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Mascara im Test: Welche Tusche kann man sich abschminken?

Der große Kosmetik-Check: Was ist drin in der Wimpertusche? Welche Unterschiede gibt es zwischen populären Marken, wie Charlotte Tilbury, Maybelline und Essence? IMTEST klärt auf.

Ein zweigeteiltes Bild: Links die fünf Mascaras im Test mit geöffneten Kappen, sodass die Bürsten zu sehen sind. Rechts eine Frau, die sich die Wimpern schminkt.
© IMTEST / Caroline Neumann

Ein Hauch Glanz für den Tag – viele setzen dabei auf Mascara. Gerade im Alltag bleibt wenig Zeit fürs Schminken. Doch voluminöse Wimpern sorgen schnell für einen frischen Blick. Und der zählt – nicht nur im Spiegel.
Doch selbst Vielnutzerinnen wissen oft nicht, welche Inhaltsstoffe in Wimperntusche enthalten sind und welche davon schädlich sein könnten. IMTEST hat fünf nicht wasserfeste Mascaras von erfahrenen Testerinnen sowie im akkreditierten, chemischen Labor prüfen lassen. Dabei konnte eine Tusche mit besonders starkem Preis-Leistungsverhältnis punkten.

Die IMTEST-Siegelträger

Den Testsieg ergatterte sich dabei die Legendary Lashes Volume 2 von Charlotte Tilbury. Da diese Wimperntusche aber auch vergleichsweise teuer ist, erhält die I Love Extreme Mascara von Essence den Preis-Leistungssieg.

Der Testsieger: Charlotte Tilbury Legendary Lashes Volume 2

Die Legendary Lashes Volume 2 konnte im Test vor allem durch gute Noten in Optik und Anwendung glänzen.

Der Testsieger: Legendary Lashes Volume 2 von Charlotte Tilbury

Charlotte Tilbury Legendary Lashes Mascara

Die Testerinnen empfanden die Handhabung der Tilbury-Bürste als sehr einfach und auch die aufgenommene Tusche-Menge wurde als gut bewertet. Der Geruch des Wimpernmake-ups war zudem angenehm und die Deckkraft auf den Wimpern sehr gut.

Außerdem nahm nicht nur die Länge der Wimpern im Test merklich zu, sondern auch das Volumen. So entstand eine sehr starke Betonung der Wimpern mit viel Schwung, ohne dass dabei die Wimpern verklebten oder die sogenannten „Fliegenbeine“ entstanden.

Außerdem hielt die Wimperntusche auch im Regen-Test – simuliert mit einer Sprühflasche – noch vergleichsweise gut auf den Wimpern der Testerinnen. Wenige Partikel lösten sich und klebten daraufhin auf der Haut, doch die Tusche verschmierte nicht. Dennoch war die Augenfarbe am Ende des Tages mithilfe von Abschmink-Öl leicht zu entfernen.

Das akkreditierte, chemische Labor sprach zudem eine generelle Unbedenklichkeit für den Charlotte-Tilbury-Mascara aus – auch, wenn einige Substanzen nachgewiesen wurden, die zumindest empfindliche Haut reizen können. Die chemische Verbindung Formaldehyd wirkt in großen Mengen sogar krebserregend, war aber nur in Spuren nachzuweisen. Und auch Mineralöle wurden im nachgeweisen. Die Mengen lagen unter den gesetzlichen Grenzwerten, können aber dennoch die Schleimhäute reizen.

Im Vergleich zu anderen Marken gehört die Legendary Lashes Volume 2 ins Premium-Segment. Im Hersteller-Webshop lagen die Kosten zum Testzeitpunkt bei 30 Euro für 8 Milliliter Wimperntusche.

  • PRO
    • starker Volumen- und Längenzuwachs beim Schminken der Wimpern, starke Betonung der Wimpern ohne „Fliegenbeine“, Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben für Inhaltsstoffe
  • KONTRA
    • Nachweis von Formaldehyd und MOAH in der chemischen Laboranalyse, vergleichsweise hoher Preis

Imtest Ergebnis:

gut 1,7

Weitere Informationen zur Mascara von Charlotte Tilbury gibt es hier im Einzeltest.

Der Preis-Leistungssieger: Essence I Love Extreme Mascara

Auch die Mascara von Essence konnte im Test mit Deckkraft, Längen- und Volumenzuwachs punkten. Die Bürste der Wimperntusche war für die Testerinnen aber etwas ungewohnt und schwierig zu handhaben.

Essence I Love Extreme Mascara

Der Essence I love Extreme Crazy Volume Mascara mit geöffneter Kappe und Bürste auf weißem Hintergrund.

