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GORUCK: Mit einem Rucksack ans Limit

Go Ruck produziert Sport-Rucksäcke.

Person mit einem Rucksack mit Extragewichten auf dem Rücken.
© IMTEST

Ein Sandsack und oder ein Rucksack, mehr braucht es nicht zum Rucking, so Kristof “Kris” Sarnes von der Munich Rucking Crew im Interview mit IMTEST. Sarnes hat die Gruppe mit ins Leben gerufen, genauso wie die Marke GORUCK Europe. Beim Rucking dreht sich alles um einen Rucksack – den Ruck. Ursprünglich als Extragewicht zum Wandern gedacht, dient er mittlerweile als vielseitiges Sportgerät zum Tragen, Stemmen, Schwingen und Werfen.

Ein Mann schwingt einen Rucksack.
Mit den Rucksäcken von GORUCK lassen sich verschiedene Kraftübungen absolvieren.
Ein Mann stemmt einen Rucksack in die Höhe.
Dazu verfügen sie über zusätzliche Griffe.
Ein Mann macht Liegestütze mit einem Rucksack.
Wichtig ist, dass die Übungen sauber ausgeführt werden, da es vor allem bei Training mit Zusatzgewichten andernfalls zu Fehlbelastungen kommen kann.

GORUCK: Rucksäcke mit Extragewicht

Die GORUCK-Rucksäcke der gleichnamigen Marke sind dafür speziell optimiert. Sie sind mit zusätzlichen Griffen an den Seiten ausgestattet. Im Innern befindet sich ein Extrafach, ähnlich einer Laptoptasche, das dazu dient, Gewichtsplatten stabil zu befestigen. Die Platten mit einem Gewicht von 10, 20 oder 30 Pfund (circa 5, 10 oder 14 kg) sollen relativ weit oben am Rücken sitzen, damit ihr Gewicht beim Laufen an den Schultern und nicht auf der Hüfte hängt, erklärt Sarnes.

Flexible Trainingsmöglichkeiten mit GORUCK-Sandsack-Taschen

Alternativ bietet die Marke unter anderem auch Sandsäcke und Sand-Kettlebells – im praktischen Taschenformat an. “Ich bin beruflich viel unterwegs. Da habe ich nicht immer ein Fitnessstudio in der Nähe. Wenn ich den hier (rollt einen Sandsack wie ein Handtuch zusammen) so falte, kann ich ihn überall hin mitnehmen” erklärt der Münchner Rucker. “Wenn ich angekommen bin, gehe ich auf den nächsten Spielplatz, befülle den Sack mit Sand und schon kann ich trainieren”. Im Zweifel sei es sogar möglich, auch den Sandsack erst als Tasche zu benutzen und dann, wenn das Gepäck im Hotelzimmer verstaut sei, mit der leeren Hülle zu trainieren.

Ein Mann öffnet einen beigen Sandsack in dem ein schwarzer Beutel ist.
Was ein wenig nach einer Sporttasche aussieht – und auch so verwendet werden kann – ist in Wahrheit der große Sandsack von GORUCK.
Ein beiger Sandsack liegt neben dem schwarzen Filler
Im Innern befindet sich ein “Filler”, ein schwarzer Beutel, der vollständig entnommen und mit Sand gefüllt werden kann.
Zwei schwarze Beutel und eine beige Tasche liegen nebeneinander auf dem Boden.
Zum Vergleich: Alternativ gibt es auch den einfachen Sandsack, ein robuster schwarzer Beutel.
Ein Mann schließt einen schwarzen Beutel.
Er wird über einen doppelten Klett verschlossen, damit er bei den Übungen nicht aufplatzt.
Ein Mann hält einen schwarzen Beutel.
Sein Fassungsvermögen beträgt 80 Liter.

GORUCK bietet dabei zwei verschiedene Versionen von Säcken an. Der simplere Basic-Sack besteht nur aus einer Lage Stoff. Der “richtige” Sandsack ist aus einer Hülle, ähnlich einer Sporttasche und einem “Filler” zusammengesetzt. Seine Nähte sitzen nicht seitlich, sondern mittig im Stoff. Das soll verhindern, dass der Sandsack beim Werfen aufplatzt.

Wenn das doch einmal passieren sollte, bietet GORUCK eine lebenslange Garantie auf ihre Produkte. Kris Sarnes hat Teile seines Equipments direkt zum Interview mitgebracht. An einem blauen Rucksack zeigt er: “Hier waren die Nähte mal aufgegangen”. Doch heute begleitet ihn der Long Range – so der Name des Modells – wieder auf seinen Touren. Die Nähte sind dabei längst professionell geflickt.

CIA & Special Forces: Vom militärischen Ursprung bis zum Teamevent

Rucking hat seine Ursprünge im Militärischen. Die Erfinder Jason & Emily McCarthy waren bei den Special Forces und der CIA als sie 2008 die Sportart ins Leben riefen. Vor allem im Heimatland der Erfinder, den USA, erinnern Rucking-Events stark an Drills, bei denen Coaches im bellenden Ton Anweisungen geben, während die Teilnehmenden durch Schlamm robben oder im Meer Work-outs machen – alles natürlich mit dem Rucksack.

