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Eurobike 2022: Das sind die neuesten E-Cargobike-Trends

E-Cargobikes erfreuen sich privat wie beruflich immer größerer Beliebtheit. IMTEST kennt die neuesten Modelle und Trends der Eurobike 2022.

Frau auf einem E-Carbobike
© Eurobike

E-Cargobikes prägen immer mehr das Stadtbild und werden zum Symbol der Verkehrswende. Im Rahmen der Eurobike in Frankfurt (13.-17 Juli) nennt der Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) aktuellen Zahlen: Demnach sind die Verkäufe der praktischen Räder letztes Jahr um 62 Prozent auf 167.000 Stück gestiegen.

Somit ist es nicht verwunderlich, dass E-Cargobikes auch Thema der Bundespolitik geworden sind. In einer Pressemitteilung der Eurobike wird erwähnt, dass die Bundesregierung sich zuletzt 2021 im Nationalen Radverkehrsplan 3.0 umfangreich zur Förderung von privaten und gewerblichen Lastenrädern bekannte.



IMTEST hat sich auf der Eurobike nach den neuesten E-Cargobike-Trends umgeschaut und hier zusammengetragen.

Muli, das Kompakt-Lastenrad

  • E-Cargobike Muli Totale
  • E-Carbobike Muli, Bügel zum Zusammenklappen der Tasche
  • E-Cargobike Muli mit zusammengeklappter Tasche

Das Muli ist nicht länger als ein normales Fahrrad und hat den besonderen Vorteil, dass seine Ladebox mit nur einem Handgriff zusammenklappbar ist. Dadurch kann das E-Cargobike, anders als andere Modelle, in der Bahn mitgenommen werden. Der Transport auf einem Autoträger ist ebenso möglich, sodass eine Familie das Muli sogar mit in den Urlaub nehmen könnte. Der Shimano Steps e6100-Antrieb ist im Rahmendesign verschmolzen. Komplettiert wird das Shimano-Paket durch eine Nexus-Nabenschaltung mit intelligentem Di2-Schaltsystem. Der Kunde kann sein Rad online selbst konfigurieren. Der Preis startet bei 4.890 Euro.

Dockr bietet E-Cargobikes zum Leasen

E-Cargobike im Leasing-Angebot von Dockr
Dockr aus den Niederlanden bieten E-Cargobikes zum Leasen an. © IMTEST


Eine Handwerksfirma braucht spontan ein Fahrzeug oder die Familie hat ein E-Cargobike bestellt, welches aber erst in einem halben Jahr geliefert werden kann. Es mag vielfältige Gründe geben, warum man ein Lastenrad nur temporär braucht. Die Geschäftsidee des Leasens wird zumindest in den Niederlanden durchaus gut angenommen. Daher startete Dockr vor sechs Monaten diesen Service auch in Deutschland. Je nach Laufzeit kann der Kunde für 269 Euro pro Monat (36 Monate Laufzeit) oder für 339 Euro pro Monat (ein Monat Laufzeit) ein E-Cargobike im “Rundum-Sorglos-Paket” leasen. Laut der Homepage der Niederländer wird das Rad dann innerhalb einer Woche geliefert.



Ca Go FS200 Life: Der SUV unter den E-Cargobikes

Der Transport von Kindern auf Fahrrädern ist immer ein sensibles Thema. Jeder Vater und jede Mutter möchte das eigene Kind so gut wie möglich geschützt wissen. Das ist auch der noch sehr jungen Firma Ca Go aus Koblenz besonders wichtig, weswegen sie mit dem E-Cargobike FS 200 Life ein Rad auf den Markt gebracht haben, was besonders hohen Schutz und Komfort für die Kleinen bieten soll. Herzstück ist eine Box aus EPP (expandiertes Polypropylen), die im Falle eines Unfalls Kräfte absorbieren soll. Eine zusätzliche Safty Rail dient zum Schutz des Schulter- und Nackenbereichs, da auch hier aufkommende Kräfte in den Rahmen abgeleitet werden können. Als optimales Zubehör gibt es einen Sicherheitskragen für die Box zum Schutz des Kopfes.

