Veröffentlicht inKaufberatung

10 Trekking-E-Bikes im Test: Für Vielfahrer und Spritsparer

Pendelfahrten, Ausflüge oder Radreisen: Trekking-E-Bikes sind für längere Strecken gemacht. IMTEST hat zehn Bikes getestet.

Frau fährt auf weißem Trekking-E-Bike in der Stadt; links ein blauer Sticker mit "10 Trekking-Pedelecs IMTEST"
© Specialized/Lina Jakobi, IMTEST

So testet das IMTEST-Magazin E-Bikes

Leistung, Reichweite, Bremsen – die wichtigsten Bauteile eines E-Bikes lassen sich nicht mit Gefühl bewerten. Um verlässliche und vergleichbare Daten zu erfassen, arbeitet IMTEST mit dem unabhängigen Labor Hansecontrol zusammen. So testet IMTEST E-Bikes.

Wenn es nicht nur über Radwege oder asphaltierte Straßen gehen soll, sondern auch mal über Feldwege oder Stock und Stein, dann sind Trekking-E-Bikes die Fortbewegungsmittel der Wahl für Frischluft-Fans. Denn wenn sie einen E-Motor besitzen, geht es selbst etwas anspruchsvollere Steigungen hoch, ohne sich dabei vollkommen zu verausgaben. Aber auch bei Gegenwind und garstigem Regenwetter liegen Radlerin und Radler mit einem Motor unterstütztem Trekking-Bike genau richtig. IMTEST hat zehn aktuelle Trekking-E-Bikes im Test geprüft: In Labor, auf Praxisfahrten in der Stadt und auf dem Land, über Steigungen, Kopfsteinpflaster und im unwegsamen Gelände. Welches E-Bike dabei die beste Figur macht, verrät der Test.

Trekking-E-Bikes nicht nur aus 2022 im Test

IMTEST standen für den Test der Trekking-E-Bikes noch nicht durchweg die 2022er Modelle zur Verfügung. Die aktuellen Top-Modelle der Anbieter werden aber selbstverständlich auch das ganze Jahr über erhältlich sein. Gut ausgestattet sind die getesteten E-Bikes („Pedelecs“) ohnehin: Alle Räder bieten eine StVZO-konforme Beleuchtung und Scheibenbremsen. Tipps zur richtigen Licht-Ausstattung finden Sie im Ratgeber zur E-Bike-Beleuchtung. Genauso gehören Schutzbleche, Gepäckträger und Seitenständer zur Inklusiv-Ausstattung. Am wichtigsten bei einem E-Bike bleiben aber der Akku, der Motor und die Reifen. Alles rund um das Thema Motoren, erfahren Sie im Ratgeber zu E-Bike-Motoren. Und für die passenden Reifen bietet IMTEST in diesem Artikel eine Kaufberatung.

Motoren der aktuellen Trekking-E-Bikes

Im Test der Trekking-E-Bikes dominierte der Hersteller Bosch bei den Motoren. Gleich viermal ist sein Mittelmotor Performance Line mit maximalem Drehmoment von 65 Newtonmeter (Nm) im Einsatz. Dieser sorgt bei den E-Bikes von Kalkhoff, Velo de Ville und den beiden Kettler Alu-Rädern für eine kraftvolle Tretunterstützung – auch dank vier einstellbarer Unterstützungsstufen. Im Stevens E-Triton Plus steckt sogar der noch kraftvollere G4-Performance-Line-CX-Motor (85 Nm) von Bosch. Dieser sorgt für einen sportlichen Antritt und in Kombination mit dem Bosch-Power-Tube-Akku (mit 625 Wattstunden; „Wh“) für eine sehr hohe Kilometerzahl beim „R200“-Reichweitentest.

Detail von E-Bike Motor
Mittelmotor: Bei diesem Konzept ist für eine gleich- mäßige Gewichtsverteilung beim E-Bike gesorgt (hier: Kettler Travell). © IMTEST

Mit Ausnahme der Trekking-Pedelecs von Jeep und Leon Cycle (beide bieten einen Antrieb in der Hinterradnabe), werden auch die Räder von Giant, Specialized und Storck per Mittelmotor angetrieben. Die Modelle kommen dabei von Shimano, Yamaha und beim Specialized Turbo Como 5.0 IGH vom E-Bike-Hersteller selbst.

