Veröffentlicht inKaufberatung

In-Ear-Kopfhörer unter 100 Euro: Macht der Preis die Musik?

Ob Stöpsel oder Buds, solide In-Ears müssen nicht teuer sein.

Mann mit In-Ear-Kopfhörer von Anker unter freiem Himmel.
© IMTEST

Kabellos und klein: Das zeichnet In-Ears aus. Renommierte Marken wie Sony, Apple oder Bose rufen für ihre Top-Modelle jedoch oft Preise jenseits von 200 Euro aus. Doch es gibt auch In-Ear-Kopfhörer unter 100 Euro, die einen guten Klang und eine reibungslose Bedienung bieten. Und damit sind nicht einstige Flaggschiffe im Ausverkauf gemeint. Denn Marken wie Soundcore von Anker oder Huawei bringen immer wieder Bluetooth-Kopfhörer mit überzeugendem Preis-Leistungs-Verhältnis raus. Und auch Sony, JBL und LG lassen es sich nicht nehmen, Modelle zu vergleichsweise günstigen Preisen anzubieten.

Der Preis-Tipp schlechthin: Soundcore Liberty 4 NC von Anker

  • Aktive Geräuschunterdrückung
  • Lautstärkemessung und personalisierbarer Equalizer
  • Bluetooth 5.3 und Multipoint
  • Akkulaufzeit bis 9 Stunden getestet (mit ANC)

Die Soundcore Liberty 4 NC von Anker sind hervorragende In-Ear-Kopfhörer unter 100 Euro, wie sie im aktuellen Test gezeigt haben. Für nur 90 Euro (UVP) bieten sie eine erstaunlich gute Klangqualität sowie eine äußerst effektive aktive Geräuschunterdrückung (ANC). Darüber hinaus überraschen die In-Ears mit zusätzlichen Features wie einer Lautstärkemessung und der Möglichkeit zur individuellen Anpassung des Equalizers mittels eines Hörtests. Solche Funktionen würden normalerweise eher bei Bluetooth-Kopfhörern zu finden sein, die doppelt so viel kosten.

Anker SoundCore Liberty 4 NC in ihrem Case auf einem Holztisch
Das Case der Anker-In-Ears ist groß und schwer. Dafür ist auch ordentlich Akkuleistung drin. © IMTEST / Anker

Abstriche müssen Nutzer und Nutzerinnen lediglich bei der Qualität der Mikrofone sowie einer etwas unbequemen Passform machen. Das Gewicht der Ohrhörer im Ladecase von 60 Gramm ist zudem etwas hoch.

Sony WF-C700N bieten intelligente Geräuschunterdrückung

  • Adaptive aktive Geräuschunterdrückung und Ambient-Modus
  • Voreingestellte und individuelle Equalizer-Einstellungen
  • Bluetooth 5.2 und Multipoint
  • Akkulaufzeit bis 7,5 Stunden laut Hersteller (mit ANC)

Ebenfalls aktuelle In-Ear-Kopfhörer unter 100 Euro sind die Sony WF-C700N. Diese sind mit einer UVP von 99 Euro an den Start gegangen, gibt es aber bereits noch günstiger zu kaufen. Das besondere an den Earbuds ist ihre Fähigkeit, den Ambient-Sound-Modus, den viele In-Ears bieten, automatisch an die Umgebung anpassen zu können. Für gewöhnlich müssen Träger und Trägerinnen zwischen reiner Geräuschunterdrückung und Ambient-Modus selbstständig wechseln. Die automatische Anpassung der Sony-Kopfhörer soll nach Nutzer-Erfahrungen gut funktionieren und von einem angenehmen und für die Preisklasse guten Klang abgerundet werden.