  • E-Cargobike von Ca Go
  • E-Cargobike von Ca Go - Modell zur Ansicht des Sicherheitsbügels
  • E-Cargobike von Ca Go, Blick auf die Transportbox für Kinder

Ebenso hat Ca Go sein Lastenrad so konzipiert, dass sich auch der Fahrer wohl und sicher fühlen kann. Dazu sind schwere Bauteile wie Motor und Akku möglichst tief im E-Bike verbaut worden, damit der Schwerpunkt weit unten ist und das Rad gut auf der Straße liegt.

Angetrieben wird das E-Cargobike vom Bosch Performance CX Cargo Line-Motor. Der Käufer kann sein Rad nach Gebrauchszweck zudem konfigurieren und zahlt für die Basis-Variante 7.690 Euro.



E-Cargobike von Mäx & Mäleon nimmt Erwachsenen mit

Eine Vorrichtung zum Transport von Kindern hat fast jedes E-Carbobike, aber ein Erwachsener ist für die meisten Boxen nicht zugelassen. Anders beim Lastenrad von Mäx und Mäleon. Die Idee des Herstellers dahinter ist, dass die Interessenten ihr Stadt- beziehungsweise Zweitauto abschaffen. Falls man dann zu zweit irgendwo hinfahren möchte, ist das problemlos möglich. Unter der Sitzbank befindet sich zudem ein kleiner Kofferraum. Allerdings ist als Regenschutz lediglich eine Kniedecke vorgesehen, weil ein großer Aufbau zu anfällig für Wind sein würde.

Das E-Cargobike hat zur besseren Stabilität zwei Vorderräder, an der eine Neigetechnik zum Lenken verbaut ist. An beiden Seiten befindet sich eine Scheibenbremse, zudem gibt es eine Federung, damit die Fahrt für den Passagier auch möglichst angenehm ist. Ein 814 Wattstunden-Akku treibt den Motor mit 112 Newtonmeter Drehmoment an. Laut Hersteller hat man eine Reichweite von etwa 50 Kilometern. Preislich liegt das Mäx und Mäleon bei 8.400 Euro. Der Kunde kann auf Wunsch auch eine Kindersitzbank wählen.

Movr 3 für die letzte Meile im Stadtverkehr

Im privaten Umfeld sind E-Cargobikes schon sehr im Trend, im geschäftlichen Transportbereich ist die Akzeptanz und Nutzung noch ausbaufähig. Mit dem Movr 3 zeigt die Firma Rytle aus Bremen nach vier Jahren Entwicklung nun ihr neuestes Modell für den Lastentransport. So wuchtig es auf den ersten Blick wirkt, zählt es immer noch zur Pedelec-25-Klassifizierung. Das heißt, es wird bis maximal 25 Stundenkilometern unterstützt und der Fahrer braucht daher keinen Führerschein.

  • Der Movr3 von Rytle: Lasten-E-Bike für gewerbliche Zwecke
  • Der Movr3 von Rytle: Lasten-E-Bike für gewerbliche Zwecke, Vorderrad
  • Der Movr3 von Rytle: Lasten-E-Bike für gewerbliche Zwecke, Akkus
  • Der Movr3 von Rytle: Lasten-E-Bike für gewerbliche Zwecke, Ladebox

Die hintere Box kann mit bis zu 180 Kilogramm beladen werden. In die Vorderbehälter, die direkt beim Fahrer platziert sind, passen nochmals 30 Kilogramm. Als großer Vorteil bietet Rytle zudem das Wechselboxensystem an, so dass Ware vorkommissioniert und für den Weitertransport in die Stadt in einem Mikrodepot bereitgestellt werden kann. Zudem hat die Ladefläche Europaletten-Maß, um diese Transportlösung für Logistik-Kunden besonders attraktiv zu gestalten.

