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Der digitale Garten: Pflanzen und pflegen ganz einfach per App

Wie Sie Ihren Garten mit dem Einsatz smarter Geräte noch einfacher und besser pflegen, erfahren Sie hier.

Smartes Gerät von Gardena in einem Blumentopf.
© Gardena

Intelligente Smart-Garten-Technik erleichtert und automatisiert die Gartenpflege. Das ist praktisch, faszinierend und kostet nicht die Welt. Neben Roboter-Rasenmähern gehören Pflanzensensoren, Wetterstationen, intelligente Bewässerungs- und Lichtanlagen zu den Smart-Garden-Systemen, die sich per App steuern und beaufsichtigen lassen.

Rasenmäh-Roboter erleichtern die Arbeit

Rasenmähroboter sind die Klassiker unter den Smart-Garden-Geräten. Sie schnurren schon seit Mitte der 1990er Jahre wie von Geisterhand gesteuert durch viele Gärten. Je nach Modell eignen sie sich für Rasenflächen zwischen 150 und 20.000 Quadratmetern. 

Moderne Rasenmähroboter sind mit komplexer Sensorik ausgerüstet, womit sie beispielsweise Regenschauer erkennen können. Sie arbeiten akkubetrieben und kürzen die Grashalme mit scharfen Messern. Dabei zerschneiden sie das Gras so fein, dass keine Reste eingesammelt werden müssen. 

Die Elektromotoren und Mähwerke der Rasenmähroboter sind deutlich leistungsschwächer als die von handgeführten Rasenmähern. Ihr Arbeitsprinzip in Form von Abschneiden des Halms mit Messern anstatt des Abschlagens wie bei üblichen Rasenmähern ist nicht für höheres Gras geeignet. Deshalb mäht ein Rasenmähroboter den Rasen sehr häufig, nur so bleibt das Gras stets kurz genug. 

Ein Mähroboter auf einer Wiese
Der Rasenmähroboter sorgt im Handumdrehen für einen schönen Rasen, ohne das Ihr Einsatz groß gefragt wäre. © Bosch

Die meisten Geräte arbeiten wegen der geringen Leistung ihrer Mähwerke so leise, so dass kein Ärger mit den Nachbarn droht. Der Antrieb erfolgt in der Regel über zwei getrennt motorisierte und ansteuerbare Räder, die für Fahrt und Lenkung zuständig sind. Dabei sind die Räder nicht tatsächlich lenkbar, gelenkt wird nur über verschiedene Drehgeschwindigkeiten der Antriebsräder. Dadurch können Mähroboter auf der Stelle wenden. Ein weiteres Paar Laufräder, geringer belastet und mit kleinerer Spurweite, oder ein zentral angebrachtes Kugelrad stützt den Mähroboter vorne oder hinten ab. 

Viele Modelle zur Auswahl

Für besonders steiles Gelände sind seit 2019 auch Roboter mit 4 angetriebenen Rädern erhältlich. Sie lenken mittels Knicklenkung, also dem Verdrehen von zwei Gehäusehälften. Diese Roboter schaffen Steigungen bis 70 Prozent, während jene mit zwei angetriebenen Rädern bereits an 35 Prozent steilen Hängen kapitulieren. 

Bevor ein Rasenmähroboter seine Arbeit aufnehmen kann, müssen in der Regel erst einmal Kabel verlegt werden. Die meisten Mähroboter arbeiten mit einem sogenannten Begrenzungskabel, wobei es sich um einen Draht handelt. Er wird an den jeweiligen Enden der zu mähenden Grünfläche angebracht. Durch den Draht entsteht ein Magnetfeld, das dem Roboter die Begrenzung signalisiert und ihm mitteilt, dass er hier umdrehen muss. Der Draht wird entweder knapp unter der Grasnarbe oder direkt auf dem Rasen verlegt. Zusätzlich zum Begrenzungskabel muss noch das sogenannte Suchkabel verlegt werden, das dem Mähroboter den Weg zu seiner Ladestation weist

Alternativ zu all dem Kabelsalat gibt es mittlerweile auch Mähroboter mit GPS-Steuerung oder solche mit einer Vielzahl von Sensoren, die auch ohne die verlegten Kabel zur Orientierung auskommen. Hier lassen sich viele Funktionen per App programmieren. Für diese Geräte muss allerdings deutlich tiefer in die Tasche gegriffen werden. 

Zu den bekanntesten Herstellern von Rasenmährobotern gehören Gardena, Bosch, Robomow, Wolf, WORX, Husqvarna, Al-Ko und McCulloch. 



