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Ecovacs Deebot Mini im Test: Ein Saugroboter für kleine Wohnungen

Wie schlägt sich der Ecovacs Deebot Mini im Alltag? Wir haben den kompakten Saugroboter getestet und zeigen, ob er sich für Einsteiger wirklich lohnt.

Der Deebot mini von Ecovacs mit drei bunten Wassertanks in wohnlicher Umgebung
© IMTEST / Dr. Lotta Kinitz

Ecovacs bringt zum neuen Quartal ein besonders kleines Saugroboter-Modell mit Wischfunktion auf den Markt. Mit einem Durchmesser von nur 28,6 Zentimetern (cm) ist der Deebot mini immerhin knapp 7 cm schmaler als die üblichen Ecovacs-Roboter – beispielsweise der Deebot T80 Omni, Testsieger des IMTEST-Vergleichstest. Da auch die Station deutlich kompakter ist als üblich, richtet sich das neue Produkt vor allem an Kaufinteressierte mit kleinen (Stadt-)Wohnungen. Doch auch der Preis ist wesentlich niedriger als üblich, was für Neueinsteigende ein Anreiz sein kann. Trotz Wischfunktion und Reinigungsstation kostet der Ecovacs Deebot mini mit einer UVP von 499 Euro nur rund ein Drittel im Vergleich zu Modellen aus der Premium-Reihe. Ob er dabei dennoch die gleiche Leistung erbringen kann und sich das verlockende Angebot lohnt, hat IMTEST getestet.

Produktdetails

  • Roboter: Ø 28,6 cm x 9,98 cm
  • Station: 40,0 cm x 32,0 cm x 38,5 cm
  • Nennleistung: 70 Watt
  • Ladezeit: circa 2 1/4 Stunden
  • UVP: 499 Euro

Ecovacs Deebot mini (blau)

Der Deebot mini von Ecovacs in weiß mit blauem Wasserbehälter. Hintergrund weiß

Ausgepackt: Der Ecovacs Deebot mini und sein Zubehör

Der Deebot mini wird entsprechend seiner Größe in einem kompakten Karton geliefert. Darin enthalten ist folgender Lieferumfang:

  • der Roboter selbst,
  • die Mini-Omni-Station mit anzubringender Rampe und Stromkabel,
  • ein montierbarer Bürstenarm
  • sowie eine Kurz- und eine ausführliche Bedienungsanleitung.

Ein besonderer Clou des Deebot mini sind aber nicht nur seine kompakten Maße, sondern auch eine Farbauswahl beim Wassertank. Dieser wir oben auf die Station aufgesetzt und soll im deutschen Markt in drei Farben verfügbar sein. IMTEST hatte die Möglichkeit, den Tank in blau, violett und grün in Augenschein zu nehmen.

Mini-Saugroboter: Mehr Reichweite in schmalen Ecken

Ein großer Vorteil der kompakten Bauweise ist, dass die Mini-Omni-Station deutlich weniger Platz benötigt als die der größeren Mitbewerber. Mit einer Breite von 32 cm und einer Tiefe von 40 cm ist die Grundfläche in etwa so groß wie ein DIN-A3 Blatt (Normmaße: 29,7 cm x 42,0 cm). Zudem liegt die Höhe bei knapp unter 40 cm – wobei bei der Wahl des Standortes die Zugänglichkeit des Wassertanks bedacht werden muss. Im Vergleich zu marktüblichen Reinigungsstationen spart die Mini-Omni-Station demnach in jede Ausrichtung fünf bis zehn Zentimeter ein.

Wer die Station also trotz buntem Design nicht prominent im Wohnraum platzieren möchte, kann die Mini-Omni-Station wohl leichter an einem unauffälligen Ort aufstellen.

Zudem kann der Deebot mini Ecken erreichen, in die ein Saugroboter in üblicher Größe schlichtweg nicht hineinpasst. Finden sich etwa zwischen Schrank und Zimmerwand schmale Nischen, kann der Mini-Ecovacs hier besser bei der Reinigung helfen und überlässt weniger Fläche den Nutzenden zum Nachreinigen.

Wirklich hilfreich ist ein Saugroboter mit Wischfunktion aber natürlich erst, wenn er auch zuverlässig reinigt.

Ecovacs Deebot mini: Reinigungsleistung auf dem Prüfstand

Im IMTEST-Labor musste sich der Mini-Roboter von Ecovacs deswegen sowohl auf Teppich– als auch auf Hartboden mit unterschiedlichem Testschmutz auseinandersetzen. Als Test-Schmutz dienten dabei Partikel mit unterschiedlichen Eigenschaften und Größen – etwa lange Haare, Salzkörner, Kleintier-Einstreu, Frühstücksflocken und Reis.