Ganz gleich auf welches Motor-Konzept die Hersteller setzen, alle Trekking-E-Bikes im Test bieten die Möglichkeit, den Akku zum Laden dem Rahmen zu entnehmen. Bei allen Testkandidaten sorgt eine Schließfunktion dafür, dass der Akku nicht ohne Weiteres gestohlen werden kann. Etwa wenn das E-Bike mal vor dem Supermarkt oder der Haustür angeschlossen wird.

Hände nehmen Schutz von Trekking-E-Bike Akku des Kettlers
Zum Laden lässt sich hierbei nur der Akku mit ins Haus oder die Wohnung nehmen (hier: Kettler Quadriga). © IMTEST

Trekking-E-Bikes im Test sind Schwergewichte

Für Letzteres gibt es einen guten Grund: Die Trekking E-Bikes aus dem Test sind keine Leichtgewichte. Bis auf das Leon Cycle (21 Kilogramm) und das Storck Urban CTS Wave 1X10 (19,5 kg) wiegen sie zwischen 25 und 28,5 kg. Das macht das Handling der Räder, wie Treppentragen zum Fahrradkeller oder in die Wohnung, aber auch Schieben oder das Aufheben nach einem Sturz zu einem kleinen Kraftakt. Das gilt auch, wenn die Räder mal mit niedrigster oder ohne E-Unterstützung gefahren werden (etwa weil unterwegs der Akku leer ist).

Wer mit maximaler Unterstützung versucht, deutlich über die 25 km/h zu kommen, die ein E-Bike ermöglicht, muss ebenfalls kräftig in die Pedale treten. Bei 27 bis 28 km/h ist dann aber bei den meisten schon Schluss – die Motordrosselung und das Gewicht des Rades wirken hier als zusätzliche Bremsen. Und dass trotz Ketten- oder Nabenschaltungen, die ebenfalls zur Grundausstattung der Räder gehören.



Test zeigt: Die E-Bikes sind bequem, komfortabel und sicher

Ihre Stärke spielen die Trekking-E-Bikes bei Fahrten aus, die hangabwärts führen. So tritt es sich angenehm mit, ohne dass sich ein Gefühl einstellt, Luftlöcher zu strampeln. Ein weiterer Vorteil der vergleichsweise schweren Trekking-Pedelecs ist, dass sie sehr sicher und solide auf der Straße oder dem Feldweg „liegen“. Fast alle E-Bikes im Test bieten zudem einen sehr gemütlichen Sattel, einen aufrechten Sitz, angenehme Handgriffe und Bremshebel, teils gut bis sehr gut reagierende Scheibenbremsen (auch bei Nässe) sowie geschwungene Lenker für einen bequemen Fahrkomfort.

Detail Motor an blauem Trekking-E-Bike
Den SpeedDrive-Sport-Motor von Yama- ha hat Giant für das Explore E+ 2 LDS optimiert.
Lenker mit Klingel von Trekking E-Bike
Leider nicht bei allen E-Bikes selbstverständlich – Kalkhoff liefert aber eine Klingel mit.
Rücklicht von Trekking E-Bike
Das Stevens bietet neben einer hellen Rückleuchte einen zusätzlichen Reflektor.

Einfaches Auf- und Absteigen bei Trekking-E-Bikes

Im Test der Trekking-E-Bikes war die Rahmenform Wave (für einen tiefen Einstieg) am häufigsten anzutreffen – kein Wunder, gestaltet sich das Auf- und Absteigen hierbei am einfachsten. Lediglich das Leon Cycle NCM C7 bietet einen Diamant-Rahmen mit klassischer Mittelstange – zum Aufzusteigen, muss man hier (noch) gut in Form sein. Zwischen dem Wave- und dem Diamant-Rahmen liegt der Trapez-Rahmen mit im 45-Grad-Winkel nach unten abgeneigter Stange. Giant setzt beim Explore E+ 2 LDS auf dieses Konzept. Das ebenfalls kaum eine Hürde beim Auf- und Absteigen stellt.



E-Bike-Kauf: Online oder im Handel?

Ob City- oder Trekking-E-Bike: Räder mit Motorunterstützung sind nach wie vor Mangelware – zu hoch ist die Nachfrage, zu verzögert kommen viele Komponenten bei den Herstellern an. Auf der Suche nach dem Wunsch-Rad weichen Kunden gern auch ins Internet aus. Soll es hierbei nicht zu unangenehmen Überraschungen kommen, sollte vorher zur Probe gesessen und gefahren werden. Das ist mitunter in einem Fahrradgeschäft möglich – sofern das Rad dort verfügbar ist.

