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Hydroponik: Darum setzen Pflanzenprofis auf die schlauen Systeme

So funktionieren Hydroponik-Systeme für Haus und Garten.

In einer Hand gehaltene Pflanzen.
© Zoe Schaeffer / Unsplash

Mit einem Hydroponik-System züchten Sie Nutz- und Zierpflanzen unabhängig von Standort, Wetter oder einem möglicherweise nicht so grünen Daumen. Das System schafft die bestmöglichen Bedingungen für Wachstum und maximale Ernte. Welche Systeme gibt es, und wo ist der ideale Standort? Die besten Tipps für den Einsatz von Hydroponik-Systemen in Haus und Garten finden Sie hier.

Wie funktionieren Hydroponik-Systeme?

In hydroponischen Systemen wachsen Pflanzen ganz ohne Erde: Die Wurzeln der angelegten Fauna schwimmen im Wasser und beziehen hieraus alle benötigten Nährstoffe. Was suboptimal klingt, ist für die Pflanze sogar besser: Durch den ständigen Kontakt mit Wasser und Nährstoffen wächst sie mitunter doppelt so schnell. Auch die Erträge bei Nutzpflanzen sind höher.

Damit die Pflanze nicht fault, wird sie in einer speziellen Halterung so angebracht, dass nur die Wurzeln Kontakt mit dem Wasser haben. Auch das Wasser wird regelmäßig getauscht, damit es nicht zu vermehrter Bakterienbildung kommt. Hydroponik-Systeme kennt man am ehesten aus Gewächshäusern. Mittlerweile gibt es die schlauen Sets aber in verschiedenen Größen und Ausführungen auch für zu Hause.

Hydroponisches System im Gewächshaus
Hydroponische Systeme kennt man sonst nur aus Gewächshäusern.

Vor- und Nachteile von Hydroponik

Hydroponische Systeme eignen sich besonders für die Indoor-Anzucht von Pflanzen und können mit speziellen Pflanzenlampen sogar in Räumen ohne ausreichend Tageslicht genutzt werden. Die Hydroponik bietet durch diese Besonderheiten einige Vorteile:

  • Pflanzenzucht ohne Erde
  • Standortunabhängig
  • Auch für kleine Wohnungen oder Balkone
  • Spart Wasser
  • Schnelleres Wachstum
  • Größere Ernteerträge
  • Weniger Schädlingsbefall und Krankheiten

Natürlich hat das System nicht ausschließlich Vorteile, denn vor allem die Anschaffungskosten sind relativ hoch. Wer in seiner Stadtwohnung frisches Obst und Gemüse als Selbstversorger züchten möchte, muss zunächst in ein passendes Hydroponik-Set investieren. Nicht alle Pflanzen wachsen in einer reinen Wasseraufzucht, hier ist es sinnvoll, sich vorab zu informieren.

Auch die Energiekosten sind bei Indoor-Stationen nicht zu vernachlässigen – immerhin gibt es mittlerweile sparsame LED-Pflanzenlampen. Bei Hydroponik-Systemen kommt es dank der eher bakterienarmen Umgebung seltener zu Krankheiten und Schädlingsbefall. Das Problem: Setzt sich doch einmal eine Krankheit fest, befällt sie die anderen Pflanzen deutlich schneller als in einer normalen Umgebung.

Kein grüner Daumen? Kein Problem!

Insgesamt überwiegen jedoch die Vorteile der Hydroponik. Wer mit Garten- und Zimmerpflanzen kein Glück hat, kann einerseits auf hilfreiche Garten-Apps zurückgreifen, er kann sich aber auch ein hydroponisches System für zu Hause zulegen. Besonders in Großstädten oder in Wohnungen ohne Garten lohnt sich diese Überlegung. Wer schon immer davon geträumt hat, Selbstversorger zu sein, aber auf seine Stadtwohnung nicht verzichten möchte, rüstet einfach seinen Balkon nach.



Hydroponik-Sets gibt es in ganz unterschiedlichen Größen und Ausführungen. Wer nicht gleich mit einem ganzen Garten beginnen möchte, der setzt zunächst auf ein kleines Set. Je nach Anbieter sind in den Anzuchtschwämmen (meist aus Torf) entweder schon Samen enthalten, oder sie können extra dazubestellt werden.

Die Auswahl an Gemüse und Obst, das sich für eine Hydroponik-Station eignet, ist recht groß. Für absolute Anfänger eignet sich das vergleichsweise anspruchslose Basilikum. Wer es ausgefallener mag und auf einen Selbstversorger-Garten spekuliert, kann unter anderem auch Chili, Sellerie, Erdbeeren, Tomaten, Gurke, Aubergine, Zwiebeln, Radieschen oder Mangold aussähen.

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