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Grill-Zubehör: Das ist die Grundausstattung

Wer einen neuen Grill kauft, steht vor der Frage, welches Grill-Zubehör man denn braucht. IMTEST hat Antworten und Empfehlungen.

Grill-Zubehör zum Grillen
© IMTEST

Salzplanke, Hähnchenkeulenhalter oder Gusseisenplatte – der Markt für Grill-Zubehör ist mindestens so groß wie der für die Geräte selber. Wer vom einfachen „Würstchengrill“ auf einen aufwendigen Holzkohle- oder Gasgrill umsteigt, steht dann staunend bis überfordert vor diesen ganzen Gerätschaften und frag sich, was er davon wohl unbedingt braucht. Die beruhigende Antwort: Beileibe nicht alles. Aber ein paar Hilfsmittel sollte man dann doch schon haben.

Zange als wichtiges Grill-Zubehör

Unter dem Grill-Zubehör ist vernünftiges Werkzeug ist auch beim Grillen unabdingbar. Das gilt vor allem auch für eine Grillzange. Sie sollte stabil sein. Ob aus Holz oder Metall, ist dabei egal. Wichtig ist, dass sie gut in der Hand liegt und man damit auch mal ein größeres Steak zuverlässig festhalten kann. Trotzdem sollte die Zange nicht das Format einer Baggerschaufel haben, wenn man gelegentlich auch Garnelen oder Nürnberger Würstchen drehen möchte. Ganz wichtig: Auf ausreichende Länge achten. Es ist mehr als unangenehm, immer noch den halben Unterarm mit über den heißen Grill halten zu müssen, weil die Zange zu wenig Reichweite hat.

Grillzange Greta als Grill-Zubehör
Gute Grillzangen gibt es viele. Wer ein nicht ganz so gewöhnliches Exemplar such, sollte sich die Gretas von OZGoods anschauen. Die funktionale Holzzange gibt es in drei Größen und diversen Holzarten. Die Zangen sind extrem langlebig, solange man sie nicht auf dem Rost vergisst oder in die Spülmaschine packt .

Weiteres Grill-Zubehör zum Wenden

Auch wer eine hochwertige Zange hat: Burger, große Bratenstücke oder Fisch lassen sich mit einer Zange nicht wirklich gut bewegen. Hier hilft anderes Grill-Zubehör wie ein Wender, auch Spatula oder Grillplatte genannt, weiter. Auch der sollte eine gewisse Länge haben. Denn der Pfannenwender aus der Küche ist in aller Regel etwas kurz und auch zu klein. Der Wender sollte schon eine ordentliche Auflagefläche bieten. Außerdem darf er zwar minimal flexibel sein, sollte aber auch bei etwas mehr Gewicht nicht verbiegen oder gar abknicken.

Wender Spatula
Die Auswahl an Wendern steht der bei Zangen nichts nach. Je größer die Platte ist, desto vielseitiger ist so ein Gerät. Mit diesem Modell von Küchenprofi kann man locker eine Pizza bewegen oder einen Braten vom Grill holen. © Küchenprofi

Grillbürste für die Reinigung

Grillbürsten gibt es in allen erdenklichen Formen und Größen und sollten unbedingt zum Grill-Zubehör zählen. Mit Messingborsten, Edelstahlborsten, (Stahl)schwämmen oder Edelstahlspiralen. Wichtig ist, dass man mit der Bürste genug Druck auf den Rost bekommt und dabei in irgendeiner Form auch die Seiten der Stäbe reinigen kann. Die meisten Grillhersteller empfehlen für Gusseisenroste Bürsten aus Messing. Die Borsten sind so weich, dass sie die Beschichtung der Roste nicht schädigen.

Allerdings ist aus diesem Grund auch die Reinigungswirkung schlechter als bei Edelstahlborsten. Zudem „schleift“ das raue Gusseisen die Messingbürste quasi ab. Wer seinen Rost daher lieber mit einer Edelstahlbürste reinigt, muss daher in Kauf nehmen, dass das Material dort, wo die Beschichtung fehlt, schneller rostet. Das bekommt man aber ganz gut in den Griff, wenn man dafür sorgt, dass der Rost immer einen leichten Fettfilm (Backtrennspray oder Kokosfett) hat.

Grillbürste als Grill-Zubehör
Grillbürsten verschleißen relativ schnell. Deshalb muss man hier nicht so viel investieren. Dieser Klassiker funktioniert eigentlich immer; in der Variante mit dem kurzen Griff bekommt man auch genug Druck auf den Rost. © Hersteller

Das richtige Reinigungsmittel

Gerade bei neuen Grills besteht häufig das Bedürfnis, sie nach Gebrauch optisch wieder maximal sauber zu bekommen. Das bleibt in der Regel ein frommer Wunsch, weil hohe Hitze, Salze und Säuren dem Material dauerhaft zusetzen. Eine gewisse „Patina“ bleibt so gut wie immer. Eine intensive Reinigung kann einen Grill dennoch wieder in schönem Glanz erstrahlen lassen. Und hier ist Vorsicht geboten, denn das klappt nicht ohne Chemie.

