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AirPods Pro 3 im Test: Evolution statt Revolution – mit einem echten Gesundheitsbonus

Die AirPods Pro 3 sind Apples neueste Premium-In-Ears. Aber reicht das für ein Must-Have, oder ist der Fortschritt überschaubar?

Header AirPods Pro 3
Die neuen AirPods Pro 3 von Apple versprechen viele Neuerungen. Doch wie alltagstauglich sind diese wirklich? © IMTEST / Pascal Bartholomäus

Die dritte Generation der AirPods Pro bringt frischen Wind in Apples In-Ear-Flaggschiff. Mit verbesserter Passform und neuen Funktionen, darunter ein praktisches Gesundheitsfeature, versprechen sie noch mehr Komfort und Nutzen. Doch wie gut sind die AirPods Pro 3 wirklich – und lohnt sich ein Upgrade von den bisherigen Modellen? IMTEST hat das neue Spitzenmodell genau unter die Lupe genommen.

Apple AirPods Pro 3

Apple AirPods Pro 3

Die wichtigsten Neuerungen im Überblick

  • ANC: 4x bessere Geräuschunterdrückung als bei den ersten AirPods Pro
  • Sound: Multiport-Architektur für ein stimmiges Klangerlebnis
  • Mikrofon: Rauschärmeres Telefonieren
  • Ohrstöpsel: Jetzt in 5 verschiedenen Größen verfügbar
  • Herzfrequenz: Messung von Herzfrequenz und Kalorienverbrauch möglich
  • IP57-Zertifizierung: Schutz vor Staub, Wasser und Schweiß
  • Live-Übersetzung: Noch nicht in Europa nutzbar

Frischer Style, perfekter Sitz: Neues Design überzeugt!

Im Test sitzen die AirPods Pro 3 sicher und bequem im Ohr. Die Bauform ähnelt dem Vorgänger, doch die Stöpsel sind stärker in Richtung Gehörgang geneigt – das verbessert den Halt. Auch bei Bewegung verrutschen sie kaum und drücken nicht. Die Silikonaufsätze gibt es jetzt in fünf Größen statt wie bisher in vier. Die Bedienung läuft wie gewohnt über die Touchfläche außen. Im Falltest bleibt das Ladecase meist geschlossen – nur einmal springt ein Hörer heraus.

Hörer AirPods Pro 3
Die Hörer sind beim neuen Modell leicht gebeugt und zeigen mehr in Richtung Gehörgang. © IMTEST / Welf Sendel

Das Case fällt etwas größer aus und fühlt sich weniger hochwertig an als beim Vorgänger. Der frühere Verbindungsknopf auf der Rückseite entfällt – stattdessen liegt das neue Touch-Element vorn. Eine Öse für Tragelaschen ist wieder an Bord. Geliefert werden Kopfhörer, Case und fünf Silikonaufsätze. Ein Ladekabel muss separat gekauft werden.

Case AirPods Pro 3
Das Case sieht gleich aus wie beim Vorgängermodell, unterscheidet sich aber etwas in der Verarbeitung. © IMTEST / Welf Sendel

Alles im Griff dank einfacher Bedienung

Beide Hörer lassen sich individuell mit Kurzbefehlen belegen. Über die Touchfläche regelt man die Lautstärke, springt zwischen Titeln oder nimmt Anrufe an. Die Kopplung gelingt einfach – ein Onboarding erklärt die wichtigsten Funktionen. Zusätzlich erkennt das System Kopfgesten: Ein Nicken bestätigt, ein Kopfschütteln lehnt ab.



Die AirPods lassen sich einfach steuern: Touch-Gesten regeln Siri, Anrufe oder Musik – getrennt pro Ohr. Medien stoppen automatisch, wenn man einschläft. Die Ortung per Apple-Dienst ist präzise. Auch Android-Geräte lassen sich verbinden, wenn auch mit Einschränkungen. Schade: Die Übersetzungsfunktion bleibt in Europa bisher gesperrt.

Jeder Beat sitzt: So gut klingen die AirPods Pro 3

Die neue Multiport-Architektur erzeugt ein sauberes, klares Klangbild mit satten Bässen, die selbst bei basslastiger Musik nicht übersteuern. Besonders auffällig ist der Raumklang – er vermittelt das Gefühl, mitten im Konzert zu sitzen. Auch Videos und Streams profitieren vom ausgewogenen Sound. Beim Telefonieren sind Stimmen gut verständlich, klingen aber weiterhin etwas dumpf – wie schon beim Vorgänger. Im Alltag dämpft das starke ANC die Umgebungsgeräusche zuverlässig. Funktionen wie personalisiertes 3D-Audio und Kopferfassung verstärken den räumlichen Eindruck.



Neue ANC-Generation: Ruhe genießen

Die aktive Geräuschunterdrückung der AirPods Pro 3 ist stark und filtert selbst in einer belebten Innenstadt fast alle Umgebungsgeräusche heraus. Gespräche außerhalb sind nur noch leicht wahrnehmbar, und nur besonders laute Geräusche dringen gedämpft ans Ohr.

