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Balkonkraftwerke: Das sind die Vor- und Nachteile

Welche Vor- und Nachteile haben Balkonkraftwerke?

Eine junge Familie steht an einem Balkonfenster mit einem Balkonkraftwerk.
Balkonkraftwerke sind genehmigungsfrei, solang das Gebäude nicht zu hoch ist. © priwatt - Stecker-Solaranlage priBalcony

Nachteile von Balkonkraftwerken

1. Eingeschränkte Leistung

Balkonkraftwerke haben aufgrund ihrer geringen Größe und Leistung nur eine begrenzte Stromerzeugungskapazität. Sie eignen sich dementsprechend nur für die Deckung eines Teils des Strombedarfs. Eine alleinige Stromversorgung eines Haushalts können sie hingegen nicht bieten.

2. Abhängigkeit von Wetterbedingungen

Die Leistung von Balkonkraftwerken hängt stark von der Sonneneinstrahlung ab. Steht die Sonne günstig, wird viel Solarstrom produziert. An trüben oder regnerischen Tagen kann die Stromerzeugung hingegen stark eingeschränkt sein.

Ein Solarpanel vor einem dreigeteilten Hintergrund, der unterschiedliche Wetterlagen zeigt.
Der Ertrag von Balkonkraftwerken ist – wie bei allen Solaranlagen – stark vom Wetter abhängig. © Anker Innovations

3. Einspeisung ins Netz

Der Standardaufbau eines Balkonkraftwerkes sieht keine Speicherung vor. Wenn der erzeugte Strom nicht direkt und vollständig verbraucht wird, fließt er ins öffentliche Stromnetz. Aus finanzieller Sicht ist er damit “verloren”, da sich eine Rückvergütung in der Regel nicht lohnt. Mittlerweile bieten einige Hersteller allerdings schon gezielte Speichermöglichkeiten für Balkonkraftwerke an. Auch Power Stations können hier zum Einsatz kommen.

4. Sicherheit

Balkonkraftwerke werden oft damit beworben, wie einfach die Installation ist. Interessierte können sich die sogenannten Stecker-Solargeräte relativ einfach bestellen und sollen sie selbst installieren können. Dabei wird das Thema Sicherheit allerdings auch an die Nutzenden abgegeben. Um Gefahren für sich und andere zu vermeiden, kann eine fachgerechte Installation sinnvoll sein. Außerdem ist eine regelmäßige Wartung der Komponenten – vor allem auch der Halterung – unerlässlich.

Eine Person mit Sicherheitsweste und Montage-Handschuhen schraubt an einem Solarpanel.
Die fachgerechte Installation sowie eine regelmäßige Wartung des Balkonkraftwerks sind für die Sicherheit von Nutzenden und Umgebung unerlässlich. © seMalagonArenas / Pixabay

5. Investitionskosten

Die Anschaffungskosten für Balkonkraftwerke können je nach Größe, Leistung und Hersteller relativ hoch sein. In der Regel ist es aufgrund der langen Lebensdauer der Stecker-Solargeräte möglich, die Investitionskosten durch die Einsparungen wieder herauszuholen. Diese Amortisation der Kosten kann je nach Leistung des Balkonkraftwerks und des Stromverbrauchs aber einige Jahre dauern.

Fazit

Ob sich ein Balkonkraftwerk für das eigenen Zuhause lohnt, muss jeder selbst entscheiden. Fest steht aber, dass die kleinen Solaranlagen deutliche Vorteile bieten – vor allem auch für Personen, die zur Miete wohnen. Zur Energiewende trägt definitiv jedes Balkonkraftwerk bei, finanziell dauert die Amortisierung hingegen oft mehrere Jahre. Wer für die eigenen Bedingungen den Nutzen abschätzen möchte, findet auf der Webseite der HTW Berlin mehrere, kostenlose online-Rechner zum Thema.



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Autorinnen-Foto von Dr. Lotta Kinitz in Farbe.

Dr.-Ing. Lotta Theresa Florianne Kinitz – Spitzname Dr. Lotta – schloss 2016 ihren Bachelor of Science an der HAW Hamburg ab. Anschließend absolvierte sie in Bonn den Master in Lebensmitteltechnologie und promovierte im Fachbereich für Haushaltstechnik. Ihre Doktorarbeit schrieb sie über mögliche Verbesserungen der Norm zur Prüfung von Geschirrspülmaschinen, um diese relevanter für Verbraucherinnen und Verbraucher zu machen.
Bei IMTEST ist sie seit 2022 ebenfalls vor allem dafür zuständig, dass unsere Produkttests wissenschaftlich, aber auch nachvollziehbar und relevant ablaufen. Dabei testet sie selbst mit Vorliebe alles, was im Haushaltsbereich zu finden ist: Von Küchenmaschinen, über Saugroboter und andere ‚smarte‘ Home-Geräte bis hin zu Waschtrocknern, Backöfen und Kaffeevollautomaten kommt bei ihr alles unters kritische Prüferinnen-Auge. Um stets auf dem Laufenden über Neuerungen zu bleiben, ist sie zudem Mitglied des Fachausschusses für Haushaltstechnik in der Deutschen Gesellschaft für Hauswirtschaft.
Ihre Ausbildung sowie ihre derzeitige, nebenberufliche Tätigkeit als Lehrbeauftrage für Haushaltstechnik und Physik an der HAW Hamburg geben ihr zudem die Grundlage für die Position der IMTEST-Expertin für Energiethemen, wie Balkonkraftwerke und mobile Powerstations.