Veröffentlicht inNews

Weniger Freunde, mehr TikTok: Das wird aus Facebook

Like oder Dislike: Meta plant für das soziale Netzwerk Facebook eine Generalüberholung. Grund ist der anhaltende Nutzerschwund.

Ein Screenshot der Facebook-App
Einst eine der meistgenutzten sozialen Medien, ist heute ein deutlicher Nutzerschwund bei Facebook erkennbar. © Joshua Hoehne

Gerade einmal 150 Likes reichen laut einer Untersuchung aus, um ein schärferes Persönlichkeitsprofil zu erstellen, als die eigene Familie es könnte. Der Kern dieser Aussage: Likes sind viel mehr als eine bloße Bekundung des Gefallens. Der 2009 von Facebook initiierte Like-Button, hierzulande als Gefällt-mir-Button bekannt, hat in der Zwischenzeit einige optische Erneuerungen hinter sich. Anders als solch marginale Änderungen plant Mutterkonzern Meta nun jedoch eine Generalüberholung der Plattform selbst.



Einer geleakten internen Mitteilung von Tom Alison, Chef der Facebook-App, zufolge plant Meta weitreichende Veränderungen, was die Struktur und das Nutzungserlebnis von Facebook angeht. Die sogenannte “Discovery Engine” wird laut Alison der Antrieb des neuen Feeds werden. Zwar würde der Grundcharakter der App bestehen bleiben: Menschen in Gruppen zusammenbringen und das Halten von familiären und freundschaftlichen Kontakten vereinfachen. Gleichzeitig soll der persönliche Feed aus weniger Inhalten von eben diesen Personen bestehen, sondern mehr mit “unconnected sources”, also noch unbekannten Quellen. Aktuell läge der Anteil an solchen Posts im Feed bei durchschnittlich elf Prozent.

Facebook: Neuer Feed ähnelt TikTok stark

Des Weiteren soll ein Fokus auf Reels liegen. Reels sind kurze, meist um die 15 Sekunden lange Videos, die vor allem durch TikTok und Instagram bekannt geworden sind. Die Kurzvideos halten die Aufmerksamkeit der nutzenden Person am geschicktesten, haben sich daher als derzeit erfolgreichste Inhaltsform auf Social Media bewiesen. Insgesamt wird Facebook mehr wie TikTok sein, worüber die eigene Belegschaft zum Teil nicht begeistert ist. Die Kritik lautet, Facebook würde seinen Kerngedanken verlieren und nur auf kurzweilige Trends von jungen Leuten setzen.

Das Thema Altersgruppe entwickelte sich in den vergangenen Jahren tatsächlich zu einem von Facebooks größten Problemzonen. Außerdem stagniert das Wachstum der Nutzerschaft, wie eine Untersuchung von Statista zeigt. Zum Vergleich: In den ersten drei Monaten wurden 78 Prozent mehr Nutzungszeit auf TikTok im Vergleich zu Facebook gemessen. Die Mitteilung von Alison wurde Ende April intern veröffentlicht. Es ist darin nicht beschrieben, wann konkret mit einer Neuauflage der Facebook-App zu rechnen ist.