Huawei FreeBuds 5i mit hoher Reichweite

  • Aktive Geräuschunterdrückung
  • Voreingestellte und individuelle Equalizer-Einstellungen
  • Bluetooth 5.2 und Multipoint
  • Akkulaufzeit bis 6 Stunden laut Hersteller (mit ANC)

Die Huawei FreeBuds 5i sind auch mit einer UVP von 99,99 Euro gestartet und schon deutlich günstiger zu haben. Dafür bieten sie einen klaren Sound und effektives Noise Cancelling. In der App lässt sich per Equalizer der Klang individuell anpassen. Laut Berichten von Nutzern ist die Bluetooth-Reichweite erstaunlich hoch. Außerdem sind sie nach dem Standard IP54 spritzwassergeschützt, was sie wie die Sony-Kopfhörer für den Einsatz zum Sport draußen qualifiziert. Allerdings sind die sechs Stunden Akkulaufzeit mit eingeschaltetem ANC und ohne Ladecase-Nutzung im Vergleich etwas kurz.

JBL Tune 130NC TWS: Solide Earbuds

  • Aktive Geräuschunterdrückung
  • Voreingestellte und individuelle Equalizer-Einstellungen
  • Bluetooth 5.2
  • Akkulaufzeit 8 Stunden laut Hersteller (mit ANC)

Die JBL Tune 130NC TWS sind solide In-Ear-Kopfhörer unter 100 Euro mit gutem Klang. Dabei arbeitet die aktive Geräuschunterdrückung effektiv. Mit den Equalizer-Einstellungen lässt sich der Sound an individuelle Ansprüchen anpassen. Eine Multipoint-Funktion bringen die In-Ears nicht mit; sie können sich also nicht mit mehreren Geräten gleichzeitig verbinden. Laut Nutzer-Berichten gibt es kleinere Nachteile in Bezug auf die Verarbeitungsqualität und die Verbindungsstabilität.

Schwarzes JBL-Ladecase offen mit einem In-Ear-Kopfhörer drin und einem davor liegend auf weißem Hintergrund
Mit Ladecase laufen die In-Ear-Kopfhörer von JBL ausdauernde 32 Stunden lang (Angabe des Herstellers). © JBL

LG Tone Free DFP9 mit Kabel-Option

  • Aktive Geräuschunterdrückung
  • Voreingestellte Equalizer-Modi
  • Bluetooth 5.2 und 3,5-mm-Klinke
  • Akkulaufzeit bis 6 Stunden laut Hersteller (mit ANC)

Bluetooth-Kopfhörer haben sich rasend schnell etabliert. Doch es gibt immer noch Geräte, die keine kabellose Verbindung herstellen können. Beispielsweise sind viele Inflight-Entertainment-Systeme von Airlines nur mit einem 3,5-mm-Klinkenanschluss ausgestattet. Die LG Tone Free DFP9 kommen mit einer eigenen Lösung: Ein Adapterkabel mit Klinke und USB-C-Stecker ist im Lieferumfang enthalten, das mit Gerät und Ladecase verbunden wird. Das Case hat einen Bluetooth-Sender und überträgt das Signal an die In-Ear-Kopfhörer. Darüber hinaus liefern die LG einen guten Sound, wobei die Geräuschunterdrückung nur mittelmäßig sein soll.



Erwartungen an In-Ear-Kopfhörern unter 100 Euro

Alles in allem gibt es unter den In-Ear-Kopfhörern unter 100 Euro echte Perlen, die für ihren Preis neben einem sauberen Klang auch noch besondere Ausstattungsmerkmale und Funktionen aufweisen. Allen voran die Soundcore Liberty 4 NC von Anker. Wer nach weiteren In-Ears in dieser Preisklasse sucht, sollte dennoch genau darauf achten, was die Modelle mitbringen und was nicht.

Denn wie der Vergleich zeigt, bringen beispielsweise längst nicht alle Bluetooth-Kopfhörer in diesem Preisbereich Multipoint, individuell einstellbaren Equalizer oder Ausdauer mit. Die Frage ist aber auch, welchen Funktionsumfang und welche Soundqualität Sie von den Ohrhörern erwarten. Für Klangwunder müssen Sie das Budget aber höherschrauben und sich bei den Top-Modellen der großen Marken umsehen.

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