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Stromverbrauch bei Fernsehern: Wer beim Kauf darauf achtet, spart

Diese Energie-Angaben sind beim TV-Kauf wichtig.

Fernseher an der Wand mit geöffneter ARD Mediathek
© Max Vakhtbovych / Pexels

Wer sich dieser Tage einen neuen TV kauft, für den spielen wahrscheinlich nicht mehr nur Leistung und Bildqualität eine Rolle. Auch der Stromverbrauch des Fernsehers hat einen hohen Stellenwert beim Kauf bekommen. Schließlich soll das Gerät seinen neuen Besitzer nicht in den Ruin treiben. Vom Nachhaltigkeitsgedanken ganz zu schweigen.

Auf welche Angaben, welche Funktionen und Extras es beim TV-Kauf wirklich ankommt, wenn man ohne horrende Stromkosten fernsehen möchte, verrät IMTEST.

Stromverbrauch beim Fernseher-Kauf: Energieklasse ernüchtert

Nur einen schnellen Blick auf die Energieeffizienzklasse zu werfen, bringt nicht sehr viel, wenn man wissen möchte, wie hoch der Stromverbrauch des Fernsehers ist. Denn seit die EU Anfang 2021 neue Energieklassen definiert und Effizienzkriterien verschärft hat, schaut man in den meisten Fällen aufs rote G – die schlechteste Energieklasse. Im besten Fall trägt der Fernseher ein F, E-Klassen gibt es auch, aber noch viel seltener.

Screenshot Shop Seite mit zwei TV angeboten und Energieklassen-Filter links
Wer einen neuen Fernseher sucht, wird kaum Geräte finden, die eine bessere Energieklasse als F haben. © Media Markt, IMTEST

Auch der aus dem letzten Vergleichstest sparsamste 65-Zoll-TV von Loewe (bild i.65 dr+) kommt nur auf die Energieeffizienzklasse F. Im Ampelbild macht das kaum einen Unterschied zum hungrigsten Modell im Test, der die Energieklasse G trägt.

Tatsächlich macht es auf jeden Fall einen Unterschied, ob man einen Fernseher mit der Energieklasse F oder G kauft. Warum genau, das verrät ein Blick auf die Angabe des Stromverbrauchs.



Das sagt die Angabe des Stromverbrauchs vom Fernseher aus

Beim Schauen von HDR-Inhalten auf dem Loewe-TV hat IMTEST einen Verbrauch von 88 Watt gemessen. Die Energieklasse beträgt F. Bei einem Modell von Sharp mit der Energieeffizienzklasse G hingegen 250 Watt. Ein großer Unterschied, der mit der neuen Klassifizierung des Ampelbilds aber kaum ersichtlich ist. Daher sollte man beim Energielabel nicht nur auf den Ampelbalken und den Buchstaben schauen, sondern auch auf die Angabe des Stromverbrauchs des Fernsehers darunter.

Energieeffizienzklassen Label auf F von TV
Das Label zeigt unter den Ampelbalken den Stromverbrauch vom Fernseher (hier Loewe) an. © Loewe

Da ist der Stromverbrauch des Fernsehers in Kilowattstunden pro 1.000 Stunden angegeben. Die darauffolgende Angabe bezieht sich auf den Stromverbrauch, wenn Inhalte in HDR (High Dynamic Range) angeschaut werden. Diese Angaben differenzieren die Energieeffizienzklasse und machen TVs beim Kauf vergleichbarer.

Unter den drei Top-Fernsehern im großen Vergleichstest ist übrigens der Testsieger OLED C2 von LG mit 155 Watt (HDR) der sparsamste.

Auf stromsparende Funktionen beim TV-Kauf achten

Um den Stromverbrauch vom Fernseher in Grenzen zu halten, sollten auch stromsparende Features an Bord sein. Die meisten Geräte kommen mit

  • Eco-Modus
  • und automatischer Abschaltfunktion.

Im Test hatten neun von zehn Modellen beide Funktionen dabei. Den Eco-Modus kennt man von vielen technischen Geräten, wie Waschmaschine und Geschirrspüler. Beim Fernseher bedeutet es, dass zum Beispiel die Helligkeit des Bildschirms heruntergefahren wird oder an die Lichtsituation im Raum automatisch angepasst wird.

Dies kann das TV-Erlebnis trüben. Wer vorhat, das Gerät hauptsächlich im Eco-Modus zu nutzen, lässt sich dies am besten im Fachmarkt vorführen. So hat man einen Eindruck davon, ob die Bildqualität des Modells in diesem Modus noch den Ansprüchen genügt.



Fernseher mit integriertem Sat-Tuner spart Receiver

Auch Zusatzgeräte wie ein Receiver verbrauchen Strom. Wer in HD oder per Pay-TV fernsehen möchte, spart die Receiver-Kosten mit einem TV, der einen integrierten Sat-Tuner und ein CI+-Slot hat. Letzteres ist vor allem für den Empfang von Pay-TV-Sendern wie Sky wichtig. Denn für die Entschlüsselung braucht man ein C+-Modul, das in den Slot am Fernseher oder Receiver kommt.

Mit einem Sat-Tuner empfangen Sie DVB-S oder -S2 und damit Satellitenfernsehen. Außerdem können heutige Smart-TVs auch DVB-T2 für Full HD ohne Receiver empfangen. Achten Sie beim Kauf auf die DVB-Angaben als Empfangsarten. So wissen Sie, ob Sie fürs Fernsehen in HD einen Receiver benötigen oder nicht. Im Test können alle zehn Modelle DVB-S2 und DVB-T2.



Kleiner Fernseher, geringe Stromkosten

Zu guter Letzt eine Wahrheit, die Heimkino-Enthusiasten wohl lieber verdrängen: Ein kleinerer Fernseher bedeutet auch geringere Stromkosten. Denn ein Riesenbildschirm mit 65 Zoll oder größer braucht nun mal mehr Strom als ein kleinerer mit zum Beispiel nur 43 Zoll. Wer also den Stromverbrauch beim Fernsehen im Zaum halten möchte, sollte sich zunächst überlegen, ob es wirklich ein 55- oder 65-Zoll-TV sein muss oder ob es auch ein kleineres Gerät tut. Etwa der Panasonic TX-32FSW504 in 32 Zoll.

Stromverbrauch beim Fernseher: Auch Nutzverhalten wichtig

Letztlich kann man den Stromverbrauch jedes Fernsehers verringern: indem man die Bildeinstellungen anpasst und beispielsweise auf maximale Helligkeit verzichtet – und Inhalte nicht in HDR sondern SDR schaut, in HD statt 4K. Weitere Stromspar-Tipps konkret für Streaming wie Netflix gibt es in folgendem Artikel:



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