Nach dem Onlinekauf sollte der Weg ebenfalls in ein Fachgeschäft oder in eine Werkstatt führen: Dort lässt sich nämlich kontrollieren, ob alle Komponenten des E-Bikes auch sorgsam montiert wurden. Das ist in der Regel zwar der Fall. Aber es kann auch zu Montagefehlern kommen (etwa bei einem zu losen angebrachten Motor). Es gilt: Nach dem Onlinekauf sollten nur noch die Pedalen angebracht, der Lenker in Position gesetzt die Sattelhöhe eingestellt werden – vom Käufer selbst. Im Fachhandel gehört das zum Service dazu.



Trekking-E-Bikes im Praxistest

Drei Szenen mit demselben Bike: IMTEST hat im Praxistest ausprobiert, wie gut sich Trekking-E-Bikes in urbanen Alltagssituationen, beim täglichen Pendeln zur Arbeit und bei Freizeitaktivitäten schlagen – hier am Beispiel des Giant Explore E+ 2.

Stadt: Trekking E-Bikes sind zu schwer, um sie jeden Tag aus dem Fahrradkeller zu tragen. Gut daher, wenn sich der Akku, wie bei Giant, etwa zum Laden entnehmen lässt. Ein solides Schloss ist aber ein Muss. Auch beim Einkaufen. Beim Gepäck-Transport zeigt das Bike souverän Stärke.

Mann trägt Trekking-E-Bike die Kellertreppe hoch
Mann packt Tasche am Trekking-E-Bike
Mann schließt Trekking-E-Bike an Fahrradständer an

Pendeln: Mit einem Trekking-E-Bike über viele Treppen und Rolltreppen zur U-Bahn zu gelangen ist mühselig. Dafür macht sich die gute Federung auf unebenen und beschädigten Straßen sowie an Bordsteinen positiv bemerkbar. In der U-Bahn selbst er-weist sich das Bike als sperrig und störrisch.

Mann trägt Trekking-E-Bike Aufgang zur U-Bahn hinunter
Fahrradreifen auf Kopfsteinpflaster
Mann steigt mit Trekking-E-Bike in die U-Bahn

Ausflug: Das Trekking-Pedelec lässt sich sehr einfach auf einem Fahrradträger (hier von Thule) anbringen und auf Reisen mitnehmen. Auch bei längeren Ausflügen auf Fahrradwegen war der Komfort sehr gut, sogar leichte Geländefahrten ließen sich damit problemlos durchführen.

Grüner Geländewagen von hinten mit Trekking-E-Bike drauf
Mann fährt auf Trekking-E-Bike-auf Waldweg
Mann fährt auf Trekking-E-Bike im Wald

1. Testsieger der Trekking-E-Bikes: Stevens E-Triton Plus

Mit knapp 5.000 Euro ist das Stevens das zweitteuerste Trekking-E-Bike im Test. Dieser Betrag ist aber gut angelegt. Denn das E-Triton Plus überzeugt in den meisten Testpunkten durchweg. Neben seiner sehr guten Ausstattung mit dem aktuellen Bosch-G4-Performance-Line-CX-Motor und einem ausdauernden 625-Wh-Akku absolviert es die höchste Reichweite im Test. Auch bei den Bremsfunktionen liegt das in Hamburg designte und entwickelte E-Bike vor den anderen Testkandidaten.

Auf dem Bremsenprüfstand im Hansecontrol-Prüflabor schlug es sich ohne Fehl und Tadel. Ganz gleich ob die Tests der Scheibenbremsen im trockenen oder feuchten Zustand durchgeführt wurden – Prädikat: Bestnote! Beim Handling des Bikes macht sich sein Gewicht von 28,2 Kilo bemerkbar – trotz solider Straßenlage. Den Bosch-Motor stören die Kilos auch nicht: Selbst bei Bergauffahrten treibt er das Rad gleichbleibend mit bis zu 21,4 km/h an – über einen Zeitraum von 20 Minuten.

Dank seiner gefederten Frontgabel machen dem Stevens auch Ausflüge abseits befestigter Pisten nichts aus. Insgesamt liegt das E-Bike sehr sicher und stabil auf der Straße. Es bietet einen angenehmen Sitz und einen sportlichen Antritt.

Dunkles Trekking-E-Bike Stevens vor Steinwand
Display an Lenker vom Trekking-E-Bike
Hand schließt Fahrrad ab
Hand hält Schutzkappe bei Ladebuchse vom Trekking-E-Bike hoch
Hand entfernt Akku von schwarzem E-Bike
  • PRO
    • Sehr hohe Reichweite (77,1 km) bei Fahrten mit höchster Unterstützungsstufe.
  • KONTRA
    • Das hohe Gewicht ist spürbar und belastet den Motor, außerdem relativ teuer.

