Balkonkraftwerke versprechen mehr Unabhängigkeit vom Stromversorger – einfach in die Steckdose gesteckt, erzeugen sie klimafreundlichen Strom auf Balkon, Terrasse oder Flachdach. IMTEST hat sechs aktuelle Systeme mit Speicher zwischen 1.000 und 2.000 Euro getestet und zeigt, welches Modell sich für wen wirklich lohnt.
Am Test teilgenommen haben folgende Modelle:
- Anker Solix Solarbank 3 Pro
- EcoFlow Stream Ultra
- Jackery HomePower 2000 Ultra
- Kleines Kraftwerk Duo (Speichervariante)
- Solakon OnBasic (Speichervariante)
- Zendure SolarFlow 800 mit Speicher
Das sind die IMTEST-Favoriten
Im Test treten an: Das EcoFlow Stream Ultra, ein hocheffizientes Kraftpaket mit smarter Steuerung. Das Zendure SolarFlow 800, ein modular aufgebautes System für maximale Flexibilität. Die Anker Solix Solarbank 3 Pro, ein mobiles Komplettpaket für einfache Einspeisung. Das Kleine Kraftwerk Duo mit Anker Solarbank 2 Pro, ein kompaktes Set für Einsteiger mit Speicherbedarf. Das Solakon OnBasic mit Speicher, ein leistungsstarkes DIY-System mit hoher Messgenauigkeit. Und schließlich das Jackery HomePower 2000 Ultra, ein großes Speichersystem, das nur eingeschränkt als Balkonkraftwerk geeignet ist.
1. Platz & Testsieger: EcoFlow Stream Ultra
Das EcoFlow Stream Ultra ist ein intelligentes, stark ausgestattetes Balkonkraftwerk für alle, die das Maximum aus Sonnenstrom herausholen wollen – von der Leistung bis zur App-Steuerung.
Mit seinem modernen Design und der flexiblen 3-in-1-Halterung lässt sich das System auf Balkon, Wand oder Boden montieren. Die App erkennt das Gerät automatisch und bietet umfassende Funktionen wie Zeitsteuerung, dynamische Tarifunterstützung, Wettervorhersage und Einspeise-Optimierung.
Bei der Leistung überzeugt das System: vier Kilowattstunden (kWh) Tagesertrag bei Sonne und selbst an Regentagen noch 750 Wattstunden (Wh). Die Speicherverluste sind mit nur zwölf Prozent im akzeptablen Bereich. Insgesamt ein System, das Komfort, Effizienz und Flexibilität ideal vereint.
Dank der umfangreichen App und der intelligenten Steuerungsmöglichkeiten ist das EcoFlow Stream Ultra besonders für Technikbegeisterte geeignet, die ihren Eigenverbrauch optimieren wollen und in komplexeren Haushalten die volle Kontrolle behalten möchten.
- PRO
- App mit vielen Einstellungsmöglichkeiten, flexible Speicherintegration
- KONTRA
- Hoher Preis, nicht stapelbar
IMTEST-Ergebnis
gut 1,90
2. Platz: Kleines Kraftwerk Duo mit Anker Solix Solarbank 2 Pro
Dieses Set kombiniert zwei klassische Solarmodule mit der bewährten Solarbank von Anker – ideal für alle, die Wert auf Speicher legen, aber kein technisches Overkill brauchen.
Die Einrichtung ist einfach, die Bedienung erfolgt über die Anker-App, wenn auch mit eingeschränkter Funktionalität. Ein Display gibt es nicht, nur eine LED zeigt den Status an.
Im Test erzeugte das System bis zu 3,9 kWh am Tag, bei Regen immerhin 640 Wh. Die Speicherverluste lagen bei elf Prozent. Wer eine solide Lösung mit Speicher sucht, ohne viel Konfiguration, wird hier fündig.
Das Set eignet sich vor allem für Nutzer, die unkompliziert eine Speicherlösung integrieren möchten, dabei aber nicht unbedingt eine vollumfängliche App-Steuerung oder Echtzeit-Monitoring benötigen.
