Sich stets gesund zu ernähren, ist gar nicht so einfach – zumal viele leckere Speisen wie Pommes, Frühlingsrollen oder Backfisch am besten schmecken, wenn sie frittiert sind. Die Zubereitung in klassischen Fritteusen, in denen die Lebensmittel im heißen Fett oder Öl baden, macht sie jedoch zu kalorienreichen Leckereien. Gesünder ist dagegen der Griff zu einer modernen Heißluftfritteuse, die ganz ohne Fett oder Öl auskommt und die Gerichte stattdessen mit heißer Luft frittiert. IMTEST hat zwölf Geräte zwischen 85 und 450 Euro getestet.
Wer darüber hinaus nicht gerne viel Zeit mit Schneidearbeiten verbringt, für den lohnt sich ein Blick auf den Vergleichstest der Foodprozessoren.
5 Food Prozessoren im Test: Praktische Mini-Küchenmaschinen
Die Geräte können in der Küche viel Arbeit abnehmen.
Der Testsieger: Philips Airfryer Rapid CombiAir XXL Connected
Der Airfryer Rapid CombiAir XXL Connected von Philips konnte im Test in allen Aspekten überzeugen. Die Pommes werden von diesem Modell äußerst gleichmäßig frittiert und sind unabhängig von der Größe sehr knusprig. Bei anderen Heißluftfritteusen, wie der 5,5L XXL von Cosori, sind die kleineren Stücke hingegen oft hart, während die größeren Pommes noch weich sind. Auch bei der Zubereitung der Paprika- und Karotten-Streifen konnte die Heißluftfritteuse von Philips mit auf den Punkt gegartem Gemüse die besten Noten im Testfeld erzielen.
Bei anderen Modellen, wie dem Air Fryer MF-CY75AB von Midea, waren die Frittier-Ergebnis nach 15 Minuten (Karotten) und 10 Minuten (Paprika) dagegen zum Teil noch sehr bissfest. Auch im Punkt Displayführung und Handhabung des Frittierkorbs konnte sich das Gerät von Philips behaupten. Hier erfolgt die Steuerung über ein Rad, das gedreht wird und auf das man an der gewünschten Stelle im Menü klickt. Zudem gleitet der Frittierkorb sanft auf einer Schiene in das Gerät.
Einen detaillierten Artikel zum Airfryer von Philips gibt es unter diesem Link.
- Pro: Speisen auf den Punkt gegart, sehr einfache Bedienung und Handhabung.
- Kontra: Nur ein Frittierfach.
IMTEST Ergebnis:
gut 1,6
Heißluftfritteuse: Darauf kommt es an
Wer mit dem Gedanken spielt, sich eine (neue) Heißluftfritteuse anzuschaffen, der erwartet von dem Modell natürlich vor allem eines: leckere Ergebnisse. Der wichtigste Punkt für oder gegen ein Modell ist deshalb der Geschmack. Im Praxiseinsatz bei IMTEST haben die Geräte nacheinander geriffelte Pommes gemäß der Packungsanweisung sowie und Karotten- und Paprika-Streifen für 15 bzw. 10 Minuten gegart. Bewertet wurden dabei der Geschmack, die Konsistenz und die Optik der zubereiteten Speisen.
Ein zweiter wichtiger Aspekt für oder gegen die Anschaffung einer Heißluftfritteuse ist darüber hinaus, wie einfach man mit dem Gerät arbeiten kann. Eine verständliche Display-Führung und leichte Handhabung des Frittierkorbs sorgen in diesem Punkt für gute Noten. Zudem wurden im Test die Lautstärke sowie der Stromverbrauch untersucht und unter anderem die Einfachheit der Reinigung, die Kontrollsignale und die (Anzahl der) Frittierkörbe unter die Lupe genommen.
