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Camping: Welches Zelt passt zu meinem Urlaub?

Nicht jedes Zelt passt in jede Umgebung. Diese Merkmale sind entscheidend.

Personen stellen ihr Zelt an einem See auf.
© Mael Balland / Pexels, Freepik

Der Sommer naht, und die Urlaubsziele stehen fest. Wer sich dieses Jahr fürs Campen entschieden hat, aber noch kein Eigentümer einer mobilen Behausung ist, sollte sich vor dem Kauf Gedanken machen, welches Zelt sich überhaupt für das jeweilige Reiseziel eignet. Zeltbesitzer wiederum sollten vor der Abreise überprüfen, ob ihr Zelt den jeweiligen Umgebungsbedingungen standhält.

Das richtige Material

Noch entscheidender als die Größe des Zeltes können das Material und die Art des Zeltes sein, um auch bei kalten oder hohen Temperaturen von einer optimalen Ausstattung profitieren zu können. Auch Wetter- und Bodenbedingungen sollte man für den Urlaub in Betracht ziehen.



Geeignete Zelte für hohe Temperaturen

Gerade in der Sommerzeit sorgt das Zelt nicht immer für eine ideale Abkühlung, sondern bezweckt oftmals genau das Gegenteil. Selbst die offene Zelttür reicht für eine angenehm kühle Temperatur in der Regel nicht aus.

Um dem heißen Klima im Innenzelt entgegenzuwirken, hilft schon ein Merkmal, um die Temperatur erträglich zu halten: die Zeltfarbe. Schwarz, Dunkelgrün, Dunkelblau und weitere dunkle Farben sollten für das Sommerzelt nicht infrage kommen; schließlich ziehen solche Farben die Wärme an.

Die optimale Kühlung bringen hingegen die Fresh & Black Zelte in der Farbe Weiß und Beige von Quechua bei Decathlon. Die patentierte Technologie reflektiert die Sonnenstrahlen und verhindert das Eindringen der Strahlen dank eines Spezialgewebes. Mittels zweier Belüftungen zwischen der Kabine und dem Außenzelt zirkuliert die Frischluft, die Kondensation reduziert sich entsprechend. Praktisch ist hierbei nicht nur der Kühleffekt, sondern auch das schwarze Innenzelt, das für einen tieferen Schlaf trotz heller Lichtbedingungen sorgen kann.



Geeignete Zelte für niedrige Temperaturen und feuchte Gebiete

Materialien aus Polyester oder Polyurethan sind optimal fürs Camping in feuchten und kühlen Gebieten. Sie haben eine hohe Reiß- und Scheuerfestigkeit und dehnen sich bei Nässe kaum aus. Somit sind die Materialien ideal für das Außenzelt. Damit die Kälte nicht durch den Boden dringt, sollte vor dem Kauf auch hier auf den richtigen Stoff geachtet werden. Zeltböden aus Polyurethan oder Polyethylen sind empfehlenswert, da die Materialien flexibel sind und eine dichte Beschichtung vorweisen. Vereint findet man die Materialien in dem Vier-Personen-Zelt Multi von CampFeuer. Bei diesem Modell sind die Nähte verklebt, um eine hohe Wasserdichte zu schaffen. Mit einer Wassersäule von 5.000 Millimetern (mm) ist das Zelt in nassen Gebieten gut gewappnet. Wer sein Zelt für mögliche Regenfälle optimal vorbereiten möchte, kann es nach dem Aufbau mit Imprägnierspray einsprühen, um die Regentropfen abprallen zu lassen.

Um auf Nummer sicher zu gehen, empfiehlt es sich, eine zusätzliche Zeltplane, wie die Hikeman Zeltplane von Amazon unter das Zelt zu legen. Ausgestattet mit einer Wassersäule von 2.000 mm schützt diese Plane gut vor eventueller Nässe. Zudem hält sie die Bodenkälte fern. Tipp: Auch Laubhaufen unter dem Zelt oder der Plane dämmen die Kälte und hindern sie vor dem Aufsteigen.

Hinweis: Die Wasserdichtigkeit der Zeltböden sollte höher als die des Außenzelts sein, da der Boden durch das Körpergewicht zusätzlich belastet wird.



Camping: Schlafsack und Isomatte

Das Zelt allein wird die Wärme nicht speichern können. Campingzubehör, wie der richtige Schlafsack und eine Isomatte sind daher essenziell, um die niedrigen Temperaturen auszuhalten.

