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Roborock Saros Z70 im Test: Der Konkurrenz eine Armlänge voraus!

Er erkennt Socken, hebt sogar Spielzeug auf und wischt dann den Boden: Der Roborock Saros Z70 ist der erste Haushaltsroboter, der wirklich aufräumt. Wie gut das klappt, haben wir über Wochen getestet.

© Benjamin Otterstein

Saugroboter gibt es mittlerweile hunderte. Doch der Saros Z70 hebt sich radikal von allen bisherigen Modellen ab: Mit einem ausfahrbaren Roboterarm räumt er eigenständig herumliegende Gegenstände aus dem Weg – bevor er mit Saugen und Wischen beginnt.

IMTEST hat das Hightech-Gerät über mehrere Wochen getestet. Das Ergebnis: Noch nie war Aufräumen so interessant – aber auch so teuer.

Übrigens: Weitere Modelle von Top-Marken haben wir in unserer Bestenliste für Saugroboter sowie in unserem großen Vergleichstest gesammelt.

Produktdetails

  • Maße: 7,98 × 35,3 × 35 cm
  • Maße Station: 48,8 × 38,1 × 47,5 cm
  • Gewicht Roboter: 4,9 kg
  • UVP: 1.799 Euro


Roborock Saros Z70

So haben wir den Roborock-Roboter getestet

Im Testparkour musste sich der Roborock Saros Z70 auf verschiedensten Untergründen beweisen: Kurzflorteppich, Laminat und glatte Fliesen gehörten ebenso dazu wie Fliesen mit tiefen Fugen.

Vor dem Roboter verteilten wir gezielt typischen Alltagsschmutz – darunter lange Haare, grobe Salzkörner, leichter Kleintierstreu, knusprige Frühstücksflocken und kullernden Reis.

Jeder Belag stellte dabei seine eigenen Herausforderungen – ob in verwinkelten Ecken, entlang von Sockelleisten oder auf tiefen Fugenlinien.



Auf Hartboden sauber nachgewischt

Im Test zeigte sich der Roborock Saros Z70 im Saugmodus von seiner besten Seite. Das Gerät ging auf dem Hartboden behutsam, aber dennoch intensiv vor. Die Kombination aus hoher Saugkraft und Bodenerkennung sorgte dafür, dass er nahezu alle Verschmutzungen im ersten Durchgang zuverlässig aufnahm.

Lediglich ein paar vereinzelte Körner Reis und Salz blieben in den Fugen oder an Kanten liegen – ein Ergebnis, das im Alltag kaum ins Gewicht fällt. Selbst lange Haare und die Frühstücksflocken stellten kein Hindernis dar. Insgesamt hinterließ der Z70 einen sehr gründlichen Eindruck, besonders bei systematischer Reinigung mit aktivierter Kantenverfolgung.

Auf glatten Fliesen entfernte der Roborock Saros Z70 im ersten Wischgang fast allen Schmutz. Selbst angetrockneter Senf wurde größtenteils beseitigt. Auch eingetrocknete Porridge-Reste verschwanden ohne größere Probleme.

Reste setzten sich jedoch in den tiefen Fugen ab – ein bekanntes Problem, das auch klassische Wischmopps haben.

Der Z70 verfügt über ein eigenes Wischprogramm. Es arbeitet auf Wunsch ohne aktive Saugleistung und ohne Seitenbürste. So geht das Gerät schonender mit empfindlichen Böden um.

Die Station bietet verschiedene Reinigungsmodi – von „Smart“ bis „Wassersparend“. Die Wassertemperatur lässt sich ebenfalls anpassen: Raumtemperatur, warm oder heiß bis 80 Grad. So passt sich das System an den Verschmutzungsgrad und an empfindliche Böden an. Die abschließende Trocknung erfolgt automatisch durch Warmluft – hygienisch und zuverlässig.

Die Teppichreinigung im Test

Der Roborock Saros Z70 ist auch für Teppiche gerüstet. Erkennt er beim Kartieren einen Teppich, kann dieser bevorzugt gereinigt werden. Das Programm „Saugen, dann wischen“ legt die Mopps ab, saugt den Teppich trocken und holt die Mopps erst für den Nassgang. So bleibt feuchter Schmutz von Teppichen und Hartböden fern.

Bei der Kantenreinigung umfährt der Saros Teppichränder präzise, wo viele andere Roboter Schmutz verschleppen oder Flächen auslassen. Auf kurzflorigen Teppichen saugte der Z70 festen Schmutz wie Kleintierstreu zuverlässig ein. An Sockelleisten blieb jedoch gelegentlich etwas zurück, vor allem bei Fahrten parallel zur Wand.