Kurz und knapp: Die Test-Ergebnisse
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Die weiteren Testkandidaten im Detail
Der Zweitplatzierte: Xiaomi Air Fryer 6L
Die beste Heißluftfritteuse unter 200 Euro und der Zweitplatzierte im Vergleichstest ist der Air Fryer 6L von Xiaomi. Für eine unverbindliche Preisempfehlung von nur 149,99 Euro muss sich das Gerät nicht verstecken. Die Pommes entwickeln bei dieser Fritteuse ein sehr leckeres Röstaroma und sind außen knusprig, wobei auch kleine Pommes nicht zu hart werden. Die zubereiteten Karotten sind überwiegend weich, teilweise recht schrumpelig, aber lecker. Die Paprikastreifen sind dagegen recht bissfest gegart und weisen einige schwarze Stellen auf.
Überzeugen kann die selbsterklärende Displayführung des Geräts. Hier kann man sich entweder mithilfe der Menü-Taste durch die sechs Automatikprogramme klicken oder mit einer Umschalttaste die Temperatur und Zeit anwählen und diese per Plus- oder Minus-Taste einstellen. Der Frittierkorb lässt sich ebenfalls gut handhaben und rastet sicher im Gerät ein. Positiv ist außerdem ein Signalton nach der Hälfte der eingestellten Zeit, der an das Schütteln der Speisen erinnert. Der Frittierkorb und die darin liegende Platte lassen sich in der Spülmaschine reinigen, doch auch per Hand werden sich einfach sauber.
- Pro: Gute Frittierergebnisse, sehr einfache Displayführung.
- Kontra: Nur sechs Automatikprogramme.
IMTEST Ergebnis:
gut 2,2
Für knusprige Pommes: AEG AF6-1-6ST GOURMET 6
Die Heißluftfritteuse AF6-1-6ST GOURMET 6 von AEG konnte im großen Vergleichstest den dritten Platz erringen. Seine große Stärke hat das Gerät dabei in der Zubereitung von Pommes. Diese werden von dem Modell sehr gleichmäßig gebräunt und knusprig gegart. Paprika- und Karotten-Streifen werden größtenteils bissfest gegart, weisen aber vereinzelt schwarz-gebrannte Stellen auf.
Die Bedienung der Fritteuse ist einfach, mit einzelnen Programm-Auswahltasten sowie Pfeiltasten zum Regulieren der Temperatur und weiteren Pfeiltasten zum Einstellen der Frittierdauer. Etwas kontraintuitiv ist bei dem Modell von AEG, dass die An-/Aus-Taste gleichzeitig als Start-Taste für den Frittiervorgang dient. Zudem hakt der Korb etwas beim Reinschieben in den Fritteusen-Körper.
- Pro: Gleichmäßig und knusprig gegarte Pommes.
- Kontra: Etwas kontraintuitives Starten des Frittiervorgangs.
IMTEST Ergebnis:
gut 2,2
Für zwei Gerichte: Ninja Foodi FlexDrawer 10,4 L
Auf dem vierten Platz im IMTEST-Vergleichstest ist das Modell Foodi FlexDrawer 10,4 L von Ninja gelandet. Dieses Modell zeichnet sich insbesondere durch seine Größe und die zwei separaten Frittierfächer aus. Diese lassen sich bei Bedarf zu einer „Megazone“ mit 10,4 Litern verbinden oder einzeln befüllen. In dem Fall kann man die Fächer separat ansteuern und per Sync-Funktion sicherstellen, dass zum Beispiel Kartoffelecken und Frikadellen mit unterschiedlichen Einstellungen trotzdem gleichzeitig fertig werden.
Pommes werden von der Heißluftfritteuse von Ninja gleichmäßig gebräunt und knusprig gegart. Das Gemüse wird noch recht bissfest zubereitet, weist in Teilen jedoch schwarze Stellen auf und ist vereinzelt etwas schrumpelig. Trotz der zwei Fächer ist die Bedienung des Geräts mit einem Drehrad und Pfeiltasten noch einfach. Aufgrund der Größe der Frittierschublade ist die Reinigung per Hand in der Spüle etwas umständlich. Allerdings lassen sich sowohl die Schublade als auch der Trenner und die Gittereinsätze in den Fächern in der Spülmaschine reinigen.
