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In-Ear-Kopfhörer: Test mit Modellen von LG, JBL & Co.

Im neuen In-Ear-Kopfhörer-Test treten fünf Modelle gegeneinander an und zeigen, wie gut sie klingen und im Ohr sitzen.

In Ear Kopfhörer Test 2021
© Getty Images

In-Ear-Kophörer-Test: AirPods nicht mehr konkurrenzlos

Wer auf der Suche nach kleinen kabellosen Kopfhörern ist – sogenannten True Wireless In-Ears –, der kommt an Apple eigentlich nicht vorbei. Mit den AirPods des Technikriesen aus Cupertino wurden die drahtlosen Ohrhörer im Jahr 2016 marktfähig. Inzwischen buhlen auch diverse andere Hersteller mit eigenen In-Ear-Kopfhörern um die Gunst der Kunden. Apples Händchen für Design und Qualität ist dabei nicht zu leugnen, denn viele der neuen Kopfhörer sehen den klassischen AirPods oder auch den besseren AirPods Pro (IMTEST-Note: 1,8) zum Verwechseln ähnlich. Wie auch einige der Modelle im neuen In-Ear-Kopfhörer-Test von IMTEST.

Dabei müssen sich die Mitbewerber gar nicht hinter dem großen Vorbild verstecken. Klanglich können einige der Bluetooth-In-Ear-Kopfhörer nämlich durchaus mithalten oder glänzen mit eigenen Innovationen. Spannend wird es in Hinblick auf den Preis. Denn die Unterschiede hier sind enorm. Von den günstigen FlyBuds 3 von Tribit für 45,99 Euro bis hin zu LG’s Tone Free FN7 für fast 200 Euro ist für jeden Geldbeutel etwas dabei. Doch sind die Unterschiede im Klang, Sitz und bei der Verarbeitung auch so groß wie beim Preis? IMTEST hat fünf kabellose In-Ear-Kopfhörer ohne Apfellogo getestet.

Zwei kopfhörer-Schalen nebeneinander.
Größenunterschiede: Die OnePlus Buds (links) lassen sich deutlich besser verstauen, als die Tribit FlyBuds 3. © IMTEST

Starker Halt bei In-Ear-Kopfhörern gefragt

Ohren sind so vielseitig wie die Menschen, denen sie gehören. Für Hersteller ist es daher schwierig, einen sicheren Sitz des Ohrsteckers für jede Hörmuschel zu garantieren. Abhilfe schaffen in der Regel unterschiedlich große Silikonaufsätze, mit denen Nutzer ihre In-Ear-Kopfhörer an ihre Bedürfnisse anpassen. Die OnePlus Buds bilden hier eine Ausnahme: Sie stecken mit ihrem starren Kunststoffgehäuse nicht im Gehörgang, sondern sitzen in der Ohrmuschel. Wem diese Wireless-In-Ears nicht passen, der kann sie leider nicht nachjustieren.

Aber es gibt noch weitere Unterschiede: Die Tribit FlyBuds 3 und die Live Free NC+ von JBL verzichten in ihrem Design auf den länglichen Steg an der Hörer-Unterseite. Sie kommen in der sogenannten Bud-Form und stecken als kleiner Knopf direkt im Ohr, wo sie sich mithilfe eines schmalen Silikonflügels festklammern. Insgesamt saßen alle In-Ear-Kopfhörer im Test sehr gut – nach einer Weile drücken sie aber etwas im Gehörgang.

Die In-Ear-Kophörer im Akku-Test

Die winzigen Akkus in den kabellosen In-Ear-Kopfhörern des Tests halten zwischen fünf und sieben Stunden, dann müssen die Stöpsel wieder in ihre Ladeschale. Angenehm lang spielten die LG Tone Free mit guten sechseinhalb Stunden Laufzeit. Den Oppo Enco X ging dafür schon nach knapp fünf Stunden die Puste aus. Eine Ladeschale erweitert die Akkulaufzeit in der Regel um weitere 15 bis 20 Stunden.

Tribit FlyBuds
Die Ladeschale der Tribit FlyBuds 3 ist vergleichsweise groß. LEDs geben Auskunft über den Ladestatus. © IMTEST

Ausnahme sind hier die Tribit FlyBuds 3, deren Kästchen auch als Powerbank dient und etwa 100 Stunden zusätzliche Laufzeit für die Bluetooth-In-Ear-Kopfhörer mitbringt. Spannend: Die Schatulle der LG Tone Free besitzt sogar kleine UV-LEDs, die die Ohrhörer bei Nichtgebrauch desinfizieren sollen. Bis auf die OnePlus Buds sollte man übrigens keinen der Kandidaten fallen lassen: Sie alle flogen im Falltest meterweit aus ihren Ladeschalen heraus.

Bedienung wie bei AirPods

Apples AirPods bedient man über ein Touch-Feld an der Seite des Ohrhörers. Auch diese Funktion haben sich alle Konkurrenten im Test abgeschaut: Oppo hat die Steuerung für seine In-Ear-Kopfhörer verfeinert und lässt Nutzer nicht nur Lieder überspringen und Anrufe entgegennehmen, sondern auch die Lautstärke mit einer Wischgeste anpassen. Das geht hervorragend von der Hand. Deutlich fummeliger gerät da die Touch-Steuerung der JBL Live Free: Sie interpretieren Fingertipper gerne einmal falsch. Bei den Buds von OnePlus gibt es leider nur wenige Bedienfunktionen.

Übrigens, weitere namhafte In-Ears wie die PixelBuds von Google und die Galaxy Buds von Samsung hat IMTEST in diesem Kopfhörer-Test miteinander verglichen. Können Sie den AirPods Pro das Wasser reichen?


In-Ear-Kopfhörer: Test zeigt, wie gut sie klingen

Klanglich überzeugen viele der In-Ear-Kopfhörer im Test mit ähnlich guten Tönen wie Apples Vorbild. LGs Tone Free sind dabei sehr facettenreich und glänzen mit klarer Stimmwiedergabe. Die Oppo Enco X hatten den besten Klang im Test, mit warmem Bass und sauberen Mitten. Weniger sauber tönten die JBL Live Free, die gerade bei Stimmen leicht blechern anmuten.

Größte Überraschung war der hervorragende Klang der Tribit FlyBuds 3: Sie können sich mit ihrem vollmundigen Klangbild zwischen den Mitstreitern behaupten – und das, obwohl sie mit 45 Euro die mit Abstand günstigsten In-Ear-Kopfhörer des Tests waren. Ebenfalls toll klingen die OnePlus Buds. Sie rutschen beim Tragen nur gern ein wenig aus dem Ohr heraus, sodass sie etwas leise klingen. Sehr durchwachsen zeichnet sich dagegen die Sprech- und Telefonqualität der Wireless-In-Ear-Kopfhörer aus: Keiner der Kandidaten konnte in diesem Testfeld wirklich glänzen. Für kurze Gespräche zwischendurch reicht die Qualität aber allemal aus.


Fotos: Hersteller, Getty Images