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Gaming-Notebooks im Test: 5 Modelle von Razer, Asus und Co.

Notebook aufklappen und in 3D-Spielewelten eintauchen? Das geht nur mit diesen 5 Gaming-Notebooks.

5 Gaming Notebooks auf einem bunten Hintergrund
© Razer, Asus, Lenovo, HP, Gradienta/Unsplash

Mehr Spaß mit Gaming-Notebooks // IMTEST

Notebook aufklappen und in 3D-Spielewelten eintauchen? Das geht nur mit diesen 5 Gaming-Notebooks.

Früher griff man für den Spielspaß unterwegs zum GameBoy, pustete zur Sicherheit ins Spielemodul und freute sich über ein paar Stunden grau-grüne Klötzchenunterhaltung, bevor wieder vier AA-Batterien fällig waren. Diese Zeiten sind vorbei, wie nicht zuletzt der Gaming-Notebook-Test 2022 zeigt: Denn Gaming-Notebooks liefern unterwegs atemberaubende 3D-Spielewelten, die selbst Spielekonsolen wie PlayStation 5 oder Xbox Series X leistungstechnisch übertrumpfen und in fast jeden Rucksack passen. Dass damit nicht nur aktuelle Spiele flüssig laufen, sondern die Kraftpakete jede Büro-Software, Videoschnitt und Fotobearbeitung mit links meistern, zeigt der Test fünf aktueller Gaming-Notebooks.

Gaming-Notebook-Test zeigt, wo es zwei Haken gibt

Während 22 Millionen Spielerinnen und Spieler am Handy Spaß haben, setzen sich 15 Millionen vor den heimischen PC. Leider machen typische Schreibtisch-Computer bei aktuellen Spielen schnell schlapp. Sie starten entweder gar nicht, kommen ins Stocken oder erscheinen stark verschwommen. Genau da kommen Gaming-Notebooks wie aus dem Test wahrhaftig ins Spiel: Im Inneren stecken spezielle Hochleistungs-Prozessoren und Grafikeinheiten, wie der Intel-Prozessor Core i9 12900HK oder NVIDIA GeForce 3080 Ti. Sie erzeugen fotorealistische Grafiken und flüssige Bewegungen. Zwei Kompromisse gibt es zu beachten:

Trotz der hohen Leistung im „kleinen“ Gehäuse haben klassische Gaming-PCs im großen Gehäuse den längeren Atem. Die Referenz, an der sich jedes Gaming-Notebook im Test messen muss: Ein Computer im Labor mit den derzeitigen schnellsten Komponenten (Core i9 12900K, GeForce 3090-Grafikkarte). Er stellt Spiele 50 Prozent flüssiger dar, ist aber unhandlich und verbraucht ein Vielfaches an Strom.

Die leistungshungrigen Gaming-Notebooks halten unterwegs nur wenige Stunden durch und sind immer noch schwerer und größer als moderne Büro-Notebooks.

Wen das nicht stört, kann den alten Computer ersetzen und mit einem Gaming-Notebook aus dem Test nicht nur spielen, sondern auch arbeiten. In wochenlangen Prüfungen hat IMTEST die Spitzenmodelle von HP, Asus, Lenovo und Razer unter die Lupe genommen und zeigt, wer das Spiel gewinnt.

Gaming-Notebooks werden erwachsen

In früheren IMTEST-Vergleichstests wie dem Notebook-Test aus 2020 oder auch dem letzten Test aus 2021 erinnerten viele Geräte für Spieler eher an buntes Spielzeug als an ernstzunehmende Hochleistungsgeräte: Verschnörkelte Formen, dicke und schwere Plastikgehäuse und bunte Lichter versprühten Kitsch statt Spaß. Im Modelljahr 2022 hat sich viel getan, wie der Blick auf die Kandidaten im Gaming-Notebook-Test zeigt:

Lenovo, HP und Razer setzen bei den nun dünneren Gehäusen auf klare Kanten, bessere Verarbeitung und unaufdringliche Beleuchtung. Geschmackssache ist die jüngst hinzugekommene Unterbodenbeleuchtung.

Detail Schwarzes aufgeklapptes Gaming-Notebook mit blauer Untergrundbeleuchtung
Bei Autos seit Jahren out, bei Spiele-Notebooks wieder in: Unterbodenbeleuchtung. © IMTEST

In Sachen Anmutung macht Razers Blade 17 dank hochwertigem Alu-Gehäuse, perfekten Spaltmaßen und der besten Tastatur im Test das Rennen. Großes Manko aller Geräte ist deren Gewicht: Einzig das Lenovo Legion Slim 7 wiegt unter 2 Kilo, der Rest macht sich mit 2,5 kg im Rucksack bemerkbar. Dazu kommen die oft schweren Netzteile.