- Pro: Zwei Frittierfächer für vielfältige Zubereitungsmöglichkeiten, sehr gute Pommes.
- Kontra: Gemüse etwas schrumpelig bzw. teils schwarz, Reinigung umständlicher.
IMTEST Ergebnis:
gut 2,3
Der Preis-Leistungs-Tipp: Medion LIFE E30 XL
Der Preis-Leistungs-Sieger von Medion ist für eine unverbindliche Preisempfehlung von 84,95 Euro erhältlich und liegt damit als einzige Heißluftfritteuse im Test bei unter 100 Euro. Im Praxiseinsatz hat das Modell dabei durchaus gute Ergebnisse erzielt: Die Pommes werden von dem Gerät gleichmäßig gebräunt, wobei einige größere Pommes noch etwas weich sind. Auch die Karotten- und Paprika-Streifen gart die Heißluftfritteuse gut und optisch ansprechend.
Die Bedienung des Displays ist zudem sehr einfach und selbsterklärend: Es gibt lediglich eine An-/Aus-Taste, eine Auswahltaste zum Durchklicken der Programme, Tasten zum Erhöhen und Absenken der Temperatur und Tasten zum Verlängern und Reduzieren der Zeit. Negativ fällt bei diesem Modell auf, dass der äußere Auffangkorb an den Seiten und auf der Rückseite offen ist und so Flüssigkeiten aus dem inneren Frittierkorb auch mit der Rückwand der Station in Kontakt kommen können. Das führt zu einer umständlicheren Reinigung der Innenseite der Heißluftfritteuse.
- Pro: Gute Frittierergebnisse, sehr einfache Bedienung.
- Kontra: Erhöhter Reinigungsaufwand durch offenen Auffangkorb.
IMTEST Ergebnis:
gut 2,4
Heißluftfritteusen: Lautstärke und Stromverbrauch
Die Lautstärke beträgt bei allen Heißluftfritteusen im Testfeld etwa 55 Dezibel, was den Geräuschen eines Kühlschranks entspricht. Damit ist die Verständigung in der Küche auch im laufenden Betrieb gut möglich. Die gemessene Leistungsaufnahme liegt bei den Testmodellen hingegen bei Werten zwischen maximal etwa 1.500 Watt (Xiaomi) und 2.520 Watt (Ninja). Das bedeutet: Läuft ein Gerät beispielsweise 10 Minuten mit 2.520 Watt, entspricht das einem Energieverbrauch von 0,42 Kilowattstunden (kWh) und somit Energiekosten von rund 13 Cent. Bei einem durchschnittlichen Backofen mit einer Leistungsaufnahme von etwa 3.000 Watt liegen die Kosten für diese Zeit hingegen höher, bei rund 15 Cent.
Fazit
Klarer Sieger im großen Vergleichstest ist der Airfryer Rapid CombiAir XXL Connected von Philips, der mit hervorragend gegarten Speisen, einer umfassenden Ausstattung sowie seiner sehr einfachen Bedienung und Handhabung überzeugt. Allerdings besitzt das Gerät mit 449,99 Euro auch einen stolzen Preis. Deutlich günstiger geht es mit dem Preis-Leistungs-Sieger, der Heißluftfritteuse LIFE E30 XL von Medion, die im Praxiseinsatz beim Frittieren gute Arbeit leistet. Wer maximale Flexibilität sucht, ist hingegen mit dem Foodi FlexDrawer 10,4 L von Ninja gut beraten. Durch die zwei kombinierbaren Frittierfächer und die Sync-Funktion zum gleichzeitigen Fertigstellen der Speisen bieten sich hier unzählige Heißluft-Möglichkeiten.