Veröffentlicht inKaufberatung

Staubsauger ohne Beutel im Test: 5 Modelle mit Zyklon-Technologie

Welcher Bodenstaubsauger kann überzeugen?

Person, die einen Staubsauger auf Holzboden benutzt.
© Getty Images, Medion, Rowenta

Bodenstaubsauger mit Kabelanschluss sind mit Abstand die bekanntesten und auch die verbreitetsten Staubsauger-Modelle in Deutschland. Ein klarer Vorteil gegenüber Akkusaugern ist, dass sie nie aufgeladen werden müssen und somit stets einsatzbereit sind – sofern es eine Steckdose gibt. Ähnlich wie bei Akkusaugern gibt es dabei auch Bodenstaubsauger, die ohne Staubbeutel auskommen, weil sie auf die Zyklon-Technologie setzen. Das ist besonders praktisch, da man sich so den Austausch und das regelmäßige Nachkaufen des Beutels spart. Wie gut diese Sauger funktionieren, hat IMTEST an fünf aktuellen Modellen geprüft.

Wer nach dem Saugen auch den Boden wischen möchte, findet hier einen Test von 10 Hartbodenreinigern.



Für den Vergleichstest hat IMTEST den etwas teureren Rowenta Green Force Cyclonic Max RO7B12 (259,99 Euro) gegen den Severin CY 7106 (129,90 Euro), den Hoover H-Power 300 (119,11 Euro), den Amazon Basics Zylinder-Staubsauger (79,59 Euro) und den günstigen Medion Beutelloser Zyklon-Staubsauger MD 19407 (49,95 Euro) antreten lassen. 

Die Bodenstaubsauger treten bei IMTEST zum großen Saug-Test an. © IMTEST

Kurz und knapp

1. Platz: Der Testsieger Hoover H-Power 300

© Hoover
  • PRO
    • Der Hoover H-Power 300 saugt sowohl Teppich als auch Hartboden sehr schnell und gründlich. Auch das Entfernen von Tierhaaren auf Hartboden ist sehr gründlich. Die Montage und Handhabung sind einfach, ebenso wie das Manövrieren auf Teppich und das Entleeren. Das Modell bietet mit 5,8 Metern ein langes Stromkabel und wird mit einem umfangreichen Set aus Boden-, Fugen und Polsterbürste geliefert.
  • KONTRA
    • Das Gerät entfernt Tierhaare auf Teppich etwas oberflächlich. Die Reinigung des Staubsaugers ist schwierig und die Länge des Saugschlauchs mit 140 Zentimetern etwas kurz.

IMTEST Ergebnis:

gut 2,1

2. Platz: Rowenta Green Force Cyclonic Max RO7B12

© Rowenta
  • PRO
    • Der Rowenta Green Force Cyclonic Max RO7B12 saugt sowohl Teppich als auch Hartboden sehr schnell. Tierhaare entfernt er auf Teppich gründlich und auf Hartboden sogar sehr gründlich. Zudem ist die Montage einfach, ebenso wie das Manövrieren auf Teppich. Das Modell bietet mit 5,8 Metern ein langes Stromkabel und wird mit einem umfangreichen Set aus Boden-, Fugen und Polsterbürste geliefert.
  • KONTRA
    • Das Gerät saugt sowohl Teppich als auch Hartboden etwas oberflächlich. Die Handhabung ist etwas schwierig, ebenso wie die Reinigung und Entleerung. Die Länge des Saugschlauchs ist mit 145 Zentimetern außerdem etwas kurz.

IMTEST Ergebnis:

gut 2,2

3. Platz: Amazon Basics Zylinder-Staubsauger

© Amazon Basics
  • PRO
    • Der Amazon Basics Zylinder-Staubsauger saugt auf Teppich sehr schnell und gründlich und entfernt auch Tierhaare von Hartboden gründlich. Die Montage des Saugers ist dabei sehr einfach. Außerdem ist das Manövrieren auf Teppich einfach, ebenso wie das Entleeren des Modells. Das Gerät wird mit einem sehr umfangreichen Set aus Boden-, Fugen-, Polster- und Extrabürste geliefert.
  • KONTRA
    • Das Gerät saugt auf Hartboden sehr langsam und oberflächlich. Auch Tierhaare werden etwas oberflächlich von Teppich entfernt. Die Handhabung des Geräts ist ebenso wie dessen Reinigung etwas schwierig. Mit 4,3 Metern ist das Stromkabel zudem etwas kurz, genau wie der Saugschlauch mit 140 Zentimetern.

