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Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht – Was verrät der erste Trailer?

Amazon nutzte die teuerste Werbezeit der Welt – den Superbowl in den USA – und die ersten bewegten Bilder der am meisten erwarteten Serie des Jahres zu zeigen. Was verraten sie?

Herr der Ringe: Die Ringe der Macht © Amazon

Nur etwa eine Minute lang ist der erste Trailer zur Serie “Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht”. Sie spielt viele tausend Jahre vor den Ereignissen des Romans und trägt diesen Namen wohl nur, weil es sich beim titelgebenden Charakter um Sauron handelt, der auch in der Serie eine große Rolle spielt. Die erste Staffel der Serie wird weltweit am 2. September bei Amazon Prime Video starten – was verrät der Trailer?

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Herr der Ringe: Die Ringe der Macht – Die Traileranalyse

Zu Beginn ist eine Hafenstadt zu sehen. Dabei dürfte es sich um die Grauen Anfurten handeln, eine elbische Siedlung in Lindon, die auch am Ende der Film-Trilogie auftaucht. Von dort segeln Gandalf, Bilbo und Frodo nach Westen. Hier ist es noch eine junge Siedlung, deren Herrscher der Elb Gil-Galad ist. Galadriel lebt zu Beginn des Zweiten Zeitalters dort.

Die zwei Jäger mit den Geweihen auf dem Rücken haben in den Büchern keine Entsprechung, das ist also möglicherweise nur ein Stimmungsmacher.

Danach sehen wir zum ersten Mal einen weiblichen Haarfuß, so heißen die Vorfahren der Hobbits in der Serie. Bei der Schauspielerin könnte es sich um Markella Kavenagh handeln, die bereits als Darstellerin einer Haarfuß genannt wurde.

In der nächsten Szene kämpft sich Morfydd Clark als Galadriel eine Eiswand hinauf. Auch dies hat keine Entsprechung in Tolkiens Werk, die Macher haben aber bereits verraten, dass Galadriel zu Beginn der Serie in Seenot gerät und mit einem Menschen zusammen auf einem Floß im Meer treibt. Diese Szene folgt direkt im Anschluss. Hier könnte Galadriel an Land gekommen sein, allerdings an einer besonders unwirtlichen Stelle der Blauen Berge, aber auch das lässt sich nicht mit Bestimmtheit sagen.

Danach sehen wir den Elben Arondir (gespielt von Ismael Cruz Cordova), der einen feindlichen Pfeil aus der Lust fängt und zurückschießt. Zwar wird nicht gezeigt, gegen wen er hier kämpft, es könnte sich aber durchaus um Orks handeln, die es im Zweiten Zeitalter bereits gab. Auch ein Kampf gegen Menschen ist möglich, denn längst nicht alle waren mit den Elben befreundet.

Die nächste Szene zeigt den Schauspieler Benjamin Walker als Elb, möglicherweise Gil-Galad, dem Herrscher von Lindon. Danach reitet Galadriel an der Spitze einer Schar Reiter in einen möglichen Kampf. Das passt zu ihrem Charakter, denn die Elbin war bereits zu Begin des zweiten Zeitalters auf der Hut vor Feinden ihres Volkes, zu denen sie auch Sauron zählte.

Danach folgt ein Kampf zwischen einer nicht genau erkennbaren Frau und einem Monster, möglicherweise ein Troll. In einer sehr kurzen Szene sehen wir dann ein Zusammentreffen von Elben im Wald, bevor mit Durin IV. (Owain Arthur) der erste Zwerg zu sehen ist. Er lebt in Khazad-Dum, dem Zwergenreich, das am Ende des Dritten Zeitalters Moria heißen wird. Da sich weite Teile der Serie in Eregion abspielen werden, ein3m Landstrich westlich von Khazad-Dum, und die Elben und Zwerge dieser Zeit durchaus Freundschaften pflegten, ist das Erscheinen von Zwergen in der Serie absolut sinnvoll.

Nach ihm ist Robert Aramayo zu sehen, der in der Serie die bekannte Figur des Halbelben Elrond spielt, den die Kinofans schon kennen. Danach gibt es ganz kurz eine Zwergin zu sehen, die Prinzessin Disa, die wie viele andere Charaktere in der Serie nicht direkt auf deinem Charakter von Tolkien beruht.

Danach geht es zurück zu Galadriel und ihrem Begleiter auf dem Floß, der feststellt, dass er mit einer Elbin reist.

Um welche Gestalten es sich handelt, die kurz in einer feurigen Umgebung zu sehen sind, lässt sich hingegen nicht sagen. Es folgt erneut eine kurze Szene mit Zwergen, bei der ein Fels in zwei Teile gespalten wird, möglicherweise weil Mithril-Erz darin ist.

Der springende Mann in der nächsten Szene lässt sich ebenso wenig zuordnen wie die kurze Schlachtszene danach. Auf der einen Seite kämpfen Elben, ihre Gegner könnten Orks sein, die schwarzen Rüstungen und spitzen Ohren deuten darauf hin.

Der Trailer endet mit einem weiteren Rätsel, denn wem die beiden Hände gehören, die sich im Finale berühren, darüber lässt sich nur spekulieren.

Was bereits über Herr der Ringe bekannt ist

Die wichtigste Neuigkeit für Fans der Bücher ist scher die Tatsache, dass die Serie die wichtigsten Ereignisse des zweiten Zeitalters nicht in 3500 Jahren, sondern in nur wenigen Jahren oder Jahrzehnten erzählen wird. Die Macher begründen das damit, dass sonst nach jeder Staffel mit einem Zeitsprung sämtliche menschlichen Figuren gestorben wären und das dramaturgisch nicht sinnvoll schien. Die Tolkien Estate, die streng über das Werk des Autors wacht, hat diese Maßnahme aber offenbar abgesegnet. Aber nicht jeden Fan wird das freuen.