Ein fettlösender Reiniger ist für die Entfernung von Fettklecksen auf Seitenablagen oder auch dem Rand der Grillkammer sinnvoll. Für Edelstahloberflächen gibt es Pflege-Öle. Wen der Geruch nicht stört, kann aber auch Balistol verwenden. Mit Vorsicht zu genießen sind Backofenreiniger oder Bratkrustenentferner. Die sind teilweise extrem basisch und aggressiv. Da können auch schon mal die Beschriftung der Regler oder eine Schutzlackierung mit verschwinden. Besser sind spezielle Grillreiniger. Aber auch hier gilt: Erst an einer unauffälligen Ecke testen und nicht gleich die gesamte Front einsprühen. 

 

Reinigungsmittel für den Grill
FUSL ist ein relativ sanfter Reiniger, der in der Grillwelt einen sehr guten Ruf genießt. Er kann nicht nur Fett lösen, sondern bis zu einem gewissen Grad auch Verkrustungen und Ablagerungen. © Hersteller

Grillhandschuhe aus Leder

Vernünftige, hitzefeste Handschuhe sind ein Muss, wenn es um hilfreiches Grill-Zubehör geht. Nicht, um das Grillgut anzufassen, sondern um eventuell eine heiße Pfanne vom Rost zu holen oder diesen selbst wegzunehmen. Wichtig ist, dass die Handschuhe nicht zu grob sind und man mit ihnen noch gut greifen kann. Dabei halten vernünftige Ledergrillhandschuhe meist etwas mehr Hitze aus als solche aus synthetischen Materialien. Lässt man sie allerdings aus Versehen im Regen liegen, werden sie womöglich sehr schnell hart.

Grillhandhschuhe von Weber
Weber bietet verschiedene Handschuhe an. Die Variante aus Silikon ist sehr griffig und man hat recht viel Gefühl. Aber wenn es richtig heiß hergeht, ist die Lederversion hier die bessere Option.

Grillschürze als Accessoire

Eine Grillschürze ist überhaupt kein Muss, aber mitunter cool. Natürlich hat sie einen praktischen Nutzen, weil sie die Kleidung schützt. Auch hier empfiehlt sich eine Lederschürze, weil sie nicht Flecken verhindert, sondern auch die Hitze besser abhält. Und das sogar auch dann, wenn einem etwas Heißes entgegenkommt.

Grillschürze aus Leder
So praktisch Lederschürzen wie diese hier von Xapron sind, so haben sie doch neben einem recht hohen Gewicht einen Nachteil: den Preis. In Guter Qualität muss man mindestens 80 bis 100 Euro rechnen.

Anzündkamin für Holzkohle-Fans

Wer sich einen Holzkohlegrill zulegt, sollte unbedingt einen Anzündkamin zum Grill-Zubehör packen. Hier genügt im Prinzip ein einfaches Modell. Allerdings erleichtern Exemplare mit zusätzlichem Griff das Auskippen. Optimal funktionieren solche Anzündkamine in Verbindung mit Anzündern aus wachsgetränkter Holzwolle.

Anzündkamin von Rösle
Vom Prinzip her funktionieren alle Anzündkamine gleich. Die Version von Rösle lässt sich besonders sicher handhaben und bietet zudem einen gewissen Schutz vor Funkenflug . © Rösle

Einstechthermometer für punktgenaues Garen

Die Fühler der Bratenthermometer sind meist recht dick und taugen nicht für Steaks, Fischfilets oder auch Hähnchenschenkel. Dafür gibt es Einstechthermometer, deren dünne Spitze man kurz ins Fleisch sticht. Je nach Qualität benötigen die Geräte dann zwischen etwa drei und 20 Sekunden, um die aktuelle Kerntemperatur anzuzeigen. Die schnelleren Modelle sind hier besser, kosten aber meist auch ein paar Euro mehr. Gerade für Steakliebhaber sind solche Thermometer aber ein extrem sinnvolles Grill-Zubehör, weil sich ab einer gewissen Fleischdicke der Gargrad nicht mehr durch Tasten feststellen lässt.