Die Essence-Mascara duftete dezent und ließ sich gut dosieren. Ihre unterschiedlich langen Borsten machten das Auftragen aber schwieriger als beim Testsieger – es braucht etwas Übung. Sonst drohen schnell verklebte Wimpern und Fliegenbeine.

IMTEST-Tipp: Mit einer sauberen Wimpernbürste lässt sich das Ergebnis gut nachbessern. Im Testzeitraum sorgte die Mascara öfter für Komplimente – manche hielten die Wimpern sogar für künstlich.

Im Regen-Test verschmierte die Wimperntusche etwas, bekam aber noch die Beurteilung „befriedigend“. Das Abschminken am Abend wurde insgesamt als einfach bewertet, auch wenn eine Testerinnen stärkere Probleme damit hatte. Hier empfiehlt sich demnach eine gute Waschlotion und/oder ein spezieller Augenmake-up-Entferner, um die Farbe einfacher wieder loszuwerden.

Im chemischen Labortest waren die meisten Analysen unauffällig. Lediglich Spuren von Mineröl wurden in der Essence-I-Love-Extreme-Crazy-Volume-Mascara gefunden. Auch hier liegen die nachgewiesenen Mengen unter den gesetzlichen Höchstgrenzen und gelten daher als unbedenklich. Dennoch gilt: Je weniger problematische Substanzen eine Wimperntusche enthält, desto besser. Schließlich sind einige aromatischen Mineralölkohlenwasserstoffen (MOAH) als potenziell krebserregend eingestuft.

  • PRO
    • starker Volumen- und Längenzuwachs im Test, deutliche Betonung der Wimpern erkennbar, Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben für Inhaltsstoffe, vergleichsweise preiswert (UVP zum Testzeitpunkt: 2,99 Euro für 12 Milliliter)
  • KONTRA
    • Handhabung im Test etwas schwierig, Tendenz zu „Fliegenbeinen“, Nachweis von MOAH im chemischen Labor

Imtest Ergebnis:

gut 2,1

Die weiteren Testkandidaten ohne Siegel

Neben den Siegelträgern hat IMTEST noch drei weitere Wimpernfarben in den Test geschickt. Was diese ausmacht, ist im Folgenden zusammengefasst.

Der Luftige: L’Oréal Paris Air Volume Mascara

Die Wimperntusche von L’Oréal Paris landete im Test auf dem zweiten Platz.

L'Oréal Paris Air Volume Mega Mascara

Die L'Oreal Paris Air Volume Mascara mit geöffneter Kappe und Bürste auf weißem Hintergrund.

Punkten konnte die Air Volume Mascara vor allem in der Optik und Handhabung. Die Testerinnen waren vom Volumen- und Längenzuwachs überzeugt und hatten kaum Probleme mit Verklebungen oder „Fliegenbeinen“. Den Geruch der Wimperntusche empfanden sie dabei zwar als etwas streng, aber noch nicht störend.

Im Regen-Test sammelte die Wimpernfarbe von L’Oréal allerdings große Minuspunkte. Nach dem Kontakt mit dem Test-Wassernebel verschmierte die Farbe mehr als alle anderen Testkandidaten.

Dafür war sie im chemischen Labor die unauffälligste Mascara und bekam somit die beste Note in diesem Punkt. Lediglich einige Mineraöl-Rückstände waren festzustellen.

  • PRO
    • gute Optik mit starker Betonung der Wimpern, einfache Handhabung im Test, leicht abzuschminken, bestes Ergebnis des Testfelds im chemischen Labor
  • KONTRA
    • verschmierte im Regen-Test stark, Mineralöl-Rückstände enthalten

Imtest Ergebnis:

gut 1,9

Der Natürliche: Maybelline New York Colossal 100 % Black

Die Wimperntusche von Mabelline New York brachte im Praxistest das schlichteste Ergebnis.

Maybelline New York Colossal 100% Black

Der Maybelline New York The Colossal 100 % Black mit geöffneter Kappe und Bürste auf weißem Hintergrund.

Der Längen- und Volumenzuwachs waren auch nach zwei Schichten noch moderat, sodass die Mascara hier nur „befriedigende“ Bewertungen erhielt. Dafür sahen die Wimpern anschließend am natürlichsten aus.

Einige Testerinnen klagten allerdings trotz der geringen Tusche-Menge und Deckkraft über Verklebungen der Wimpern. Zudem empfanden einige den Geruch als unangenehm.

Im Regen-Test gab es ebenfalls die Testnote „befriedigend“, da die Wimpernfarbe zwar leicht verschmierte, die Wimpern selbst aber dennoch eine gute Optik behielten.

