Die eigenen Solarmodule anschließen, den Speicher verbinden, fertig: Das kleine Kraftwerk Duo verspricht einen denkbar einfachen Einstieg in die Welt der eigenen Stromproduktion. IMTEST hat untersucht, ob das System tatsächlich so einsteigerfreundlich ist, wie es auf den ersten Blick erscheint. Wie gut klappt der Aufbau wirklich, und wie zuverlässig funktioniert die Anlage im Alltag? IMTEST zeigt, ob der Schritt hin zum eigenen Strom wirklich so einfach gelingt.
Produktdetails
- Maße Speicher: 46 × 24,9 × 25,4 cm
- Gewicht Speicher: 21,8 kg
- Speicherkapazität: 1,6 kWh
- PV-Eingangsleistung: bis zu 2.400 Watt
- AC-Ausgang: 1x bis 1.000 Watt
- Maße Solarpanel: 176,2 x 113,4 x 3 cm
- Gewicht Solarpanel: 23,8 kg
- UVP: 1.847 Euro
Balkonkraftwerk 2025: Technik, Regeln & Tipps erklärt
Der Mega-Trend der letzten Jahre: Solarstrom vom eigenen Balkon. Was es zu in puncto Genehmigung, Kauf und Aufbau zu beachten gibt, erklärt IMTEST.
Design und Ausstattung
Das „Kleine Kraftwerk Duo“ setzt auf kompakte Abmessungen und ein zurückhaltendes, modernes Design. Das Herzstück bildet die Anker Solix Solarbank 2 Pro – ein Speicher mit 1,6 Kilowattstunden Kapazität, verpackt in ein stabiles Gehäuse mit Aluminium-Legierung. Das System ist stapelbar und damit für spätere Erweiterungen vorbereitet.
Wie der Zusatz „Duo“ verrät, sind im Set sind zwei bifaziale Solarmodule mit je 450 Watt Leistung, passend dazu flache Halterungen und sämtliche Verbindungskabel enthalten. Die Module sind solide verarbeitet, die Oberflächen wirken kratzfest, und auch die mitgelieferten Schrauben, Kabel und Montagematerialien machen einen hochwertigen Eindruck.

Ein Pluspunkt: Das System ist als Komplettpaket ausgelegt – alles, was zum Aufbau benötigt wird, befindet sich im Karton. Der Wechselrichter ist bereits fest im Speicher integriert.
Besonders praktisch für kleinere Balkone: Die Abmessungen der Module sind etwas kompakter als bei einigen Konkurrenzmodellen, sodass sie sich auch in beengten Wohnsituationen installieren lassen.
Installation und Montage
Die Installation gelingt beim Kleinen Kraftwerk Duo fast selbsterklärend. Der Speicher lässt sich direkt an die Steckdose anschließen, die Solarkabel (MC4) werden nur eingesteckt, schon kann die Stromproduktion starten. Auch Laien sollten mit der beiliegenden Anleitung problemlos zurechtkommen.
Die Montage der Solarpanels erfolgt auf den mitgelieferten Halterungen, die auf Flachdächern, Terrassen oder direkt am Balkon platziert werden können. Das benötigte Werkzeug ist im Lieferumfang enthalten, und die Beschriftung der Einzelteile ist klar nachvollziehbar. In der Praxis benötigt man rund 20 bis 25 Minuten, bis das System vollständig betriebsbereit ist.

Etwas weniger stabil zeigen sich die Halterungen bei starkem Wind – wer an exponierten Standorten wohnt, sollte hier ohnehin mit zusätzlichen Gewichten oder Sicherungen nachbessern. Positiv fällt die Erweiterbarkeit auf: Dank des modularen Aufbaus kann das System in Zukunft mit weiteren Speichern (bis zu fünf) und Panels (bis zu vier) ausgebaut werden.
Bedienung, App & Steuerung
Gesteuert und überwacht wird das Kleine Kraftwerk Duo über die bewährte Anker-App. Diese ist zwar übersichtlich, bietet jedoch im Vergleich zu anderen Systemen wie EcoFlow oder Zendure weniger Analyse- und Steuerungsmöglichkeiten. Die Kopplung des Speichers mit der App gelingt schnell und ohne Hürden.
Die wichtigsten Daten wie aktuelle Einspeisung, Gesamtertrag, Restkapazität und Akkustand werden zuverlässig angezeigt. Auch die finanzielle Ersparnis und CO₂-Bilanz lassen sich abrufen.
Wer genaue Zeitpläne oder Verbrauchsmodi einrichten möchte, dem stehen einige Möglichkeiten zur Verfügung. Allerdings versäumt Anker es, Features wie den Smart-Modus mit Anker KI von der neuen Gerätegeneration nachzureichen.

