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Jackery Explorer 2000 Plus im Test: erweiterbares Rollkoffer-Kraftpaket

Die Jackery Explorer 2000 Plus auf dem IMTEST-Prüfstand.

Die Jackery Explorer 2000 Plus mit Zusatz-Akku auf einem Tisch.
© IMTEST

Powerstations sind als energiespeichernde Begleiter sehr beliebt. Sowohl im eigenen Zuhause als auch unterwegs können sie Energie-hungrige Geräte mit Strom versorgen und mit passenden Solarpanels sogar grüne Sonnenenergie dafür nutzen. Einer der bekanntesten Hersteller in diesem Feld ist die US-amerikanische Firma Jackery. Das neueste Modell ist die Explorer 2000 Plus. Optisch sieht sie beinahe aus wie die erst vor ein paar Monaten erschienene Jackery Explorer 3000 Pro. Tatsächlich gibt es viele Gemeinsamkeiten, aber auch einige neue Funktionen und Unterschiede. IMTEST hat genauer untersucht, was es damit auf sich hat. Die Details zeigt der Test.



Was ist neu an der Explorer 2000 Plus?

Die größte Veränderung ist, dass die neue Jackery-Powerstation mit Zusatz-Akkus erweiterbar ist. Das ist bei anderen Herstellern, wie etwa BluettiAnker und EcoFlow  bereits bekannt. Für Jackery ist das aber eine Neuheit. Laut Hersteller soll die Explorer 2000 Plus jetzt allerdings auch den Grundstein für eine neue Serie von Powerstations legen, die allesamt erweiterbar sein sollen. Der Vorteil: Die zunächst vergleichsweise moderate Akku-Kapazität der Explorer 2000 Plus von 2042,8 Wattstunden kann mit bis zu fünf sogenannten “Battery Packs” ausgebaut werden. Da jeder Zusatz-Akku eine ähnliche Kapazität wie die Powerstation selbst hat, kann so eine Gesamtleistung von 12.000 Wattstunden zusammenkommen.

Die Jackery Explorer 2000 Plus von vorne, verbunden mit Zusatz-Akku.
Den Zusatz-Akku kann man zum Beispiel oben auf die Jackery-Powerstation draufstellen.
Die Jackery Explorer 2000 Plus von hinten, verbunden mit Zusatz-Akku.
Das Anschlusskabel ist zwar etwas sperrig, ansonsten aber leicht zu installieren.

Jackery selbst empfiehlt die Explorer 2000 plus dabei für “einen Campingtag”, die Erweiterung mit einem Zusatz-Akku auf rund 4.000 Wattstunden für “stundenlange professionelle Arbeit” und das Komplettset mit 12.000 Wattstunden für “1 Woche Notstromversorgung zu Hause”.

Eine weitere Besonderheit der Battery Packs ist zudem, dass sie auch separat von der Explorer 2000 Plus geladen werden können. Die Powerstation an sich und auch die Zusatz-Akkus können mit je sechs 200-Watt-Solarpaneln unter idealen Bedingungen in nur zwei Stunden aufladen. Sofern man also genügend Solarpanels hinzukauft und ausreichend Platz zum Aufstellen hat, kann so eine ganze Menge grüne Energie produziert und genutzt werden.

Die proprietäre Verbindung zum Anschluss weiterer Batteriepacks befindet sich auf der Rückseite der Powerstation. © IMTEST

Was ist bewährt?

Rollkoffer-Format

Das Rollkoffer-Design ist auch für die neue Jackery-Powerstation sinnvoll. Mit einem Gewicht von 27,9 Kilogramm ist das brandneue Modell nämlich nur knapp 600 Gramm leichter als die Explorer 3000 Pro, die ebenfalls mit Rollen und Griff ausgestattet ist. Letztere bietet allerdings fast 1.000 Wattstunden mehr Speicherkapazität.

Eine Person zieht die Explorer 2000 Plus als Rollkoffer an einem Strand.
Das Rollkoffer-Format ist eine deutliche Erleichterung beim Transport. Zumindest auf ebenem und befestigtem Untergrund lässt sich die Powerstation dadurch angenehm rollen – anders als im Marketing-Foto von Jackery. © Jackery

Mit Zusatz-Akkus stapeln und dennoch hinterherziehen funktioniert übrigens nicht, wie sich im Test zeigte.

Eine Hand versucht, den Griff der Jackery-Powerstation hinauszuziehen, während der Zusatz-Akku darauf steht.
Während der Zusatz-Akku auf der Jackery-Powerstation steht, kann der Griff nicht hinausgezogen werden. © IMTEST

Dafür soll die Explorer 2000 Plus deutlich langlebiger sein. Jackery spricht von 4.000 Ladezyklen, bis der Akku nur noch 70 Prozent seiner ursprünglichen Kapazität fassen kann. Bei der Explorer 3000 Pro sind es hingegen nur 2.000 Ladezyklen. Hintergrund hier dürfte der Wechsel auf die LiFePO4-Akkuchemie sein, die nicht nur für eine längere Lebensdauer, sondern auch für mehr Effizienz sorgen dürfte. Bislang steckten in den meisten Jackery-Powerstations immer Akkus mit den Mischoxiden Lithium-Nickel-Mangan-Cobalt-Oxide (Li-NMC).