IMTEST Ergebnis:

gut 1,6

2. Kalkhoff mit Trekking-E-Bike Image 5.B Move+ im Test

Mit dem Image 5.B Move+ bringt Kalkhoff ein Rad für ausgedehnte Dauerfahrten. Sein Performance-Line-CX-Mittelmotor unterstützt das 28 Kilogramm schwere Trekking-Pedelec verlässlich. Im Zusammenspiel mit dem 650-Wh-Akku (gemessene Kapazität: 586 Wh) sorgt es für eine sehr hohe Reichweite von 68 Kilometern. Bei Bergauffahrten macht sich das hohe Gewicht des Trekking-E-Bikes aber bemerkbar. Mit gleichbleibenden 19 km/h ist das Bike während einer sechsprozentigen Steigungsfahrt über 20 Minuten lang unterwegs.

Auf ebener Strecke aber spielt das Kalkhoff seine Stärken verlässlich aus und gleitet dort sehr ruhig mit kraftvoller Unterstützung dahin. Einzig an den etwas zaghaft reagierenden Bremsen gibt es Kritik: Sie reagieren zwar verlässlich, müssen aber für einen sichereren Stopp mitunter etwas kräftiger betätigt werden.

Einen so hohen Fahrkomfort wie das Image 5.B Move+ von Kalkhoff bietet keines der Trekking E-Bikes aus dem Test. Es fährt nicht nur sehr gut über asphaltierte Strecken, auch auf Kopfsteinpflaster und unbefestigten Wegen fühlt sich das sehr solide gefertigte E-Bike wohl – auch dank der präzisen Federgabel, eines gemütlichen Sitzes sowie Lenker.

Trekking-E-Bike Kalkhoff vor Steinwand
Display an Lenker vom Kalkhoff
Vorderlicht E-Bike
Blaues Trekking-E-Bike Akku
  • PRO
    • Sehr lange Garantie: Auf den Rahmen sind es 10 Jahre, 3 Jahre für alle weiteren Teile.
  • KONTRA
    • Etwas zu großer Wendekreise: Bei engen Kurven bietet sich Absteigen daher an.

IMTEST Ergebnis:

gut 2,0

2. Turbo Como 5.0 IGH: Trekking-E-Bike von Specialized

Hier kommt jede und jeder einfach rauf. Denn keines der Trekking-E-Bikes im Test bietet einen so tiefen Einstieg wie das Specialized Turbo Como 5.0 IGH. Das hat aber nicht nur Vorteile: Das Auf- und Absteigen sind überhaupt kein Problem bei dem Rad. Allerdings sind durch diese Fertigung die Pedal-Aufhängungen zu weit nach unten „gerutscht“. Bei Kurvenfahrten gilt es daher darauf aufzupassen, dieses nicht zu scharf anzugehen. Schnell schleift dann nämlich die entsprechende Pedale auf dem Boden.

Bei der maximalen Reichweite gefahren in höchster Unterstützung durch den hauseigenen Specialized-2.2-E-Motor mit 90 Nm Drehmoment liegt das Turbo Como 5.0 IGH fast gleichauf mit dem Testsieger von Stevens. Es kann beim Tempo während Bergauffahrten diesen sogar noch knapp überholen (22,7 km/h). Der große Akku (gemessene Kapazität: 536,5 Wh) versorgt das Rad mit genügend Energie für eine Strecke von rund 70 km.

Dank angenehmer Griffe und eines bequemen Lenkers sind längere Fahrten mit dem Specialized problemlos möglich. Zumal der Sattel richtig bequem ist und das Trekking-E-Bike – abgesehen von der zuvor geschilderten Kurven-Problematik – eine gute Straßenlage bietet.

Weißes Trekking-E-Bike von Specialized
Trekking-E-Bike Display
Trekking-E-Bike Gepäckträger und Licht
Trekking-E-Bike Schlüssel am Rahmen
Trekking-E-Bike Pedale auf Boden
  • PRO
    • Sehr tiefer Wave-Rahmen. Daher gelingt das Auf- und Absteigen sehr einfach.
  • KONTRA
    • Deutlich Motordrosselung ab 26/27 km/h. Höheres Tempo kaum möglich.

