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Die Vor- und Nachteile einer Systemkamera

Systemkameras haben Spiegelreflexkameras längst abgehängt. Aber warum eigentlich?

Mann träg Systemkamera um Schulter
Nicht ganz Spiegelreflex, aber mehr als Smartphone: Systemkameras sind der perfekte Kompromiss. © Nikon

Eine Systemkamera, auch spiegellose Systemkamera genannt, ist eine Art von digitaler Kamera, die sich durch ihre hohe Bildqualität und ihre flexible Erweiterbarkeit auszeichnet. Im Gegensatz zu herkömmlichen Spiegelreflexkameras nutzen sie elektronische Sucher oder Live-View-Displays, um das Motiv anzuzeigen.

Vorteile einer Systemkamera

Einer der größten Vorteile einer Systemkamera ist ihre mögliche Kompaktheit. Durch den Wegfall des Spiegels können sie vor allem flacher gebaut werden, was auch aufgrund fehlender Mechanik zu deutlicher Gewichtsersparnis führt. Dies macht sie besonders für Fotografen interessant, die viel unterwegs sind und eine leichte und handliche Kamera bevorzugen. Relativierend muss allerdings gesagt werden, dass im professionellen Bereich dieser Aspekt in den Hintergrund tritt; viele Profis legen einfach Wert darauf, ein solides und auch durchaus schweres Gerät in der Hand zu halten.

Zudem bietet eine Systemkamera in der Regel auch Vorteile bei den Objektiven. Zumindest, wenn sie Micro-FourThirds- oder APS-C-Sensoren nutzen, die einen entsprechenden Crop-Faktor von 1,5 bzw. 2 haben. Entsprechend lassen sich kleinere, leichtere Brennweiten verwenden, was in Verbindung mit der potenziell geringen Baugröße der Kamera deutlich mehr Mobilität ermöglicht.

Durch den Wegfall des Spiegels gibt es zudem mehr Platz im Gehäuse für zusätzliche Funktionen und Erweiterungen. Vor allem der Bildstabilisierung kommt das zugute; hier lassen sich inzwischen sehr leistungsfähige Systeme verbauen, die direkt auf den Sensor wirken.

Ein weiterer Pluspunkt einer Systemkamera ist ihre schnellere Serienaufnahme. Durch den Wegfall des Spiegels müssen sie nicht warten, bis der Spiegel hochgeklappt ist, um das nächste Bild aufzunehmen. Dadurch sind sie in der Lage, Bilder in kurzen Abständen aufzunehmen, was bei schnellen Bewegungen oder Sportereignissen von Vorteil ist. Auch ermöglicht das permanente Livebild sehr viel besser das Aufnehmen von Videos. Deshalb gibt es inzwischen einige hybride Kameras, die üblicherweise Vlogger-Kameras genannt werden. Sie liefern sowohl gute Fotos als auch gute Bewegtbilder.

Nachteile einer Systemkamera

Ein Nachteil einer Systemkamera ist ihr höherer Stromverbrauch im Vergleich zu herkömmlichen Spiegelreflexkameras. Durch den Live-View benötigen sie mehr Energie. Zudem sind die Displays oder elektronsichen Sucher bei manchen Lichtverhältnissen nicht optimal erkennbar. Hier kann der klassische optische Spiegel von Vorteil sein.

Fazit

Insgesamt bieten Systemkameras viele Vorteile für Fotografen, die Wert auf hohe Bildqualität, flexible Erweiterbarkeit und schnelle Serienaufnahme legen. Sie eignen sich besonders für Fotografen, die häufig in unterschiedlichen Lichtverhältnissen fotografieren und die Möglichkeit schätzen, ihre Kamera an ihre individuellen Bedürfnisse anpassen zu können.