Dafür wies der chemische Labortest nicht nur einige Mineralöl-Rückstände nach, sondern auch halogenorganische Verbindungen. Diese gelten als Allergie-auslösend und können somit Augenreizungen, Haut-Rötungen oder geschwollene Augenlider hervorrufen. Außerdem können diese Moleküle in der Umwelt nur biologisch abgebaut werden und reichern sich daher an. Die nachgewiesenen Mengen lagen aber allesamt unterhalb der geltenden Grenzwerte.

  • PRO
    • natürlichster Look im Test, einfache Handhabung
  • KONTRA
    • Längen- und Volumenzuwachs im Test nur moderat, Geruch etwas unangenehm, verschmierte im Regen-Test, Nachweis von Mineralölen und halogenorganischen Verbindungen im Chemielabor

Imtest Ergebnis:

befriedigend 2,6

Der Amazon-Tipp: Max Factor X 2000 Calorie Mascara

Wimperntusche von Max Factor ist nicht nur bekannt, sondern auch beliebt – zumindest wenn man den Empfehlungen von Amazon glauben darf.

Max Factor X 2000 Calorie Mascara

Die Max Factor 2000 Calorie Mascara mit geöffneter Kappe und Bürste auf weißem Hintergrund.

Im Test erwies sich die Max-Faktor-X-2000-Calorie-Mascara als einfach zu handhaben und zeigte auch ein gutes Ergebnis. Der Längenzuwachs war in zwei Schichten deutlich zu sehen, wenn auch das Volumen der Wimpern optisch vergleichsweise wenig zunahm. Das verlieh den mit Max-Faktor getuschten Augen eine Natürlichkeit, aber weniger Betonung als bei einigen Konkurrenten.

Was allerdings alle Testerinnen bemängelten, war der unangenehm chemische Geruch der Wimpernfarbe. Zudem klagten einige über eine Tendenz zu „Fliegenbeinen“ beim Schminken.

Dem Regen-Test konnte die Mascara von Max Faktor dafür aber glänzen. Der wässrige Sprühnebel schien der Farbe kaum etwas auszumachen. Sie hielt am besten stand.

Das Resümee des Chemielabors sah hingegen weniger rosig aus. Neben wenigen Mineraöl-Rückständen wurden auch Formaldehyd, Benzylalkohol und Schwermetalle nachgewiesen. Waren die gefunden Mengen auch im unbedenklichen Bereich unterhalb der geltenden Maximalwerte, können sie dennoch zu gereizten Schleimhäuten führen oder Allergien auslösen. Außerdem stehen einige Stoffe im Verdacht, krebserregend zu sein. Weniger wäre hier demnach mehr!

  • PRO
    • deutlicher Längenzuwachs im Test, natürlicher Look der Wimpern, bestes Ergebnis des Testfelds im Regen-Test
  • KONTRA
    • Betonung der Wimpern im Test nur moderat, Tendenz zu Verklebungen, Abschminken im Test vergleichsweise schwierig, enthielt laut Chemielabor-Analyse Spuren und Rückstände von diversen, unerwünschten Stoffen

Imtest Ergebnis:

befriedigend 2,7

Fazit

Die Wimperntusche von Charlotte Tilbury erzielte im Test die besten Ergebnisse in der Optik, der Anwendung und dem Trageverhalten. Sie ist allerdings auch mit Abstand die teuerste Augenfarbe im Test mit der geringsten Menge in der Flasche. Preis-Leistungs-Sieger wird deswegen die Essence-Mascara mit „gutem“ Testurteil und dem günstigsten Preis im Testfeld.

Die Testergebnisse im Detail

Die detaillierten Testergebnisse aller fünf Mascara finden sich in der folgenden Tabelle als Übersicht.

So testet IMTEST Mascara

Um die wichtigsten Eigenschaften der Produkte zu beurteilen, musste sich die Wimperntuschen im Test der Beurteilung durch drei erfahrene IMTESTerinnen stellen. Dabei wurden an verschiedenen Test-Tagen je eine Mascara am Morgen in zwei Schichten auf die Wimpern aufgetragen, im Tagesverlauf beobachtet und abends wieder abgeschminkt.

Darüber hinaus mussten sich die Wimpernfarben im Regen-Test beweisen. Dazu wurden die geschminkten Augen mit Leitungswasser aus einer Sprühflasche befeuchtet. Die Testerinnen beurteilten daraufhin, wie gut die Testprodukte auf den Wimpern hielten.