Fleischthermometer zum Grillen
Je schneller ein Einstechthermometer misst, desto besser. Das Inkbird hier gehört zu den sehr fixen Exemplaren. Es ist außerdem wasserfest und per USB-Kabel aufladbar. Bei Bedarf kann man es neu kalibrieren. © Hersteller

Gusseisenplatte oft im Grill-Zubehör enthalten

Eine Gussplatte eignet sich, um Speisen eine kräftige, gleichmäßige Röstkruste zu verpassen. Im Prinzip lassen sich auch Burger oder Steaks hier hervorragend zubereiten, wobei dann allerdings das typische Grillmuster auf der Strecke bleibt. Bacon zum Beispiel funktioniert auf so einer Platte aber besser als auf dem Rost. Auch Gemüsescheiben lassen sich hier gut rösten. Problematisch sind allerdings Speisen, die etwas mehr Fett benötigen, weil die meisten Gussplatten genau dafür Ablauföffnungen besitzen. Solche Platten gibt es als Universalzubehör. Die werden dann einfach auf den Rost gelegt. Viele Hersteller bieten aber auch Modelle als Wechseleinsatz für ihre Grillroste oder gleich zum Austausch eines kompletten Rostelements an.

Gusseisenplatte zum Grillen
Die meisten Grillhersteller bieten Gussplatten an, die einen Teil des Grillrostes ersetzen können. Es gibt aber, wie hier von Lodge, auch universell „passende“ Versionen, die einfach auf den Rost gelegt werden. In der Regel haben diese Platten eine glatte und eine gerippte Seite.

Kochen mit Pfanne/Wok/Plancha

Wer das Kochen komplett auf den Grill auslagern möchte, sollte sich noch eine einfache geschmiedete unbeschichtete Stahlpfanne zulegen. In Modellen mit hohem Rand kann man sogar frittieren, wobei sehr viel Öl und offenes Feuer immer eine etwas riskante Kombination darstellt. Ansonsten eignet sich so eine Pfanne aber auch für Bratkartoffeln, Kartoffelpuffer und vieles andere, was etwas mehr Fett benötig. Auch Saucen oder Schmorzwiebeln lassen sich gerade in einer Pfanne mit hohem Rand gut zubereiten.

Wer einen Hochtemperaturbrenner an oder im Grill hat, kann auch über einen Wok nachdenken. Hier gilt aber auch, dass ein einfacher, recht dünnwandiger Stahlwok im Vergleich zu Modellen etwa aus Gusseisen die deutlich bessere Option ist. Für Gemüse bietet sich außerdem noch eine Plancha oder eine emaillierte kleine Paella-Pfanne an. Wichtig: Alle dieses Grill-Zubehör sollte wenn vorhanden, auf einen Seitenkocher passen oder zumindest nicht über den Rost überstehen, weil der Deckel des Grills sich sonst nicht mehr schließen lässt.

Pfanne für den Grill
In Spanien wir sehr viel in diversen Arten von Pfannen zubereitet. Oft auf offenem Feuer, weshalb solche Exemplare aus dem Spanien-Shop sich auch optimal für den Grill eigenen.

Pizzastein als Grill-Zubehör

Wer einmal Pizza vom Grill gemacht hat, wird nie wieder auf den Backofen zurückgreifen wollen. Daher ist ein Pizzastein ein extrem sinnvolles Grill-Zubehör. Er kann Feuchtigkeit aus dem Teig verdampfen, was für einen schön krossen Boden sorgt. Ob rund oder rechteckig, spielt keine Rolle. Er sollte nicht zu dick sein, weil sonst die Vorheizzeit sehr lang ist. Dicken zwischen 1,5 und 2,5 cm sind völlig ausreichend. Seit Kurzem sind auch so genannte Pizzacover angesagt. Die „bedecken“ den Pizzastein in einer Höhe von etwa 10 cm und sorgen durch ihre Masse für mehr Oberhitze und weniger Temperaturverlust beim Öffnen des Deckels.

Pizzacover zum Grillen
Ein Pizzacover – hier von BBQ-Toro ist vor allem für Gasgrills sehr attraktiv, weil denen beim Öffnen des Deckels immer sehr viel Hitze verloren geht. Wenn man oft Pizza macht, lohnt sich eine solche Anschaffung.

Burgerpresse macht die besten Pattys

Vernünftige Burger sind alles andere als Fastfood. Um solche Burger hinzubekommen, empfiehlt sich eine Burgerpresse, auch Pattymaker genannt. Die gibt es in verschiedensten Ausführungen und Preisklassen. Empfehlenswert sind Modelle, bei denen sich der Boden mitsamt dem fertigen Patty entnehmen lässt, weil man so die Hackfleischscheibe leichter aus der Presse bekommt.

Bürgerpresse für Burger
Mit vielen Burgerpressen kann man auch gefüllte Burger machen, weil man die Hackfleischscheibe eine Vertiefung drücken kann. Bei dem Set von Napoleon hier ist auch gleich noch eine Presse für Miniburger mit dabei.

