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Peloton Tread im Test: Das Laufband mit Riesen-Display

In den USA ist das Peloton Tread schon länger erhältlich und nun auch in Deutschland. Wie es sich läuft, zeigt der Test.

Frau von oben in Sportkleidung auf Laufband in Raumecke mit Holzfußboden
© Peloton

Mit dem Spinning-Fahrrad Bike+ konnte der amerikanische Anbieter Peloton im letzten Jahr zur Corona-Hoch-Zeit einen echten Coup landen. Alle Fitnessstudios waren im harten Lockdown geschlossen. Wer fit bleiben wollte, musste entweder Richtung Stadtwald aufbrechen oder eben das Fitnessstudio zu sich nach Hause holen. Passend zum zweiten Corona-Winter kommt nun also das Laufband Peloton Tread auf den Markt und will mit denselben Zutaten begeistern wie das Bike+. Um herauszufinden, ob das auch gelingt, ist IMTEST deshalb für Sie losgelaufen.

Produktdetails

  • 2.745 Euro
  • 132 kg
  • Lieferumfang: Yogamatte, 2x Hanteln (3 kg), Widerstandsband

Peloton Tread zum Loslaufen

Das Motto “Lauf einfach los” von Laufpapst Mike Kleiß passt auf das Peloton Tread perfekt. Dadurch dass das Tread von einem Peloton-Team gebracht, aufgebaut und erklärt wird, kann man im Prinzip sofort starten, nachdem man seine Laufschuhe angezogen hat. Für Laufanfänger hat Peloton einen sehr schön gemachten Kurs im Angebot, der über acht Wochen wichtige Laufbasics vermittelt, Intervall-Läufe wohl dosiert und vor allem mit allen Funktionen des Laufbands vertraut macht. Fortgeschrittene oder Wiedereinsteiger können mit dem “Road to your 5K”-Kurs loslegen, der ebenfalls über acht Wochen Läufer und Läuferinnen fit für die fünf Kilometer-Strecke machen will.

Schwarzes Laufband Peloton Tread von der Seite mit Bildschirm auf grauem Hintergrund
© Peloton

Laufen auf Traumstrecken

Als Highlight gibt es im Menü “Mehr Info / Scenic Run / Distanz” zehn Laufstrecken zur Auswahl, die von Oahu, Hawaii bis zur Monterey Peninsula in Kalifornien reichen. Das Besondere daran ist die Tatsache, dass die Videos responsiv sind. So passt sich die Geschwindigkeit des Videos dem eigenen Tempo an und das Gefühl entsteht, als würde man tatsächlich über eine dieser Traumstrecken laufen.

Das Warmmach-Programm vor jedem Lauf ist noch etwas besser gelöst als bei den Bike+-Kursen: Es wird gedehnt, gegangen, gehopst und langsam gelaufen. Besonders die Dehnübungen erfordern etwas Übung, da sie mitunter seitlich gehend vollzogen werden müssen, auf dem rollenden Band den Peloton Tread wohlgemerkt. Aber all das macht großen Spaß und durch das perfekte Entertainment der, wie immer bei Peloton, fast zu perfekten Trainerinnen und Trainer fliegen die Kilometer nur so dahin.



Erweiterte Trainingsmöglichkeiten

Wer möchte, kann das Peloton Tread für Kraft- und Stretching-Übungen oder einen der vielen, wirklich hervorragenden Yoga-Kurse auch verlassen. Und dann auf der im Lieferumfang des Starterpaketes enthaltenen Yogamatte Platz nehmen und die 3-Kilo-Hanteln schwingen. Da sich der 23,8 große HD Monitor im Gegensatz zum Monitor beim Bike+ leider nicht zur Seite drehen lässt, besteht die Möglichkeit, die Bildschirminhalte auf seinen Fernseher zu übertragen.

Im Test klappte das mit einem Samsung-TV sehr gut und verzögerungsfrei. Leider nicht unterstützt wird zum jetzigen Zeitpunkt die Apple Watch oder andere Laufuhren wie von Polar oder Garmin. Stattdessen ist ein optionaler Brustgurt im Angebot, der für den Test leider nicht zur Verfügung stand. So bleibt im Training nur der manuelle Start des Indoor-Laufprogramms der Apple Watch und für die Herzfrequenzmessung der Blick auf das kleine Display der Uhr.



Hochwertig und stabil

Wie auch beim Bike+ von Peloton ist an der Haptik und Stabilität des Tread im Test nichts auszusetzen. Zu keinem Zeitpunkt hat man das Gefühl, auf einem wackligen Untergrund zu laufen. Selbst bei maximaler Geschwindigkeit (bis zu 20 km/h) und maximaler Steigung (bis zu 12,5 Prozent) verhält sich das Band absolut ruhig. Die Feinjustierung des Peloton Tread über die seitlichen Drehregler gelingt spielend einfach und intuitiv.


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So sicher ist das Peloton Tread

Um es vor unsachgemäßer Benutzung, etwa durch Kinder, zu schützen, hat Peloton eine Sperre eingebaut, bei der wie bei einem Smartphone nach jedem Einschalten ein vierstelliger PIN-Code eingegeben werden muss. Die bei Laufbändern übliche Stopp-Taste und der Sicherheits-Clip, der einfach an der Kleidung angeheftet werden kann und mit dem Tread verbunden ist, sorgen für ein weiteres Plus an Sicherheit.

Absolvierte Trainingseinheiten sind zudem nur dann für andere Peloton-Mitglieder sichtbar, wenn man dies wünscht, alle Follower müssen freigegeben werden. Stalking wird so sehr einfach im wahrsten Sinne ein Riegel vorgeschoben, denn auch die im Display verbaute Kamera wird nur aktiv, wenn sie per mechanischem Schiebeschalter freigegeben wird.

FAZIT

Das Peloton Tread ist wie das Bike+ ein großer Wurf. Die nahezu unzähligen Kurse und Trainings-Möglichkeiten, die stets motivierenden Trainerinnen und Trainer und die einfache Bedienung machen das Tread für Lauf-Laien und Fortgeschrittene gleichermaßen interessant. Wenn Peloton jetzt noch die Apple Watch unterstützt, dürfte das Laufband ähnlich erfolgreich werden wie das Fahrrad.

  • PRO
    • Dank Tausender Kurse geeignet für alle Fitness-Level.
  • KONTRA
    • Keine Unterstützung für die Apple Watch oder andere Sportuhren.

IMTEST Ergebnis:

gut 1,9