Smartwatches müssen längst keine Luxusprodukte mehr sein. Wer Schritte zählen, den Puls überwachen, Nachrichten empfangen oder den Schlaf tracken will, bekommt mittlerweile schon für rund 100 Euro ein voll ausgestattetes Gerät ans Handgelenk – zumindest versprechen das viele Hersteller. Ein Beispiel dafür ist die neue Xiaomi Redmi Watch 5, die mit großem Display, langer Akkulaufzeit und vielen Funktionen bei einem sehr günstigen Preis punkten will.
Doch wie alltagstauglich ist die günstige Smartwatch wirklich? Wo liegen ihre Stärken – und wo muss man Abstriche machen? IMTEST hat die Xiaomi Redmi Watch 5 im Praxistest genau unter die Lupe genommen.
Produktdetails
- Unverbindliche Preisempfehlung: 109,99 Euro
- Maße: 4,8 × 4,1 × 1,1 Zentimeter
- Gewicht: 33,5 Gramm (ohne Armband)
- Konnektivität: Bluetooth
- Garantie: 24 Monate
Verpackung und Lieferumfang: Kompakt und reduziert
Im Lieferumfang enthalten sind bei Xiaomi die Redmi Watch 5, ein Ladekabel, das man magnetisch an die Uhr steckt, und eine Anleitung.

Die Verpackung ist dabei vergleichsweise kompakt, besteht allerdings nicht nur aus Pappe, sondern besitzt einzelne Plastikelemente.
Design und Tragekomfort: Groß, aber komfortabel
Xiaomi bietet die Smartwatch in einer einzigen Größe an, mit einem sehr großen, quadratischen Display (Diagonale: 2,07 Zoll). Zum Vergleich: Das ist noch größer als die Apple Watch 10 (2 Zoll). Als Farben stehen Obsidian Black, Lavender Purple und Silver Gray zur Auswahl. Das Armband besteht jeweils aus Kunststoff und lässt sich durch einen Schnellverschlusses austauschen.

Die Verarbeitung von Gehäuse und Armband wurde im Test als „gut“ bewertet, war aber nicht ganz so hochwertig wie beispielsweise bei der Huawei Watch GT 5. Zudem wirkte die Smartwatch aufgrund ihrer Größe gerade an schmalen Handgelenken schnell sehr „mächtig“. Abgesehen davon war die Watch aber sehr leicht und ließ sich im Test bequem tragen. An der rechten Seite befindet sich eine dreh- und klickbare Krone.
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Bildschirm und Bedienung der Watch GT 5: Kräftige Farben treffen leichte Navigation
Die Redmi Watch 5 hat Xiaomi mit einem AMOLED-Farbdisplay ausgestattet. Das Display überzeugte im Test mit kräftigen und scharfen Farben und war auch bei Dunkelheit oder direkter Sonneneinstrahlung sehr gut ablesbar. Eine Always-On-Option, für einen dauerhaft eingeschalteten Bildschirm, ist hier ebenfalls an Bord. Außerdem spannend: Neben der angesprochenen Möglichkeit, das Armband zu wechseln, kann man bei Xiaomi zudem aus über 200 verschiedenen Ziffernblättern auswählen. Eigene Kreationen sind ebenso möglich.

Die Bedienung der Smartwatch gelang im Test einfach. Wer auf dem Bildschirm nach unten streicht, erhält Nachrichten und Benachrichtigungen. Streicht man nach oben, gibt es einige Gesundheitswerte und das Wetter. Nach rechts gestrichen, erscheinen die Einstellungen und ein Klick auf die Krone präsentiert die Apps der Smartwatch.
Akkulaufzeit: Viel Ausdauer im Test
Die Akkulaufzeit einer Smartwatch hängt stark vom tatsächlichen Nutzungsverhalten ab. Xiaomi selbst gibt eine Akkulaufzeit von bis zu 24 Tagen an. Im Test konnte IMTEST für die Redmi Watch 5 bei einer alltäglichen Nutzung (inklusive regelmäßigem Sportmodus und smarten Funktionen wie dem Anzeigen von Nachrichten) eine Akkulaufzeit von 13 Tagen messen.

Das entspricht, ebenso wie die Laufzeit von 50 Stunden im Sportmodus, einem sehr guten Wert. Die Apple Watch 10 muss dagegen beispielsweise weiterhin quasi jeden Tag geladen werden.
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Smarte Funktionen: Deutliche Mängel
Neben Funktionen zum Tracken der Gesundheit und Fitness, stehen für viele Nutzenden die smarten Funktionen einer Smartwatch im Vordergrund. Mit der Xiaomi Redmi Watch 5 ließen sich dabei im Test problemlos eingehende Anrufe annehmen, sofern das Smartphone per Bluetooth verbunden war. Das Zurückrufen der letzten Anrufer oder das Eintippen einer Nummer auf einem Tastenfeld funktionierten ebenfalls tadellos. Nachrichten (etwa von WhatsApp) konnten angezeigt werden.