Lastenanhänger Bicylift von Fleximodal für E-Bikes

  • Bycilift von Fleximodal: Lastenanhänger für E-Bike
  • Bycilift von Fleximodal: Lastenanhänger für E-Bike, Detailaufnahme Arretierung
  • Bycilift von Fleximodal: Lastenanhänger für E-Bike, Detailaufnahme Arretierung

Für Logistikfirmen, die bereits eine E-Bike-Flotte besitzen, ist ein Lastenanhänger eine gute Lösung zum Transport von schweren Gütern. Der Bicylift des französischen Herstellers Fleximodal ist ein universeller Anhänger für Europaletten mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 180 Kilogramm. Per Arretierung wird der Hänger an die Palette eingerastet, sodass diese nun vom E-Bike gezogen werden kann. Eine Auffangbremse, die an beiden Seiten mit starken Scheibenbremsen mitbremst verhindert, dass der Fahrer bei einer starken Bremsung nach vorne geschoben wird.

Urban Arrow Shorty: Weniger ist mehr

Lasten-E-Bike Shorty von Urban Arrow
Das Shorty von Urban Arrow setzt auf Kompaktheit, trotzdem können noch zwei Kinder mitfahren. © Urban Arrow

Wer sich für ein E-Cargobike interessiert, kommt bei der Recherche an Urban Arrow kaum vorbei. Bestimmt kennt fast jeder die lange Familienkutsche, die in vielen Städten zu Hause ist. Als neues Modell kommt nun die Variante “Shorty”, bei dem der Hersteller auf Kompaktheit setzt. Statt in die Länge geht es hier in die Tiefe. Trotzdem können noch bis zu zwei Kinder mitfahren. Das Basismodell mit Bosch Performance Line-Motor (65 Newtonmeter) kostet 5.490 Euro.

Easy Rider mit dem Xcyc Balance

E-Cargobike Balance von xcic
Das E-Cargobike Balance von Xcyc soll insbesondere ältere oder körperlich beeinträchtigte Menschen ansprechen. © IMTEST

Auf den ersten Blick wirkt das E-Cargobike Balance von Xcyc wie ein Trike. Allerdings möchte der Hersteller mit diesem Lastenrad speziell Menschen mit Behinderung und ältere Menschen ansprechen, die auf einem normalen E-Bike nicht oder nicht mehr fahren können oder wollen. Denn das auffällige Rad hat statt eines Sattels einen bequemen Sitz mit Rückenlehne, den man je nach Körpergröße an die Pedalen heranfahren kann. Durch zwei stabile Hinterräder ist das Lastenrad besonders kippsicher. Zwei 500 Wattstunden-Akkus treiben den Bosch Performance Line-Motor an. Ab voraussichtlich Januar kann das Balance für etwa 6.500 Euro gekauft werden.

Benno Boost: Das Urban-Lastenrad

E-Bike Boost von Benno
Das Boost von Benno ist ein kompaktes E-Bike, kann durch seine Zuladungsmöglichkeiten aber zu einem kleinen Lastenrad werden. © IMTEST

Benno aus den USA haben ihr erfolgreiches Modell Boost weiterentwickelt. Als Basis fungiert ein Kompaktrad mit einer Länge von 190,5 Zentimetern. Angetrieben wird es von einem Bosch Performance CX Line-Motor und kostet in der Basis-Variante umgerechnet 5.500 Euro. Benno selbst beschreiben ihr Rad eher als Urban-Bike. Durch die vielfältigen Möglichkeiten kann es sich durchaus in ein Cargobike verwandeln. Unter der Linie etility gibt es als Zubehör unter anderem Transporttaschen, Sitzmöglichkeiten für ein bis zwei Kinder oder auch eine Halterung für Surfbretter.

Überblick E-Carbobike-Modelle

Im folgenden Artikel stellt IMTEST alle gängigen E-Cargobike-Modelle vor und erläutert die Vor- und Nachteile, Förderungs- sowie die Nutzungsmöglichkeiten.