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Mähroboter ohne Begrenzungskabel: Diese Modelle gibt es

Vor- und Nachteile, Funktionsweisen und Preise.

Ein kabelloser Mähroboter von Husqvarna auf einem Rasen.
© Husqvarna

Sie sind die derzeit wohl heißeste Innovation im Bereich Smart Gardening: Mähroboter ohne Begrenzungskabel. Denn bisher benötigten die smarten Gartenhelfer Kabel beziehungsweise Draht, um sich im Garten orientieren zu können. Dessen Verlegung ist mit Aufwand verbunden, der viele Gartenbesitzer vom Kauf eines Mähroboters abgehalten hat. Das hat jetzt ein Ende. Denn immer mehr Hersteller bringen Rasenroboter ohne Draht für den privaten Gebrauch auf den Markt. Welche das sind und wie sie funktionieren, erklärt IMTEST.

Mähroboter ohne Begrenzungskabel: So funktionieren sie

Bei den herkömmlichen Modellen muss ein Kabel oder Draht um den Rasen verlegt werden, die der Roboter mähen soll. Außerdem ist ein Leitkabel notwendig, damit der Roboter zur Ladestation zurückfindet, wenn der Akku zur Neige geht. Die Kabel können sowohl überirdisch verlegt als auch eingegraben werden. Letzteres ist natürlich mit noch mehr Aufwand verbunden. Einige Händler wie Tink bieten zum Roboter sogar einen Verlegeservice an, damit der Käufer oder die Käuferin Zeit und Mühe sparen kann.

Dieser ganze Aufwand fällt bei Mährobotern ohne Begrenzungskabel weg. Sie orientieren sich mit Hilfe von

  • GPS,
  • Gras-Erkennungs- oder Stoßsensoren,
  • oder Kameras.
Ein Hund liegt auf einer Wiese vor einem Haus.
Die Mähroboter mit GPS, Sensoren und Co. sollen sehr gut darin sein, Hindernisse rechtzeitig zu erkennen und darauf schnell zu reagieren. © Maurice DT / Unsplash

Die meisten bisherigen Modelle setzen einen Mix aus den Techniken ein, damit sie sich präzise und sicher im Garten bewegen. So nehmen sie den Rasen wahr, erkennen Hindernisse, bleiben auf der zum Beispiel in einer App festgelegten Fläche und kehren zu ihrer Ladestation zurück. Wie hoch der Grad der Selbstständigkeit dabei ist, hängt vom Modell und der verbauten Technik ab. Einige Mähroboter ohne Begrenzungsdraht sind per Chip mit einer Künstlichen Intelligenz (KI) versehen, die es ihnen ermöglicht, beispielsweise besser auf Hindernisse zu reagieren.



Husqvarna Nera: Mähroboter mit GPS

Mit der Nera-Serie hat Husqvarna drei Mähroboter ohne Begrenzungskabel für private Haushalte entwickelt. Diese funktionieren mit dem hauseigenen Satellitensystem EPOS (Exact Positioning Operating System). Seit 2020 wird EPOS für die Pflege öffentlicher Grünflächen durch Mähroboter von Husqvarna verwendet. Jetzt gibt es sie für die Rasen von Privatpersonen. In der App werden Strecken, Zeitpunkt und Schnitthöhe vor dem Einsatz festgelegt.

Der Husqvarna Mähroboter fährt auf einem Abhang auf einem Rasen.
Hänge von bis zu 50 Grad Steigung sind für die neuen Husqvarna-Mähroboter der Serie Nera unproblematisch. © Husqvarna
  • 430X und 450X geeignet für eine Fläche von 3.200 bis 5.000 Quadratmetern (qm)
  • 320 Nera geeignet für Flächen bis 2.200 qm
  • Erkennen Gegenstände durch Radartechnologie
  • Steigungen bis 50 Prozent sind machbar (laut Hersteller)
  • Ab 2.899 Euro UVP

Worx Landroid Vision: Rasenroboter mit Kamera

Die neue Serie Landroid Vision von Worx setzt sich aus vier Modellen zusammen. Alle haben, wie der Name verrät, eine Kamera an Bord. Diese Weitwinkelkamera löst in Full HD auf und sorgt in Kombination mit einer KI dafür, dass die Mähroboter ohne Begrenzungskabel auskommen. So sollen die Roboter Hindernisse aller Art erkennen und innerhalb von weniger als einer Sekunde darauf reagieren. Auch bei diesen Modellen legt man in der App Routen und Routinen fest.