- PRO
- Setzt auf Anker-App, solide Module, kompakt
- KONTRA
- Hoher Preis, App könnte mehr Einstellungen bieten
Imtest Ergebnis:
gut 1,98
Weitere empfehlenswerte Balkonkraftwerke mit Speicher
Die Marken-Balkonkraftwerke auf den weiteren Plätzen sind ebenfalls empfehlenswerte Produkte.
3. Platz: Anker Solix Solarbank 3 Pro
Die Anker Solix Solarbank 3 Pro ist ein robustes und wetterfestes System – ideal für Nutzer, die maximale Flexibilität suchen und auf tiefgreifende Steuerung verzichten können.
Der große Vorteil: Die Anlage ist in wenigen Minuten aufgebaut, ganz ohne komplizierte Verkabelung. Der Speicher lässt sich mit einem Smart Meter von Shelly oder aus eigenem Hause nutzen. Das Gehäuse ist wetterfest und die Solarpanels effizient, aber Modelle anderer Hersteller sind bei gleicher Leistung etwas besser.
An sonnigen Tagen erreichte das System vier kWh, bei Regen etwa 500 Wh. Die Speicherverluste lagen mit vierzehn Prozent im Mittelfeld. Für Nutzer, die eine unkomplizierte Lösung suchen, eine sehr gute Wahl.
Die fehlende oder eingeschränkte App-Funktionalität macht die Solarbank 3 Pro besonders für Einsteiger attraktiv, die sich nicht mit technischen Details beschäftigen wollen, sondern eine einfache und solide Lösung bevorzugen.
- PRO
- Einfache Montage, übersichtliche App
- KONTRA
- Hoher Preis, App könnte mehr Einstellungen bieten
Imtest Ergebnis:
gut 2,13
4. Platz: Jackery HomePower 2000 Ultra
Jackery liefert mit der HomePower 2000 Ultra ein sehr leistungsstarkes Speichersystem – das aber in dieser Kombination als klassisches Balkonkraftwerk durchgeht.
Die mitgelieferten flexiblen Panels lassen sich zwar leicht am Geländer befestigen, sind aber stark wetterabhängig. Bei direkter Sonne lieferten sie 3,5 kWh, bei Regen gar keinen Ertrag.
Die Speicherverluste lagen bei zwölf Prozent, die App ist funktional, aber nicht speziell für Balkonkraftwerke optimiert. Wer bereits Panels besitzt oder ein leistungsfähiges Notstromsystem sucht, könnte hier dennoch fündig werden.
Das System eignet sich vor allem für Nutzer, die einen großen Speicher und eine portable Lösung (Wohnmobil) suchen – weniger für klassische Balkonkraftwerk-Anwender mit fest installierten Modulen.
- PRO
- Robuster Akku mit Sicherheitsfunktionen
- KONTRA
- Herstellerbundle mit flexiblen Panels
Imtest Ergebnis:
gut 2,22
5. Platz: Solakon OnBasic (Speichervariante)
Das Solakon OnBasic richtet sich an erfahrene Nutzer, die kein Problem mit einem etwas aufwendigeren Aufbau haben – und dafür von hoher Leistung profitieren.
Das System kommt mit bifazialen Solarmodulen und einem separaten Wechselrichter. Die App-Anbindung funktioniert zuverlässig, auch wenn Speicher und Wechselrichter manuell hinzugefügt werden müssen.
Mit 4,5 kWh am sonnigen Tag erreicht Solakon den höchsten Tagesertrag im Test. Bei Regen waren es 600 Wh. Der Haken: Die Speicherverluste lagen bei rund einundzwanzig Prozent – der höchste Wert im Test.
Durch die präzise Leistungsanzeige und die hochwertigen Module ist das System besonders für Technikfans und Selbstaufbauer geeignet, die Leistung und Kontrolle über Komfort stellen.
- PRO
- Sehr präzise Leistungsanzeige, bifaziale Solarpanels
- KONTRA
- Separater Wechselrichter, keine integrierte Steckdose, etwas komplexe Installation
Imtest Ergebnis:
gut 2,32
6. Platz: Zendure SolarFlow 800 mit Speicher
Das Zendure SolarFlow 800 richtet sich an Nutzer, die ihren Eigenverbrauch optimieren und möglichst wenig Strom verschenken wollen.
