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Jackery Explorer 100 Plus im Test: Powerstation oder Powerbank?

Ist die Jackery Explorer 200 Plus eine winzige Powerstation oder eine große Powerbank? IMTEST hat sie getestet und erklärt den Unterschied.

Eine Person steckt in einem Strand-Setting die Jackery Explorer 100 Plus in einen Rucksack.
© Jackery

Viel hilft viel? Das scheint Jackery anders zu sehen. Denn im Gegensatz zu vielen anderen Herstellern von Powerstations, hat Jackery nicht nur immer größere Powerstations im Angebot. Stattdessen gibt es auch kleinere Modelle, etwa die erweiterbare Explorer 1000 Plus, und mit der Explorer 100 Plus sogar eine Mini-Powerstation. Doch zählt das Modell überhaupt noch als Powerstation oder ist es eher eine große Powerbank? IMTEST geht dieser Frage im Test auf den Grund.

Die Jackery Explorer 100 Plus im Detail

Die Jackery Explorer 100 Plus ist wirklich klein: Mit 12,6 x 8,7 x 8,7 Zentimetern passt sie auf eine Handfläche und sie nimmt im Rucksack kaum Platz weg. Auch das Gewicht von 965 Gramm ist niedrig. Das geht aber zu Lasten der Leistungs: Der Akku hat 99 Wattstunden Kapazität, die Ausgangsleistung des Winzlings liegt bei 128 Watt. Das reicht fürs Smartphone und viele Notebooks, leistungshungrige Geräte bleiben Außen vor.

Jackery Explorer 100 Plus

Produktbild der Jackery Explorer 100 Plus Powerstation.

Die Anschlüsse beschränken sich auf mehrere USB-Buchsen, die aber bis zu 100 Watt Ladestrom liefern können. Steckdosen und ähnliche Anschlussmöglichkeiten sind nicht verbaut. Die Jackery Explorer 100 Plus kostet im Jackery-Webshop* 149,99 Euro (UVP). Das kleine Gerät ist aber auch schon für etwa 100 Euro im freien Handel zu bekommen. Der Preis für die Jackery Explorer 100 Plus mit passenden Solarpanel* beträgt 249 Euro (UVP) direkt bei Jackery. Bei etablierten Händlern ist auch dieses Set teils deutlich günstiger zu bekommen.

  • PRO
    • Sehr schnelles Aufladen von Smartphones möglich, kurze Ladedauer für den eigenen Akku, informatives Display.
  • KONTRA
    • Nicht mit der Jackery-App kompatibel, keine Camping-Feature, wie Taschenlampe, Aufhängung oder Möglichkeit zum kabellosen Laden von Smartphones.

Imtest Ergebnis:

gut 1,8



Die Explorer 100 Plus als Powerstation

Die Jackery-Webseite kategorisiert das neue Produkt als tragbare Powerstation – ebenso wie die bisherigen Modelle auch. Von der derzeit größten Explorer 3000 Pro bis hin zur bisher kleinsten Explorer 100 Plus finden sich alle Powerstations in einer Aufzählung. Und die Gemeinsamkeiten finden sich nicht nur im einheitlichen Design, sondern beispielsweise auch darin, dass alle Modelle Solargeneratoren integriert haben. Das bedeutet, dass die Geräte mit passenden, mobilen Solarpanels grüne Energie tanken können. Anders als bei anderen, als „Solar-Powerbanks“ bezeichneten Geräten gibt es für die Explorer 100 Plus also durchaus die realistische Möglichkeit, eine Aufladung mit Solarenergie durchzuführen. Mitbewerber haben hingegen oft ein kleines, leistungsschwaches Solarpanel integriert, das fürs Nachladen der Energiereserve nur wenig nützt. Die Jackery Explorer 100 Plus hingegen kann beispielsweise mit dem Jackery-eigenen 100-Watt-Panel bereits in 2 Stunden wieder auf 100 Prozent kommen – sofern die Wetter-Bedingungen optimal sind.
Wer kein Solarpanel hinzu kaufen möchte, kann die Explorer 100 Plus aber auch an der Steckdose oder im Auto aufladen.

Die Jackery Explorer 100 Plus lädt an einer Steckdose.
Für die Jackery Explorer 100 Plus gibt es mehrere Lademöglichkeiten: im Auto, per Solarpanel oder an der Steckdose. Ein Ladekabel und ein Adapter für Jackery-Solarmodule ist im Lieferumfang enthalten. Ein Netzteil muss hingegen selbst besorgt werden. © IMTEST

Zudem gleicht die Explorer 100 Plus nicht nur mit ihrem Farb-Design den größeren Geschwistern, sondern besitzt auch ein vergleichbares Display. Dieses zeigt nicht nur den aktuellen Akkustand, sondern auch die ein- und ausgehenden Leistungsströme an. Darüber hinaus ist abzulesen, welche Laufzeit noch verbleibt beziehungsweise wie lange die Powerstation noch laden muss, bis sie wieder bei 100 Prozent ist. Aufgrund der insgesamt geringen Größe der Explorer 100 Plus ist dabei allerdings eine gute Sehkraft oder eine Lesebrille hilfreich.

Vergleich des Jackery-Displays mit einem 1-Euro-Stück.
Das Display ist sehr informativ, zeigt allerdings eine vergleichsweise kleine Schrift. © IMTEST

Im Gegensatz zu Mitbewerbern im Powerbank-Markt fehlen der Explorer 100 Plus zudem typische Ausstattungsmerkmale, wie Taschenlampe oder Befestigungsmöglichkeit per Karabiner-Haken. Viele andere Modelle bietet diese insbesondere für Ausflüge oder fürs Camping, oft auch in Kombination mit einer optischen oder akustischen SOS-Funktion.