Dabei durfte der Saugroboter mit Wischfunktion stets so lange reinigen, bis er selbst entschied, fertig zu sein. Anschließend überprüfte IMTEST wie viel Schmutz übrigblieb. Anders als im Haushalt wurde zudem auf den Zusatz von Reinigungsmittel verzichtet, um die Leistung des Roboters in den Vordergrund zu stellen. Mehr zum Testverfahren und den Bewertungskriterien für Saugroboter findet sich hier.



Saugen und Wischen auf Hartboden

Im Test auf Hartboden überzeugte der Deebot mini vor allem beim Staubsaugen mit einer gründlichen Reinigung. Haare und Frühstücksflocken entfernte er fast vollständig, von kleineren Reis- und Salzpartikeln blieben hingegen einige Reste. Bei klebrigen Schmutzproben wie Porridge und Senf blieben darüber hinaus deutliche Ränder der Test-Schmutzflecken nach dem Wischen übrig.

Eine Sparmaßnahme im Vergleich zu den größeren Deebot-Geschwistern zeigte sich hier zudem deutlich. Zum einen verfügt der Deebot mini über zwei rotierende Wischtücher statt über eine Textilwalze. Das ist bei vielen Ecovacs-Modellen der Fall – die neuesten Saug-Wisch-Roboter, die der Hersteller im Frühjahr 2025 groß angekündigte, setzten aber alle auf die neuere Technologie. Laut Ecovacs soll das die bessere Wischtechnik sein, die hier aber nicht zum Einsatz kommt. Zudem kann der Deebot mini seine Wischtücher und seinen Bürstenarm auch nicht unter dem Roboterkörper herausstrecken, wie es etwa der Ecovacs Deebot T50 Omni (hier im Test) möglich macht. So blieb im Test eine größere Lücke zwischen Wischspur und Wand.

Deebot mini reinigen: Richtig komfortabel

Ein großer Vorteil der Wischpads im Vergleich zur von Ecovacs hochgelobten Textilwalze ist aber die leichtere Reinigung. Die Tücher lassen sich nämlich von ihren Halterungen entfernen und können beispielsweise in der Waschmaschine gereinigt werden. Eine Wäsche in der Reinigungsstation mit bis zu 75 °C heißem Wasser wie bei den Ecovacs Premium-Modellen gibt es in der Mini-Omni-Station nämlich nicht. Dafür aber die übliche Heißlufttrocknung mit bis zu 45 °C, damit die feuchten Tücher keinen Anlaufpunkt für Schimmel und unangenehme Gerüche darstellen.



Staubsaugen auf Teppich

Auch auf Teppich zeigte der Deebot mini im Test eine gute Reinigungsleistung. Das lag aber vor allem daran, dass der Saugroboter für die Testfläche von knapp einem Quadratmeter automatisch eine doppelte Reinigung im überkreuzten Muster wählte. Anschließend waren nur noch wenige Reste der Kleintier-Einstreu an der Kante zur Wand übrig. Nach einmaliger Fahrt verblieben hingegen auch auf der restlichen Testfläche noch einige Holzspäne.

Was im Test überraschte und im Vergleich zu anderen Ecovacs-Modellen sehr unkomfortabel ist: Der Deebot mini kann seine Wischblätter nicht hochheben, um auf Teppich zu staubsaugen. Soll ausschließlich gesaugt werden, müssen Nutzende diese deswegen vom Roboter entfernen. Laut Hersteller kann der Deebot mini Untergründe zwar erkennen, aber nicht automatisch auf einen reinen Saugmodus umstellen. Stattdessen diene die Untergrunderkennung dazu, Teppiche im Wischmodus zu meiden.

Immerhin gibt es am Roboter einen handlichen Griff zum Hochklappen. So lässt er sich vergleichsweise einfach vom Boden aufheben und manuell versorgen.

Positiv fiel im Test auf, dass der Ecovacs Deebot mini vergleichsweise leise agierte – wie auch vom Hersteller stark beworben. In einer Entfernung von einem Meter stieg die Lautstärke beim Staubsaugen maximal auf 56 Dezibel. Das ist das Level, dass bei Fernseher oder Radio als Zimmerlautstärke bezeichnet wird und zudem etwa fünf bis zehn Dezibel leiser als die Saugwischroboter im großen Vergleichstest. Deren Sauggeräusch war somit eher mit der Lautstärke eines Rasenmähers in zehn Metern Entfernung zu vergleichen.

Die Staubentleerung an der Station war – wie üblich – deutlich lauter als das reine Staubsaugen. Aber auch hier waren die gemessenen 70,6 Dezibel vergleichsweise leise.

