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Gestiegener Spritpreis: Das denken die Deutschen darüber

Der Gang zur Zapfsäule war selten so ungeliebt wie in den letzten Wochen. Wie viele Menschen auf den Preisanstieg reagieren und auf welche Art verrät eine Umfrage des Verbraucherzentrale Bundesverbandes.

Ein Auto wird getankt.
So teuer wie nie zuvor: Welche Auswirkungen haben die gestiegenen Spritpreise? © Erik Mclean / Unsplash

Die ersten Monate des Jahres 2016 liegen schon eine Weile in der Vergangenheit. Schaut man sich das damalige Preisniveau von Diesel und Benzin an, wirken sie gleich noch viel weiter weg. 98,4 Cent hat der Liter Diesel im Februar 2016 nämlich gekostet, 119,8 Cent Benzin. Im Gegensatz zu diesem Preistief stiegen die Spritpreise in den vergangenen Monaten auf das doppelte Niveau an. Die Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) ließ eine Umfrage über die Reaktionen darauf durchführen und stellt nun das Ergebnis vor.



Steigende Spritpreise: Auto öfter mal stehen lassen

Die Frage, welche bei der im Mai 2022 telefonisch durch das Marktforschungsinstitut Kantar durchgeführten Umfrage gestellt wurde lautet wie folgt: “Seit 2021 sind die Preise für Diesel und Benzin stark angestiegen. Wie reagieren Sie auf diese Preissteigerung?” Gänzlich kalt lässt diese Entwicklung nur noch halb so viele Menschen wie im Dezember 2021, als eine vergleichbare Umfrage in Auftrag gegeben wurde. Lediglich 12 Prozent verändern ihr Konsum- oder Fortbewegungsverhalten aktuell nicht. Statt 40 Prozent lässt ein halbes Jahr später fast jeder zweite Befragte “das Auto öfter mal stehen”, um sich mit Bus, Bahn oder Fahrrad fortzubewegen.

Eine Frau lädt ein Elektroauto mit neuem Strom auf.
Wächst die Nachfrage nach Elektroautos als Reaktion auf steigende Spritpreise? © Jenny Ueberberg / Unsplash

Interessant ist auch die wachsende Bereitschaft zur Anschaffung eines Elektroautos. 17 Prozent der Befragten zeigten als Reaktion auf gestiegene Spritpreise Interesse an der geldbeutelschonenden und umweltfreundlicheren Alternative. Allerdings ergab die Umfrage auch, dass mehr Menschen an anderer Stelle sparen würden, als ein Elektroauto in Betracht zu ziehen. Dieser Anteil stieg dabei um 15 Prozentpunkte im Gegensatz zur E-Mobilität mit 4 gewonnenen Prozentpunkten. Dazu sollte erwähnt sein, dass die aktuelle Umfrage Personen ab 14 Jahren berücksichtigt. Die aus dem vergangenen Dezember richtete sich an Volljährige.

In dem Diagramm sind die Ergebnisse der Umfrage von Dezember und Mai gegeneinander aufgestellt.
Erkennbarer Trend: Die Bereitschaft, das Auto stehen zu lassen oder gar auf E-Mobilität umzusteigen, ist über das letzte halbe Jahr angestiegen. © vzbz

“Die Politik ist gefordert, muss mehr in den ÖPNV investieren und auf kundenfreundliche Angebote drängen. Das wäre gut für den Geldbeutel und würde der nötigen Verkehrswende mehr Schub geben“, sagt Marion Jungbluth, Leiterin des Teams Mobilität und Reisen beim vzbv.