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Die beste UV-Kleidung im Check: Sicher durch den Sommer

Ein hoher UV-Schutz, beispielsweise durch Kleidung, ist entscheidend, um die Haut vor Sonnenbrand, vorzeitiger Alterung und dem erhöhten Hautkrebsrisiko zu schützen.

Frau trägt Kind auf dem Arm, sie stehen bei sonnigem Wetter am STrand und blicken aufs MEer
© Pexels / Ciindy Veliz Aray

Sonnenschutz ist weit mehr als nur eine Vorsichtsmaßnahme an heißen Sommertagen, er ist essenziell für die langfristige Gesundheit unserer Haut. Ob beim Wandern, am Strand oder im Garten: Wenn die Sonne im Sommer vom Himmel brennt, ist guter Schutz gefragt, um die UV-Belastung und damit unter anderem das Risiko für Hautkrebs zu reduzieren. Sonnencreme ist dabei schon nicht verkehrt, aber noch viel effektiver ist Kleidung mit integriertem UV-Schutz. In diesem Ratgeber gibt IMTEST einen Überblick über die beste UV-Kleidung für Babys, Kinder und Erwachsene. Darüber hinaus beantwortet IMTEST in einem Interview mit dem Bundesamt für Strahlenschutz die wichtigsten Fragen rund um dieses Thema.

Die beste UV-Kleidung im Überblick

UV-Kleidung sollte im Sommer unverzichtbarer Begleiter für jegliche Aktivitäten im Freien sein. Der sogenannte UPF-Wert (Ultraviolet Protection Factor) gibt dabei an, wie viel länger man theoretisch in der Sonne bleiben kann, bis sich unter der Kleidung ein Sonnenbrand bilden kann. Er funktioniert ähnlich wie der SPF (Sun Protection Factor) bei Sonnencreme, nur eben für Textilien. Je höher der UPF-Wert, desto besser der Schutz. Die besten Kleidungsstücke für Kinder und Erwachsene hat IMTEST hier zusammengetragen.

Nabaiji UV-Shirt langarm Baby

UV-Kleidung muss nicht teuer sein, daher sind die Produkte von Decathlon besonders beliebt. Ein Beispiel ist das UV-Langarmshirts für Kleinkinder, das in vier verschiedenen Farben angeboten wird.

Laut Decathlon bietet es einen UPF50+-Schutz und soll dabei mindestens 95 Prozent der UV-Strahlen abhalten, selbst wenn es nass ist. Besonders praktisch für den Strand: Dank der Maschenstruktur soll verhindert werden, dass Sandkörner am Stoff hängen bleiben. Auch im Freibad leistet das Shirt gute Dienste, da es für bis zu 100 Stunden Chlorresistenz leistet. Zum einfachen und schnellen An- und Ausziehen hat das Shirt eine Knopfleiste im Nacken. Der Preis liegt bei 9,99 Euro.

Vaude Women’s Farley Stretch Zip Off Pants II

Die Vaude Women’s Farley Stretch Zip Off Pants II ist eine leichte Trekkinghose für Damen, ideal für Mehrtagestouren. Dank atmungsaktivem, schnelltrocknendem und elastischem Material bietet sie hohen Tragekomfort und optimale Bewegungsfreiheit.

Vaude Women's Farley Stretch Zip Off Pants II

blaue Trekkinghose auf weißem Grund

Die Hose ist wasserabweisend, DWR-imprägniert und schützt laut Hersteller mit UPF 50 zuverlässig vor UV-Strahlung. Praktische Details wie abnehmbare Hosenbeine, mehrere Taschen und ein elastischer Hüftbund machen sie besonders funktional für wechselnde Bedingungen. Zudem soll sie mit nachhaltigen Materialien und Zertifizierungen wie Green Shape und Grüner Knopf punkten.



Smartwool Hoodie

Der Smartwool Hoodie kombiniert Merinowolle und Bio-Baumwolle für hohen Tragekomfort, Temperaturregulierung und Geruchshemmung. Trotz enanliegendem Schnitt bietet er gute Bewegungsfreiheit, bleibt dazu formstabil und eignet sich gleichermaßen für Freizeit und Büro.