In Deutschland und Europa liege der Fokus hingegen mehr auf einem Teamevent, betont Sarnes. Er selbst coacht beruflich Führungskräfte, doch die Verbindung zum Rucking sei Zufall. Trotzdem habe er beim Sport, insbesondere bei den großen Events, viel über Teambuilding und Kooperation gelernt. Größere Märsche gehen dabei über zwei, vier, zehn oder sogar 24 Stunden. Geleitet werden sie von einem “Cadre”, einer Art Teamleiter, der vom Mutterkonzern GORUCK selbst gestellt wird. Der Cadre gibt Einzel- und Team-Challenges vor. Außerdem bestimmt er, wer das Team zeitweise führt. Seine Aufgabe ist es, darauf zu achten, dass die Aufgaben herausfordernd, aber nicht zu schwer für die Beteiligten sind. “Am Ende geht es darum, dass es alle zusammen schaffen”.

Eine blonde Frau trägt einen Go Ruck Sandsack auf den Schultern.
Im Vergleich zu den USA ist Rucking in Europa eher als Teamevent gedacht. © IMTEST

Für den Anfang reicht ein normaler Rucksack

Soll es dabei etwas schneller vorangehen, empfehlen Sportler, maximal zu shufflen, also schnelle, kleine Schritte zu machen. Joggen oder gar rennen mit 15 bis 22 Kilogramm Gewicht auf den Schultern könnte die Gelenke langfristig schädigen. Generell gilt, wie bei jedem Training mit Gewichten: lieber langsam steigern.

Für Einsteiger empfiehlt Sarnes, erst einmal mit einem normalen Rucksack, gefüllt mit Wasserflaschen oder Büchern loszulaufen, um den Sport auszuprobieren. “Schau erstmal, wie weit du kommst und wie du dich danach fühlst”. Mit einem Blick in den Go-Ruck-Onlineshop scheint dieser Rat sehr vernünftig, denn die Rucksäcke starten hier bei knapp 100 Euro und steigern sich bis zu Höchstpreisen um die 400 Euro pro Stück. Hat man das nötige Kleingeld jedoch übrig, kann sich die Investition aus Sicht des Münchner Ruckers absolut lohnen. Er sei kein Mitarbeiter von GORUCK, wie Sarnes dabei betont. Die Sportart habe er bei einem Auslandsaufenthalt in Norwegen für sich entdeckt und nun sei er Feuer und Flamme.

Griffige Rucksäcke für verschiedene Größen

Wenn man sich Sarnes Equipment anschaut, ist das nicht schwer zu glauben. Aus seiner Tasche holt er beim Interview ein halbes Dutzend Rucksäcke in verschiedenen Größen. “Es gibt die GR-Serie und die Rucker-Serie für Sport und Events”, erklärt er. Grundsätzlich seien alle Rucksäcke Unisex, doch insgesamt wären die kleinen Kompaktrucksäcke eher für Frauen geeignet. Ihre Schultergurte sind s-förmig geschnitten, sodass mehr Platz für die Brust bleibt. Männer-Rucksäcke haben dagegen eher breite, gerade Gurte.



IMTEST hat beide Rucksack-Formen ausprobiert und hält fest: Sie sind erstaunlich bequem, auch mit Extragewicht. Da sie eng am Rücken anliegen, lassen sie den Schultern genug Spielraum, um die Arme beim Laufen mitzunehmen – oder um damit Sport zu machen. Auch die Hüfte bleibt frei und damit beweglich. Auch der Sandsack lässt sich angenehm greifen. Er ist für Deadlifts und Overheadpresses im Kraftsport genauso geeignet wie für längere Wanderungen. Dabei kann er auf den Schultern getragen werden.

Fazit: Rucking birgt viel Potenzial

Insgesamt machen die Go-Ruck-Produkte einen sehr vielseitigen Eindruck. Sowohl in sportlicher Hinsicht als auch im Alltag. Beispielsweise sind auch einige Trainingsrucksäcke mit Laptopfächern ausgestattet – zusätzlich zu dem Fach für die Gewichtsplatte. Wasserdicht sind die Taschen zwar nicht, doch immerhin sind einige von ihnen mit einem Ablaufsystem ausgestattet, sodass die Rucker nach Übungen im Wasser möglichst wenig zusätzliches Gewicht mit sich umhertragen müssen.

Eine Frau trägt einen Go Ruck Rucksack
Wer Rucking ausprobieren will, fängt am besten erstmal mit einem normalen Rucksack an, um den Sport zu testen, empfiehlt Kris Sarnes von der Munich Rucking Crew. © IMTEST

Wer sich für Rucking begeistern kann, findet damit einen sehr alltagstauglichen Sport, der obendrein den ganzen Körper fit hält. Gehen mit Gewicht ist deutlich gelenkschonender als beispielsweise Joggen, belastet Kraft-technisch aber dennoch den ganzen Körper. Hinzu kommen die Übungen mit dem Rucksack. Zwar ist hier zunächst Vorsicht geboten, wie bei jedem anderen Training mit Gewichten auch, doch wer sich etwas damit auskennt, kann sein Fitnessstudio fortan überall hin mitnehmen.

Zusammenfassend birgt der Sport viel Potenzial. Trotzdem scheinen Einsteiger gut beraten, erst einmal ausgiebig zu testen, wie viel Spaß ihnen Rucking macht und ob sie dafür tatsächlich zusätzliches Equipment brauchen, bevor sie zu einem der hochwertigen und entsprechend teuren GORUCK-Produkte greifen. Entscheiden sie sich jedoch dafür, dürfen sie sich dank der lebenslangen Garantie über einen langlebigen Begleiter und ein flexibles Sportgerät freuen.

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