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Mehr Komfort auf dem E-Bike: Lenker & Sattel selber tauschen

IMTEST hilft weiter: So lässt sich die Ergonomie eines E-Bikes spürbar verbessern.

Ein Fahrrad und ein Fahrradsattel auf einem Gehweg
© Erik Mclean & Juliano Ferreira/Pexels

Das neue Fahrrad ist endlich da. Doch schnell macht sich mitunter Ernüchterung breit, weil man sich darauf nicht wohlfühlt. Schmerzen in Händen, Rücken und Gesäß beim E-Bike-Fahren müssen nicht sein. Mit passenden Lenkergriffen und einem bequemeren Sattel lässt sich die Ergonomie des Pedelecs in vielen Fällen spürbar verbessern. Der Aufwand für den Austausch ist gering, die Kosten überschaubar, der Komfortgewinn oft überraschend hoch. Speziell zum Kauf eines anderen Sattels sollten Interessierte jedoch genügend Zeit fürs Probesitzen und Probefahren beim E-Bike-Händler mitbringen. IMTEST weiß Rat.

Was nicht passt, lässt sich oft nachträglich noch korrigieren

E-Bikes oder generell Fahrräder zu kaufen, ist aktuell so kompliziert wie nie. Viele Händler haben längst nicht mehr alle Modelle in allen Größen vorrätig und können die auch nicht beschaffen. Probefahren oder auch nur Probesitzen auf dem Wunschrad ist also oft unmöglich. Entsprechend bestellen viele ihre Räder dann online oder kaufen, was gerade verfügbar ist. Und verkaufen die Gefährte dann oft schnell wieder weiter, weil einfach der Komfort oder die Sitzposition nicht passt. Selbst extrem teure Rennräder ereilt dieses Schicksal, weil die Fahrerinnen und Fahrer einfach mit der Rahmengeometrie nicht klarkommen. Es gibt aber gerade bei E-MTBs, Trekkingrädern oder auch Speedbikes einige Möglichkeiten, das Ganze doch noch zu retten. Geht es dabei vor allem um mehr Komfort, helfen diese Tipps weiter die sich vom E-Bike auch auf andere Räder übertragen lassen.  



Sitz- und Lenkerhöhe ändern

Stimmt das Verhältnis zwischen Sitz- und Lenkerhöhe nicht, lässt sich das durchaus korrigieren. Dazu gibt es mehrere Optionen. Hat der Hersteller von vornherein den Gabelschaft etwas länger gelassen und zwischen den Vorbau und die Kappe Abstandsringe (Spacer) gesetzt, lassen sich diese umsortieren, um den Lenker höher oder tiefer zu setzen. Ist das nicht vorgesehen, aber der Lenker soll trotzdem höher, dann kann man mit einer Gabelschaftverlängerung arbeiten.

Höhen-Verlängerung für Rennradlenker
© IMTEST

Verlängerung

Die Montage ist keine Raketentechnik, aber man muss dafür sorgen, dass am Ende die Gabel wieder vernünftig sitzt.

Zum Demontieren nimmt man zunächst die Kappe ab, indem man Schraube herausdreht.

Per Imbusschlüssel wird ein Lenkervorbau gelöst
© IMTEST

Dann werden die Schrauben gelöst, die den Vorbau auf den Gabelschaft klemmen. Die müssen aber nur locker sein und nicht herausgedreht werden.

Spacer für die Höhenverstellung des Lenkers beim Rennrad anpassen.
© IMTEST

Jetzt kann man Spacer und Vorbau nach oben vom Schaft ziehen und neu anordnen.   

Vorbau beim Lenker wird festgeschraubt
© IMTEST

Um das Ganze wieder festzuschrauben, richtet man zunächst den Vorbau in Fluchtrichtung des Vorderrades aus und zieht die beiden Klemmschrauben leicht an. Dann zieht man die Schraube der Kappe so lange fest, bis das Lager bei angezogener Vorderradbremse kein Spiel mehr hat, die Gabel sich aber noch leicht drehen lässt. Dann werden die Klemmschrauben und anschließend die Kappe richtig festgezogen.

Schwieriger wird es, wenn der Lenker zu hoch sitzt und auch nicht mehr tiefer gesetzt werden kann. Hier kann eventuell ein Vorbau helfen, der weniger steil ist. Auch gibt es Vorbauten, deren Winkel verstellbar ist. Die sind aber mit Vorsicht zu genießen, weil sie in der Regel weniger belastbar sind als die starren Exemplare. Fürs MTB sind die daher ungeeignet.

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