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Ecovacs O800RTK im Test: Komfortabler Rasenpfleger

Auspacken und mähen – mit konventionellen Rasenmähern kein Problem. Kann der Ecovacs Goat O800 RTK Mähroboter das auch?

Der Ecovacs Goat O800RTK in der Frontansicht
© IMTEST / Markus Mizgalski

Schon im letzten Jahr konnten die Mähroboter von Ecovacs überzeugen. Die ersten Goats (auf Deutsch: Ziegen) benötigten allerdings noch elektronische Leitpfosten. Der neue Goat O800 RTK kommt dagegen nahezu ohne solche Hilfsmittel aus. IMTEST schickt die vergleichsweise günstige Maschine über den Rasen, damit sie beweisen, wie autark sie tatsächlich ist und wie gut sie dabei das Gras in Schuss hält.



Ecovacs Goat O800 RTK

Wem der Ecovacs zu teuer sein sollte, findet übrigens hier ein Duell besonders günstiger Modelle.


Produktdetails

  • Preis: 999 Euro
  • Akku-Kapazität: 4.000 mAh
  • Naviagtion: Real Time Kinematic (RTK)
  • Flächengröße: 800 qm
  • Schutzklasse: IPX6

Ecovacs Goat O800 RTK: Auspacken und Einrichten

Der Ecovacs Goat O800 RTK kommt in einem vergleichsweise kleinen Karton und leidlich nachhaltig verpackt. Erfreulicherweise verzichtet der chinesische Hersteller weitestgehend auf Styropor oder andere aufgeschäumte Kunststoffe zum Polstern und setzt statt dessen auf Pappe. Ohne große Plastikbeutel, in die der Mäher sowie die Station gewickelt sind, geht es dann aber doch nicht. Davon ab ist aber alles sehr übersichtlich verpackt, sodass kein wildes Suchen nach solchen Teilen wie den Erdschrauben nötig wird.

Der Ecovacs Goat o800 RTK noch in Plastikfolie im geöffneten Karton.
Viel Pappe aber leider eine Menge Platikfolie – der Ecovacs Goat o800 RTK ist bedingt nachhaltig verpackt. © IMTEST / Markus Mizgalski

Die Schnellanleitung ist nach dem Auspacken das Einzige, was man zur Inbetriebnahme benötigt. Vor allem, weil sich hier dier QR-Code für den Download der App findet so wie die Information darüber, mit welchen Abständen zu irgendwelchen Kanten die Basis aufgestellt werden muss, damit der Mäher später genug Platz zum Manövrieren hat. Der weitere Einrichtungsprozess wird in der App sehr gut und schrittweise erklärt. Er ist allerdings an zwei Voraussetzungen geknüpft: So muss das eigene WLAN im Bereich der Station noch verfügbar sein. Und die Station, die noch um eine Antennen für den Satellitenempfang ergänzt wird, darf nicht zu stark durch die Bebauung abgeschattet werden. Denn sonst werden zu wenige für die RTK-Navigation nötige Satelliten gefunden. Ist der Standort für die Station des Ecovacs Goat o800 RTK erst einmal gefunden, wird sie im Erdreick festgeschraubt und an die Stromversorgung angeschlossen.

Die RTK-Antenne, im Boden einer Böschung stecken.
Die RTK-Antenne muss nicht zwingend in der Nähe der Station platziert werden; das Anschlusskabel ist so lang, dass es eine optimale Platzierung ermöglicht. © IMTEST / Markus Mizgalski

So kartiert der Ecovacs Goat O800 RTK den Rasen

Als Nächstes muss die Ziege ihren Mähbereich kennenlernen. Das erfolgt in Form einer Kartierungsfahrt entlang der Mähgrenzen. Dazu lässt sich entweder die App als Fernbedienung verwenden oder aber der Goat macht den Job automatisch. Letzteres funktioniert umso besser, je klarer die Rasenkanten definiert sind. Allerdings schafft das Gerät es im Test auch, eine Fläche mit sehr unregelmäßigen Gras-Beet-Übergängen sauber zu erfassen. Ist die Rasenkarte fertig, lassen sich noch Mähverbotszonen oder auch ein Pfad zu einem weiteren Mähbereich ergänzen. Anschließend fährt der Mäher die Fläche auf der Such nach Hindernissen ab. Hier hilft ihm LiDAR, ein laserbasiertes System, das in der Lage ist, sehr präzise Geländestrukturen zu erfassen.

Der Ecovacs Goat O800 RTK kartiert selbst komplexeere Flächen gut automatisch. © IMTEST / Markus Mizgalski

Der Ecovacs Goat O800 RTK im Betrieb

Der Goat lässt sich sowohl per Tastendruck in der App an die Arbeit schicken oder aber zeitgesteuert, also beispielsweise jeden zweiten Tag zwsichen zehn und zwölf Uhr. Die gewünschte Mähhöhe wird dabei einmal manuell eingestellt, was auch für das Mähverhalten bei Regen gilt. Hier ist es, je nach Beschaffenheit des Rasens, durchaus sinnvoll, den Roboter die Arbeit unterbrechen zu lassen, solange es nass ist. Nicht nur, dass dann das bei Trockenheit gute Mähresultat leidet, auch haben die Plastikräder bei Nässe auf Steigungen keinen guten Grip.