IMTEST Ergebnis:

gut 2,0

4. Sportliches Trekking-E-Bike Giant Explore E+ 2 LDS

Wer mit seinem Trekking-E-Bike gern auch sportlich unterwegs sein möchte, findet mit dem Giant Explore E+ 2 LDS ein gutes Rad dafür. Es ist mit 26,5 Kilogramm Gewicht zwar etwas schwer, aber mit einer präzisen Federgabel, 5 Unterstützungsstufen und sehr gut reagierender 9-Gang-Kettenschaltung für nahezu jeden Einsatz gut gerüstet: Seien es Fahrten durch unebenes Gelände, auf Asphalt oder auch im hügeligen Terrain. Hier schafft es sogar leichte bis mittlere Steigungen mit einem vergleichbar hohen Tempo.

Im Labor bewältigte das Giant den Bergan-Parcours mit gleichbleibend 23 km/h über einen Zeitraum von 20 Minuten. Allerdings ist das solide E-Bike nicht sehr ausdauernd: Bei Fahrten mit höchster Unterstützungsstufe muss der etwas zu kleine Akku (gemessene Kapazität 434 Wh) nach 56 Kilometern bereits wieder geladen werden.

Giant setzt beim Explore E+ 2 LDS auf einen Trapez-Rahmen. Einerseits ist die abgeflachte Mittelstange sehr angenehm – gerade bei Fahrten im unwegsamen Gelände. Andererseits stört sie beim leichten Auf- und Absteigen. Insgesamt bietet das Giant einen recht sportlichen Auftritt mit etwas hartem Sattel und verhältnismäßig gerader Lenkstange.

Blaues Trekking-E-Bike von Giant
Display an Lenker vom Giant E-Bike
Vorderlicht an blauem Trekking-E-Bike Giant
Hand hält Schutzkapp von Ladebuchse am Trekking-E-Bike Giant hoch
  • PRO
    • Der kraftvolle Antritt beim Losfahren verleiht dem Giant einem sportlichen Touch.
  • KONTRA
    • Der Akku im Giant liefert nur eine etwas zu kurze Reichweite (56 Kilometer).

IMTEST Ergebnis:

gut 2,2

5. Preis-Leistungssieger der Trekking-E-Bike von Leon Cycle NCM C7

Mit seinen 21 kg Gesamtgewicht zählt das NCM C7 zu einem der leichtesten Trekking-E-Bikes im Test. Das macht das Pedelec gut handhabbar. Jedoch dürfte der Diamant-Rahmen mit klassischer Mittelstange nicht jedermanns und jedefraus Sache sein. Fürs Auf- und Absteigen ist jedenfalls eine gewisse Beweglichkeit Voraussetzung – das C7 richtet sich daher eher an eine jüngere Zielgruppe. Mit seinen Leistungswerten schließt das vergleichsweise günstige E-Bike aber zu den Besten im Test auf:

Eine Ladung seines Akkus (gemessene Kapazität: 348 Wh) reicht für eine Fahrstecke von bis zu 69 Kilometern – bei maximaler Unterstützung des Hinterradnabenmotors. Bergauf überflügelt das Bike alle anderen Trekking-E-Bikes. Es kommt gleichbleibend auf 25 km/h Spitze bei einer sechsprozentigen Steigungsfahrt. Dank eines verhältnismäßig geringen Gewichts lässt sich auch ein Tempo jenseits von 27 oder 28 km/h ohne allzu große Anstrengung „mittreten“.

Das Revier des Leon Cycle liegt eindeutig auf befestigten Strecken mit einigermaßen ebener Oberfläche. Fernab davon oder auch bei Fahrten über Kopfsteinpflaster zeigt sich das Trekking-E-Bike als zu hart. Stöße sind deutlich spürbar und nerven über einen längeren Zeitraum.

Dunkles Trekking-E-Bike von Leon Cycle an Steinwand
Rücklicht an dunklem E-Bike
Hinterrad und Antrieb von dunklem Trekking-E-Bike
Schwarzer Sattel vom Leon Cycle E-Bike
Schlüssel im Rahmen von dunklem Trekking-E-Bike
  • PRO
    • Schön leicht und wendig, dabei sportlich ausdauernd und flott bei Bergauffahrten.
  • KONTRA
    • Auf- und Absteigen über die Mittelstange ist nicht für alle sehr bequem.