Zusätzlich zu den Tests im IMTEST-Labor wurden die Mascaras zudem im akkreditierten, chemischen Labor Eurfins beurteilt. Wimperntusche besteht heutzutage vorwiegend aus Farbpigmenten, Ölen und Wachsen. Manchmal kommen noch weitere Bestandteile hinzu, etwa Duft- oder Baustoffe, die etwa die Wimpern verlängern sollen. Das Labor überprüfte, ob die Herstellerangaben stimmten und ob unerwünschte Stoffe enthalten waren. Vor allem wurde hier nach folgenden Stoffen gesucht:

  • Mikrobielle Verunreinigungen,
  • Mineralöle (MOAH),
  • Halogenorganische Verbindungen,
  • Schwermetalle,
  • Formaldehyd,
  • Benzylakohol.

FAQ** – IMTEST beantwortet die wichtigsten Fragen zu Wimperntusche

1. Welche Arten von Wimperntusche gibt es und worin unterscheiden sie sich?

Es gibt vor allem verlängernde, verdichtende, schwunggebende und wasserfeste Mascaras.
Verlängernd: für optisch längere Wimpern
Verdichtend: für mehr Volumen
Schwunggebend: hebt die Wimpern an (oft mit gebogener Bürste)
Wasserfest: hält bei Sport, Regen oder Tränen, lässt sich aber schwerer entfernen
Im hier gezeigten Testfeld handelt es sich durchweg um Mascaras, die mit Volumen-Effekten werben.

2. Ist wasserfeste Mascara schädlicher als normale?

Wasserfeste Wimperntusche enthält stärkere Filmbildner, was die Farbe widerstandfähiger gegen Nässe macht. Das kann an regnerischen Tagen oder bei Anlässen praktisch sein, die einen zu Tränen rühren. Unpraktisch ist jedoch meist, dass sich dieses Wimpernmake-up auch schwerer wieder entfernen lässt. Durch stärkeres Reiben beim Abschminken können Wimpern dann brüchig werden und sogar ausfallen. Wasserfeste Schminke lohnt sich daher vor allem für Situationen, wo sie wirklich nötig ist. Für den Alltag reicht hingegen meist normale Mascara.

3. Wie lange ist eine Mascara haltbar?

Viele Kosmetika haben auf ihrer Verpackung eine eigene Angabe, wie lange man sie verwenden sollte. Der kleine Tiegel mit der Zahl gibt die Anzahl an Monaten an, die für die Benutzung unbedenklich sind. Die meisten Empfehlungen sprechen von drei bis sechs Monaten. Danach steigt nämlich das Risiko dafür, dass sich Keime in der Wimperntusche sammeln. Das kann zu Augenreizungen führen. Was auf jeden Fall gilt: Trocknet die Mascara aus oder riecht ungewöhnlich, sollte sie sofort entsorgt werden.Eine Finger zeigt auf die schwarze Beschriftung auf einer pinken Mascara-Flasche. Im Hintergrund ist eine helle Wand mit Muster zu sehen.

4. Worauf sollte man bei der Zusammensetzung von Wimpernfarbe achten?

Empfehlenswert sind Mascaras:
– ohne Parabene, Mineralöle oder Duftstoffe – insbesondere für alle mit empfindlichen Augen
– allergiegetestete oder vegane Produkte – besonders für sensible Haut
– mit pflegenden Inhaltsstoffen wie Panthenol oder Rizinusöl – für alle, deren Wimpern Stärkung gebrauchen können.

5. Wie entfernt man Mascara am besten?

Den Tag über oder auch mal eine Nacht durch soll die Wimperntusche ohne Verschmieren sitzen. Doch irgendwann muss sie auch wieder runter vom Gesicht. Das funktioniert am zuverlässigsten mit mildem Make-up-Entferner oder Mizellenwasser (normale Mascara). Im Fall von wasserfester Schminke sollte man am besten mit einem ölhaltigen Entferner oder speziellem 2-Phasen-Produkt arbeiten.
Wichtig in beiden Fällen: Sanft tupfen statt rubbeln, um Wimpern und Haut nicht zu reizen.Eine Frau mit dunklen Haaren wischt mit einem weißen Tuch über ihre Augen. An der Hand trägt sie mehrere, silberne Ringe.



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**Dieser Abschnitt wurde mithilfe von KI erstellt, vor der Veröffentlichung aber von der Redaktion eingängig geprüft und überarbeitet.

Dieser Test wurde im Februar 2023 durchgeführt und folgt noch nicht dem IMTEST-Bewertungsverfahren 2025. Eine Aktualisierung erfolgt in Kürze und kann ggf. zu geringfügigen Änderungen von Noten und/oder Platzierungen führen.

Dr. Lotta Kinitz ist seit Mai 2022 Teil des IMTEST-Teams. Derzeit ist sie sowohl Redakteurin als auch stellvertretende Testleiterin für Produkttests. Als...