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Klamer Slush Maschine im Test: Eis auf Knopfdruck – kühl, bunt, unkompliziert?

Slush-Eis selbst gemacht – klappt das mit der Kramer Slush Maschine? Alle Infos, Ergebnisse und Tipps im Testbericht.

© IMTEST / Sandra Fischer

Eisige Erfrischung auf Knopfdruck – ganz ohne Freibad oder Jahrmarkt? Genau das versprechen Slush-Maschinen für den Heimgebrauch. Statt im Becher vom Kiosk sollen fruchtige, halbgefrorene Getränke direkt aus der eigenen Küche sprudeln – bunt, cool und individuell. Das Prinzip ist simpel: Eine Slush-Maschine kühlt eine gezuckerte Flüssigkeit auf knapp unter null Grad herunter und rührt sie dabei ständig um – so entstehen die typischen feinen Eiskristalle, die für die körnige Konsistenz sorgen. Eines der aktuell erhältlichen Modelle für den Privatgebrauch ist die Klamer Slush Maschine, die IMTEST hier im Test genauer unter die Lupe genommen hat.

Klamer Slush Maschine

Der Hersteller gibt an: „Einfach Saft, Softdrink oder Cocktail einfüllen und in nur 15–60 Minuten eisgekühlten Genuss erleben.“ Doch hält das Gerät von Klamer, was es verspricht? Und taugt es wirklich für die Slush-Eis-Party zuhause?

Wer sich neben Slush-Eis auch für „normales“ Speiseeis interessiert, für den könnte der Vergleichstest der Eismaschinen interessant sein.

Produktdetails

  • Unverbindliche Preisempfehlung: 313,99 Euro
  • Abmessungen: 47,6 x 45,8 x 24 Zentimeter
  • Gewicht: 10,7 Kilogramm
  • Leistung: 220 Watt
  • Garantie: nur Gewährleistung

Klamer: Wie bedient man die Slush-Maschine?

Um die Slush-Maschine in Betrieb zu nehmen, muss man bei Klamer nur den Hebel anstecken, das Rührelement sowie den Behälter einsetzen und den Verriegelungshebel drehen. Anschließend ist das Gerät schon startklar. Über eine Einfüllöffnung können zwischen 500 und 1.500 Milliliter Flüssigkeit einfach eingefüllt werden. Die Minimal- und Maximal-Menge ist dabei am Behälter eingezeichnet, eine weitere Skala gibt es jedoch nicht. Ist die Flüssigkeit eingefüllt, kann man bei Klamer eines der fünf Programme auswählen:

  • Slush-Eis (halbgefrorenes Getränk mit körniger Konsistenz)
  • Frappé (schaumiges, gekühltes Getränk, meist auf Basis von Kaffee)
  • Milchshake (bestehend aus Milch, Speiseeis und Aromen)
  • Cocktail (gemischtes Getränk, oft bestehend aus Alkohol, Säften, Sirup oder Sodawasser)
  • Wein

Die Ziel-Konsistenz ist dabei pro Progamm bereits vorgegeben, kann jedoch auch individuell angepasst werden. Hierfür stehen fünf Stufen zur Auswahl.



Mit einem Klick auf die Start-/Pausen-Taste geht es dann schon los. Alternativ ermöglicht die Startzeitvorwahl einen automatischen Start zu einem späteren Zeitpunkt. Eine Steuerung per App ist dagegen nicht vorgesehen. Insgesamt ist die Bedienung sehr einfach, allerdings wirkt das Gerät nicht besonders hochwertig verarbeitet, was die zusammensetzbaren Plastikelemente angeht. Positiv: Auch beim Rühren steht die Maschine sehr sicher. Ein Umkippen scheint hier selbst bei maximaler Befüllung nicht im Bereich des Möglichen. Während die Maschine läuft, bewegt sich im oberen Bereich des Steuerungsbildschirms eine Anzeige im Kreis. Ist der Vorgang abgeschlossen und der Slush fertig, ertönt dann ein Signalton und statt der „Arbeitsanzeige“ erscheint das Wort „Cool“ auf dem Bildschirm.

Finger bedient Display der Slush-Maschine
Mit einem Klick auf das Symbol kann das entsprechende Programm (hier Slush-Eis) ausgewählt werden. © IMTEST / Sandra Fischer

Jetzt kann das Eis mithilfe des Dosierhebels ausgelassen werden. Wichtig: Die Maschine muss dabei unbedingt weiterlaufen, um den Slush Richtung Auslass zu befördern. Dieser entscheidene Hinweis fehlt jedoch in der Anleitung. Praktisch wäre zudem ein höhenverstellbarer Auslass. Bei Klamer ist dieser jedoch nicht verbaut. Die maximale Höhe eines Glases kann damit dauerhaft 18,5 Zentimeter betragen. Bei deutlich flacheren Gläsern sollte man diese per Hand unter den Auslass halten, um lästige Spritzer zu vermeiden. Der Dosierhebel selbst lässt sich gut handhaben. Auch die Präzision kann noch als gut bezeichnet werden. Ein wenig Spielraum sollte man im Glas jedoch immer lassen, denn mitunter tropft noch etwas Eis hinterher.