IMTEST Ergebnis:

gut 2,3

6. Das Storck Urban CTS Wave 1X10 im Test

Der deutsche E-Bike-Hersteller Storck (Firmensitz im hessischen Idstein), dem Markus Storck, Mitinitiator der weltgrößten Fahrradmesse Eurobike, gehört, stellt mit dem Urban CTS Wave 1X10 das leichteste (19,5 kg) der Trekking-E-Bikes im Test. Der E6100-Mittelmotor von Yamaha ist aber leider nicht kraftvoll genug, um im Zusammenspiel mit dem 447-Wh-Akku (gemessene Kapazität) das schicke Pedelec mit Tiefeinsteiger-Rahmen (Wave) gehörig auf Touren und Reichweite zu bringen.

Mit etwas zu kurzen 48, 1 Kilometer landet es im genormten R200-Reichweiten-Test nur auf den hinteren Rängen. Bergan ist es mit knapp langsamen 14 km/h wenig konkurrenzfähig. Gelungen ist aber seine Bedienung, sein großes Display, die richtig guten Bremsen und die ein-wandfreie 10-Gang-Kettenschaltung von Shimano M6000.

Das Urban CTS Wave 1X10 ist wirklich schön leicht. So lässt es sich sehr bequem handhaben – etwa wenn es darum geht, es auch mal in den Keller zu tragen oder zu schieben. Bei Fahrten über Stock und Stein, asphaltierte Pisten, Kopfsteinpflaster oder Feldwege verhält sich das Trekking-E-Bike sich tadellos. Einzig der etwas harte Sattel trübt das Vergnügen bei langen Fahrten etwas.

Trekking-E-Bike von Storck in Schwarz an Steinwand
Finger zeigt auf Bedienung an schwarzem Lenker von E-Bike
Detail Verschluss an E-Bike-Rahmen von Storck
Vorderlicht an Trekking-E-Bike Storck
  • PRO
    • Angenehmes und wenig anstrengendes Mittreten bei niedriger Unterstützung.
  • KONTRA
    • Zu wenig E-Unterstützung bei Fahrten im hügeligen Gelände.

IMTEST Ergebnis:

befriedigend 2,7

6. Velo de Ville im Test mit AEB 890 Enviolo TR

Velo de Villes AEB 890 Enviolo TR bringt eigentlich vieles mit, um ein richtig gutes Trekking-Pedelec zu sein. Allerdings fehlt dem 28 Kilogramm schweren Trekking-E-Bikes dafür ein richtig kraftvoller Antrieb, um es mit ausreichend Tempo über hügelige Strecken zu bringen. Es steckt zwar ein bewährter Bochs-Performance-Line-Mittelmotor im Rad, dieser tut sich aber offenbar mit dem hohen Gewicht des Velo de Ville etwas schwer: Bei Bergauffahrten treibt er das Rad nur mit maximal 17 km/h an – das ist etwas zu wenig.

Auch die Kapazität des Bosch-Akkus (500 Wh) ist etwas zu gering. Im Labor wurde dafür eine etwas geringe Kapazität von 448 Wh gemessen. Die Leistung einer Ladung reicht für eine Reichweite von knapp 51 Kilometern bei Fahrten bei maximaler Motor-Unterstützung. Auch die Scheibenbremsen schwächeln etwas. Da bleibt es nur, dem mit einem sehr festen Handdruck beim Bremsen entgegenzutreten – statt die soliden Bremshebel nur leicht zu drücken.

Trotz Federgabel und gemütlichen Sattels zeigte sich das Velo de Ville abseits von befestigten Pisten nicht vor der besten Seite. Unebenheiten werden nicht einfach weggefedert und sind daher teils deutlich spürbar. Fazit: Das Trekking-E-Bike fühlt sich nur auf Asphalt wohl.

Dunkles Trekking-E-Bike von Velo de Ville vor Steinwand
Display an Lenker von schwarzem E-Bike
Schaltung an Lenker vom Trekking-E-Bike
Aufgeklappter Akku von dunklem Trekking-E-Bike
Hand zieht an Akku vom E-Bike Velo de Ville
Brauner Sattel vom Trekking-E-Bike Velo de Ville hochgestellt
  • PRO
    • Das große und übersichtliche Display sorgt für eine einfach Bedienung.
  • KONTRA
    • Nur geringer Unterstützungsfaktor (1,8). Alle anderen Testkandidaten bieten mehr.