Hand hält großes schwarzes Netzteil
Ballast: Das Alienware-Netzteil wiegt 1,5 kg … © IMTEST
Hand hält schwarzes Netzteil
bei Razer gerade mal die Hälfte. © IMTEST

Das Wichtigste bei Gaming-Notebooks

Die wichtigste Disziplin im Gaming-Notebook-Test: Eine flüssige Darstellung aller Spiele. Die tragbaren Rennmaschinen mussten beweisen, dass sie fotorealistische Actionspiele mit aufwendigen Lichteffekten („RayTracing“) oder Rennsimulationen bei mindestens 60 Bilder pro Sekunde auf den Bildschirm zeichnen. Erst ab diesem Wert erscheinen Bewegungen für das menschliche Auge flüssig. Alles darunter wirkt stotternd und sorgt für spielentscheidende Verzögerungen. Damit die Gaming-Notebooks ins Schwitzen kommen, müssen sie im Verlauf des Tests die Spiele nicht nur in der Full-HD-Auflösung (1.920 x 1.080 Bildpunkte), sondern auch der viermal so aufwändigen 4K-Auflösung flüssig darstellen. Dann gibt es beim Anstöpseln an den 4K-Fernseher keine Ruckler.

Screenshot Cyberpunk mit realistischen Farben
Nur mit Spiele-Notebooks gibt es realistische Lichteffekte („RayTracing“ genannt).
Screenshot dunkles Bild aus Cyberpunk mit Blaustich
Auf älteren PCs sieht der 3D-Kracher Cyberpunk „flach“ aus.

So lief der Gaming-Notebook-Test

Haushoher Gewinner der Königsdisziplin im Gaming-Notebook-Test 2022 ist das Razer Blade 17. Dank der verbauten NVIDIA GeForce 3080 Ti-Grafikeinheit zaubert es bei Full HD über 100 Bilder pro Sekunde auf den Bildschirm. 4K schaffte es im Schnitt immerhin noch mit 52. Bei weniger anspruchsvollen Spielen wie Fortnite oder Doom Eternal schafft das Gaming-Notebook von Razer doppelt so viel und setzt sich mit 20 Prozent mehr Leistung vor das schnellste Notebook Asus ROG Strix 17.

Zusätzliche Leistung gibt es bei allen Gaming-Notebooks im Test mit der „NVIDIA DLSS“-Technik: Sie erzeugt aus einem Full-HD-Bild per künstlicher Intelligenz ein 4K-Bild. Das sorgt bei manchen Spielen für eine noch flüssigere Darstellung. Bei Profi-Arbeiten wie Videoschnitt hat das Asus ROG Strix 17 dank Intel Core i9 12900HK-Prozessor die Nase vorne. Erstaunlich: Trotz der brachialen Leistung bleiben die Notebooks im Test vergleichsweise leise. Einzig HPs Omen drehte mit über 50 Dezibel etwas auf. Wohingegen Razer und Dell mit 48 und 45 Dezibel im erträglichen Bereich blieben.  



Gaming-Notebooks im Test mit brillanten Bildern und dünnem Ton

Erstaunlich für Gaming-Notebooks, bei denen es auf ein audiovisuelles Spektakel ankommt: Den verbauten Lautsprechern in den Modellen aus dem Gaming-Notebook-Test mangelt es an Tiefe, Stimmen klingen dumpf. Darum gilt: Am besten sofort zum Gaming Headset greifen.

In Sachen Bildqualität schlugen sich die Gaming-Notebooks im Test deutlich besser: Mindestens 2.560 x 1.440 Bildpunkte bieten alle Notebooks und sorgen für mehr Schärfe und Spieledetails. Etwas kontrastarm gab sich das HP Omen. Eine besonders flüssige Darstellung schaffen die Geräte von Razer und Asus dank 240-Hz-Technik.



Gaming-Notebook-Test deckt großen Energiehunger auf

Die hellen, großen Bildschirme und 4K-fähige Chips sind wahre Energiesünder: Bis auf Lenovos Gaming-Notebook im Test verbrauchten alle Kandidaten beim Spielen zwischen 200 und 270 Watt. Beim Arbeiten blieben sie mit unter 70 Watt gerade noch genügsam. Im Akkubetrieb wird der Hunger richtig spürbar. So ging beim Spielen den meisten Gaming-Notebooks nach 1 Stunde und 10 Minuten (HP) bis höchstens 1 Stunde und 49 Minuten (Razer) im Test der Strom aus. Unterwegs muss die Steckdose somit in Reichweite sein.



Fazit

Mit dem GameBoy der 80er haben die Modelle aus dem Gaming-Notebook-Test nichts mehr gemein: Alle getesteten Notebooks meistern auch aufwendige 3D-Spiele und jede Arbeit mit links. Den Testsieg holt sich dabei Razer mit dem Blade 17 2022 – es bietet perfekte Verarbeitung und Bestleistung. Der Preis-Leistungs-Sieger Lenovo überzeugt mit hellem 4K-Bildschirm, guter Verarbeitung und üppig Reserven für die meisten Spiele.