Der Worx Landroid Vision nutzt eine Kamera für die Navigation.
Der Worx arbeitet vor allem mit Kamera und KI, um sich durch den Garten zu navigieren. Auch eine LED-Leuchte ist an Bord. © Worx
  • M600 und M800 für Flächen bis 600 qm beziehungsweise 800 qm
  • L1300 und L1600 für Flächen bis 1.300 qm beziehungsweise 1.600 qm
  • LED-Scheinwerfer für sicheres Mähen bei Nacht
  • Over-the-Air-Updates für die Software
  • Ab 1.499 Euro UVP

Ecovacs Goat G1: Mähroboter mit Mobilfunk

Den Markennamen Ecovacs verbinden viele mit den leistungsstarken Saug- und Wischrobotern. Nun gibt es auch einen Mähroboter ohne Begrenzungskabel. Der Goat G1 funktioniert mit GPS, Kamera und über Funk. Für Letzteres ist es notwendig, kleine Funkmasten im Garten zu platzieren. Da der Roboter von einem guten WLAN-Signal abhängig ist, gibt es auch die Option, ihm ein Mobilfunkmodul aufzusetzen. Dieses kostet 99 Euro und für die SIM-Karte werden bis 5 Euro im Monat fällig.

Ecovacs Goat G1 Produktbild
Zusätzlich zum Ecovacs Goat G1 gibt es ein zugehöriges Mobilfunk-Modul. © Ecovacs
  • Für Flächen bis 600 qm
  • Einrichtung per App
  • 3D-Hinderniserkennung
  • Kamera dient auch der Videoüberwachung
  • Steigungen bis 45 Prozent sind machbar (laut Hersteller)

Weitere Rasenroboter ohne Begrenzungsdraht

Die drei vorgestellten Modelle beziehungsweise Serien sind natürlich nicht die einzigen Mähroboter ohne Begrenzungskabel, die es zu kaufen oder zum Vorbestellen gibt. An ihnen wird aber deutlich, dass es bei den autonomen Gartenhelfern noch nicht den einen Weg gibt, sondern dass die Hersteller die technischen Möglichkeiten von heute unterschiedlich nutzen und selbst an Innovationen arbeiten.

Weitere Mähroboter ohne Draht kommen mit der Navimow-Serie von Segway. Diese nutzen hauptsächlich Satellitennavigation und bilden ein Vierergespann aus Modellen für 500 bis 3.000 m² Rasenflächen. Außerdem hat Stiga die drei Modelle A 1500, A 3000 und A 5000 herausgebracht – die Zahlen stehen hier für die maximale Rasenfläche. Auch diese nutzen Satelliten zur Navigation.

Lifestylebild des EcoFlow Blade Mähroboters.
Der Blade Mähroboter ist mit anderen EcoFlow-Produkten kompatibel, beispielsweise kann er per Solarenergie aufgeladen werden. © EcoFlow

Von der Power-Station-Marke Ecoflow gibt es ebenfalls einen Rasenroboter ohne Begrenzungsdraht. Der Blade navigiert mittels Sensoren sowie eines Positionierungssystems auf Basis von X-Vision Real Time Kinematic Navigation (RTK). Doch der Roboter ist nicht nur in der Lage, den Rasen zu mähen: Er kann ihn auch mit einem optionalen Auffangbehälter von Laub und Zweigen befreien.

Vor- und Nachteile der Mähroboter

Vorteile

  • Weniger Aufwand bei der Installation, da kein Verlegen von Kabeln und Draht notwendig ist
  • Schnell einsatzbereit
  • Gebrochenes oder gerissenes Kabel als Fehlerquelle fällt weg
  • Flexibler Einsatz an verschiedenen Orten möglich
  • Veränderungen im Garten sind kein Problem
  • Je nach Modell bessere Fähigkeit, Steigungen zu meistern

Nachteile

  • Aktuell sind die meisten Modelle sehr kostspielig
  • Ladestationen können nicht von allen Modellen selbstständig angefahren werden
  • Anfällig für Fehler durch geringes Satellitensignal oder empfindliche Sensoren
  • Die Modelle sind neu und daher unter Umständen noch wenig ausgereift


Mähroboter ohne Begrenzungskabel kaufen?

Zweifelsohne liegen die Vorteile der Mähroboter ohne Begrenzungskabel auf der Hand: Einfache Installation, schnelle Einsatzbereitschaft und eine höhere Flexibilität als bei ihren Kollegen mit Draht. Wie gut das aber in der Praxis funktioniert, ist eine andere Frage. Schließlich handelt es sich um neue Geräte, die zum Teil mit eigens entwickelten Sensoren oder KI ausgestattet sind. Daher ist es nicht ausgeschlossen, dass die Rasenroboter ohne Draht noch nicht reibungslos funktionieren und es noch viel Verbesserungspotenzial gibt. Ob sich die teuren Helfer für den Garten jetzt schon lohnen, muss daher jeder selbst wissen.

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