Für unterschiedliche Alltagssituationen stehen drei Modi zur Verfügung – Transparenz, Adaptiv und Geräuschunterdrückung –, die ein flexibles Anpassen an die jeweilige Umgebung ermöglichen.

ANC AirPods Pro 3
Das verbesserte ANC lässt die Klänge des urbanen Alltags verstummen. © IMTEST / Welf Sendel

Akkulaufzeit: Konzert-Marathon oder One-Hit-Wonder?

Apple gibt für die AirPods Pro 3 eine Wiedergabedauer von bis zu acht Stunden mit aktiviertem ANC an. Im Test hielten die Hörer bei maximaler Lautstärke 8,35 Stunden durch. Eine vollständige Aufladung verbraucht rund 50 % der Case-Kapazität. So sind mit einem vollen Ladecase etwa drei Ladezyklen möglich – das ergibt rund 25 Stunden Wiedergabezeit unter Idealbedingungen.

Ladestand AirPods Pro 3
Beim Öffnen des Cases wird sofort der Akkustand auf dem Handydisplay angezeigt. © IMTEST / Welf Sendel

Am Puls der Gesundheit: AirPods Pro 3 bieten neue Fitnessfunktionen

Neu ist der integrierte Herzfrequenzmesser: Er nutzt Sensoren und LEDs, die laut Apple 256 Mal pro Sekunde Daten erfassen. Im Test misst er kontinuierlich und zuverlässig – ganz ohne Nutzerinteraktion. Die Werte fließen automatisch in die Apple Health-App ein. Auch die neuen Hörfunktionen überzeugen: Ein Hörtest lässt sich direkt über die AirPods durchführen. Bei eingeschränktem Hörvermögen verstärken sie Gespräche oder verbessern die Sprachverständlichkeit von Medien.

Herzfrequenz AirPods Pro 3
Auf der „Health-App“ von Apple lässt sich die aktuelle Herzfrequenz leicht und übersichtlich nachvollziehen. © IMTEST / Pascal Bartholomäus

Gutes Extra: Die Hörer sind vor Schmutz, Schweiß und Wasser geschützt (IP57). So waren sie in schwitzig, sportlichen Momenten robust und der Musik-Spaß kam nicht zum Ende.

Personalisierter Sound: Das bieten die neuen In-Ears

Ein manuell einstellbarer Equalizer fehlt. Dafür bieten die AirPods Pro vielfältige Möglichkeiten zur Klang- und Gerätesteuerung. Nutzer können etwa personalisiertes Audio einrichten oder eine bevorzugte Lautstärke speichern. Auch ein integrierter Gehörschutz lässt sich aktivieren. Mit adaptivem Audio passt sich der Klang an die Umgebung an – je nachdem, wie viele Geräusche durchdringen sollen.



Fazit

Die AirPods Pro 3 sind kein großer Sprung zum Vorgänger, bieten aber spürbare Verbesserungen. Die Passform überzeugt: Sie sitzen sicher und bequem. Das Noise-Cancelling blendet Umgebungsgeräusche zuverlässig aus. Der Klang ist rund, der Bass kräftig. Neu hinzu kommt die Puls-Messung – ein Vorteil für Sportler. Schwachpunkt bleibt das Mikrofon: Telefonate sind verständlich, aber nicht besonders klar. Insgesamt bieten die AirPods Pro 3 Komfort, Klangqualität und praktische Zusatzfunktionen – besonders für aktive Nutzerinnen und Musikliebhaber.

  • PRO
    • Toller Sound, satter Bass
    • Überzeugendes Noise-Cancelling
  • KONTRA
    • Gespräche über das Mikrofon klingen aber etwas dumpf
    • Weniger hochwertiges Ladecase

Imtest Ergebnis:

gut 1,93


So bewertet IMTEST den Klang von Kopfhörern.

Für Kopfhörer-Tests hört IMTEST unterschiedlichste Genres in einer für den Nutzer wahrscheinlichen Hörumgebung. Dafür wird die höchste Download-Qualität von Spotify auf einem iPhone als Maßstab genommen. Gehörte Songs erstrecken sich von Pop (Sabrina Carpenter: Juno; Blackpink: Jump) über Rock (Foo Fighters: The Pretender) und Metal (Lorna Shore: Sun//Eater) bis Orchestrale Soundtracks (John Williams: Jurassic Park Theme). Dabei wird die neutralste Einstellung der Kopfhörer ohne ANC als Sound-Basis gewählt. Die meisten Kopfhörer bieten in ihren Apps Equalizer und Presets an, mit denen sich das Klangbild individualisieren lässt. Darauf wird hingewiesen – die Wertung orientiert sich aber überwiegend am neutralsten Klang.


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Welf Sendel hat an der Hochschule Magdeburg-Stendal seinen Bachelor of Arts in "Journalismus und Medienmanagement" absolviert. Während des Studiums sammelte...