Smartwool Hoodie

grüner Hoodie auf weißem Grund

Mit einem UV-Schutzfaktor von 40+ schützt der Hoodie laut Smartwool zuverlässig vor Sonneneinstrahlung. Außerdem ist das Material mulesing-frei sowie ZQ-zertifiziert.

Sunday Afternoons-Baby’s Play Hat Sonnenhut

Egal ob Kinder oder Erwachsene – nichts geht über eine geeignete Kopfbedeckung, wenn man sich länger in der Sonne aufhält. Die Auswahl ist riesig, so dass jeder ein schickes Modell für sich finden kann. Der Baby’s Play Hat beispielsweise von Sunday Afternoons ist eine leichte Kopfbedeckung für Kleinkinder, die zuverlässigen UV-Schutz mit UPF 50+ bietet.

Sunday Afternoons-Baby's Play Hat

pinkfarbener Kindersonnenhut mit Nackenschutz auf weißem Grund

Mit extra Nackenschutz und Kinnband schützt er effektiv Kopf, Hals und Nacken vor Sonne. Dank des verstellbaren Kinnriemens bleibt der Hut auch bei Bewegung sicher an Ort und Stelle. Das Material aus 100 % Polyamid ist angenehm leicht und pflegeleicht. Fünf wählbare, fröhliche Farben machen den Hut zum idealen Begleiter für sonnige Tage in der Freizeit.

Kid’s Windrose T-Shirt von Trollkids

Das Kid’s Windrose T-Shirt von Trollkids ist ein vielseitiges Kurzarmshirt für Kinder, das ideal für Freizeit, Wandern und Trekking, einfach für jeden Tag geeignet ist. Es besteht aus einer Mischung aus Baumwolle und Polyester, ist schnelltrocknend und bietet dank UPF 30+ einen guten UV-Schutz.

Kid's Windrose T-Shirt von Trollkids

blaues T-Shirt mit Aufdruck auf weißem Grund

Laut Hersteller wiegt es nur 120 Gramm und ist in sieben Farben sowie neun Größen erhältlich, der Preis liegt bei knapp 20 Euro.

Geprüfte UV-Kleidung erkennen Eltern am ausgewiesenen UPF

Dr. Cornelia Baldermann ist wissenschaftliche Referentin im Fachgebiet für Optische Strahlung des Bundesamtes für Strahlenschutz und verrät, worauf Eltern achten sollten.

Portrait Frau Dr. Cornelia Baldermann
Jedes Kleidungsstück schützt vor UV-Strahlung. Wie hoch dieser Schutz ist, hängt unter anderem von der Art des Gewebes, der Porengröße, der Faserdicke, der Materialzusammensetzung und der Farbe ab.Dr. Cornelia Baldermann, Wissenschaftliche Referentin im Fachgebiet Optische Strahlung des Bundesamtes für Strahlenschutz

Gut zu wissen: Der Verbraucher erkennt UV-Schutzkleidung daran, dass der UV-Protection Factor (UPF) und der für die UPF-Ermittlung verwendete Standard angegeben ist.

Portrait Frau Dr. Cornelia Baldermann
Beim Kauf von UV-Schutzkleidung sollten Verbraucherinnen und Verbraucher darauf achten, ob und welcher UV-Schutz-Faktor (UPF) angegeben ist und mit welchem Standard er ermittelt wurde. Es gibt drei Standards: den Australisch-Neuseeländischen Standard (AS/NZS 4399:1996), den Europäischen Standard (EN 13758-1) und den UV-Standard 801. Beim Australisch-Neuseeländischen und dem Europäischen Standard wird nur am ungedehnten, trockenen Textil im Neuzustand gemessen. Beim UV-Standard 801 wird der UV-Schutz auch am nassen, gedehnten Textil geprüft.Dr. Cornelia Baldermann, Wissenschaftliche Referentin im Fachgebiet Optische Strahlung des Bundesamtes für Strahlenschutz


Nahaufnahme T-shirt, eine Hand hält das Etikett in die Kamera
Beim Kauf von UV-Kleidung sollten Eltern die Etiketten beachten. Diese Kleidungsstück trägt den UPV-80 Schutz. © Hohenstein

Der Vorteil von UV-Kleidung liegt klar auf der Hand: Zum einen können bei Textilien viel höhere UPF erreicht werden, die selbst über denen von Sonnenschutzmittel mit sehr hohem Schutz (50+) liegen. Zum anderen ersparen sich Eltern lästiges Ein- und Nachcremen an allen Stellen, die mit Kleidung bedeckt sind. Gesicht und Hände dürfen natürlich nicht vergessen werden.