Das System besteht aus Solarmodulen, Speicher und einem separat montierbaren Wechselrichter. Die Montage ist dank Flügelmuttern einfach, und die App punktet mit vielen Einstellmöglichkeiten, unter anderem zur Einspeiseverzögerung und Smart-Meter-Integration.
Im Test lieferte das System vier Kilowattstunden pro sonnigem Tag, selbst bei Regen waren es noch 730 Wattstunden. Besonders überzeugend: Mit nur fünf Prozent hat Zendure die geringsten Speicherverluste im Test.
Die modulare Bauweise macht Zendure besonders flexibel – wer später seinen Speicher erweitern möchte, kann das System unkompliziert anpassen. So eignet sich das SolarFlow 800 für Nutzer, die Wert auf langfristige Investition und Skalierbarkeit legen.
- PRO
- Gute App, intelligente Energieverteilung, Erweiterbarkeit
- KONTRA
- Separater Wechselrichter, keine integrierte Steckdose
Imtest Ergebnis:
gut 2,39
Design und Ausstattung
Alle getesteten Balkonkraftwerke sind Komplettsets mit zwei Solarmodulen zwischen 400 und 500 Watt, teils bifazial für mehr Ertrag. Dazu gehören Speicher, Halterungen und Verkabelung. Ausnahme ist die Jackery HomePower 2000 Ultra, die (zumindest der Hersteller) nur mit flexiblen Modulen ohne klassische Halterungen ausliefert.

Zendure und Solakon setzen auf separate Wechselrichter, was mehr Flexibilität, aber ebenfalls etwas mehr Aufbauaufwand bedeutet. Die meisten anderen Systeme integrieren Wechselrichter und Speicher in einem Gerät.
Werkzeug und Kabel liegen allen Sets bei, allerdings sind Kabel meist nur drei bis sechs Meter lang, längere muss man sich separat besorgen. Die Speichergehäuse sind meist rechteckig, stapelbar und wetterfest, nur EcoFlow sticht mit einem vertikalen Design hervor.
Installation und Handhabung
Die einfachste Montage boten Anker Solarbank 3 Pro, Jackery HomePower 2000 Ultra, Kleines Kraftwerk Duo und EcoFlow Stream Ultra. Hier reicht das Auspacken, Anschließen an Steckdose und Solarpanels, und schon läuft der Strom – ganz ohne Elektriker.

Zendure erfordert eine extra Verbindung zwischen Speicher und separat zu montierendem Wechselrichter, ebenso Solakon mit mehreren Kabeln, was den Aufwand erhöht.
Alle Systeme wurden auf identischen Halterungen getestet, zusätzlich wurden auch die Originalhalterungen geprüft. Zendure punktete mit werkzeugloser Montage dank Flügelmuttern, EcoFlow mit flexibler 3-in-1-Halterung, Jackery mit schneller Befestigung flexibler Module am Geländer.
Leistung und Effizienz
Die Leistung wurde mit einem Panel je System unter identischen Bedingungen gemessen und auf das Komplettsystem hochgerechnet. Vier der sechs Systeme erreichen bei Sonne etwa vier kWh Tagesertrag, Solakon liegt mit 4,5 kWh vorne.

Kleines Kraftwerk Duo bringt 3,9 kWh, Jackery 3,5 kWh. Bei Regen erzeugen EcoFlow und Zendure etwa 750 Wh, Solakon 600 Wh, Kleines Kraftwerk Duo 640 Wattstunden, Anker 500 Wh, Jackery null.
Speicherverluste liegen zwischen fünf und 21 Prozent; Zendure ist am effizientesten, Solakon am verlustreichsten. Nutzbare Speicherkapazitäten betragen 1,3 bis 2,4 kWh, ausreichend, um ein Licht, einen Kühlschrank und Router oder eine Kühltruhe bis zu einem Tag zu betreiben.
App und Extras
Keines der Systeme hat ein Display; zur Überwachung sind Apps unverzichtbar. Alle nutzen eigene Apps, Kleines Kraftwerk Duo verwendet die Anker-App. Die Apps zeigen Solarleistung, Speicherstand und Netzeinspeisung. Zeitpläne und Smart-Meter-Steuerung sind üblich, wobei alle Shelly-Modelle unterstützen.