Reinigung: So wird die Slush-Maschine wieder sauber

Und apropos Sauberkeit: Um die Slush-Maschine nach dem Gebrauch zu reinigen, hat Klamer ein Reinigungsprogramm eingebaut. Um dieses zu nutzen, wird Wasser (leider steht in der Anleitung nicht, um welche Menge es sich handelt) eingefüllt und das Reinigungsprogramm per Klick gestartet. Nach einigen Minuten hat sich verbliebenes Eis am Kühlelement gelöst und die Wasser-Slush-Mischung kann über den Auslass aus dem Gerät ausgegeben werden.

Das Innenleben der Slush-Maschine
Das Kühlelement kann nur mit einem Handtuch abgewischt werden. © IMTEST / Sandra Fischer

Der Einfüllbehälter, das Rührelement und die Wasserauffangschale können dann einfach abgenommen werden und sind spülmaschinengeeignet. Das ist empfehlenswert, da bei der manuellen Reinigung durchaus kleinere Rückstände in schwer zugänglichen Ecken verbleiben. Das Kühlelement und der hintere Dichtring können dagegen nur mit einem sauberen Handtuch abgewischt werden.



Slush Eis: Wie gut wird es wirklich?

IMTEST testet Slush-Maschinen mit Maracujanektar aus Maracujasaftkonzentrat sowie mit einer selbst-angerührten Frappé-Mischung. Alternativ bietet Klamer nach dem Kauf des Geräts ein Rezeptbuch zum Download an, das 21 Rezepte umfasst.

Maracuja-Slush: Fruchtige Erfrischung

Für den Maracuja-Slush verwendet IMTEST Rauch Happy Day Maracuja. Hierbei handelt es sich um Maracujanektar aus Maracujasaftkonzentrat mit 12 Gramm Zucker pro 100 Milliliter. Für den Test werden 600 Milliliter des Safts mit Zimmertemperatur in die Maschine gefüllt und das Slush-Eis-Programm gestartet.

Maracuja-Slush im Glas
Schön durchgemischt, aber etwas schaumig: der Maracuja-Slush. © IMTEST / Sandra Fischer

Nach 38 Minuten meldet die Maschine, dass der Maracuja-Slush die richtige Konsistenz und Temperatur erreicht hat. Diese Zeit entspricht einem guten Wert. Die gemessene Temperatur des Getränks beträgt jetzt -1,5 Grad Celsius, was IMTEST noch als „gut“ bewertet. Zudem ist der Slush gut durchgemischt und überall fruchtig, dabei jedoch etwas schaumig. Im Bodenbereich des Glases schmilzt er außerdem sehr schnell, wie auf dem Bild zu erkennen ist.

Frappé: Kaffeegenuss einmal anders

Für das Frappé mischt IMTEST 300 Milliliter kalten, schwarzen Kaffee mit 300 Millilitern kalter Vollmilch, einem Esslöffel Schlagsahne und 60 Gramm Puderzucker. Diese Mischung wird dann ebenfalls in die Maschine gefüllt und das Frappé-Programm gestartet.

Frappé in einem Glas
Der fertige Frappé ist aus der Maschine von Klamer schön cremig. © IMTEST / Sandra Fischer

Bei Klamer ertönt der Signalton in diesem Fall bereits nach guten 29 Minuten. Das Frappé besitzt dann im Kern eine Temperatur von -0,8 Grad Celsius, was für ein solches Getränk noch ein sehr guter Wert ist. Dabei ist das Getränk sehr schön cremig und leicht schmelzend.

Wer sich für guten Kaffee interessiert, für den lohnt sich ebenfalls ein Blick auf den Vergleichstest der Kaffeevollautomaten.

Lautstärke und Stromverbrauch

Während des Betriebs hat IMTEST desweiteren die Lautstärke und den Stromverbrauch des Modells von Klamer analysiert. Im ausgeschalteten, aber mit dem Stromnetz verbundenen Zustand liegt die Leistungsaufnahme bei 0,3 Watt, im Standby sind es 3,3 Watt und während des Rührens und Kühlens bis zu 167 Watt. Ein Rechenbeispiel: Läuft das Gerät in den Sommermonaten (Juni, Juli, August) jeweils einmal pro Woche drei Stunden lang und befindet sich weitere zehn Minuten im Standby-Modus, ergeben sich so bei einem aktuellen Strompreis von etwa 41 Cent pro Kilowattstunde Stromkosten von 2,50 Euro pro Jahr. Dieser Wert wird bei IMTEST als „noch niedrig“ bewertet.

Slush-Eis dreht sich in der Maschine
Für das Rechenbeispiel geht IMTEST von einer wöchentlichen Nutzung in den Sommermonaten aus. © IMTEST / Sandra Fischer

Sowohl bei der Zubereitung von Slush-Eis als auch bei der von Frappé konnte IMTEST zudem eine Lautstärke von etwa 60 Dezibel in einem Meter Entfernung messen. Das entspricht grob der Geräuschkulisse einer normalen Unterhaltung, kann auf Dauer in direkter Nähe aber durchaus nervig werden.