IMTEST Ergebnis:

befriedigend 2,7

8. Jeep mit Trekking-E-Bike TLR 7020

Nicht nur bei Fahrzeugen mit vier Rädern, sondern auch bei E-Bikes ist Jeep Kennern ein Begriff. Das vergleichbar noch günstige TLR 7020 soll im Segment Trekking-E-Bikes punkten. Im Test blieb es aber hinter den Erwartungen zurück: Sein Hinterradnaben-Motor von Xiongda ist insgesamt zu schwach bestückt (40 Nm). Das sorgt beispielsweise dafür, dass der Antritt des Jeep – etwa beim Anfahren an der Ampel – nur gemächlich statt moderat oder gar kraftvoll erfolgt.

Auch die Reichweite, die das E-Bike bei Fahrten mit maximaler Motor-Unterstützung erzielt, ist mit bis zu 46 Kilometern etwas wenig. Grund dafür ist der – mit einer gemessenen Kapazität von 383 Wh – zu kleine Akku im Rad, der nach dieser etwas zu kurzen Wegstrecke wieder vollgeladen werden will. Und auch die Qualität der Bremsfunktion kann in der Praxis nicht überzeugen.

Bequem und solide gefertigt ist das Jeep TLR 7020 aber. Mit seinen 25,4 kg Gewicht lässt es sich gerade noch ordentlich handhaben. Das Trekking-E-Bike bewältigt Fahrten über Asphalt und auch enge Kurven verlässlich. Im unbefestigten Gelände zeigt es hingegen einige Schwächen bei der Federung und Fahrleistung. Sattel und Lenker eignen sich gut für länger Fahrstrecken.

Schwarzes Trekking-E-Biken von Jeep
Hand hält Griff von schwarzem Trekking-E-Bike
Hinterrad von Trekking-E-Bike Jeep
Hand hält ausgeklappten Akku von schwarzem Jeep E-Bike
  • PRO
    • Einfache Handhabung des Trekking-E-Bikes, etwas beim Schieben oder Wenden.
  • KONTRA
    • Langsam: Sechsprozentige Bergauffahrten nur bis maximal 15 km/h möglich.

IMTEST Ergebnis:

befriedigend 3,0

8. Von Kettler Alu-Rad: Traveller E-Gold 5 Plus Belt

Das rundum solide gefertigte Traveller E-Gold 5 Plus Belt von Kettler Alu-Rad bietet mit Bosch-Mittelmotor (Perfomance Line, 65 Nm), 5-Gang-Nabenschaltung und einem Gewicht von 25 Kilogramm auf dem Papier eine richtig gute Ausstattung. Trotz 650-Wh-Akku von Bosch (Kapazität gemessen: 580 Wh) kommt das Trekking-E-Bike beim genormten Reichweitentest R200 nur auf zu kurze 33 Kilometer pro Akkuladung.

Wer also gern mit Voll-Speed unterwegs ist, sollte eher kürze Routen einplanen, oder genau wissen, wo die nächste Lademöglichkeit wartet. Oder es wird eine niedrigere Unterstützungsstufe gewählt (vier stehen zur Auswahl) und etwas mehr in die Pedale getreten. Das ist beim Traveller E-Gold 5 Plus Belt nämlich bei wenig Anstrengung noch angenehm möglich. Berganfahrten werden vom Motor bis zu etwas langsamen 18 km/h unterstützt.

Das Kettler Alu-Rad fühlt sich gleichermaßen auf befestigtem als auch auf losem Untergrund wohl. Gut gefedert geht es zudem über Pisten mit Kopfsteinpflaster und Feldwege. Für langes Sitzen bei Pendelfahrten oder Urlaubstouren eignen sich der bequeme Sattel und die ergonomisch geschwungene Form des Lenkers richtig gut.

Grünes Trekking-E-Bike von Kettler vor Garten
Display an Griff von E-Bike Kettler
Motor vom Trekking-E_Bike Kettler
Gepäckträger von grünem E-Bike
  • PRO
    • Zutreten für mehr Tempo über die Motordrosselung hinaus wenig anstrengend.
  • KONTRA
    • Zu kurze Garantiezeit (24 Monate) auf Rahmen und weitere Teile des E-Bikes.

IMTEST Ergebnis:

befriedigend 3,0

10. Das zweite Trekking-E-Bike von Kettler Alu-Rad im Test: Quadriga P5 RT

In wesentlichen Punkten (etwa bei der Ausstattung mit Bosch-Perfomance-Line-Mittelmotor, 5-Gang-Nabenschaltung und Bosch 650-Wh-Akku) sind das Quadriga P5 RT und Traveller E-Gold 5 Plus Belt von Kettler Alu-Rad vergleichbar. Das Quadriga wiegt jedoch 3,5 Kilogramm mehr und lässt sich daher etwas schwerer handhaben. Auch das Zutreten, um mehr Geschwindigkeit über die Motordrosselung hinaus aufzunehmen, fällt beim Quadriga im Vergleich zum Traveller schwerer.