Die Explorer 100 Plus als Powerbank

Dennoch bleibt die Frage: Ist die Explorer 100 Plus nicht eher als Powerbank einzustufen? Dafür sprechen würde, dass sie als bisher einziger Solargenerator von Jackery keine haushaltsübliche Steckdose besitzt. Stattdessen verfügt sie „nur“ über einen USB-A- und zwei USB-C-Schnittstellen. Das ist eher mit den Powerbanks anderer Hersteller als mit Powerstations zu vergleichen. Und auch die Akku-Kapazität fällt mit knapp unter 100 Wattstunden beziehungsweise 31.000 Milliamperestunden eher in die Kategorie Powerbank.

Die geringe Größe und das niedrige Gewicht passen darüber hinaus ebenfalls eher zu einer großen Powerbank. Die Explorer 100 Plus lässt sich nämlich bequem in nur einer Hand tragen und wiegt gerade einmal knapp 1 Kilogramm. Damit soll sie laut Hersteller sogar im Flugzeug erlaubt sein: Auf den meisten Flügen sind Akkus mit bis zu 100 Wattstunden erlaubt, die Jackery Explorer 100 Plus liegt genau darunter.

Die Explorer 100 Plus auf einer Hand als Größenvergleich.
Die Explorer 100 Plus ist so klein, dass sie locker in eine Handfläche passt. © IMTEST

Ein weiteres Feature, das der Explorer 100 Plus hingegen im Vergleich zu den größeren Jackery-Powerstations fehlt, ist die Möglichkeit der App-Verbindung. Können die anderen Modelle damit wahlweise auch per Smartphone gesteuert und überwacht werden, lässt sich die Explorer 100 Plus nur übers Display bedienen.



Die Jackery-Powerbank im Test

Zur Auswahl der Testkriterien entschied sich IMTEST bei der Explorer 100 Plus nach gründlicher Diskussion der Expertinnen und Experten für die Bewertung als Powerbank. Demnach wurde getestet, wie schnell das Modell von Jackery das IMTEST-Referenz-Smartphone aufladen konnte. Hier schnitt die Explorer 100 Plus sehr gut ab, denn sie füllte den Handy-Akku in nur 1 3/4 Stunden komplett auf. Das war sogar noch fast eine Viertelstunde schneller als mit dem zuvor verwendeten Schnelllade-Netzteil des Smartphones, dank einer Ladeleistung von bis zu 100 Watt bei Nutzung einer der USB-C-Buchsen. Das reicht übrigens auch, um einen Laptop aufzuladen. Oder es können alle drei Schnittstellen gleichzeitig für die Ladung von Endgeräten benutzt werden. Insgesamt stehen dann 128 Watt zur Verfügung.

Ein Laptop und ein Smartphone sind an der Jackery Explorer 100 Plus angeschlossen.
Trotz handlichem Format können an der Explorer 100 Plus bis zu drei Endgeräte laden. Die Ausgangsleistung reicht dabei sogar für Laptops. © IMTEST

Und auch das Nachtanken der Powerbank selbst erfolgte im IMTEST-Labor zügig. Mit einem handelsüblichen 65-Watt-Netzteil und dem mitgelieferten USB-C-Ladekabel benötigte die Explorer 100 Plus nur 2 Stunden und 23 Minuten um von 0 auf 100 Prozent zu kommen. Unter Berücksichtigung der Akkukapazität ist das schon als sehr schnell einzustufen. Wer die Powerbank mit einem Spezial-Netzteil mit 100 Watt Ladeleistung an der Steckdose lädt, soll diese Zeit aber sogar noch verkürzen können.

Fazit

Die Jackery Explorer 100 Plus wird zwar als Powerstation vermarktet, wurde von IMTEST allerdings als Solar-Powerbank kategorisiert. Ein entscheidender Vorteil gegenüber dem Wettbewerb ist allerdings, dass das Jackery-Modell tatsächlich mit grünem Solarstrom aufgeladen werden kann – sofern ein 100-Watt-Panel hinzugekauft wird und die Wetterbedingungen mitspielen. Praktisch ist außerdem, dass die Explorer 100 Plus sowohl über den Akkustand, als auch über die Leistungsströme und Ladezeiten mit einem farbigen Display Auskunft gibt. Im Labor konnte die Explorer 100 Plus zudem sowohl mit der kurzen Ladedauer des eigenen Akkus als auch beim fixen Laden des IMTEST-Referenz-Smartphones überzeugen. Für eine noch bessere Note fehlten nur noch typischen Powerbank-Features, wie eine Taschenlampe oder die Möglichkeit zum kabellosen Aufladen von Handys. Außerdem hätten noch mehr Anschlüsse verbaut sein dürfen.
Die Jackery Explorer 100 Plus kostet derzeit im Jackery-Webshop* 149,99 Euro. Ein passendes 100-Watt-Solarpanel liegt dort preislich bei 230 Euro.

Hinweis der Redaktion: Dieser Test wurde vollständig oder in Teilen vor dem 1.1.2025 durchgeführt und folgt bisher nicht dem IMTEST-Bewertungsverfahren 2025. Eine Aktualisierung erfolgt in Kürze und kann ggf. zu geringfügigen Änderungen von Noten und/oder Platzierungen führen.

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Dr. Lotta Kinitz schloss 2016 ihren Bachelor of Science an der HAW Hamburg ab. Anschließend absolvierte sie in Bonn den Master in Lebensmitteltechnologie...