Weitläufigkeit! Das Erste, das einem einfällt, sobald man das Hymer B-Klasse Modern Comfort i 580 betritt. Die riesige Windschutzscheibe des Wohnmobils sowie das sehr tiefe Armaturenbrett sehen aber nicht nur spektakulär aus. Sie sind auch sinnvoll: Die Panoramascheibe nebst der großen Seitenfenster bietet ein sehr großes Sichtfeld – nach vorn, nach rechts und links. Was das Hymer B-Klasse Modern Comfort i 580 überdies bietet, zeigt IMTEST mit 360-Grad-Innenansichten des vollintegrierten Wohnmobils. Weitere Camping-Modelle bietet der Vergleich.
Inhaltsverzeichnis
Unterwegs mit Höhen und Tiefen
Das großzügige Sichtfeld wird auch durch die Weitwinkelaußenspiegel nicht gestört. Wie bei einem Bus hängen diese ohrenförmig vom Dachansatz über den Seitenfenstern herunter. Beim Rückwärtsfahren sorgen sie für eine gute Sicht an den Seiten des Mobils entlang und ermöglichen so angenehmes Rangieren. Den vom Cockpit aus nicht einsehbaren „Rest“ überblickt ohnehin – wie getestet – verlässlich die Rückfahrkamera. Das vollintegrierte Reisemobil mit Maßen von 6,99 x 2,29 x 2,98 Metern (Länge, Breite und Höhe) fährt sich dank eines 6-Gang-Automatikgetriebes weitestgehend angenehm. Auch bei stärkerem Seitenwind bleibt es in der Spur – dafür sorgt der serienmäßig eingebaute Seitenwind-Assistent. Insgesamt lässt sich das Mobil mit seinem nahtlos in den Wohnbereich integrieren Fahrerhaus aber nicht ganz so knackig steuern wie die Teilintegrierten aus dem Testfeld.
Hymer B-Klasse Modern Comfort i 580: Komfort nicht nur per App
Navigation, Fahrzeugeinstellungen, Verbindung mit dem Smartphone, Multimediawiedergabe – im Hymer übernimmt das übersichtliche und in großen Teilen intuitiv bedienbare Display des Mercedes Sprinter, der das Mobil mit 110 KW (150 PS) antreibt, diese Aufgaben.

Über der seitlichen Eingangstür in den großzügigen Wohnraum befindet sich ein weiteres Display. Dieses zeigt den Ladestand der Aufbaubatterie an und ermöglicht das Ein- und Ausschalten des großen Kühlschranks (142 Liter). Auch die Steuerung der Sat-Anlage sowie die Fahrzeugbeleuchtung läuft darüber. Vieles davon lässt sich auch von einem Smartphone aus (iOS und Android) über die Hymer-Connect-App erledigen. Ebenso lassen sich über die zentrale Anzeige im Hymer aktuelle Fahrzeugdetails zur Elektrizität, Zentralverriegelung, Außentemperatur und Wasserversorgung (180 l Frisch- und 150 l Abwasser) übersichtlich ablesen.
Wohnmobil-Test: Was bieten diese Camper für vier Personen?
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Mit dem Bad auf Reisen
Die Dusche im Mobil punktet mit dekorativen Holzeinlassungen, die die Türen daran hindern, während der Fahrt zuzuknallen. Überhaupt: Die mit Holz verkleidete Nasszelle mit ihren zwei großen Spiegeln vermittelt durchaus einen Hauch von Wellness – auf dem Campingplatz. Das Bad bietet zudem viele praktische Staumöglichkeiten. Es gibt drei kleine Schränke, hinter denen sich Halterungen für Flaschen und sonstige Kosmetika verbergen. Ebenfalls an Bord befindet sich natürlich auch eine Toilette, auf der man bequem und ohne Einengung Platz nehmen kann.

Viel Stauraum inklusive
Im Wohnraum des Hymer gibt es ausreichend Staufächer, Hänge- und Kleiderschränke. Auch über der Kopfleiste am Bett befinden sich Staufächer. Gut gelöst hat Hymer den zusätzlichen Platz für Sperrgepäck wie Ski. Diese lassen sich dank Doppelbodenfächer über einen Außenzugang einschieben. Auf Koffer oder Getränkeflaschen, die im doppelten Boden lagern, kann auch aus dem Fahrzeuginneren zugegriffen werden. Auch mobile Grills finden im Stauraum ausreichend Platz. Welches das beste Modell ist, verrät der Test.

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Outdoor-tauglich: Für das perfekte Picknick am Strand oder im Park.
Nächte wie im Hotel
Im Hymer mit seinen maximal fünf Schlafplätzen nächtigen alle Passagiere sehr bequem. Zwei Betten stehen dafür je im Heck, die sich im Handumdrehen in ein großes Doppelbett verwandeln lassen, und über dem Fahrercockpit zur Verfügung. Während der Fahrt ist das dort angebrachte Klappbett mit einem Gurt gesichert und lässt sich – sobald gelöst – sanft absenken. Zuvor müssen noch Fahrer- und Beifahrersitz nach vorn umklappt werden.

Sobald das Bett ausgeklappt ist, rastet es ein, sodass es von allein nicht wieder hochschwingen kann. Wer vorm Einschlafen gern in den Himmel schaut, findet ein kleines Dachfenster direkt über dem Bett im Heck. Dieses lässt sich zum Schlafen selbstverständlich verdunkeln. Für noch mehr „Privatsphäre“ sorgen die Vorhänge vor dem Schlafbereich. Einzig die bläulichen Nachtlichter empfanden die Tester als eher störend. Gelungen ist die fest integrierte Trittleiter vorm Heckbett, die sich per Hand ein- und ausfahren lässt und nie im Weg herumsteht.

Fazit
Verdienter Testsieg für den Hymer: Edle Ausstattung wie die holzverkleidete Nasszelle, top Smartphone-Anbindung per App, tolle Sicht, viele durchdachte Extras und viel Extra-Stauraum.
IMTEST Ergebnis:
gut 2,1