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“Hey, Alexa”: Wie steht es eigentlich um den Datenschutz?

Zeichnet Alexa wirklich permanent wichtige Nutzerdaten auf? Unser kleiner Ratgeber klärt auf!

Meine Enkelin hat gesagt, ich soll mir den Sprachassistenten Amazon Alexa zulegen. Ich habe aber schon öfter gelesen, dass das Gerät auch ohne Zustimmung einfach immer mithört. Stimmt das wirklich?

Alexa und der Datenschutz

Zunächst einmal gibt es keine stichhaltigen Beweise, das smarte Lautsprecher ihre Nutzer permanent überwachen. Tests zeigten, dass tatsächlich nur Daten an die Server übertragen werden, nachdem das Codewort gefallen ist. Trotzdem ist es kein Geheimnis, dass smarte Lautsprecher massig Informationen über ihre Besitzer sammeln. Sämtliche Sprachbefehle werden zum Beispiel gespeichert. Daraus lassen sich eine Menge Rückschlüsse ziehen. Zum Beispiel, wie viele Personen im Haushalt wohnen, wie alt diese sind, wann diese zu Hause sind und welche Inhalte diese bevorzugen.

Alexa Sprachaufzeichnung abschalten

Die Speicherung von Sprachbefehlen kann allerdings in der App vollständig deaktiviert werden. Zusätzlich haben Sie die Möglichkeit, die mit ihrem Nutzerkonto verbundenen Sprachaufzeichnungen jederzeit zu überprüfen und diese einzeln, nach Datumsbereich, nach Alexa-fähigem Gerät oder alle auf einmal zu löschen. Darüber hinaus können alle Sprachaufzeichnungen, die älter als 3 oder 18 Monate sind, automatisch gelöscht oder die Speicheroption generell deaktiviert werden. So werden alle Sprachaufnahmen automatisch in dem Moment gelöscht, in dem die Bearbeitung einer Anfrage abgeschlossen wurde. Zusätzlich werden sämtliche Sprachaufzeichnungen, die sich zu diesem Zeitpunkt im Sprachaufnahmen-Verlauf befinden, gelöscht. Außerdem ist es möglich, alle mit einem Amazon-Konto verknüpften Sprachaufnahmen auf einmal oder einzeln für alle genutzten Alexa-fähigen Geräte und Apps zu löschen. Weitere Informationen dazu finden Sie an dieser Stelle.

Was genau mit den gespeicherten Sprachdaten passiert, ist nicht völlig klar. Amazon bestätigt zwar, dass etwa ein Prozent der Sprachaufzeichnungen von Mitarbeitern, also echten Menschen, abgehört werden. Diese “manuelle Überprüfung” soll allerdings zur stetigen Verbesserung der Sprachassistenten beitragen und sei “der wissenschaftlich bekannte und akzeptierte Weg hin zu mehr Sprachverständnis und Konversationsfähigkeit der Systeme”. Unterm Strich müssen Sie selbst entscheiden, ob Ihnen Datenschutz vor Komfort geht, den smarte Lautsprecher zweifellos bieten.