Das Solakon OnBasic macht schon beim Aufbau klar: Hier geht es nicht um das typische Plug-and-Play-Erlebnis. Statt einer vorgefertigten Box setzt dieses Balkonkraftwerk auf eine Kombination moderner Komponenten, die bewusst eigenständig bleiben. Speicher und Wechselrichter von Growatt sind und müssen per Kabel verbunden werden.
Dieses offene System bringt zwar einen gewissen Montageaufwand mit sich, eröffnet aber auch neue Möglichkeiten. Nutzer behalten die Kontrolle über jeden einzelnen Schritt und profitieren von einer flexiblen Anpassung an die eigenen Gegebenheiten. Wie sich diese besondere Herangehensweise im Alltag auswirkt – und ob sich die zusätzliche Mühe in Ertrag und Praxistauglichkeit wirklich lohnt – zeigt IMTEST.
Produktdetails
- Maße Speicher: 28,4 x 23,5 x 40,8 cm
- Gewicht Speicher: 23 kg
- Speicherkapazität: 2,05 kWh
- PV-Eingangsleistung: bis zu 1.800 Watt
- Maße Solarpanel: 195,3 x 113,4 x 3 cm
- Gewicht Solarpanel: 27,3 kg
- UVP: 1.399 Euro
Design und Ausstattung
Beim Solakon OnBasic setzt der Anbieter auf hochwertige Komponenten des bekannten Herstellers Growatt. Zentraler Bestandteil des Systems ist der Growatt Noah 2000 Speicher, der eine Kapazität von 2,05 Kilowattstunden bietet. Das Gehäuse aus robustem Kunststoff und Metall wirkt hochwertig verarbeitet und hinterlässt einen langlebigen Eindruck. Ebenfalls im Lieferumfang befindet sich der Growatt Neo 800 Wechselrichter, der separat vom Speicher beiliegt und mit diesem über mehrere Verbindungskabel kommuniziert.

Im Set enthalten sind zwei leistungsstarke bifaziale Solarpanels, die jeweils 500 Watt liefern und somit einen potenziell höheren Ertrag bieten als herkömmliche Module. Halterungen aus Aluminium, ausreichend dimensionierte Solarkabel sowie Netzanschlusskabel komplettieren das Paket.
Positiv fällt sofort die hochwertige Qualität der Komponenten auf, negativ allerdings die separaten Bauteile und Kabel, die erst miteinander verbunden werden müssen. Etwa zwischen dem Wechselrichter und dem Speicher sind mehrere Kabel nötig. Bei Zendure SolarFlow 800 reicht hingegen ein einziges Kabel.
Installation und Montage
Anders als bei integrierten Lösungen wie EcoFlow oder Anker ist die Installation des Solakon-Systems komplexer und anspruchsvoller. Das liegt vor allem an der separaten Montage des Growatt Neo 800 Wechselrichters, den man an der Wand oder direkt am Solarpanel befestigen kann.
Besonders sorgfältig ist hierbei auf die Kabellänge zu achten. Speicher und Wechselrichter verbindet man durch mehrere spezielle Kabel miteinander, die nur begrenzt lang sind.

Die beiliegende Montageanleitung ist jedoch sehr gut bebildert und führt Schritt für Schritt durch den Aufbauprozess. Dennoch dauert die Installation aufgrund des höheren Aufwands deutlich länger – realistisch sind rund 45 bis 60 Minuten für geübte Nutzer. Positiv: Einmal installiert, sitzt das gesamte System sicher und stabil. Anfänger könnten jedoch von den vielen Schritten und Kabelverbindungen leicht überfordert sein.
So steuert sich das Solakon OnBasic
Die Steuerung erfolgt bei Solakon über eine eigene, intuitiv gestaltete App, die einen übersichtlichen und klar strukturierten Eindruck hinterlässt. Die Einrichtung des Systems in der App gestaltet sich etwas aufwendiger, da man Wechselrichter und Speicher separat hinzufügen muss.
Sobald diese Schritte erledigt sind, bietet die App jedoch eine exzellente Übersicht über alle wichtigen Parameter: Solarleistung, Speicherstatus und Einspeisung ins Hausnetz werden präzise dargestellt.

Besonders positiv: Die Messwerte der App erwiesen sich im Test als äußerst exakt, mit einer Abweichung von lediglich rund einem Prozent. Komfortmerkmale wie Zeitpläne zur Steuerung der Energieeinspeisung oder die Integration von Shelly-Smart-Metern sind gut umgesetzt.
Lediglich auf Extras wie integrierte Steckdosen oder Smart-Plug-Integration verzichtet Solakon beziehungsweise Growatt. Die App punktet dafür mit genauen Berechnungen zu CO₂-Einsparungen und finanziellen Vorteilen des erzeugten Stroms.
Solakon OnBasic auf dem Prüfstand
Dank der hochwertigen bifazialen Panels liefert das Solakon OnBasic im Praxistest beeindruckende Ergebnisse: An sonnigen Tagen erzielte das System mit zwei Panels eine Spitzenleistung von bis zu 4,5 Kilowattstunden, der höchste Wert im gesamten Testfeld. Dies liegt insbesondere an der besseren Ausnutzung von indirektem Sonnenlicht auf der Modulrückseite.
Auch an bewölkten Tagen überzeugt Solakon immer noch mit soliden 0,6 Kilowattstunden – ein ordentlicher Wert, wenngleich nicht ganz Spitzenklasse.

Der Growatt Noah 2000 Speicher bietet mit seinen 2,05 Kilowattstunden Kapazität ausreichend Reserven für den abendlichen Stromverbrauch. Allerdings zeigte sich hier im Praxistest ein spürbarer Nachteil: Von der angegebenen Kapazität ließen sich nur etwa 79 Prozent effektiv nutzen, was einen Verlust von etwa 21 Prozent bedeutet. Damit schneidet Solakon bei der Speichereffizienz schwächer ab als die meisten Konkurrenten. Insgesamt überzeugt das System dennoch durch seinen überdurchschnittlichen Solarertrag im Alltag.
Fazit
Solakon OnBasic punktet mit der höchsten Leistung aller getesteten Systeme und einer herausragend genauen App-Steuerung. Allerdings müssen Nutzer bereit sein, den komplexeren Aufbau in Kauf zu nehmen. Wer technisch versiert ist und vor allem maximale Solarerträge erzielen will, findet hier eine sehr empfehlenswerte Lösung – für Einsteiger eignet sich das System aufgrund der komplexeren Installation eher weniger.
Insgesamt bietet Solakon jedoch ein leistungsstarkes, zuverlässiges und gut verarbeitetes Balkonkraftwerk, dessen Stärken insbesondere bei erfahrenen Anwendern voll zur Geltung kommen.
- PRO
- Sehr präzise Leistungsanzeige, bifaziale Solarpanels
- KONTRA
- Separater Wechselrichter, keine integrierte Steckdose, etwas komplexe Installation
Imtest Ergebnis:
gut 2,32
So haben wir das Balkonkraftwerk getestet
IMTEST baut alle Balkonkraftwerke im Praxistest vollständig auf und bewertet die Verarbeitung sowie die Einfachheit der Montage. Für die Leistungsmessung werden jeweils ein Solarmodul jedes Systems auf identische Halterungen montiert und exakt gleich zur Sonne ausgerichtet. Die Anker Solix Solarbank 3 Pro dient als Referenzgerät.
Über mehrere Tage hinweg werden die Tageserträge sowohl per App als auch mit einem externen Messgerät dokumentiert. Im Anschluss wird der Speicher vollständig geladen und überprüft, wie viel Energie sich tatsächlich entnehmen lässt.
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