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Asus Zenfone 8 im Test: Kompakt gegen die Konkurrenz

Der Trend großer Smartphones reißt nicht ab – bis auf wenige Ausnahmen. So schneidet das kompakte Asus Zenfone 8 im Test ab.

Das Asus Zenfone 8

Produktdetails
  • Display: 5,9 Zoll / 2.400 x 1.080 Pixel
  • Hauptkamera: 64 Megapixel, Sony IMX686-Sensor
  • Akkulaufzeit: 5:21 Stunden
  • Preis: 669 bis 799 Euro (UVP)

Unfassbar, wie viel Technik in die Hand passt. Smartphones vereinen modernste Technologien wie komplexe Kamera-Einheiten, rasante Prozessoren und hochauflösende Displays samt Akku auf kleinsten Raum. Wirklich kompakt sind sie aber selten. Betrachtet man die Anfänge der Smartphone-Ära, so muss man unweigerlich über die Mini Displays des ersten iPhones oder Samsung Galaxy schmunzeln. Zwischen drei und vier Zoll groß, die Auflösung ebenfalls sehr gering. Das hatte aber auch einen Vorteil: Die Geräte waren handlicher, passten leichter in jede Tasche und ließen sich einhändig bedienen. Heute sind die kleinen Smartphones meist auch die schwächsten. Eine positive Ausnahme bildet hier das Asus Zenfone 8 im Test.

Asus Zenfone 8 im Test: Kompaktes Design

Kommen wir direkt zur Sache: Das Zenfone 8 von Asus vermittelt das erste Aha-Erlebnis beim Anfassen. Es passt mit Leichtigkeit in eine Hand, lässt sich gut einhändig bedienen und gleitet unbeschwert in die Hosentasche – toll! Mit 8,9 Millimeter Dicke ist es zwar nicht so schlank wie das sehr dünne Vivo X60 Pro 5G. Dafür ist es schmaler, kürzer und mit 169 Gramm auch leichter. Als Farben stehen Schwarz und Silber zur Verfügung, die matte Rückseite schimmert dezent. Überhaupt ist das Design zurückhaltend, schlicht und nicht aufdringlich und mutet dadurch edel an. Erfreulich: Das Gehäuse ist nach iP68-Zertifizierung wasserdicht und übersteht somit laut Hersteller einen Tauchgang bis zu 30 Minuten. Asus rät trotzdem davon ab, vor allem wenn es sich um Salz- oder Chlorwasser handelt, das Abdichtungen ätzend angreift.

Schicker Rücken zum Entzügen: die leicht schimmernde Rückseite des matten Glases wirkt sehr edel.
All zu schlank ist das Asus Zenfone 8 von der Seite betrachtet nicht.
Im Größenvergleich zum OnePlus 9 Pro werden die kompakten Maße des Asus Zenfone 8 deutlich.

Asus Zenfone 8 im Test: Spitzen Samsung-Display?

Entsprechend der kompakten Maße ist auch das Display kleiner. Auf 5,9 Zoll löst es mit 2.400 x 1.080 Pixeln sehr scharf auf. Das ergibt 446 Pixel pro Zoll (ppi). Ein Spitzenwert, denn mehr als 400 ppi sind nur bei genauem Hinsehen bemerkbar. Mit 120 Hertz Bildwiederholrate ist das Scrollen schön flüssig. Anders als beim Vivo X60 Pro 5G läuft das Handy permanent mit dieser hohen Bildwiederholrate – das kostet Energie, doch dazu später mehr. Ansonsten gefällt das Display mit der hohen maximalen Helligkeit von 849 Candela pro Quadratmeter. In Sachen Farbwiedergabe erlaubt es sich allerdings Patzer: Zwar beherrscht das Handy laut Asus viele Farben, darunter auch die besonders knalligen des Farbraums DCI-P3. Der Test konnte das bestätigen. Allerdings gibt das Display all diese Farben nicht immer präzise wieder. Die unterschiedlichen Farbprofile in den Einstellungen sorgen zudem für leichte Verwirrungen – zwei davon heißen schlicht “Standard”. Was sie unterscheidet, ist dem Nutzer zunächst unklar. Im direkten Vergleich zu Bildschirm-Boliden wie dem Samsung Galaxy S21 Ultra oder dem Vivo X60 Pro sind die Unterschiede bei der Farbwiedergabe auch sichtbar. Das ist schade, da das ansonsten kontrastreiche Panel selbst sogar von Samsung stammt.

Schmaler Bildschirmrand: Das Display des Zenfone 8 füllt die Front sehr gut aus.
Dass sich hinter der Option “Splendid” die Farbprofile verbergen, dürfte vielen Nutzern so wenig klar sein wie der Unterschied zwischen “Standard” und “Standard”.