Smarte Pflanzensensoren im Einsatz

Pflanzensensoren werden in die Erde neben oder zwischen einzelne Pflanzen gesteckt. Sie helfen dabei, die Pflanzen rechtzeitig und gezielt zu gießen oder mit den notwendigen Nährstoffen in Form von Dünger zu versorgen. Die einfachsten Pflanzensensoren messen nur die Bodenfeuchtigkeit und vergleichen die gewonnenen Informationen mit einer Datenbank. Die aufwendigeren Geräte erfassen und messen darüber hinaus auch Kriterien wie Umgebungslicht, Luftfeuchtigkeit, Temperatur oder den Düngergehalt der Erde. Per Bluetooth oder WLAN senden die Geräte ihre Daten an das Smartphone oder den Computer. 

Ein Bewässerungssystem
Einmal neben den Pflanzen platziert, weiß der Sensor genau was zu welchem Zeitpunkt notwendig ist. © Gardena

Viele Modelle erinnern per Push-Benachrichtigung an das Gießen. Die kleinen Geräte können auch den Zustand mehrerer Pflanzen gleichzeitig messen, wenn diese nahe genug beieinander stehen. Zu jedem Kriterium, das der Pflanzensensor misst, kann er durch den Abgleich mit der verbundenen Datenbank spezifische Empfehlungen geben. Einige Pflanzensensoren führen sogar sorgfältig Buch über die gemessenen Werte. 

Zu den bekanntesten Anbietern von Pflanzensensoren gehören Gardena, Wanfei, Xiaomi, Miyo und Royal Gardineer. 

Wetterstationen zur Überwachung

Smarte Wetterstationen überwachen ständig alle wichtigen Parameter im Garten wie Temperatur, Luftdruck, Luftfeuchtigkeit und oft auch die Luftqualität. Sie können per WLAN mit anderen Geräten wie den Pflanzensensoren oder intelligenten Bewässerungsanlagen vernetzt werden. Damit  sorgen sie zum Beispiel dafür, dass der Rasen und die Pflanzen nur dann automatisch gegossen werden, wenn für einen bestimmten Zeitraum kein Regen vorhergesagt ist. 

Eine digitale Wetterstation
Eine smarte Wetterstation im Zusammenspiel mit weiteren smarten Geräten, weiß genau, wann es Zeit zur Bewässerung ist. © Netatmo

Zu den bekanntesten Anbietern von Wetterstationen mit WLAN-Anbindung und App gehören Netatmo, Eve Degree, Bresser, Technoline, ChiliTec, Froggit und TFA Dostmann. 

Smarte Bewässerungsanlagen

Pflanzensensoren und Wetterstationen können Blumen, Pflanzen und den Rasen nicht selbst gießen. Für die automatische Bewässerung von Rasen und Pflanzen ist eine Bewässerungsanlage notwendig. Sie besteht aus einem oder mehreren Rasensprengern und oft zusätzlichen Leitungen zu einzelnen Pflanzen, Blumen- oder Gemüsebeeten. Einfache Anlagen bestehen nur aus einem Schlauch mit kleinen Löchern. 

Während herkömmliche Bewässerungsanlagen durch manuelles Auf- und Zudrehen des Wasserhahns gesteuert werden, übernimmt bei smarten Bewässerungsanlagen diese Aufgabe ein Computer. Er wird zwischen Schlauch und Wasserhahn befestigt und kommuniziert per WLAN mit den Pflanzensensoren und der Wetterstation. 

Ein Bewässerungssystem
Ein smartes Bewässerungssystem nimmt Ihnen das Gießen ab. Im Tandem mit weiterer Gerätschaft dieser Art, haben Sie bald keine Sorgen um Ihren Garten mehr. © Parkside

Mit Hilfe von Wetterberichten und den Daten der Pflanzensensoren übernehmen smarte Bewässerungsanlagen dann das Gießen zum richtigen Zeitpunkt automatisch, indem sie die Wasserleitung öffnen und nach der errechneten benötigten Wassermenge wieder schließen. Gesteuert und überwacht wird das Ganze entweder vollautomatisch oder manuell per App. Positiver Nebeneffekt: Es wird kein Wasser verschwendet, sondern immer nur die benötigte Menge verbraucht. 

Die meisten dieser Geräte ersetzen die Steuerung eines bestehenden, manuellen Bewässerungssystems und eignen sich damit für Gartenbesitzer*innen, die Zeit und Geld sparen möchten – oder einfach Spaß daran haben. Zu den bekanntesten Anbietern von smarten Bewässerungsanlagen gehören Gardena, Parkside, Royal Gardineer, Eve Aqua und Orbit B-Hyve. 

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