Ausgangsleistung und Anschlüsse

Die neue Jackery-Powerstation bietet diverse Anschlüsse, um mobile End- oder auch Haushaltsgeräte mit Strom versorgen zu können. Insgesamt gibt es – ebenso wie bei der Explorer 3000 Pro – drei haushaltsübliche Schuko-Steckdosen, zwei USB-A- und zwei USB-C-Schnittstellen sowie eine KFZ-Buchse. Die USB-Anschlüsse bieten Schnelladungsfunktionen mit bis zu 18 Watt, die USB-Anschlüsse eine maximale Leistung von 20 Volt bei 5 Ampere, also insgesamt 100 Watt. Das ist kraftvoll genug, aber angesichts der Größe der Box hätten es für eine bessere Testnote noch ein oder zwei weitere Anschlüsse sein dürfen, denn im Familienbetrieb sind inzwischen häufig mehr als zwei Mobilgeräte in Verwendung.

Die Jackery Explorer 2000 Plus mit Zusatzakku und angeschlossenem Notebook sowie Smartphone.
Ein durchschnittliches Notebook kann die Jackery Explorer 2000 Plus etwa 34 Mal aufladen. © IMTEST

Da sie die gleiche, hohe Ausgangsleistung wie die Explorer 3000 Pro bietet, nämlich 3.000 Watt, kann sie aber auch Energie-intensivere Geräte wie Haartrockner oder Wasserkocher betreiben. Wie oft typische Endgeräte an der Jackery-Powerstation aufladen können beziehungsweise wie lange sie diese antreiben kann, zeigt die folgende Tabelle.

Gerät (Akku-Kapazität bzw. Leistung)Anzahl Aufladungen bzw. Betriebsdauer
Smartphone (10 Wattstunden)204 Mal
Drohne (20 Wattstunden)102 Mal
Notebook (60 Wattstunden)34 Mal
E-Bike (500 Wattstunden)4 Mal
Ventilator (25 Watt)81,75 Std.
Kühlbox (50 Watt)41 Std.
TV (100 Watt)20,5 Std.
Spülmaschine (500 Watt)4 Std.
Espressomaschine (1.200 Watt)1,75 Std.
Kochplatte (1.500 Watt)1,5 Std.
Haartrockner (2.000 Watt)1 Std.
Übliche Geräte, die mit der Jackery Explorer 2000 Plus betrieben werden können, in der Übersicht.
Die gezeigten Werte stammen dabei aus Berechnungen und nicht aus Praxistests. Die in Klammern angegebenen Leistungen oder Akku-Kapazitäten stehen zudem stellvertretend für die jeweilige Geräteklasse.


Erfahren Sie auf der nächsten Seite mehr über die App-Steuerung und das IMTEST-Testfazit.

Autorinnen-Foto von Dr. Lotta Kinitz in Farbe.

Dr.-Ing. Lotta Theresa Florianne Kinitz – Spitzname Dr. Lotta – schloss 2016 ihren Bachelor of Science an der HAW Hamburg ab. Anschließend absolvierte sie in Bonn den Master in Lebensmitteltechnologie und promovierte im Fachbereich für Haushaltstechnik. Ihre Doktorarbeit schrieb sie über mögliche Verbesserungen der Norm zur Prüfung von Geschirrspülmaschinen, um diese relevanter für Verbraucherinnen und Verbraucher zu machen.
Bei IMTEST ist sie seit 2022 ebenfalls vor allem dafür zuständig, dass unsere Produkttests wissenschaftlich, aber auch nachvollziehbar und relevant ablaufen. Dabei testet sie selbst mit Vorliebe alles, was im Haushaltsbereich zu finden ist: Von Küchenmaschinen, über Saugroboter und andere ‚smarte‘ Home-Geräte bis hin zu Waschtrocknern, Backöfen und Kaffeevollautomaten kommt bei ihr alles unters kritische Prüferinnen-Auge. Um stets auf dem Laufenden über Neuerungen zu bleiben, ist sie zudem Mitglied des Fachausschusses für Haushaltstechnik in der Deutschen Gesellschaft für Hauswirtschaft.
Ihre Ausbildung sowie ihre derzeitige, nebenberufliche Tätigkeit als Lehrbeauftrage für Haushaltstechnik und Physik an der HAW Hamburg geben ihr zudem die Grundlage für die Position der IMTEST-Expertin für Energiethemen, wie Balkonkraftwerke und mobile Powerstations.