Kameras im Test: Kristallklar bei Tageslicht

Um die Kameras zu testen, betreibt das im IMTEST-Labor ordentlichen Aufwand: Bei simuliertem Tageslicht, Abendlicht werden sowohl Hauptkamera als auch Selfie-Kamera getestet, die Hauptkamera außerdem noch bei vierfachem Zoom. Bei Tageslicht zeigte die Hauptkamera mit ihren 64 Megapixeln kristallklare Bilder, eine hohe Bildschärfe und plastische Details. Der verwendete Sensor (IMX686) stammt übrigens von Sony. Bei sehr wenig Umgebungslicht nahm die Qualität dann deutlich ab, es fehlte etwas an Details. Das Ergebnis ist immer noch gut, aber liegt hinter einem Xiaomi Mi 11 Ultra oder einem Oppo Find X3 Pro. Da das Asus Zenfone 8 nicht über einen optischen Zoom verfügt, war die vierfache Vergrößerung auf dem Teststand in Ordnung, aber nicht sehr detailreich. Bei Videoaufnahmen bewies das Smartphone eine gute Stabilisierung und ein detailreiches Bild.

Mehr geht kaum: Bei Tag liefert die Kamera sehr viele Details wie die zahlreichen Wassertropfen sehr gut ein.
Der Ultraweitwinkel löst zwar nicht so hoch auf wie die Hauptkamera, liefert aber bei Tag tolle Perspektiven bei nur leichten Verzerrungen.
Porträt-Fotos mit der Hauptkamera gelingen gut. Der Hintergrund ist verschwommen, das Motiv scharf.

Schön schnell: Prozessor, Speicher, WLAN, 5G

Der Snapdragon 888 liefert rasante Geschwindigkeiten bei Spielen und allen Multimedia-Anwendungen. In den Benchmarks Geekbench und 3D Mark Slingshot Extreme erreichte er 3.565 Punkte bzw. den Maximalwert, im anspruchsvollen 3D Mark Wild Life stattliche 5.772 Punkte. Dem Rechenchip stehen wahlweise 8 oder 16 Gigabyte (GB) schneller Arbeitsspeicher zur Verfügung, gepaart mit 128 GB oder 256 GB internem Speicher, ebenfalls der schnellen Sorte (UFS3.1), allerdings nicht erweiterbar. Im WLAN geht es flott weiter mit gemessenen 345 Megabit die Sekunde im 5GHz-Frequenzbereich (WiFi 5), im neuen Mobilfunkstandard erreichte das Smartphone sogar 793 Megabit die Sekunde.

Schnell leer, schnell voll: Der Akku des Zenfone 8

Bei der kompakten Größe kommt natürlich auch eines zu kurz: der Akku. Der misst beim Asus Zenfone 8 4.000 Miliamperestunden, größere Geräte liegen hier bei über 6.000. Weiteres, bereits erwähntes Manko: Die 120 Hertz Bildwiederholrate sind permanent aktiv. Im Dauerlauf eines Video-Streams bei einer moderaten Bildschirmhelligkeit von 300 Candela pro Quadratmeter war nach 5:21 Stunden Schluss. Ein ähnliches Problem hat auch das Xiaomi Mi 11 Ultra. Das Vivo X60 Pro 5G drosselt die Frequenz bei Videos runter und erreicht einen deutlich höheren Wert von über 12 Stunden. Na klar: Je nach Nutzung des Smartphones kann die Laufzeit des Asus Zenfone 8 auch länger ausfallen. Klar ist aber auch: Der Test zeigt die Nachteile der nicht adaptiven Bildwiederholrate auf. Aufgeladen ist der Energiespeicher recht fix in nur 1:40 Stunden.

Die Funktion zum Regulieren der Hertz-Zahl ist ausgegraut. So läuft der Bildschirm stets auf 120 Hertz.

FAZIT – Asus Zenfone 8 im Test

Das Zenfone 8 macht vieles richtig: Der Bildschirm ist trotz einiger Patzer bei der Farbwiedergabe immer noch gut, Prozessor, 5G- und WLAN-Modul sorgen für hohe Geschwindigkeiten und die Hauptkamera überrascht bei guten Lichtverhältnissen mit scharfgestochenen und natürlichen Aufnahmen. Die kurze Akkulaufzeit ist zwar etwas bedauerlich. Das scheint aber der Preis zu sein für ein derart handliches und doch noch leistungsstarkes Gerät.

  • PRO
    • Edles und kompaktes Design, sehr gute Hauptkamera bei Tageslicht, schnelle Spiele- und Arbeitsleistung, schnelles 5G, wasserdicht nach IP68
  • KONTRA
    • Bildschirm mit Schwächen bei der Farbwiedergabe, kein kabelloses Laden, kein optischer Zoom, kurze Akkulaufzeit

IMTEST Ergebnis:

gut 2,1