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Burnhard Jones im Test: Ultraportabler Klappgrill

Mit dem Burnhard Jones ist ein neuer, klappbarer und sehr kompakter Grill auf dem Markt, der viel Leistung verspricht.

© Burnhard

Als Skotti den steckbaren Gasgrill auf den Markt gebracht hat, hat das einen ziemlichen Hype ausgelöst. Jedenfalls bei allen, die einen Grill zu schätzen wissen, der beim Transport kaum Platz wegnimmt. Nun hat auch Burnhard sich des Themas angenommen; das Ergebnis ist der Burnhard Jones.

Spezifikationen

  • 7,3 kg (mit Deckel, ohne Kartuschen)
  • 38 x 28 cm Rostfäche
  • 299 Euro

Der Burnhard Jones ist ein Klappgrill

Zunächst einmal spielt der Burnhard Jones bei der Grillfläche mit 38 x 28 cm in der Liga des Skotti Max. Anders als dieser wird er aber nicht aus einzelnen Blechen zusammengesteckt, sondern auseinandergeklappt. Ein Rahmen dient dabei zur Stabilisierung und nimmt gleichzeitig die Fettwanne auf. Gesteckt werden lediglich die Brenner und die Flammverteiler. Das klappt insgesamt sehr gut. Lediglich die Nasen, die den Rahmen in den Schlitzen der Seitenwände fixieren, neigen gelegentlich zum Verbiegen, wodurch die „Montage“ etwas hakeliger wird. Wirklich umständlich ist tatsächlich nur die Befestigung des Deckels, weil dessen Scharnierstifte bei jedem Aufbau unter Spannung in die vorgesehen Löcher bugsiert werden müssen. Am Ende müssen nur noch die Brenner, die übrigens wie beim klassischen Gasgrill längs angeordnet sind, jeweils, jeweils mit einer Schraubkartusche verbunden werden. Wieder demontiert und verpackt ist der Jones dann nur noch 8,5 cm dick. Praktisch in dem Zusammenhang: Die Tasche dient nicht nur al Unterlage, sondern kann auch als Rucksack verwendet werden.

Kleines Kraftpaket

Die Sache mit den zwei Kartuschen mag auf den ersten Blick weder schön noch praktisch wirken, ist aber durchaus sinnvoll. Denn die kleinen Brenner leisten jeweils satte 3,2 kW. Würden sie aus einer Kartusche bedient, ist potenziell die Verdampfungsleistung auf Dauer zu gering; der Burnhard Jones würde sich womöglich selbst stilllegen. So aber heizt er richtig ein. Rund 330° C am Rost sind überhaupt kein Problem. Und damit steht der Zwerg seinen großen Brüdern kein Stück nach. Das zeigt sich auch im Betrieb: Burger oder Steaks bekommen ein tolles Grillmuster. Und dank des Deckels sowie der zwei Brenner ist auch das Schaffen einer indirekten Zone zum (Nach)garen möglich.

Der Deckel ist verbesserungswürdig

Der Deckel allerdings hat seine Tücken. Er besteht wie der Rest des Grills aus Edelstahl und wird entsprechend heiß. Als „Griff“ hat Burnhard eine Art Multi-Tool vorgesehen, das gleichzeitig auch noch Flaschenöffner und Rostheber ist. Es ist allerdings recht umständlich, das Teil jedes Mal in den Schlitz des Deckels zu stecken, sodass man versucht ist, irgendwann doch die Finger zu nehmen. Mit entsprechend unangenehmen Folgen. Zudem kann das Werkzeug auch schnell mal aus dem Schlitz rutschen. Der dann zufallende Deckel ist zumindest im Test dann auch zweimal aus dem hinteren Scharnier gesprungen. Hier sollte Burnhard eine bessere Lösung finden. Auch ist der Deckel recht flach; selbst für kleine Bratenstücke ist da wenig Platz. Aber man muss ja auch nicht unbedingt Roastbeef am Stück grillen.

Das mitgelieferte Multiwerkzeug greift mit zwei kleinen Nasen in den Schlitz des Deckels
Die Lösung, das Multitool zum Öffnen des Deckels zu nutzen, ist nicht optimal

Wenig Zubehör im Angebot

Aktuell gibt es noch wenig Zubehör für den Burnhard Jones. Erhältlich ist lediglich ein faltbares 4-in-1-Grillbesteck. Eine Plancha, die statt eines Rostelements verwendet werden kann ist aber ebenso angekündigt wie ein Adapter für große Gasflaschen. Trotzdem ist das kein allzu großes Problem, denn durch die hohe Heizleistung kann auch ganz normales Zubehör verwendet werden, sofern es auf den Rost passt. Die Nutzung einer runden Gusseisenplatte aus einem anderen Grill stellt im Test jedenfalls kein Problem dar und auch Spießaufsätze dürften sich finden lassen.

Burnhard Jones: Undankbar zu reinigen

Die größte Schwäche des Burnhard Jones im Vergleich zu den steckbaren Grills ist die Reinigung. Zwar lässt sich der Grill auch in seine Einzelteile zerlegen und in der Spülmaschine unterbringen. Aber der Deckel etwa besteht aus einem Stück und ist schon ziemlich sperrig. Zudem führt das komplette Zerlegen das an sich sehr clevere Klappkonzept ad absurdum. Immerhin lässt sich der Grill auch zusammengeklappt liegend in der Spülmaschine unterbringen. Optimal ist das nicht, aber es funktioniert leidlich, wie der Test zeigt. Unproblematisch dagegen ist es, den Jones zunächst in schmutzigem Zustand im Park, am Strand oder wo auch immer zu verpacken und zum Reinigen mit nach Hause zu nehmen. Die Tasche aus LKW-Plane ist ohne Probleme abwaschbar. Allerdings sollte die Fettwanne halbwegs leer sein; flüssiges Fett kann eventuell auslaufen.

Fazit

Der Burnhard Jones ist ein Kompaktgrill, der wegen seiner leistungsstarken Brenner viel Spaß macht. Auch das Faltkonzept ist nicht unpraktisch, sieht man von der etwas mühsamen Reinigung ab. Lediglich beim Deckel geht man Kompromisse, die was die Höhe und den fehlenden Griff angeht, dem Praxisnutzen etwas im Wege stehen.

  • PRO
    • Sehr gute Hitze, einfach aufzubauen, insgesamt solide Verarbeitung
  • KONTRA
    • Mäßig gut zu reinigen, Deckel umständlich zu öffnen

IMTEST Ergebnis:

gut 1,8