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Asus ROG Ally im Test: Der Steam-Deck-Killer?

Mit dem ROG Ally bietet Asus eine tragbare Alternative für PC-Gamer.

Das weiße Gaming-Handheld auf einer spiegelnden Oberfläche vor einem verschwommenen, bunten Hintergrund
© Asus

Das Asus ROG Ally in der Spiele-Praxis

Leider ist auch das Asus ROG Ally nicht frei von Kinderkrankheiten. Beim Teststart gab es zunächst einige Probleme mit der Installation von Programmen und Spielen: Bisweilen ließ sich ein Spiel oder Programm zwar installieren, öffnete sich danach aber nicht. Was bei kleineren Tools noch relativ unproblematisch ist, wird bei Spielen, bei denen die Installation mit einem Download von über 100 Gigabyte Daten verbunden ist, zu einem langwierigen Ärgernis. Letzten Endes ließ sich dieses Verhalten nur durch ein Zurücksetzten des Asus ROG Ally auf Werkseinstellungen über die Windows-Einstellungen beheben. Dies mag ein Einzelfall sein, dennoch ist es ärgerlich.

Auch der einzige Typ-C-Anschluss des Gerätes erwies sich als wählerisch und verweigerte die Zusammenarbeit mit einem Hub komplett. Diverse andere Geräte, vom USB-Typ-C-Hub über eine externe SSD bis hin zum USB-Stick mit Adapter, wurden aber problemlos erkannt. Zusammen mit den oben beschriebenen Problemen mit der NVMe-SSD zeigt sich so zunächst einmal ein durchwachsenes Bild. Funktioniert aber einmal alles, wie es soll, zeigt sich: Das Asus ROG Ally macht richtig Spaß. Auch beim längeren Spielen liegt es komfortabel in der Hand, auch die etwas mehr als 600 Gramm sind nicht störend. Nur wenn man eine Hand von dem Handheld nimmt, merkt man das Gewicht. Der Bildschirm ist groß genug, zumindest beim Spielen und bei der Bedienung über die Oberfläche der Asus Armory Crate. Mit diesem Programm will Asus dem Nutzer eine auf die Bedienung mit den verbauten Controllerelementen optimierte Benutzeroberfläche bieten, was auch gut funktioniert.



Armory Crate und Akkulaufzeit

Beim Start der Handheld-Konsole landet man direkt auf der Oberfläche der Armoury Crate, hier können in verschiedenen Reitern Spiele gestartet, Controller-Profile für bestimmte Spiele erstellt und abgespeichert oder tiefergehende Einstellungen getroffen werden. Um den Windows-Desktop zu erreichen, ist ein zusätzlicher Druck auf die entsprechende Taste rechts neben dem Bildschirm nötig. Auf der Windows-Oberfläche zeigt sich dann, dass man Windows 11 zwar rein mit einem Touchscreen bedienen kann, es aber schlicht nicht der beste Weg ist. Nimmt man den kleinen Bildschirm dazu, wünscht man sich immer mal wieder spitzere Finger oder einen Stylus.

Bedienelemente des ROG Ally auf dem Bildschirm, das weiße Handheld liegt auf einem Holztisch
Die Bedienung des ROG Ally ist dank der ASUS-Software übersichtlich. © IMTEST / Asus

Ein weiteres Problem ist die kurze Akkulaufzeit beim Spielen. Im Testlabor hielt das Asus ROG Ally knappe 90 Minuten bei Spielebelastung (simuliert durch den 3DMark TimeSpy Benchmark in Dauerschleife) durch. Das stellt zugegebenermaßen eine sehr hohe Belastung mit einem entsprechenden Stromverbrauch dar. Allerdings lässt sich dieser Wert in der Praxis durchaus bestätigen, beim Spielen von weniger fordernden Titeln dürfte sich die Lauftzeit aber entsprechend verlängern. Beim Videostreaming waren etwas mehr als vier Stunden möglich. Dazu sei gesagt, dass es bequemere Möglichkeiten für einen Videoabend gibt, als ein Gaming-Handheld. Das Aufladen ging dafür sehr schnell, nach 80 Minuten war der Akku zu 100 Prozent gefüllt.

Gute Kühllösung auf wenig Raum

Interessanterweise stören Geräusch- und Wärmeentwicklung beim Spielen kaum. Der Lüfter des Asus ROG Ally läuft zwar dauerhaft und dreht beim Spielen auch merklich hoch, allerdings ist die Tonlage ein eher weniger störendes und mit gemessenen 42 Dezibel auch nicht allzu lautes Rauschen. Nutzt man die verbauten Lautsprecher, wird es schon bei niedriger Lautstärke übertönt und man kann es gut ignorieren. Auch in die Kühllösung hat Asus ganz offensichtlich einiges an Arbeit gesteckt. An der wärmsten Stelle, dem Lüftungsauslass oben, erreicht das Gerät zwar gemessenen 52 Grad Celsius, und auch die Rückseite heizt sich auf. Allerdings bleibt es an den Seiten, also genau im Bereich, an dem man das ROG Ally beim Spielen hält, wesentlich kühler.

Lesen Sie auf der nächsten Seite wie sich das ROG Ally im Vergleich mit dem Steam Deck schlägt.