IMTEST Ergebnis:

befriedigend 2,6

4. Platz: Severin CY 7106

© Severin
  • PRO
    • Der Severin CY 7106 saugt Teppich sehr schnell, besitzt mit 5,2 Metern ein langes Kabel und lässt sich sehr einfach zusammenbauen. Außerdem lässt er sich einfach entleeren und wird mit einem umfangreichen Set aus Boden-, Fugen und Polsterbürste geliefert.
  • KONTRA
    • Das Gerät saugt sowohl Teppich als auch Hartboden (etwas) oberflächlich, ist auf Teppich zudem langsam unterwegs und entfernt Tierhaare auf Hartboden und Teppich ebenfalls (etwas) oberflächlich. Die generelle Handhabung ist etwas schwierig und das Manövrieren auf Teppich sehr schwierig. Auch die Reinigung ist schwierig und die Länge des Saugschlauchs mit 142 Zentimetern etwas kurz.

IMTEST Ergebnis:

befriedigend 2,8

5. Platz: Der Preis-Leistungs-Sieger Medion Beutelloser Zyklon-Staubsauger MD 19407

© Medion
  • PRO
    • Der Medion Beutelloser Zyklon-Staubsauger MD 19407 saugt Teppich sehr schnell und lässt sich einfach entleeren. Mit 150 Zentimetern ist der Saugschlauch lang.
  • KONTRA
    • Das Gerät saugt sowohl Teppich als auch Hartboden (etwas) oberflächlich, ist auf Teppich zudem langsam unterwegs und entfernt Tierhaare auf Teppich und Hartboden jeweils etwas oberflächlich. Mit 4,4 Metern ist das Stromkabel etwas kurz. Zudem ist das Zusammenbauen und Reinigen des Geräts etwas schwierig, die Handhabung schwierig und die Manövrierbarkeit auf Teppich sehr schwierig. Das Modell wird nur mit Boden- und Fugendüse geliefert.

IMTEST Ergebnis:

befriedigend 2,9



Staubsauger ohne Beutel: Darauf kommt es an

Die Bodenstaubsauger mussten im IMTEST-Labor beweisen, wie gut sie tatsächlich reinigen können. Dafür gibt es zwei Saug-Aufgaben auf verschiedenen Bodenbelägen: Konfetti und Reis sowie Hundehaare müssen sowohl auf Teppichboden als auch auf Fliesen aufgesaugt werden. In die Bewertung fließt dabei ein, wie gründlich und wie schnell der vorgegebene Quadratmeter vom Test-Schmutz befreit wird. Außerdem ist wichtig, wie wendig sich der Staubsauger zeigt.

Alle Geräte im Test funktionieren ohne Beutel und besitzen eine Düsenhalterung. Allerdings bieten sie nur eine Saugstufe: Die Saugkraft kann man also nicht individuell festlegen. Mit gemessenen 70 (Amazon Bascis) bis 76 Dezibel (Medion) sind die Modelle dabei jedoch sehr leise. Außerdem ist die Leistungsaufnahme der Testgeräte mit 658 (Amazon Basics) bis 907 Watt (Hoover) als niedrig bis sehr niedrig zu bewerten.

© IMTEST

Das sind die Testergebnisse

Die Testsieger im Detail

Hoover H-Power 300

Der Hoover H-Power 300 saugt sowohl Teppich als auch Hartboden sehr schnell und gründlich. Auf Teppichboden wird so ein Quadratmeter in nur 20 Sekunden sauber, auf Hartboden immerhin noch in 29 Sekunden. In diesem Punkt gibt es daher die Note 1,5 (sehr gut), die von keinem anderen Testkandidaten überboten werden kann. Im Gegensatz zu den anderen Modellen schiebt dieses Gerät den Schmutz zudem nur leicht nach vorne weg. Ein weiterer wichtiger Testpunkt ist das Entfernen von Tierhaaren. Auf Hartboden konnte der Staubsauger diese sehr gründlich entfernen, auf Teppich jedoch nur etwas oberflächlich. Das Gerät lässt sich einfach zusammensetzen. Die Handhabung sowie das Manövrieren auf Teppich sind hier ebenfalls als “einfach” zu bewerten.

Auch das Entleeren des Staubbehälters ist einfach, wenngleich der Behälter elektrostatisch sehr aufgeladen ist, weshalb im Test Konfetti, Staub und Tierhaare an diesem von innen und außen haften blieben. Wenn der Staubsauger in einem typischen Arbeitswinkel von 45 Grad gehalten wird, beträgt die Höhe des Griffs (vom Boden aus gemessen) 83 Zentimeter. Das ist ein guter Wert, da die Idealhöhe hier bei 80 Zentimetern liegt. Mit 5,8 Metern besitzt das Modell ein langes Stromkabel, der Saugschlauch ist mit 140 Zentimetern jedoch etwas kurz. Dafür wird der Staubsauger mit einem umfangreichen Set aus Boden-, Fugen und Polsterbürste geliefert. Hoover gewährt dabei auf sein Gerät eine Garantie von zwei Jahren.

