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Grüne wollen ein Recht auf Balkonkraftwerke

Balkonkraftwerke schonen die Umwelt und helfen beim Sparen.

Eine junge Familie steht an einem Balkonfenster mit einem Balkonkraftwerk.
Die Installation von Balkonkraftwerken soll für Mieter einfacher werden. © priwatt - Stecker-Solaranlage priBalcony

Vor allem für Mieter in Großstädten ist die Installation der Balkonkraftwerke oft alles andere als einfach. Die bürokratischen Auflagen bedeuten viel Arbeit – auch für die Wohnungseigentümer. Diese verweigern darum nicht selten ihre Zustimmung. Die Grünen wollen das nicht hinnehmen und planen nun ein Recht auf Balkonkraftwerke. Außerdem wollen sie das “Baurecht entmüllen”, so Julia Verlinden, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen gegenüber der Berliner Morgenpost.



Balkonkraftwerke: Hindernisse für Mieter

Balkonkraftwerke mit einer Leistung von bis zu 600 Watt waren bislang genehmigungsfrei – solang sie nicht an Sonderbauten angebracht wurden. Darunter fallen unter anderem Gebäude mit einer Traufhöhe von mindestens 22 Metern, kurz: Hochhäuser. Für Mieterinnen und Mieter in Innenstädten heißt das, dass sie neben der Anmeldung ihrer Anlage bei Netzbetreibern sowie im Markt-Stammdaten-Register auch eine Genehmigung bei ihren Vermietern einholen müssen. Diese wiederum argumentieren oft mit Brandschutz, Statik, aber auch dem entstehenden Mehraufwand, um Balkonkraftwerke zu verbieten.

Der Schuko-Stecker des Balkonkraftwerks wird in die Außensteckdose gesteckt.
Die Grünen fordern “einen Anspruch auf die Installation einer eigenen Steckersolaranlage” für alle. © IMTEST

Ein Recht auf Balkonkraftwerke

So bleiben vor allem in Großstädten viele Kapazitäten ungenutzt. “Gerade dort haben wir viele Balkone und viele unverschattete Flächen an den Hochhäusern: Je höher, desto sonniger in der Regel.”, kritisiert Sebastian Bartels, Geschäftsführer der Berliner Mietervereins. Auch die Grünen sehen das verlorene Potenzial. “Wir regeln deshalb noch in diesem Jahr, dass künftig jeder – egal ob Wohneigentümerin oder Mieter – einen Anspruch auf die Installation einer eigenen Steckersolaranlage bekommt. Das gilt auch auf dem gemieteten Balkon. Dazu werden wir das bestehende Baurecht deutlich verschlanken und entmüllen und so den unkomplizierten Betrieb von Balkon- oder Steckersolargeräten ermöglichen.”, verspricht Verlinden.

Weniger bürokratische Hürden

Konkret bedeutet das neben dem Recht auf Balkonkraftwerke eine stark vereinfachte Anmeldung der Anlagen sowie eine Anhebung der Maximalgröße von 600 auf 800 Watt. In einem Impulspapier, das der Berliner Morgenpost vorliegt, rechnen die Grünen dadurch mit einem Ertrag von “bis zu zehn Prozent des jährlichen Strombedarfs”, den Privatpersonen mithilfe der Anlagen selbst produzieren können sollen.

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