Für viele Kleinkinder ist der Schnuller ein liebgewonnener Begleiter, der sie beruhigt und beim Einschlafen hilft. Trotzdem ist es irgendwann an der Zeit, sich vom Sauger zu trennen, damit sich der Kiefer richtig entwickeln kann und Zahnfehlstellungen vermieden werden. Auch für die Mundmuskulatur sowie die Sprachentwicklung ist es wichtig, dass der Schnuller irgendwann komplett wegkommt. Vielen Kindern fällt das extrem schwer, folgende Tipps können jedoch sowohl den Kleinen als auch den Eltern helfen.
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1. Den richtigen Zeitpunkt finden
Der richtige Zeitpunkt, um den Schnuller abzugewöhnen, ist von Kind zu Kind unterschiedlich, sollte aber etwa zwischen zwei und drei Jahren liegen. In diesem Alter ist der Saugreflex nicht mehr so stark ausgeprägt, und das Risiko von Zahnfehlstellungen und Kieferverformungen steigt bei längerem Schnullergebrauch.
Dabei sollte die Entwöhnung jedoch nicht in stressigen Phasen erfolgen, wie etwa während eines Umzugs oder der Geburt eines Geschwisterchens. Das könnte das Kind überfordern. Darüber hinaus sollte der Nachwuchs die emotionale Reife haben, andere Wege zu finden, sich selbst zu beruhigen. Erst dann ist es bereit, sich vom Schnuller zu trennen.
2. Schrittweise reduzieren
Langsame Veränderungen geben dem Kind die Möglichkeit, sich besser an die neue Situation zu gewöhnen. Eltern können beispielsweise damit beginnen, den Schnuller tagsüber wegzulassen und nur noch nachts zu geben. Sobald dies klappt, kann der nächste Schritt folgen.
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3. Alternativen bieten
Einige Kinder lassen sich auf Alternativen ein, so kann auch ein Kuscheltier oder ein Schmusetuch Trost spenden. Zusätzliche Rituale, wie Singen oder Vorlesen zum Einschlafen können bewirken, dass das Kind den Schnuller schneller „vergisst“. Ein doppelter Gewinn ist sicher, wenn das Kind seinen neuen Wegbegleiter, beispielsweise einen Teddy, selbst aussuchen darf.
Es gibt auch Schnullerketten, die mit einem Kuscheltier kombiniert sind. Bleibt das Tier und fällt nur der Sauger weg, ist es für einige Kinder vielleicht auch nur halb so schwer.
4. Die Schnullerfee
Bei einigen Kindern funktioniert die Geschichte der Schnullerfee hingegen hervorragend. So wird der geliebte Schnuller abends aufs Fensterbrett gelegt und von der Fee nachts gegen ein kleines Geschenk getauscht. Dies sollte vom Kind aber freiwillig geschehen und nicht durch Druck der Eltern.
Das Buch über die kleine Schnullerfee hilft Kindern dabei, sich besser darauf vorzubereiten.
5. Der Schnullerbaum
Der Schnullerbaum ist eine liebevolle Tradition, die ursprünglich aus Skandinavien stammt, genauer gesagt aus Dänemark. Er bietet eine spielerische und symbolische Möglichkeit, Kindern den Abschied vom geliebten Schnuller zu erleichtern.
Die Idee basiert auf dem Gedanken, dass der Schnuller nicht einfach „weggenommen“ wird, sondern bewusst an einen besonderen Ort gebracht wird. Der Schnullerbaum ist meist ein echter Baum, an den Kinder ihren Schnuller hängen, wenn sie bereit sind, ihn „abzugeben“. Es wird ihnen erzählt, dass der Baum den Schnuller für neugeborene Babys aufbewahrt oder dass er dadurch wachsen und stärker werden kann.
Diese Methode funktioniert oft gut, weil der Abschied fast wie ein bedeutungsvolles Fest gefeiert wird. So steht das „Großwerden“ mehr im Fokus als der Verlust, sprich: das Kind ist stolz und weniger traurig. Wird der Moment zusätzlich mit Applaus, einem Foto oder einem kleinen Geschenk gefeiert, fühlt sich das Kind wertgeschätzt und nicht bestraft.
6. Sanfte „Tricks“
Eltern können den Schnuller weniger attraktiv machen, indem sie dem Kind erklären, dass er „alt“ oder „kaputt“ ist. Durch das Hineinschneiden eines kleinen Lochs geht zudem das gewohnte Sauggefühl verloren, wodurch das Kind den Sauger vermutlich eher beiseitelegen wird.
Solange das Kind den Sauger benötigt, ist eine regelmäßige Reinigung zur Entfernung von Keimen Pflicht. Die besten Tipps und Tricks hat IMTEST hier zusammengefasst.
7. Entwöhnungssauger
Ein Entwöhnungssauger ist eine Silikonschiene, die nur auf den Zähnen aufliegt und somit keine direkte Saugmöglichkeit bietet. Sie kann einen guten Übergang schaffen, da Kinder vorerst das Ritual beibehalten können, etwas in den Mund zu stecken, aber die Sauglust idealerweise schnell verlieren.
Der dentistar Stoppi kann laut Hersteller ab dem zweiten Lebensjahr verwendet werden.
Fazit: Viel Geduld und Empathie
Die Schnuller-Entwöhnung ist für jedes Kind ein individueller Prozess. Wichtig ist, dass der Übergang in einem Tempo erfolgt, das dem Kind entspricht, und das die Eltern mit viel Geduld und liebevollem Verständnis begleiten. Mit der richtigen Unterstützung und einem positiven Ansatz wird die Entwöhnung vom Schnuller für das Kind zu einer aufregenden und erfolgreichen Erfahrung.