigt und lässt sich Schritt für Schritt verfolgen. Vorwerk gibt allerdings noch eine Warnung aus, dass es sich um ein privates Rezept ohne Gelinggarantie handelt.

Alle Personen, die auf das gleiche Cookidoo-Konto zugreifen – etwa Paare oder Familien, können das neue Rezept nun nachkochen. Wer es darüber hinaus auch weiteren Freundinnen oder Freunden zur Verfügung stellen will, findet unter dem Drei-Punkte-Menü zudem die Option „teilen“. Hier kann der Link zum Rezept entweder kopiert oder direkt per Kommunikation-App verschickt werden. Zur Auswahl stehen etwa E-Mail-Programme, WhatsApp, Teams oder Instagram. Zugänglich ist die erstellte Kreation allerdings nur für Bekannte, die ebenfalls ein Cookidoo-Konto besitzen.

Fazit

Die Funktion „Meine Rezepte“ funktionierte im Praxistest einwandfrei. Die Testerin fand sich im Programm leicht und intuitiv zurecht und konnte das simple Beispielrezept in wenigen Minuten erstellen. Der Zeitaufwand ist dabei aber natürlich stark vom Rezept selbst abhängig, also etwa von der Anzahl der Zutaten und der einzelnen Rezeptschritte. Ein Vorteil bringt diese Option vor allem dann, wenn Cookidoo-Nutzende kreative Abwandlungen von bestehenden Rezepten festhalten oder eigene Kreationen mit Anderen teilen wollen.

Dr. Lotta Kinitz schloss 2016 ihren Bachelor of Science an der HAW Hamburg ab. Anschließend absolvierte sie in Bonn den Master in Lebensmitteltechnologie...