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Logitech G Pro X Wireless with Blue Voice im Test: Tiefer Sound mit Weltklasse-Mikrofon 

Satter Sound, gute Mikrofontechnik- so will Logitech die Gamer überzeugen.

Das Headset
Schickes Design mit Feinheiten trifft auf sehr bequeme Ohrpolster © Logitech

Das 370 Gramm schwere Logitech G Pro X Wireless will mit ausgeklügelter Mikrofon-Technik und einem satten Sound den Gamer überzeugen. Wie gut das gelingt, verrät der Test.

Technische Daten des Headsets im Überblick

  • Preis: 199 Euro 
  • Gewicht: 370 Gramm  
  • Typ: Wireless mit Kabeloptionen  
  • Treiber: 50 mm Neodym 
  • Verbindung: 2,4 Ghz USB-Dongle, Bluetooth, USB-Audio (keine Klinke) 
  • Bauform: Over ear   
  • Kabellänge: 1,5m USB-C / 1,2 m 3,5mm  
  • Garantie: 24 Monate 
  • Tonfrequenzbereich: 20 Hz bis 20 kHz  
  • Mikrofonfrequenzbereich: 5 Hz bis x kHz  
  • Impedanz: 32 Ohm  


Logitech G Pro X Wireless: Design, Komfort und Verarbeitung

Schon beim Auspacken machen die G X Pro eine enorm gute Figur: Sie wirken dank den dicken Kunstlederpolstern und den Alu-Covern sehr edel und könnten glatt als Studio-Kopfhörer durchgehen.  

Das Gefühl bleibt auch beim ersten Aufsetzen erhalten: Sie sitzen wie angegossen und man fühlt sich wie ein Profi-DJ – und das ganz gleich, ob auf großen und kleinen Köpfen. Trotz des Kunstleders wird es auch nach mehreren Stunden Spielzeit nie warm und die Schweißbildung hält sich in Grenzen. Die Verarbeitungsqualität macht auf den ersten Blick und auch bei unseren Stresstests mitsamt Biegen sowie starken Druck- und Gewichtstests einen guten Eindruck. Allerdings gibt es online zahlreiche Berichte über einen sich mit der Zeit ablösenden Bügel, die in überraschend hoher Anzahl auftraten.

Einrichtung, Bedienung und Akkulaufzeit

Dank mitgeliefertem USB-Dongle, der mit 2.4 GHz-Technik funkt, erfolgte die Verbindung ohne jegliche Verzögerung oder Einrichtung direkt an der PS5, dem Gaming-Laptop oder dem PC. Leider war es das auch schon in Sachen Konnektivität: Weder lässt sich das X Pro Wireless per Bluetooth verbinden, noch werden kabelgebundene Verbindungen wie 3,5mm Klinke oder USB-Audio unterstützt. Das schränkt die Vielseitigkeit des Headsets stark ein – es kann nicht mal eben als Headset fürs Smartphone unterwegs herhalten.   

Anschlüsse am Headset
Die Bedienung zeigt sich simpel und intuitiv: Anschluss fürs abnehmbare Mikrofon, USB-C-Ladeport, Ein-/Aus-Schalter und der Lautstärkeregler. © Logitech/ IMTEST

Neben dem USB-Ladekabel und dem Mikrofonarm gibt Logitech noch eine Tragetasche dazu: Diese dürfte angesichts der Dimensionen (19,5 x 13,8 x 9,4cm) und dem Gewicht von 370 Gramm nur selten Gebrauch finden. Das Headset ist schlicht nicht für den mobilen Einsatz vorgesehen. Beim Spielen am heimischen Gaming-Laptop oder PC hielt das G Pro X Wireless ausreichend lange durch: Bei rund 75% Lautstärke waren es immerhin 22 Stunden und 20 Minuten. Voll aufgeladen war es dann wieder nach knapp 2 Stunden.  



Tonqualität: Besonders ohne 3D-Effekte beeindruckt 

Wie beim G733 gilt auch hier: Finger weg vom künstlichen Surround. Diese zuschaltbaren Effekte mögen Geschmackssache sein, hören sich aber an, als würde man Tonqualität für eine möglichst breite Darstellung opfert. 

  • Trotz fehlenden Softwareeinstellungen überraschte die feine Soundkulisse und Stimmenwiedergabe, besonders bei ruhigeren Szenen. Der Bass geht sehr tief und klingt knackig, überschattete aber niemals die Action.   
  • Bei aktiviertem Dolby Atmos für Headsets (siehe Einleitung) sind Elden Ring Gegner und die atmosphärische Soundkulisse fein gezeichnet und gut ortbar. In CS: GO klingen die Logitech etwas weniger raumfüllend als etwa die EPOS, boten aber immer noch eine gute Raumdarstellung.  
  • Die Musikwiedergabe der Logitech G Pro X Wireless ist beim ersten Test einen Hauch zu basslastig. Beim manuellen Herunterregeln via Software klangen die Stücke dann zu flach. Ein Sweetspot konnte nur nach längeren Experimentiersitzungen gefunden werden.  
  • Während die Soundtracks und Effekte raumfüllend und brachial wiedergegeben werden, erscheinen Stimmen etwas weniger strukturiert und gehen gerne unter. Man vermisst hier den Tiefgang anderer Hersteller im Feld, den uns die Steelseries Arctis Nova Pro oder Beyerdynamics MMX 300 bescheren. 

Die Geräuschunterdrückung des Logitech-Headsets zählt zu den besseren im Testfeld und unterdrückte Stimmen, einen lauten Rasenmäher im Garten und auch klackernde Tastaturen mit Bravour. Im Flugzeug waren Triebwerksgeräusche hingegen deutlicher hörbarer als bei B&O und den Steelseries – ganz zu schweigen von den parallel getesteten Bose 700 Noise Cancelling-Kopfhörern.  

Bereits das kleine G733 Headset von Logitech überraschte uns mit dem besten Mikrofon im Preisfeld unter 150 Euro. Das zieht sich auch im Premium-Segment durch: Selbst der Klassenprimus von Steelseries muss sich gegenüber der „Blue Voice“-Technik geschlagen geben.  

Fazit

Guter, basslastiger Klang mit klarer Auslegung aufs Spielen am PC – das G733 sorgte dennoch im Test nicht für den „Wow“-Faktor, für Beyerdynamic oder Steelseries im Test gesorgt haben. Dank fehlender 3,5mm-Klinkeanschlüsse, Bluetooth und sogar USB-Audio ist das Logitech G Pro X sehr eingeschränkt. Dafür überzeugt es durch eine hohe Bequemlichkeit 

  • PRO
    • guter, ausgewogener Klang, zählt zu den bequemsten Headsets im Test 
  • KONTRA
    • Lautstärkeregler reagiert mit Delay, ist etwas unpräzise, wenig Isolation, daher nur für zuhause, etwas groß und schwer 

IMTEST Ergebnis:

gut 2,2