Flop: Fanta aus der Slush-Maschine

Neben dem Test mit Saft hatte IMTEST geplant, die Slush-Maschine mit zuckerhaltiger Fanta zu testen. Diese besitzt in Deutschland einen Zuckergehalt von 7,6 Gramm pro 100 Milliliter. Klamer selbst gibt an, dass die Maschine auch Limonaden in Slush-Eis verwandelt und dass der Zuckergehalt eingefüllter Getränke mindestens sechs Prozent betragen muss. Zudem soll die Zubereitungszeit generell bei 15 bis 60 Minuten liegen. Doch weder bei kalter Fanta mit Kohlensäure noch bei kalter Fanta ohne Kohlensäure ertönt ein Signalton.

Fanta-Slush in einem Glas
Der unfertige Fanta-Slush besteht oben hauptsächlich aus gefrorenem Wasser. © IMTEST / Sandra Fischer

Das heißt: Obwohl die Fanta im Gerät immer mehr zu Eis wird, geht die Maschine nicht davon aus, dass der Slush fertig ist. IMTEST hat den Versuch daher jeweils nach 90 Minuten abgebrochen. Der unfertige Slush ist dann sehr eisig, wobei die obere Schicht hauptsächlich aus Wasser besteht und der Fanta-Geschmack nur am Boden des Getränks zu finden ist.

Fazit: Leckerer Slush mit Tücken

Die Slush Maschine von Klamer* lässt sich einfach in Betrieb nehmen und sehr einfach bedienen. Dabei gibt es eine gute Auswahl an Programmen und Konsistenz-Stufen. Die Standfestigkeit ist ebenfalls sehr gut und mit dem Dosierhebel lässt sich, wenn der Signalton ertönt ist, recht präzise Slush ausgeben. Sowohl der Fruchtsaft-Slush als auch das Frappé sind im Test ziemlich schnell fertig und überzeugen zudem mit ihrer Temperatur und Konsistenz. Eine Reinigungsautomatik ist darüber hinaus praktisch, genau wie die Tatsache, dass alle abnehmbaren Teile spülmaschinengeeignet sind. Außerdem kann der Stromverbrauch noch als niedrig bewertet werden.

Kritikpunkte sind dagegen der etwas billige Gesamteindruck des Geräts, der nicht-höhenverstellbare Auslass, die nicht in allen Punkten hilfreiche Anleitung und die nur mittelmäßige Lautstärke. Zudem ist die manuelle Reinigung etwas schwierig, der Auslass nicht höhenverstellbar und eine App nicht vorgesehen.

Sandra Fischer
„Ganz so einfach wie vom Hersteller versprochen, ist es nicht: Vor dem Kindergeburtstag oder der Slush-Eis-Party sollte man unbedingt in einem Testlauf selbst ausprobieren, ob das gewählte Getränk für die Maschine geeignet ist und wie lange die Zubereitung dauert.“ Sandra Fischer, IMTEST-Expertin
  • PRO
    • einfach Bedienung, Furchtsaft-Slush und Frappé gelingen gut
  • KONTRA
    • etwas billig, manuelle Reinigung schwierig, Anleitung nur bedingt hilfreich

Imtest Ergebnis:

gut 2,41

So testet IMTEST Slush-Maschinen

Wer sich für den Kauf einer Slush-Maschine interessiert, der möchte natürlich vorrangig wissen, wie gut der Slush mit der Maschine gelingt. IMTEST testet daher die Zubereitungsdauer sowohl von Fruchtsaft-Slush als auch von Frappé. Zudem werden die Temperatur des fertigen Getränks und die Konsistenz analysiert. Daneben ist es allerdings wichtig, wie einfach sich mit dem Gerät arbeiten lässt. Die Inbetriebnahme, Bedienung, eine mögliche App, die Ausgabe mit dem Dosierhebel und Reinigung sind daher ebenfalls wichtige Testpunkte. Ebenso wie die verfügbare Anzahl an Programmen und Konsistenzstufen.

Lautstärkemessgerät vor Slush-Maschine von Klamer
Auch die Lautstärke der Maschinen wird bei IMTEST gemessen. © IMTEST / Sandra Fischer

Darüber hinaus betrachtet IMTEST das Fassungsvermögen der Geräte und schaut auf die Füllstandsmarkierungen am Behälter sowie die Höhenverstellbarkeit des Auslasses. In die Gesamtnote fließen auch die Verarbeitung und Standfestigkeit. Desweiteren wird die Lautstärke in einem Meter Entfernung und der Stromverbrauch während der Zubereitung gemessen. Schlussendlich gibt es Noten für die Umweltfreundlichkeit der Verpackung, die Bedienungsanleitung und Garantie.

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Nach dem Bachelor-Studium in „Medienwissenschaften“ hat Sandra Fischer ihren Master in „Mass media e politica“ (dt. „Massenmedien und Politik“)...