Die gesetzliche Einspeisegrenze von 800 Watt gilt; einige Systeme umgehen sie technisch mit integrierten Steckdosen (nicht bei Solakon und Zendure). Smarte Zwischenstecker (Smart Plugs) lassen sich mit allen Systemen außer Solakon verwenden.
EcoFlow, Anker, Zendure und Jackery unterstützen dynamische Stromtarife für günstiges Laden. EcoFlow bietet am meisten Flexibilität bei Lade- und Entladegrenzen. Genauigkeit der Verbrauchsanzeigen schwankt: Solakon und Anker messen sehr genau, bei EcoFlow und anderen können bis zu 25 Prozent Abweichung vorkommen.
Fazit
Alle Balkonkraftwerke erzeugen zuverlässig Strom und lassen sich ohne Handwerker installieren. Testsieger ist die EcoFlow Stream Ultra, die mit hoher Effizienz, flexibel nutzbarer Halterung, umfangreicher App und durchdachter Speichersteuerung besonders überzeugt. Sie richtet sich klar an technikaffine Nutzer, die das Maximum aus ihrer Mini-Solaranlage herausholen wollen. Zendure und Anker überzeugen mit modularen Systemen und gutem Preis-Leistungs-Verhältnis.
Solakon punktet mit höchstem Ertrag und genauer Messung, verlangt aber mehr Aufwand. Kleines Kraftwerk Duo ist solide, aber weniger komfortabel. Jackery eignet sich nur eingeschränkt als Balkonkraftwerk. Für jeden Nutzer findet sich ein passendes System – mit ein wenig Zeitinvestition amortisiert sich die Anschaffung finanziell und ökologisch.
FAQ: Alles Wissenswerte über Balkonkraftwerke
Das EcoFlow Stream Ultra ist im Test das beste Balkonkraftwerk mit Speicher. Es überzeugt durch hohe Effizienz, umfangreiche App-Funktionen, flexible Montageoptionen und eine intelligente Speichersteuerung. Die Kombination aus guter Leistung bei Sonne und Regen, geringen Speicherverlusten sowie vielfältigen Steuerungsmöglichkeiten macht es zur ersten Wahl für alle, die das Maximum aus ihrer Mini-Solaranlage herausholen wollen.
Im Vergleich überzeugt das Zendure SolarFlow 800 mit seinem ausgewogenen Verhältnis aus Preis, Leistung und Effizienz. Für einen moderaten Preis bietet es eine sehr gute Tagesleistung, niedrige Speicherverluste und eine flexible, modulare Bauweise. Die einfache Montage und die gut ausgestattete App runden das Paket ab – ideal für Nutzer, die ein zuverlässiges System mit smarten Funktionen suchen, ohne zu tief in die Tasche greifen zu müssen.
Nein – solange die Wechselrichterleistung 800 Watt nicht überschreitet, ist in Deutschland keine Genehmigung notwendig. Es genügt die Anmeldung im Marktstammdatenregister (online). Dort muss man auch der Speicher anmelden. Durch das Solarpaket 1 müssen Vermieter die Nutzung von Balkonkraftwerken erlauben.
Je nach Standort, Ausrichtung und Wetterlage erzeugen 800-Watt-Systeme jährlich zwischen 600 und 900 kWh. Das reicht, um Geräte wie Waschmaschine, Kühltruhe oder Router dauerhaft mit Strom zu versorgen. Allerdings sollte man dann auch Platz für vier Solarpanels haben und die gesetzliche 2.000-Watt-Begrenzung ausnutzen.
Ja – viele Städte und Bundesländer fördern Anschaffung und Installation. Die Zuschüsse liegen meist bei 100–500 €. Eine Übersicht bietet z. B. das Portal foerderung-balkonkraftwerk.de.
Per Schuko-Stecker oder besser: per Wieland-Steckdose mit Netzrückführung. Letzteres ist sicherer, aber nicht verpflichtend. Wichtig: Bei Balkonanlagen auf korrekte Absicherung und fachgerechte Montage achten! Das Balkonkraftwerk sollte zudem eine eigene Steckdose mit eigner Sicherung haben.
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