Beim Putzen eine Zeitersparnis von 50 Prozent rausholen? Das ist das Werbeversprechen der Hersteller von Akku-Saugwischern. Denn die Kombigeräte können zeitgleich saugen und wischen. Schließlich ist Putzen mit Besen und Wischmopp out. Eine Befragung vom Reinigungsgeräte-Hersteller Kärcher hat herausgefunden, dass zumindest in Deutschland lieber zu einem Staubsauger gegriffen wird. Laut Studie lag die durchschnittlich aufgewendete Zeit fürs Putzen pro Woche dennoch bei über zwei Stunden.
Da kommt ein Gerät das saugen und wischen gleichzeitig kann genau richtig. IMTEST hat fünf aktuelle kabellose Saugwischer in den Test geschickt – unter anderem, um die angepriesene Zeitersparnis zu überprüfen.
Diese Akku-Saugwischer sind im Test
Eine Zeitersparnis ergibt sich beim Putzen natürlich nur, wenn man nicht nur schnell, sondern auch gründlich reinigen kann. Im IMTEST-Labor mussten die Akku-Saugwischer daher sowohl trockenen Schmutz wie Konfetti, Reis und Tierhaare als auch klebrige Flecken aus angetrocknetem Senf und Müsli-Schleim säubern. Dabei wurde bei maximaler Saugstufe getestet, wie lange die Reinigung dauerte beziehungsweise wie oft über die gleiche Stelle gesaugt werden musste.

Diesem Test haben sich sowohl die gefragten Akku-Saugwischer von Vorwerk und Leifheit als auch Philips, Xiaomi und Roborock gestellt. Gerade die letzten beiden Marken sind eher für ihre Saug- und Wischroboter bekannt. Ihre Kombi-Stielgeräte halten sich preislich mit 549,99 und 449 Euro im Mittelfeld auf, während Vorwerk mit dem Kobold VK7 das teuerste Gerät für saftige 1.659 Euro bietet und Leifheit den Regulus Aqua PowerVac Pro für günstige 349,99 Euro.
Testergebnisse der Akku-Saugwischer im Detail
Der Blick auf die Testergebnisse zeigt, ob die kabellosen Saugwischer auch von der Leistung her auseinander gehen:
Die kabellosen Saugwischer im Trockenputzen
Besonders schnell zeigten sich beim trockenen Schmutz im Test der Akku-Saugwischer der Vorwerk Kobold VK7 und der Roborock Dyad Pro. In unter einer halben Minute befreiten sie die Testfläche von circa einem Quadratmeter restlos von den verteilten Partikeln. Beim Gerät von Vorwerk war zum Teil schon nach einmaligem Drübersaugen alles weg. Der Roborock-Akku-Saugwischer musste ein zweites Mal ran und war deshalb ein wenig langsamer. In zehn Minuten können so Flächen von circa 20 oder knapp über 30 Quadratmetern gesaugt werden.
Wesentlich langsamer waren hingegen die Modelle von Xiaomi und Philips, da sie den Schmutz oft vor sich herschoben statt ihn direkt einzusaugen. Dadurch waren mehrere Reinigungsgänge in unterschiedlichen Winkeln nötig, um alles zu erwischen. Pro zehn Minuten Reinigungszeit schafft man so mit den Saugwischern nur kleine Flächen von zehn bis 13 Quadratmetern.

Der Leifheit Regulus Aqua PowerVac Pro hingegen schien gar nicht für die vergleichsweise große Menge an trockenem Schmutz geeignet zu sein. Viele Partikel blieben am Wischtuch hängen oder wurden von ihm verschoben, statt im Schmutzbehälter zu landen. Außerdem zeigte der Akku-Saugwischer mehrfach eine Fehlermeldung an, da Partikel in den Filter geraten waren. Um die daraufhin reduzierte Saugleistung wieder zu maximieren, musste das Gerät auseinandergebaut und gesäubert werden.
Leistung der Akku-Saugwischer bei klebrigem Schmutz
Beim klebrig-nassen Schmutz gab es ebenfalls deutliche Leistungs-Unterschiede zwischen den Akku-Saugwischern im Test. So entfernte der Vorwerk Kobold VK7 im Saugwisch-Modus auch den hartnäckigen Müsli-Schleim schon beim zweiten Reinigungsgang restlos. Dahingegen benötigte der Philips AquaTrio Cordless 9000 ganze zehn Zickzack-Linien. Dafür liegt das Philips-Gerät aber auch wesentlich leichter in der Hand als die meisten der anderen Saugwischer im Test.
Eine Rolle bei der Reinigung auf Hartboden spielt dabei auch die Reinigungsflüssigkeit. Alle Geräte lassen sich mit Wasser befüllen, um die Wischfunktion mit Flüssigkeit zu versorgen. Im Test waren sowohl beim Vorwerk Kobold VK7 als auch beim Philips AquaTrio Cordless 9000 zusätzliche Reinigungslösungen dabei. Diese wurden für die entsprechenden Geräte sowie für den Leifheit Regulus Aqua PowerVac Pro nach Empfehlung dosiert. Roborock hingegen erlaubt beziehungsweise empfiehlt für den Dyad Pro nur das Reinigungsmittel vom Hersteller. Xiaomi empfiehlt, gar keinen Reiniger beim W10 Pro hinzuzugeben. Daher wurden diese beiden Geräte nur mit Wasser getestet.

Nur zwei Akku-Saugwischer für Teppich geeignet
Einige der Akku-Saugwischer im Test werden von den Herstellern als Hartbodenreiniger vertrieben. Das bedeutet zwar, dass sie gleichzeitig saugen und wischen können – aber nur auf glattem Untergrund. Nur zwei Modelle im Test bieten dank wechselbarem Aufsatz auch die Möglichkeit, Teppich zu reinigen. Der Vorwerk VK7 und der Philips AquaTrio Cordless 9000 können je nach Bedarf umgebaut werden. Wer also viele Teppiche zu Hause hat, sollte auf diese Funktion achten oder einen zweiten Sauger für diese Bereiche bereithalten.

Fazit
Im Test der Akku-Saugwischer konnte sich der Vorwerk Kobold VK7 deutlich von den Mitbewerbern absetzen. Schnelles und gründliches Reinigen auf Hartboden und Teppich machen ihn zum flexiblen Allrounder. Wer aufs Teppich-Saugen verzichten kann, ist auch mit dem Roborock Dyad Pro gut beraten. Preislich ist hingegen das Gerät von Leifheit zu empfehlen.
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