Medion Beutelloser Zyklon-Staubsauger MD 19407

Der Medion Beutelloser Zyklon-Staubsauger MD 19407 saugt Teppich sehr schnell. In nur 23 Sekunden hat das Modell im Test einen Quadratmeter Fläche gereinigt. Allerdings putzt das Gerät dabei etwas oberflächlich, da Schmutz sowohl nach vorne als auch nach hinten von dem Sauger umher geschoben wird. Auf Hartboden saugt das Modell von Medion lamgsam. Hier braucht es ganze 48 Sekunden, um einen Quadratmeter abzudecken. Zudem ist die Reinigung hier noch oberflächlicher als auf Teppich. Auch Tierhaare entfernt das Gerät sowohl auf Teppich als auch auf Hartboden etwas oberflächlich. Hier musste im Test wiederholt und gezielt über die stärker verschmutzten Bereiche des Teppichs gesaugt werden, um alle Hundehaare zu beseitigen.

Der Staubsauger lässt sich dabei etwas schwierig zusammenbauen und auch schwierig handhaben. Da er zudem leicht umfällt, ist es außerdem sehr schwierig, auf Teppich zu manövrieren. Das Reinigen des Modells ist ebenfalls aufgrund der elektrostatischen Aufladung des Behälters etwas schwierig. Den Behälter zu entleeren, ist dagegen einfach, weil der Innenraum vom Staubbehälter frei zugänglich ist. Mit 150 Zentimetern ist der Saugschlauch lang, das Stromkabel mit 4,4 Metern aber vergleichsweise etwas kurz. Negativ fällt außerdem auf, dass das Gerät etwas günstig verarbeitet wirkt und aus dünnem Plastik besteht, das zum Teil scharfe Kanten bietet. Zudem wird das Modell nur mit Boden- und Fugendüse geliefert und die Räder rattern etwas beim Ziehen. Medion gewährt auf seinen Sauger ebenfalls eine Garantie von zwei Jahren.

So funktionieren Zyklon-Bodenstaubsauger

Die Zyklon-Technologie fußt auf dem Prinzip des sogenannten Fliehkraftabscheiders. Dieser kann feste Partikel aus einem Gas entfernen – also beispielsweise Staubkörner aus eingesaugter Raumluft. Dabei wird die Zentrifugalkraft genutzt, die man im Alltag zum Beispiel von Fahrgeschäften auf dem Jahrmarkt kennt. Dreht sich das Karussell schnell im Kreis, wird man im Sitz nach außen gedrückt. Ähnlich funktioniert auch die Zyklon-Technologie, nur wird hier lediglich die Luft in Bewegung versetzt und nicht der Staubbehälter des Akkusaugers. Dadurch kommt die Luft in eine Rotationsbewegung ähnlich eines Wirbelsturms, der die Staubpartikel zu den Seiten hinaus schleudert. Diese sammeln sich im Staubbehälter und können anschließend in einen Mülleimer ausgeleert werden. Anders als bei herkömmlichen Staubsaugern ist somit kein Staubbeutel mehr nötig, um die eingesaugte Luft zu reinigen.

© IMTEST

So leert man die Staubsauger

Nach dem Saugen ist vor der Gerätepflege. Zwar müssen die Staubbehälter der Testkandidaten – je nach Wohnungsgröße und Menge des aufgesaugten Schmutzes – nicht jedes Mal entleert werden. Früher oder später ist es aber doch nötig. Prinzipiell funktioniert das Ausleeren bei allen Testkandidaten gleich: Über einen Schalter lässt sich der Behälter vom Staubsauger abkoppeln. Anschließend kann er über einem Mülleimer geöffnet werden, und der Schmutz fällt heraus. Dabei wirbelt aber auch Staub durch die Luft. Zudem war es im Test noch nötig, am Behälter zu klopfen und diesen nachzureinigen, um den Schmutz komplett loszuwerden. Dadurch kommt man mehr mit dem Staub in Kontakt, als den meisten vermutlich lieb ist. Es empfiehlt sich also – nicht nur für Allergikerinnen und Allergiker – bei dieser Aufgabe eine FFP2-Maske und gegebenenfalls Handschuhe anzuziehen.

© IMTEST

Fazit

Im direkten Vergleich der fünf Zyklon-Bodenstaubsauger konnte sich der H-Power 300 von Hoover als Testsieger durchsetzen. Mit einer sehr schnellen und gründlichen Reinigungsleistung im Test schneidet er insgesamt gut ab. Die mitgelieferte, vergleichsweise umfangreiche Auswahl an Wechseldüsen ist zudem ein weiterer Pluspunkt. Preis-Leistungs-Sieger wird hingegen der deutlich günstigere Medion MD 19407, der im Test allerdings etwas oberflächlich saugte und sich außerdem nur bedingt für Haushalte mit Tieren eignet.