Portrait Frau Dr. Cornelia Baldermann
UV-Schutz wird bei Textilien in erster Linie über die verwendete Textilfaser und die Webart erreicht. Die Farbe kann eine zusätzliche Rolle spielen. Synthetische Fasern wie Polyester, Nylon und Spandex können UV-Strahlung blockieren und absorbieren. Der UV-Schutz ist umso höher, je dicker und faseriger das Garn ist, je dichter das Material gewebt, je geringer die Porengröße und je dunkler die Farbe ist.Dr. Cornelia Baldermann, Wissenschaftliche Referentin im Fachgebiet Optische Strahlung des Bundesamtes für Strahlenschutz

Kinderhaut muss besonders gut geschützt werden

Gerade bei Kindern sollten Eltern daher auf UV-Kleidung setzen, denn die Haut der Kleinen ist gegenüber UV-Strahlung empfindlicher als die Erwachsenenhaut.

Portrait Frau Dr. Cornelia Baldermann
Unter anderem erhöht zu viel UV-Strahlung in der Kindheit das Risiko für Hautkrebs im Erwachsenenalter. Das liegt daran, dass Kinderhaut anders aufgebaut ist als Erwachsenenhaut. Die Zelltypen, die bei der Entstehung von Hautkrebs eine Rolle spielen (z.B. Haarfollikel- oder Hautstammzellen), liegen bei Kindern näher an der Hautoberfläche. Dadurch sind diese Zellen der UV-Strahlung stärker ausgesetzt. Durch zu viel UV-Strahlung wird in Kinderhaut außerdem die Bildung von Pigmentmalen angestoßen. Dies ist ein weiterer Risikofaktor für Hautkrebs.

Auch die Augen von Kindern sind empfindlicher gegenüber UV-Strahlung. Bei Kindern kann mehr UV-Strahlung bis zur Netzhaut vordringen als bei Erwachsenen. Deswegen sollten Kinderaugen zur Vorbeugung von Augenschäden besonders geschützt werden.
Dr. Cornelia Baldermann, Wissenschaftliche Referentin im Fachgebiet Optische Strahlung des Bundesamtes für Strahlenschutz



So finden Eltern das richtige Kleidungsstück

Wie hoch der UPF des jeweiligen Kleidungsstücks sein sollte, hängt von verschiedenen Faktoren ab. So ist zum einen der individuelle Hauttyp entscheidend, sowie der sogenannten UV-Index, der täglich unter anderem vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) und Deutschen Wetterdienst veröffentlicht wird.

Aber auch Reflexionen an hellen Oberflächen wie Sand, Asphalt, Wasser oder Schnee spielen eine Rolle, denn sie intensivieren die UV-Strahlung noch. Die Messungen im Rahmen des deutschlandweiten UV-Messnetzes des BfS/UBA sowie des Deutschen Wetterdienstes und weiteren assoziierten Institutionen ergaben, dass im Juni und Juli die höchsten Tagesspitzenwerte des UV-Index erreicht werden können: In Nord- und Mitteldeutschland 8 bis 9, in Süddeutschland 9, im Hochgebirge von Mitte Mai bis Mitte Juli 11.

Als Anhaltspunkt empfiehlt sich bei einem Index von 5 bis 6 einen UPF für Kinderhaut von 20-40. Bei stärkerer Sonnenintensität, also zwischen 7 und höher sollten Eltern auf Kleidungsstücke mit einem UPF-Faktor von 60-80 zurückgreifen.


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Kathrin Schräer hat an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg Technikjournalismus studiert und ihr Studium als Diplom-Journalistin (FH) erfolgreich abgeschlossen....