Mähroboter mit viel Gras und Schlamm auf den Rädern
Die Kombination aus Nässe und Steigung sorgt dafür, dass der Roboter auch mal etwas im Rasen wühlt, bevor es weitergeht. © IMTEST / Markus Mizgalski

Im Test braucht der Ecovacs an einer entsprechenden Stelle ein paar Anläufe, in denen er jeweils den Anfahrtswinkel solange verändert, bis er die Schräge bewältigt. Dummerweise leidet an dieser Stelle dann der Rasen. Ansonsten allerdings ist der Umgang mit der Grasfläche sehr pfleglich. Sie wird in regelmäßigen Bahnen gemäht, wobei sich die Fahrtrichtung zur Schonung des Rasens umkehren lässt.

Der Umgang mit Hindernissen

Via App lässt sich beim Ecovacs Goat O800 RTK eine Tierschutzfunktion aktivieren und ein nächtlicher Zeitraum für deren Dauer festlegen. Diese Funktion sorgt dafür, dass der Mäher sich unter keinen Umständen während der Nacht in Bewegung setzt, etwa, um einen tagsüber wegen Regen unterbrochenenen Mähvorgang fortzusetzen. So sinkt das Risiko deutlich, dass nachtaktive Tiere wie Igel, die sich einrollen statt zu flüchten, Opfer des Mähwerks werden.

Die Tierschutzfunktion verhindert nächtliches Mähen. © IMTEST / Markus Mizgalski

Tagsüber ist die schon erwähnte LiDAR-unterstützte Hinderniserkennung zuverlässig, wobei man auch beim Goat wie bei eigentlich allen ähnlich arbeitenden Mährobotern den Kompromiss zwischen Hindernisshöhe und Mähergebnis eingehen muss. Eine niedrige Einstellung sorg zwar dafür, dass zum Beispiel auch von den Kindern oder dem Hund verteilte Spielzeuge nicht überfahren werden, interpretiert aber auch ein vorwitzig hohes Grasbüschel oder ein paar Gänseblümchen gerne mal als Hindernis und lässt diesen Teil dann ungemäht.



Ein für alle Mähroboter unüberwindbares Hindernis sind hohe Kantsteine. Das gilt auch für den Goat. Nicht, dass er über die Kante fahren sollte. Aber er ist eben auch prinzipbedingt nicht in der Lage bis ganz an eben jene Kanten heranzumähen. Wer also keine überfahrbaren Begrenzungen hat, kommt um die Kantenschere oder den Trimmer nicht herum.

Den Ecovacs Goat O800 RTK reinigen

Die Reigung des Ecovacs-Mähroboters macht wenig Arbeit. Dadurch, dass er in kurzen Intervallen fährt und damit immer nur kleine Stücke der Grsahlame abschneidet, hat das den gleichen Effekt wie das Mulchen bei einem konvetionellen Rasenmäher. Der kleinegehackte Grasschnitt verbleibt einfach auf dem Rasen. Nur die Räder müssen eventuell gesäubert werden, wenn sei wegen Feuchtigkeit mit Gras und vielleicht auch Erde zusitzen. Zudem empfiehlt der Hersteller alle 80 Betriebssstunden einen Wechsel der Messer; neue Klingen für den ersten Tausch liegen dem Gerät bei.

Sicht von unten aus Mähwerk des Ecovacs
Zu Reinigen gibt es nicht viel, aber die drei kleinen Klingen müssen von Zeit zu Zeit ersetzt werden. © IMTEST / Markus Mizgalski

Fazit: Der Ecovacs Goat O800 RTK ist ein cleverer Mähroboter

Im Vergleich zu den ersten Mährobotern ohne Begrenzungskabel ist der Ecovacs Goat O800 RTK nochmal eine Klasse weiter. Dass er den Rasen vernünftig kurz hält, darf man sicher bei einem Gerät für rund 1.000 Euro erwarten, wobei diese Erwartung auch erfüllt wird. Durchaus beeindruckend ist aber, wie souverän sich der Roboter seine Mähgrenzen slebstständig sucht und auch findet. Entsprechend gering ist der Einrichtungsaufwand, was die Ziege zusammen mit dem recht fairen Preis zu einem echten Tipp macht.

  • PRO
    • Sehr gute App, einfache Inbetriebnahme, gute Hinderniserkennung, Tierschutzfunktion.
  • KONTRA
    • Leichte Probleme bei Steigungen und nassem Boden. Durch das weiße Gehäuse etwas schmutzanfällig. frei Sicht nach oben nötig.

Imtest Ergebnis:

gut 2,02

Markus Mizgalski machte 2001 sein Diplom in Geographie. Parallel zum Studium hatte er da bereits einige Jahre als Freelancer für die Bochumer Lokalredaktion...