Hack mit Ikea Deckelhalter

Der Deckelhalter Variera aus dem schwedischen Möbelhaus ist wahrscheinlich eines der bekanntesten und genialsten Grill-Zubehöre. Und das, obwohl es gar nicht als solches gedacht ist. Unter Grillern firmiert das Teil als Rippchenhalter, weil sich damit Rippchenstränge hervorragend senkrecht und Platz sparend auf dem Grill platzieren lassen. Gleichermaßen funktioniert das mit Fisch. Stellt man den Halter auf die Seite, lassen sich daran auch hervorragend Hähnchenunterkeulen aufhängen.

Deckelhalter für den Grill
Weil er eigentlich dazu gedacht ist, Topfdeckel ordentlich in Schränken zu sortieren. Hat der Deckelhalter kleine Plastikfüße. Die müssen vor der Benutzung im Grill entfernt werden. © IMTEST

Edelstahlschalen: Das Grill-Zubehör für Gemüse

Möchte man im Grill zum Beispiel Gemüse einfach so nebenher mit garen, nutzen viele dafür Aluschalen. Das ist weder besonders umweltfreundlich noch wirklich gesund, weil sich in Verbindung mit Salz und Säuren Aluminiumoxide bilden können. Sinnvoller sind Edelstahlschalen, die immer wieder verwendet werden können. Auch hier bietet das bekannte schwedische Möbelhaus eine Auswahl in verschiedensten Größen an.

Edelstahlschale für den Grill
Edelstahlauflaufformen in diversen Größen sind für die Verwendung im Grill optimal. Sie reagieren nicht mit dem Essen und sind sehr gut zum Backen oder Dämpfen geeignet. © Hersteller

Räucherchips bringen Aroma

Wer kräftige Raucharomen mag, etwa bei Fisch oder Spare Ribs, der muss, wenn er keinen mit Holz befeuerten Smoker besitzt, mit Räucherholz nachhelfen. Das gibt es in Form von kleinen Schnitzeln (Smoking Chips) in diversen Geschmacksrichtungen. Von Obstgehölzen bis hin zu geschredderten Whisky-Fässern kann man sich hier durchprobieren. Alleine Nadelhölzer taugen wegen ihres hohen Harzgehaltes nicht zum Räuchern.

Verwendet werden diese Chips in speziellen Räucherboxen, die es von den Herstellern als passendes Grill-Zubehör gibt. Abzuraten ist auch hier von Einweg-Räucherschalen aus Alu, weil die gerade im Kohlegrill auch gerne mal schmelzen, wenn sie auf die Kohlen gelegt werden.

Chips zum Räuchern
Zum Smoken eignen sich nur, getrocknete, naturbelassene Hölzer ohne Rinde. Dabei ist es durchaus möglich verschiedene Sorten zu mischen, wie hier bei Devil’s Smoke von Axtschlag. © Hersteller

Noch mehr Grill-Zubehör für’s Räuchern

Das Grillen auf Zedern- oder anderen Holzplanken gehört zu den einfachsten Methoden, Fischfilets, aber auch Fleisch auf dem Grill zuzubereiten. Die Planken werden dabei angekokelt und geben ein leichtes Raucharoma ab. Der Fisch kann bei richtiger Handhabung nicht verbrennen. Die Planken sind mehrfach verwendbar.

Holzplanken zum Grillen
Räucherplanken gibt es wie Räucherhölzer in verschiedenen Geschmacksrichtungen; die hier abgebildeten von Don Marco’s BBQ sind beispielsweise aus Kirschholz. Sie werden nach dem Gebrauch nur mit Wasser gereinigt.

Messer auch als Grill-Zubehör gefragt

Im Zuge einer intensiveren Beschäftigung mit dem Grill kommt nicht selten die Frage nach guten Messern auf. Die ist eigentlich kaum zu beantworten. Es gibt sehr viele hochwertige Messer auf dem Markt. Die Preise beginnen bei etwa 50 Euro und Enden bei 20.000 Euro. Aber man benötigt keine Klingen aus zig-lagigem Damaszener-Stahl, auch wenn sie toll aussehen und extrem lange scharf bleiben.

Wichtiger ist, dass das Messer gut in der Hand liegt. Und das findet man nur heraus, wenn man in einem entsprechenden Fachgeschäft mehrere Exemplare anfasst. Natürlich sollte die Klinge auch ausdauernd schnitthaltig sein. Wenn sie an Schärfe verliert, sollte man entweder selber in der Lage sein, sie zu schärfen oder ein Fachgeschäft in der Nähe haben, dass das kann.

Messer zum Fleisch zerteilen
Messer haben ihre Eigenheiten. Der japanische Schliff bei Kochmessern ist empfindlich bei Knochen. Und solche unbehandelten Carbonstahl-Klingen wie hier beim Haiku Kurouchi rostet, wenn man sie nicht abwischt, beim Zusehen. © IMTEST