Zu Beginn der Serie wird die Elbin Galadriel das Gleiche tun wir im Buch: Sie jagt die Diener von Morgoth, dem bösen Herrn Saurons, dessen Story im „Silmarillion“ erzählt wird, zu dem die Filmrechte nicht verkäuflich sind. Daher wird der echte Anfang der Saga von Mittelerde in der Serie keine Erwähnung finden dürfen.

Eine Frau klettert einen Berg hinauf
Die junge Galadriel hat in der neuen Amahzon-Serie augenscheinlich alle Hände voll zu tun. © Amazon

Galadriel findet sich in Folge zwei auf einem Floß im Meer wieder, das haben die Macher bereits verraten. Dort trifft sie auf Halbrand, einen Menschen, der vor seiner Vergangenheit flieht. Möglicherweise handelt es sich bei diesem Charakter in Wirklichkeit um Sauron, der zu diesem Zeitpunkt noch verschiedene Gestalten annehmen kann. In den Romanen steht, dass Galadriel auf Sauron trifft, ihn aber zuerst nicht erkennt, das würde dazu ganz gut passen.

Ebenfalls ein wichtiger Teil der Handlung wird der Elbenschmied Celebrimbor sein, der von Charles Edwards gespielt wird. Er wird in der Serie die Ringe schmieden, die später die Ringgeister tragen. Auch Isildur (gespielt von Maxim Baldry), der Prinz der Dunedain, wird in der Serie von Beginn an dabei sein, obwohl seine Geschichte eigentlich ganz ans Ende des Zweiten Zeitalters gehört.

Lindon wird ebenso eine wichtige Rolle spielen wie das neue Reich Eregion, in dem Celebrimbor und Galadriel leben. Dazu wird auch Khazad-Dum in der Handlung vorkommen, denn auch die Zwerge werden in Saurons dunkle Pläne verstrickt. Wie hingegen das eigentlich wichtige menschenreich Numenor, das weit im Westen auf einer Insel liegt, in die Story eingebaut wird, ist unklar. Aber Isildur stammt von dort, also wird es in der Serie zu einem Zeitpunkt sicher eine Rolle spielen.

Fest steht, dass die Serie auf fünf Staffeln geplant ist, die zweite Staffel ist bereits bestellt und in Entwicklung, gedreht wird sie vermutlich ab Mitte des Jahres. Die erste Staffel wird acht Folgen haben und sehr wahrscheinlich im Wochenrhythmus erscheinen. Die ersten beiden Episoden hat der spanische Regisseur B.A. Bayona inszeniert, der zuletzt „Jurassic World: Das gefallene Königreich“ drehte. Ob es immer bei acht Folgen bleibt, darüber hat Amazon Prime keine Informationen herausgegeben, längere Staffeln sind später also nicht ausgeschlossen.

Außer Galadriel, Elrond und Sauron dürfen die Zuschauer keine bekannten Figuren erwarten. Die meisten werden erst tausende von Jahren später geboren und die, die schon existieren, sind zu dieser Zeit nicht in Mittelerde. Dass die Macher also Gandalf oder Radagast auftauchen lassen dürfen, ist wohl ausgeschlossen.

Der erste Eindruck von Herr der Ringe: Die Ringe der Macht

Wie die ersten Fotos, die Amazon exklusiv an ein US-Magazin gab, macht auch der erste Trailer einen kinoreifen Eindruck. Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht ist die teuerste Serie der Welt – und der Look passt dazu. Kostüme, Orte, Völker, all das sieht sehr nach Mittelerde aus. In der Besetzungsliste finden sich nur wenig bekannte Gesichter, das war aber angesichts einer Drehzeit von mindestens fünf Jahren auch nicht zu erwarten, denn die Top-Stars drehen in der Zeit lieber fünf Filme für das Dreifache an Gage.

Dass die Macher die Story so komprimieren dürfen, ist überraschend, und Fans dürften darüber auch am meisten schlucken, denn die Story kann kaum ohne Abweichungen erzählt werden. So liegen in den Büchern zwischen dem Schmieden des Einen Ringes und der Schlacht, in der Isildur Sauron den Ring vom Finger schlägt, etwa 1800 Jahre. Das scheint in der Serie komplett anders erzählt zu sein – ein Risiko.

Ein Monster in der Nacht
Dürfen natürlich nicht fehlen: Fiese Monster. die den Helden in der Dunkelheit auflauern, um Unfrieden zu stiften. © Amazon

Dennoch: Auch Peter Jacksons Trilogie hat sich ein paar Freiheiten herausgenommen und manche Stellen verändert – und es ist ein Meisterwerk dabei entstanden. Statt also jetzt schon auf die Barrikaden zu gehen, tun auch die Fans der Bücher gut daran, erst einmal abzuwarten, wie die Serie ist. Zum Meckern ist hinterher immer noch Zeit.

Eine Übersicht über die bekannten Darsteller und ihre Rollen

Ismael Cruz Cordova = Arondir, Elb

Lenny Henry = Haarfuß

Nazanin Boniadi = Bronwyn, Mensch, Heilerin

Megan Richards = Haarfuß

Markella Kavenagh = Haarfuß

Sophia Nomvete = Disa, Zwergen-Prinzessin

Charles Edwards = Celebrimbor, Elbenschmied

Robert Aramayo = Elrond, Halbelb

Maxim Baldry = Isildur, Dunedain-Mensch

Owain Arther = Durin IV., Zwergenprinz

Charlie Vickers =Halbrand, Mensch

Morfydd Clark = Galadriel, Elbin

Benjamin Walker = Elb