So verschieden wie die Zelte, so unterschiedlich sind auch die Schlafsäcke. Wie es für heiße Tage Sommerschlafsäcke gibt, gibt es auch Schlafsäcke, die für die niedrigen Temperaturen ausgelegt sind. Wichtig dabei sind die Angaben auf dem Schlafsack: Der Komfortwert gibt an, bis wie viel Grad die durchschnittliche Frau komfortabel im Schlafsack schlafen kann. Das Gleiche gilt für den Limit-Wert, der für den Norm-Mann steht. Der Wert “Extrem” bezieht sich wieder auf die Frauen unter starker Kältebelastung.

Auch die passende Matratze ist beim Camping in niedrigen Temperaturen wichtig. Eine gängige Faustregel hierbei ist: Je dicker die Matratze ist und je mehr Füllmaterial sie besitzt, desto besser isoliert sie. Ein gutes Modell stellt die Isomatte Performance 7 von Vaude dar. Die aufblasbare Matte hat ein Gewicht von 410 Gramm und hält Temperaturen bis zu minus zwei Grad Celsius aus. Mit einer Packmaßhöhe von 9,50 Zentimetern und einer -breite von 22 Zentimetern ist sie sowohl vom Gewicht als auch von der Größe her im Gepäck kaum bemerkbar.

  • Funktionsmaterial: Primaloft
  • Material: Polyester
  • Isolationsmaterial: Kunstfaser
  • Länge: 183 cm

Camping-Heizaufsatz für mehr Wärme

Wer es richtig kuschelig warm mag, aber keine große Campingheizung mitschleppen möchte, kann sich neben dem Campingkocher einen Heizaufsatz einpacken. Aufgesetzt auf den Gaskocher gibt der Aufsatz so die Wärme ab und verwandelt ihn in eine Mini-Heizung.



Camping: Welches Zelt für meine Aktivität?

Nicht jedes Zelt ist auch für jede Aktivität oder Umgebung geeignet. Eine Übersicht unterschiedlicher Zelte für unterschiedliche Camping-Typen:

Das Kuppelzelt

Bei einem Kuppelzelt in teilweise runder Form ist die Mitte des Zeltes der höchste Punkt der Unterkunft, wie beim High Peak Nevada 5.0 Kuppelzelt. Mit den Maßen von 280 × 335 × 160 Zentimetern funktioniert das aufrechte Stehen im Zelt zwar nicht optimal, dafür sind Kuppelzelte aufgrund des kompakten Designs Windböen gegenüber nicht so empfindlich wie andere Zelt-Arten und empfehlen sich daher gut auf Feldern oder Wiesen ohne natürlichen Windschutz. Durch die eigenständige Aufrechthaltung des Gestänges lässt es sich auch auf felsigem Boden aufstellen.

Ausgestattet ist es mit Klarsichtfenstern am Außenzelt und einem Gaze-Eingang, um Mücken und Fliegen fernzuhalten. Dank des dunklen Innenzeltes bleibt es bei hellen Lichtverhältnissen im Zelt dunkel. Praktisch: Wem es im Zelt zu warm wird, der kann das Außenzelt einfach abmontieren, da das Kuppelzelt auch ohne Abspannleine aufrechtbleibt.

  • Maximale Personenanzahl: fünf
  • Wassersäule: 3.000 mm
  • UV-Sonnenschutzfaktor: 80
  • Eingänge: eine Tür
  • Ausstattung: Apsis, Innentaschen, Moskitonetz sowie ein Vario-Vent-Control-System (Zeltbelüftung)
Camping: Kuppelzelte eignen sich ideal auf unebenen Böden. © Dino Reichmuth, Unsplash

Das Tunnelzelt

Im Gegensatz zu den Kuppelzelten benötigen die Tunnelzelte Abspannleinen. Sie sind länger, schmaler, niedriger und daher empfindlicher gegenüber Windböen. Ein Tunnelzelt wie das Coastline Tunnelzelt von Coleman bietet einen Schlafplatz für drei Personen und einen großen Stauraum vor der Schlafkabine. In der Apsis lassen sich optimal ein kleiner Campingtisch und Stühle aufstellen, um auch bei schlechtem Wetter außerhalb des Schlafplatzes draußen zu sein.