Die Integration von Smart Meter (z. B. Shelly) und smarten Steckdosen ist möglich, die Bedienung bleibt dabei aber rudimentär. Die Genauigkeit der App-Anzeige ist gut: Im Test wich der angezeigte Ertrag nur um etwa elf Prozent von den realen Messwerten ab – das ist solide, wenn auch nicht Spitzenklasse.
Leistung und Effizienz im Alltag
Im Praxistest zeigt sich das Kleine Kraftwerk Duo als zuverlässige Stromquelle für den Alltag. An sonnigen Tagen erreichten die beiden 450-Watt-Module einen Tagesertrag von rund 3,9 Kilowattstunden – damit liegt das System im soliden Mittelfeld. An bewölkten oder regnerischen Tagen lieferte das Duo noch 0,64 Kilowattstunden – ein Wert, der im Vergleich zu Konkurrenzmodellen wettbewerbsfähig ist.
Der Speicher mit 1,6 Kilowattstunden Kapazität ist großzügig dimensioniert, von denen sich etwa 89 Prozent tatsächlich nutzen lassen. Damit lassen sich abends problemlos mehrere Verbraucher wie Kühlschrank, Router, Beleuchtung oder Fernseher über mehrere Stunden versorgen.

Besonders alltagstauglich: Das System kann über die Anker-App jederzeit ausgelesen werden und gibt auch Laien eine gute Übersicht, wie viel Strom tatsächlich selbst erzeugt und genutzt wurde. Für größere Haushalte oder Vielverbraucher ist die Systemgröße begrenzt, eine Erweiterung ist aber wie erwähnt unkompliziert möglich.
Negativ fiel auf, dass bei längeren Schlechtwetterphasen der Ertrag vergleichsweise stärker einbricht als bei Konkurrenten wie EcoFlow oder Solakon. Der Speicher kann bei starker Nutzung schnell an seine Grenzen stoßen, weshalb das System vor allem für Einsteiger mit überschaubarem Strombedarf ideal ist.
Fazit
Das Kleine Kraftwerk Duo mit Anker Solix Solarbank 2 Pro* ist ein durchdachtes, unkompliziertes Komplettpaket für Einsteiger. Die Montage gelingt schnell, die Bedienung ist einfach, und die Stromerträge sind für typische Haushalte vollkommen ausreichend. Die App bietet weniger Möglichkeiten als andere Systeme, aber genug Transparenz für den Alltag.
Für größere Haushalte mit hohem Verbrauch oder Technik-Enthusiasten empfehlen sich leistungsstärkere und flexiblere Systeme – als Einstieg in die Welt der Balkonkraftwerke überzeugt das Kleine Kraftwerk Duo jedoch voll und ganz.
- PRO
- Setzt auf Anker-App, solide Module, kompakt
- KONTRA
- Hoher Preis, App könnte mehr Einstellungen bieten
Imtest Ergebnis:
gut 1,98
So haben wir das Balkonkraftwerk getestet
IMTEST baut alle Balkonkraftwerke im Praxistest vollständig auf und bewertet die Verarbeitung sowie die Einfachheit der Montage. Für die Leistungsmessung werden jeweils ein Solarmodul jedes Systems auf identische Halterungen montiert und exakt gleich zur Sonne ausgerichtet. Die Anker Solix Solarbank 3 Pro dient als Referenzgerät.
Über mehrere Tage hinweg werden die Tageserträge sowohl per App als auch mit einem externen Messgerät dokumentiert. Im Anschluss werden die Speicher vollständig geladen und überprüft, wie viel Energie sich tatsächlich entnehmen lässt. So können alle Systeme unter fairen und vergleichbaren Bedingungen getestet werden.
Der Preis ist heiß: IMTEST führt neues Bewertungsverfahren ein
Das neue IMTEST-Bewertungsverfahren berücksichtigt jetzt auch den Preis und bietet damit noch bessere Orientierung beim Shopping. Wie das Verfahren funktioniert, erfahren Sie hier.
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