Interessanterweise sorgt der Bosch-Motor bei den sechsprozentigen Steigungsfahrten für ein identisches Tempo (18 km/h), das über die 20-minütige Testphase konstant gleichbleibt. Im direkten Vergleich der beiden Trekking-E-Bikes von Kettler Alu-Rad reagieren die Scheibenbremsen beim Quadriga bei gleicher Handkraft (60 N), die auf die Bremshebel wirkt, etwas schwächer.

Auch bei Fahrten und dem allgemeinen Handling liegt das Quadriga im Vergleich hinter dem Traveller. Es bewältigt etwas Fahrten über Strecken im unebenen Gelände genau wie über Kopfsteinpflaster nicht so souverän. Die Fahrerin und den Fahrer rüttelt es dort merklicher durch. Gut absolviert das Trekking-E-Bike hingegen Fahrten über Asphalt.

Grünes Trekking-E-Bike Quadriga von Kettler
Display an Trekking-E-Bike von Kettler
hinterrad von Trekking-E-Bike von Kettler
Hand nimmt Schutzhaube von Akku vom Trekking-E-Bike von Kettler
Finger hält Schutzkappe von E-Bike-Ladebuchse hoch
  • PRO
    • Sehr großes Display sorgt für eine optimale Übersicht auf relevante Rad-Infos.
  • KONTRA
    • Mit 28,5 kg das schwerste Rad im Test. Es kommt daher nur gemächlich in Fahrt.

IMTEST Ergebnis:

befriedigend 3,1

Fazit

Keine Frage: Trekking-E-Bikes sind die wahren Alleskönner unter den Motor unterstützten Fahrrädern. Denn sie eignen sich nicht nur für Pendelfahrten ins Büro – und das auch über längere Strecken. Wer beispielsweise auf unnötige Fahrten mit dem Auto verzichten und dabei gleichzeitig die Umwelt schonen und Spritkosten sparen möchte, findet mit einem Trekking-Pedelec wie dem Testsieger E-Triton Plus von Stevens einen kraftvollen Helfer.

Ausgelegt für ein maximales Gesamtgewicht von 180 Kilo kann ein 80–90 kg schwerer Mensch damit beispielsweise über 60 Kilo an zusätzlichem Gewicht transportieren. Das reicht problemlos für zwei prall gefüllte Satteltaschen und eine volle Getränkekiste, die auf dem stabilen Gepäckträger Platz finden kann. Der aktuelle Bosch-G4-Performance-Line-CX-Motor im Stevens bringt das E-Bike samt Fahrerin oder Fahrer dann immer noch verlässlich nach Hause.

„DAS STEVENS SORGT FÜR EINEN FAST PERFEKTEN MIX AUS AUSSTATTUNG, KOMFORT UND SPRITZIGKEIT.“

Horst Schröder
Horst SchröderIMTEST-Experte

Dank eines hohen Unterstützungsfaktors (3,5) schafft das beladene Rad dabei auch noch leichte Steigungen, ohne dass allzu ambitioniert in die Pedale getreten werden muss. Aber auch bei Radreisen (siehe Seite 75 und 76) bewährt sich das ausdauernde Stevens-Bike. Zumal es dank einem angenehmen Sitz- und Fahrkomfort für längere Touren die besten Voraussetzungen mit-bringt. Es versteht sich, dass so viel Leistung auch ihren Preis hat. 6.999 Euro sind kein Pappenstiel. Wer aber ein rundum solides Trekking-E-Bike sein Eigen nennen möchte, fährt mit dem Stevens E-Triton Plus derzeit am besten.

Das gilt auch für den Preis-Leistung-Sieger NCM C7 vom Hersteller Leon Cycle. Für 1.399 Euro gibt es ein schickes Trekking-E-Bike mit klassischem Diamant-Rahmen, das ebenfalls sehr weit (bis zu 69 Kilometer) bei höchster Unterstützung kommt. Im Gegensatz zum Stevens wiegt es 8 kg weniger und lässt sich deutlich einfacher handhaben. Insgesamt kommt seine Fahrweise eher sportlich gesinnteren Fahrerinnen und Fahrern entgegen. Das Auf- und Absteigen ist aber nicht für jedermann und jedefrau optimal geeignet.