Ecovacs Deebot mini im Hindernisparcours

Ein weiteres wichtiges Kriterium für einen selbstständig agierenden Saugroboter ist, dass er sich im Wohnraum gut zurechtfindet. IMTEST überprüft das mit einem Hindernisparcours, indem sich auch der Deebot mini beweisen musste.

Größere Hindernisse erkannte der kleine Saugroboter dabei zuverlässig. Schreibtisch-Stuhl, Mülleimer oder auch Treppenstufen stellten somit kein Problem für die Navigation dar. Zwar erschienen keine Hinweise oder Piktogramme in der App-Karte, wie es bei einigen anderen Saugrobotern bereits üblich ist. Aber die Hindernisse blieben unversehrt an ihrem Platz.

Kleine Objekte erkannte der Mini-Saugroboter hingegen nicht. So verschob er sowohl das aufgestellte Trinkglas als auch das Ladekabel. Zwar sollen solche Gegenstände laut Hersteller-Anweisung während des Einsatzes aus dem Weg geräumt sein. Liegt aber doch einmal etwas im Weg, sollte der Roboter das Hindernis zumindest registrieren und umrunden können.

Ecovacs-App und Sprachsteuerung des Deebot mini

Die Ecovacs-App war im Test gewohnt übersichtlich gestaltet. Sie bot viele Standard-Funktionen, wie etwa Kartenerstellung, Wahl des Reinigungsmodus, Einstellen von Verbotszonen und Reinigungsplänen. Auch eine Live-Überwachung des Roboters auf der Karte war möglich.

Für die einfache Verbindung von Roboter und App fehlte allerdings zumindest beim Testgerät der gewohnte QR-Code. So musste der Deebot mini manuell in der App ausgewählt werden, um sich anschließend in mehreren, leicht aufwendigeren Schritten mit WLAN und Smartphone zu verbinden.

Einige Optionen, die Ecovacs für größere Saugroboter standardmäßig anbietet, fehlten zudem. So war vor der ersten Reinigung eine reine Kartierungsfahrt des Roboters nötig, um die zu reinigenden Räumlichkeiten auszuloten. Premium-Modell, wie der Ecovacs Deebot X9 Pro Omni (hier im Test), können hingegen direkt mit der Reinigungsaufgabe starten und erstellen die App-Karte nebenbei. Außerdem war die Karte anschließend nur in der 2D-Ansicht verfügbar. Eine 3D-Karten-Option gab es nicht.

Wer den Saugroboter per Sprachbefehl steuern möchte, wird beim Mini-Modell ebenfalls enttäuscht. Obwohl Ecovacs normalerweise Amazons Alexa, Apple Home und den Google Assistent unterstützt und sogar die eigene Sprachassistentin Yiko besitzt, ist keine Sprachsteuerung für den Deebot mini verfügbar.

Fazit

Der Ecovacs Deebot mini punktete im Test mit guter Saugleistung auf Teppich und Hartboden. Das Wischergebnis war hingegen oberflächlich, sodass noch deutliche Reste der Test-Verschmutzung zurück blieben. Das kompakte Design in Kombination mit dem vergleichsweise günstigen Preis machen das Modell attraktiv für Neueinsteigende. Allerdings ließ der Deebot mini auch einige Funktionen vermissen, die seine „größeren Geschwister“ noch komfortabler im Umgang machen. So müssen etwa die Wischtücher händisch entfernt werden, um in den Staubsaug-Modus umschalten zu können. So bleibt die Testnote trotz des deutlich niedrigeren Preises insgesamt hinter den zuletzt getesteten, größeren Deebot-Modellen der X-, T- und N-Reihe zurück.

Ecovacs Deebot mini (blau)

  • PRO
    • gute Saugleistung auf Teppich und Hartboden, automatische Reinigungsstation, besonders kompakte Bauweise, vergleichsweise günstig (UVP: 499 Euro)
  • KONTRA
    • Kabel und Trinkglas im Hindernisparcours nicht erkannt, Wischfunktion im Test oberflächlich, manuelles Entfernen der Wischtücher für reine Saugfunktion notwendig, keine Sprachsteuerung, eingeschränkter Funktionsumfang von Roboter, Station und App

Imtest Ergebnis:

gut 2,49



Hinweis der Redaktion: Dieser Test wurde vollständig in 06/25 durchgeführt. Die Berechnung aller Ergebnisse der aktuellen Version basiert auf dem IMTEST-Bewertungsverfahren 2025 und den Hersteller-UVP von 06/25.

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Dr. Lotta Kinitz schloss 2016 ihren Bachelor of Science an der HAW Hamburg ab. Anschließend absolvierte sie in Bonn den Master in Lebensmitteltechnologie...