Bei Bedarf lassen sich eigene Reinigungspläne erstellen und bestimmten Räumen zuweisen. Wer in den eigenen vier Wänden Bereiche hat, die häufig stärker verschmutzen, kann dort eine doppelte Reinigung einplanen. Auf Wunsch fährt der Saros entlang der Bodenstruktur, um Fugen oder Parkett schonend zu reinigen.

Bereiche mit Restschmutz wischt der Roboter bei Bedarf automatisch erneut. Praktisch für Tierfreunde: Er erkennt Haustier-Utensilien wie Wasser- oder Futternäpfe und reinigt diese Zonen besonders gründlich.

Was kann der Greifarm des Roborock Saros Z70?

Der größte Innovationssprung beim Roborock Saros Z70 ist der integrierte Greifarm. Per Kamera und KI erkennt das System herumliegende Objekte wie Socken, Spielzeug oder Schuhe – und kann sie gezielt aufnehmen. Der flexible Greifer am Arm bewältigt Gegenstände bis etwa 300 Gramm Gewicht und wird entweder automatisch oder manuell gesteuert. In der Praxis hob er auch Schuhe mit bis zu 450 Gramm.

Damit das Aufräumen funktioniert, müssen Ablagezonen vorab zwingend in der Karte definiert werden. Derzeit unterscheidet Roborock zwischen einer Schuhablagezone und einem eigenen Aufbewahrungskorb, der separat erworben werden muss. Wird keine solche Zone markiert, legt der Roboter nichts ab – die automatische Aufräumfunktion bleibt inaktiv. Wichtig: Während eines laufenden Reinigungsvorgangs lässt sich keine neue Zone hinzufügen, ohne den Vorgang zu unterbrechen.

In der Praxis erkennt der Saros Z70 einzelne Schuhe oder auch Schuhpaare zuverlässig – legt sie im Zielbereich aber eher zufällig ab. Trotzdem entsteht durch das automatisierte Wegräumen eine wichtige Voraussetzung für das eigentliche Ziel: eine freie, saubere Wischfläche.

Wer möchte, setzt den Greifarm auch manuell ein. Dafür müssen Sie in der App zunächst die Fernbedienungsfunktion aktivieren. Besonders praktisch: Nutzer können zwischen der Hauptkamera und der im Arm integrierten Zielkamera wechseln, um Objekte besser im Blick zu behalten. Der Arm ist vollständig beweglich, lässt sich millimetergenau steuern und kann auch gezielt zugreifen – etwa wenn ein Spielzeug unter dem Sofa liegt.

Letztlich ist der Roboterarm damit mehr als nur ein PR-Stunt: Er liefert einen faszinierenden Ausblick auf die Zukunft autonomer Haushaltshelfer. Aktuell ist die Funktion aber noch eingeschränkt – hilfreich in bestimmten Situationen, aber eher Spielerei als Alltagserleichterung. Trotzdem ein technologischer Meilenstein.

Hindernisse zum Greifen nah

Im Test erkannte der Roborock Saros Z70 zuverlässig größere Hindernisse wie Mülleimer und Stuhlbeine sowie kleinere Schuhe, Kabel oder Gläser.

Bei filigranen oder chaotischen Objekten, wie Kabelsalat oder schlanken Gläsern, benötigte der Roboter manchmal einen zweiten Versuch. Danach orientierte er sich kurz, fotografierte das Objekt, ordnete es korrekt und umfuhr es anschließend sicher.

Jedoch hat es der Saros Z70 dann doch noch erkannt und sogar auf der Karte markiert.
Das Glas wurde zunächst angestoßen.

Besonders eindrucksvoll war der Umgang mit Schuhen: Diese erkannte der Saugroboter nicht nur, sondern brachte sie auch gezielt in die zuvor in der Karte definierte Schuhablagezone. Das Wegräumen eines Schuhpaars dauerte im Test rund eine Minute – was zwar nicht schnell, aber effizient genug ist, um anschließend auch diesen Bereich ordnungsgemäß reinigen zu können. Die Platzierung erfolgte dabei nicht besonders akkurat, aber immerhin innerhalb der vorgesehenen Fläche – was in der Praxis absolut ausreicht.

Design: Flacher geht es fast nicht

Passend zum Roboter selbst ist die Reinigungsstation des Roborock Saros Z70 in zwei Farbvarianten erhältlich: Schwarz und Silber, jeweils mit einem auffälligen Hochglanz-Finish an der Front. Die spiegelnde Oberfläche befindet sich ausschließlich auf der Vorderseite und verleiht der Station eine elegante, aber auch anfällige Optik – Fingerabdrücke und Staub sind hier schnell sichtbar.

Praktisch gelöst: Die Behälter für Frisch- und Schmutzwasser sind direkt von oben zugänglich und lassen sich bequem entnehmen. Dahinter, verborgen unter der verspiegelten Frontabdeckung, sitzen der Staubbeutel sowie ein separates Fach für die Reinigungslösung. Der Zugang erfolgt über eine aufklappbare Blende – elegant gelöst, allerdings etwas fummelig, wenn die Station nah an der Wand steht.