  • Maximale Personenanzahl: drei
  • Wassersäule: 3.000 mm
  • Eingänge: eine Vordertür, eine Tür zur Schlafkabine mit Moskitonetz, zwei Seitentüren
  • Ausstattung: Apsis, vier Türen, zwei Ventilationsklappen, Innentaschen sowie ein integrierter Kabelschlitz


Das aufblasbare Zelt

Ideal für Familienurlaube: ein aufblasbares Zelt, wie das Familienzelt Fresh&Black für sechs Personen von Quechua. Gerade wenn man eine lange Autofahrt hinter sich hat und der Aufbau des Zeltes schnell erfolgen soll, eignet sich das Quechua-Familienzelt optimal. Ausgestattet mit drei Schlafkabinen und einem Aufenthaltsraum von sieben Quadratmetern verfügt es über genügend Raum, um sich auch an regnerischen Tagen auszubreiten. Dank einer Zelthöhe von 2,10 Metern dürften sich in dem Zelt nur ganz große Menschen den Kopf stoßen. Allerdings: Die Zelte sind deutlich leichter als Zelte mit Gestänge, daher sind sie Wind gegenüber nicht so widerstandsfähig wie Zelte mit Stangen. Auch der Boden sollte eben sein.

Für weitere Tipps rund um das Familienzelt von Quechua hat IMTEST das aufblasbare Zelt genaustens unter die Lupe genommen.

  • Personenanzahl: sechs Personen
  • Wassersäule: Außenzelt = 2.000 mm; Zeltboden = 2.400 mm
  • Eingänge: eine Vordertür
  • Ausstattung: Fresh-&-Black-Technologie, Ventilationsklappen und Belüftungsklappen, Innentaschen, Zeltboden sowie ein Moskitonetz


Das Wurfzelt

Der große Vorteil eines Wurfzeltes – auch Pop-up-Zelt genannt: Es steht im Handumdrehen. Grund dafür ist, dass das Gestänge, das bei den anderen Zeltarten separat hinzuzufügen ist, bereits ins Zelt integriert ist. Somit wird das Zelt nur aus seiner Verpackung genommen – und es baut sich selbst auf. Zudem muss es nicht unbedingt mit Abspannleinen befestigt werden, da sich dieses Konstrukt eigenständig hält. Wird es jedoch mal windig, ist eine Befestigung durchaus zu empfehlen.

Ein geeignetes Modell stellt das High Peak Wurfzelt Boston dar. Mit einem Gewicht von 2,7 Kilogramm lässt es sich einfach transportieren. Ein paar Mankos sind allerdings vorhanden: Durch das Gestänge ist es nicht unbedingt platzsparend zu verpacken. Zudem gibt es keinen zusätzlichen Stauraum im Zelt, um die Gepäckstücke außerhalb der Schlafkabine unterzubringen. Auch das Zusammenfalten des Zeltes erweist sich anfangs als nicht so einfach und sollte vor der Abreise ein paar Mal geübt werden.

Wurfzelte sind – wie die Kuppelzelte – auch auf unebenen oder steinigen Böden gut geeignet, da man sie nicht befestigen muss. Windstille Orte bieten die besten Bedingungen für dieses Zelt-Modell.

  • Modell: High Peak Wurfzelt Boston
  • Maximale Personenanzahl: drei
  • Wassersäule: 2.000 mm
  • Eingänge: eine Vordertür
  • Ausstattung: eine Tür, drei Ventilationsklappen, Innentaschen, Zeltboden sowie ein Moskitonetz

Das Biwakzelt

Wer die Ruhe in der Natur nur mit sich selbst genießen und so wenig Gepäck wie möglich mitschleppen möchte, wird sicher ein Fan des Snugpak Statosphere Biwakzelts. Biwakzelte sind in der Regel nur für eine Person gedacht. Das Snugpak-Zelt ist mit einem Gewicht von 1,1 Kilogramm angenehm leicht und hat ein kompaktes Packmaß von nur 30,5 × 15,2 Zentimetern. Aufgrund der kleinen Größe erfolgt der Aufbau des Biwakzeltes schnell. Aufrechtes Sitzen ist in dem kleinen Zelt nicht möglich. Es ist ausschließlich zum Schlafen da – praktisch für lange Wanderrouten, auf denen in Windeseile der Schlafplatz stehen soll. Das Biwakzelt von Snugpak schützt dank einer Wassersäule von 8.000 mm ziemlich gut vor Regenfällen.

Das Biwakzelt eignet sich aufgrund der Größe eher nur als Schlafplatz. © SnugPak, Amazon

Das richtige Zelt für den Urlaub

Es gibt verschiedene Zelttypen für unterschiedliche Reiseziele und -konzepte. Die oben genannten Produkte dürften bei der Entscheidung helfen, welches Zelt optimal für den individuellen Urlaub geeignet ist. Bei IMTEST erfahren Sie außerdem, welche Outdoor-Gadgets sich beim Camping als nützlich erweisen.



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