Allerdings ist es nicht möglich, Nachrichten in irgendeiner Form zu beantworten. Man kann diese nur lesen und löschen. Ein weiteres Manko: Eine Bezahlfunktion, wie sie etwa Garmin mit Garmin Pay bietet, ist bei Xiaomi nicht vorgesehen. Auch einen App-Store gibt es bei Xiaomi nicht. Dafür sind 28 Apps auf der Smartwatch bereits vorinstalliert, was jedoch eine vergleichsweise kleine Zahl ist. Ein kleiner Trost: Es ist möglich, mit der Uhr Musik auf dem Smartphone zu steuern oder direkt auf die Smartwatch herunterzuladen.
Gesundheitsfunktionen und Messgenauigkeit: Schwächer als die Konkurrenz
Im Testfeld der Gesundheitsfunktionen ist die Xiaomi Redmi Watch 5 insgesamt nur befriedigend aufgestellt. So kann das Modell die Herzfrequenz und die Blutsauerstoffsättigung messen. Anders als die Huawei Watch GT 5 ist eine Messung der Körpertemperatur jedoch nicht vorgesehen. Dagegen ist es zusätzlich möglich, den Schlaf zu tracken sowie die Atmung und das Stresslevel zu messen

Im Gegensatz zu anderen, teureren Smartwatches ist aber weder ein EKG an Bord, noch eine Funktion, um die Herzfrequenzvariabilität zu bestimmen oder den Blutdruck zu messen. Im IMTEST-Labor hat die Uhr von Xiaomi gezeigt, dass sie recht genau misst. Bei der Ermittlung der Herzfrequenz gab es eine durchschnittliche Abweichung im Vergleich zum selbst-gemessenen Wert von 1,7 Schlägen. Bei der Blutsauerstoffsättigung lag die durchschnittliche Abweichung bei drei Prozentpunkten.
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Trainingsfunktionen der Redmi Watch 5: Ausbaufähiges Angebot
Für das Fitness-Training im Alltag bietet Xiaomi mit der Redmi Watch 5 über 150 Sportarten, für die man einen eigenen Sportmodus starten kann. Während des Trainings (im Test: Laufen) zeigte die Smartwatch dann eine gute Anzahl an Werten an. Dazu gehörten die Zeit, Distanz, durchschnittliche Geschwindigkeit, Kalorien und die Schrittfrequenz.

Die Auswertung nach dem erfolgten Training war dagegen etwas dünn. Hier wurden nur einige wenige Werte, wie die Zeit in den einzelnen Herzfrequenz-Bereichen, angezeigt. Die Funktionen zur Trainingsplanung sind bei Xiaomi ebenfalls eher überschaubar. Erholungszeiten zeigt die Watch aber auch an. Zur Motivation der Nutzenden setzt Xiaomi auf persönliche Rekorde und einstellbare Ziele.
Navigationsfunktionen: Nicht vorhanden
Im Testpunkt GPS-Genauigkeit konnte die Xiaomi Redmi Watch 5 sehr gute Ergebnisse erreichen. Auf einer 1-Kilometer-Teststrecke ergab sich keinerlei Abweichung.

Sehr ärgerlich: Die Smartwatch bietet keinerlei Navigationsfunktionen, die heute eigentlich zu den Standards auf diesen Geräten gehören. Auf der aktuellen Google Pixel Watch 3 ist Google Maps beispielsweise auch offline verfügbar.
Fazit
Die Xiaomi Redmi Watch 5 möchte mit einem großen Display, langer Akkulaufzeit und vielen Funktionen zu einem günstigen Preis punkten. Im Test sitzt die Smartwatch (trotz der Größe) bequem am Handgelenk, lässt sich einfach bedienen und gut ablesen. Außerdem ist die Akkulaufzeit top.
Doch im Test zeigt sich ebenfalls: Wer günstig will, muss Abstriche machen. Bei den smarten Funktionen gibt es ebenso Defizite wie bei den Gesundheitsfunktionen und den Trainingsfunktionen. Navigationsfunktionen sind zudem gar nicht erst vorhanden.
- PRO
- Günstiger Preis, hoher Tragekomfort, super Akkulaufzeit.
- KONTRA
- Wenig smarte Funktionen, Gesundheits- und Trainingsfunktionen.
Imtest Ergebnis:
befriedigend 2,67
Alternativen zur Redmi Watch 5
Wer eher auf der Suche nach einer Sportuhr ist, für den lohnt sich ein Blick auf die auf die Garmin Fenix 8. Hier gibt es etwa viele Aktivitätsprofile, smarte Funktionen, einen Tauchcomputer, Taschenlampe und Navigation.
Als Lifestyle-Uhr kann dagegen die Google Pixel Watch 3 interessant sein. Diese bietet neben ausgezeichneten Smartwatch-Qualitäten auch viele Sport- und Fitnessfunktionen.
So testet IMTEST Smartwatches
IMTEST testet Smartwatches in unterschiedlichen Bereichen. Ein großer Oberpunkt sind Sportfunktionen. Hier wird unter anderem geschaut, für welche Sportarten sich Sportmodi starten lassen, welche Trainingsdaten die Uhr anzeigt und und inwieweit sie das Training im Anschluss auswerten kann. Auch Funktionen zur Trainingsplanung und Motivation werden hier einbezogen. Die Navigation und GPS-Messgenauigkeit fallen ebenfalls unter diesen Testpunkt. Im Bereich Gesundheitsfunktionen prüft IMTEST, welche Werte wie Blutsauerstoffsättigung oder Stresslevel die Watch erfasst. Die Messgenauigkeit bestimmter Werte überprüft IMTEST ebenso.

Im Testbereich der smarten Funktionen testet IMTEST unter anderem, inwieweit das Telefonieren, Beantworten von Nachrichten, Musikabspielen und Bezahlen mit der Uhr möglich ist. Außerdem prüft IMTEST, wie lange der Akku der Smartwatches im Alltag und beim Sport hält, wie einfach die Bedienung des Geräts klappt, wie bequem das Modell am Handgelenk sitzt und wie gut es ablesbar ist. Schlussendlich zählen ebenfalls die Umweltfreundlichkeit der Verpackung und die Herstellergarantie in die Gesamtnote rein.
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Dieser Test wurde vollständig in 06/25 durchgeführt. Die Berechnung aller Ergebnisse der aktuellen Version basiert auf dem IMTEST-Bewertungsverfahren 2025 und den Hersteller-UVP von 06/25.