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Projekt Starline: Googles “magisches Fenster”

Googles „Magisches Fenster“: Starline – Mit dieser Technologie kann man sich von der Ferne aus treffen, als wären beide an einem Ort.

Zwei Menschen unterhalten sich mithilfe von Googles Chat Booth "Starline"
Miteinander reden wie im echten Leben soll mit Projekt Starline auch auf Entfernungen hin möglich werden. © Google

„Der Apfel sieht aus, als könnte ich ihn berühren“. So beschreibt Google-Forscher Jason Lawrence sein Erlebnis mit dem Projekt Starline. Obwohl sein Gesprächspartner mit dem Apfel in einem anderen Raum sitzt, sieht Jason jedes Detail – das Rot und den Schimmer auf der Schale der Frucht.



Videoanrufe auf einem neuen Level

Hinter dem Projekt Starline versteckt sich Googles 3D-Chat Booth – eine Art Video-Telefonzelle “zum Anfassen”. Anfang 2021 hatte Google das Projekt erstmalig vorgestellt. Die Szene in der Kabine empfindet eine alltäglichen Gesprächssituation nach, in der sich zwei Menschen auf Bänken an einem Tisch gegenübersitzen. Tatsächlich sitzt in der Chat Booth nur eine Person. Und zwar vor einem 3D-Bildschirm inmitten eines ausgeklügelten Systems aus Projektoren, Kameras, Lautsprechern, Mikrophonen und Scheinwerfern. Jede Bewegung wird eingefangen – zunächst eine nervenaufreibende Angelegenheit, wie Jay Peters von „The Verge“ es bei einem Testlauf beschreibt.

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Googles Video zum Projekt Starline

“Reden fühlte sich einfach wie Reden an“

In Echtzeit werden Bilder und Töne aus der einen in eine andere Chat Booth übertragen. Die dreidimensionale Darstellung des Gesprächspartners soll sehr eindrucksvoll und nahezu lebensecht sein. Um den Effekt zu verstärken, werden unter anderem virtuelle Schatten hinter den Gesprächspartnern dargestellt. Das Prinzip dahinter ist ähnlich wie bei holographischen Karten. Peters empfindet es als ein sehr viel natürlicheres Gesprächserlebnis als bei einem Zoomcall. Keine seltsam verzögerten Bewegungen oder Töne. Außerdem ist echter Augenkontakt möglich und die Gesprächspartner erscheinen in Lebensgröße. „Reden fühlte sich einfach wie Reden an“.

„Wir glauben, wir haben einen Durchbruch in der Kommunikationstechnologie erreicht, der dir das Gefühl gibt, mit Menschen überall auf der Welt näher und verbundener zu sein.“ Mit diesen Worten fasst es Andrew Nartker, der Direktor des Produktmanagements von Starline.

Remote Unterhaltung der Zukunft?

Ganz perfekt ist die Illusion allerdings nicht. Bei genauem Hinschauen lässt sich erkennen, dass es sich um eine Darstellung handelt. Wenn die andere Person beispielsweise an eine bestimmte räumliche Grenze stößt, kann das Bild flimmern, aufsplittern oder ganz verschwinden. Da die Kabine eine begrenzte räumliche Kapazitäten hat, kommen Gruppenanrufe nicht infrage. Mögliche Einsatzbereiche sind Eins-zu-eins-Gespräche wie beispielsweise in einer Arztsprechstunde oder bei einem Kundengespräch. 

Immer mehr Unternehmen stellen sich auf hybrides Arbeiten ein. In einer Welt, in der die Bedeutung von Videokonferenzen steigt, könnte das Projekt Starline bei der Gestaltung von Video-Unterhaltungen einen hilfreichen Beitrag leisten. Für heutige Verhältnisse ist es allerdings noch zu früh, Starline zu implementieren. Google hat nun angekündigt, dass es für ausgewählte Geschäftspartner Starlight Chat Booths installieren würde. Unternehmen wie WeWork und T-Mobile werden die Technologie testen. Nartker sagte: es sei ein Durchbruch, „aber es ist an dieser Stelle noch kein Produkt.“ Außerdem ist die Technik hinter Starline ausgeklügelt und teuer, was einen hohen Preis erwarten lässt – zumal zwei Chat-Booths nötig sind, um eine Konversation zu führen. Heute ist die Technologie also noch nicht zur Einführung bereit, aber möglicherweise ein Blick in die Zukunft. 

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