Ein weiterer Pluspunkt im Alltag: Der Bereich für die beiden Wischmopps ist komplett herausnehmbar, sodass sich angesammelter Schmutz oder feuchte Rückstände einfach ausspülen lassen. Das erleichtert die regelmäßige Pflege der Station deutlich und trägt zur langfristigen Hygiene bei.

Der Greifarm des Saros Z70 verbirt sich unter einer durchsichtigen Platte, die sich bei Bedarf wegschiebt. © Benjamin Otterstein

Trotz seiner komplexen Technik und des integrierten Greifarms überrascht der Roborock Saros Z70 mit einem überaus schlanken Design. Mit einer Bauhöhe von nur 7,98 Zentimetern unterbietet er viele vergleichbare High-End-Modelle – ein echter Vorteil, wenn es um die Reinigung unter Sofas, Schränken oder Betten geht.

Das schlanke Gehäuse geht dabei nicht zulasten der Ausstattung: Roborock hat es geschafft, alle relevanten Komponenten inklusive Kamerasystem, Lasernavigation und Wischmechanik elegant unterzubringen. Der Greifarm ist unsichtbar unter einer Platte verborgen und schiebt sich bei Bedarf durch eine Öffnung hervor – fast schon wie aus einem Sci-Fi-Film.

Wie bei den bisherigen Topmodellen setzt Roborock auch hier auf zwei Wischplatten, die sich bei Bedarf seitlich ausfahren. Dadurch erreicht der Z70 nicht nur die üblichen Flächen, sondern wischt besonders gründlich entlang von Kanten und Randbereichen – ein klarer Vorteil gegenüber Modellen mit fix montiertem Mopp und den meisten Varianten mit Rollen.

Roborock-App und KI des Roborock Saros Z70 im Check

Wie bei früheren Roborock-Modellen ist auch die Steuerung des Saros Z70 über die hauseigene Roborock-App vorbildlich umgesetzt. Die Einrichtung gelingt schnell, die Kartenerstellung erfolgt automatisch und sehr präzise. In der App lassen sich mehrere Etagen verwalten, detaillierte Reinigungspläne anlegen sowie Sperrzonen, Reinigungsbereiche oder Ablagezonen für den Greifarm definieren.

Zahlreiche vorgefertigte Programme stehen zur Auswahl – darunter klassische Reinigungsdurchläufe, spezielle Spotreinigungen oder kombinierte Modi wie „Saugen, dann wischen“. Wer möchte, kann auch eigene Abläufe erstellen: etwa eine individuelle Reinigungsreihenfolge für Räume, eine gezielte Teppichpflege oder ein Wischen nur bestimmter Bereiche.

Besonders smart: Auf Wunsch startet der Z70 zunächst ohne Wischmopps, saugt etwa den Raum mit dem größten Teppich, kehrt dann zur Station zurück, holt die Mopps und beginnt anschließend mit dem Nassdurchgang in den restlichen Räumen.

Ebenso lässt sich der Z70 in nahezu allen Parametern individuell anpassen: Saugkraft, Wischintensität, Wassermenge, Reinigungsmuster, Kehrgeschwindigkeit – alles kann der Nutzer pro Raum oder Zone separat einstellen. Das ermöglicht eine sehr feingliedrige Anpassung an unterschiedliche Bodenbeläge und Verschmutzungsgrade.

Auch Sprachsteuerung ist möglich: Der Saros Z70 lässt sich per Google Assistant, Alexa sowie über Siri-Kurzbefehle bedienen. Dank Matter-Unterstützung ist der Roboter zudem in Apples Home-App eingebunden und lässt sich dort nahtlos ins Smart-Home-Setup integrieren – inklusive Steuerung über Siri. So kann der Z70 per Sprachbefehl gestartet, gestoppt oder zur Station zurückgeschickt werden.

Komplexere Kommandos wie das gezielte Aktivieren des Greifarms sind allerdings weiterhin nur direkt über die Roborock-App verfügbar. Als kleines Gimmick lässt sich „Rocktimus Prime“ für die deutsche Sprachausgabe aktivieren und bringt damit Transformers-Vibes in die Wohnung. 

Fazit

Der Roborock Saros Z70 ist der bisher innovativste Haushaltsroboter des Herstellers – und setzt mit seinem Greifarmein klares Ausrufezeichen. Der Arm erkennt Gegenstände, bringt sie in definierte Ablagezonen und schafft so erstmals echte Voraussetzungen für eine gründliche Reinigung. Noch ist das System nicht perfekt – etwa bei der Platzierung oder Geschwindigkeit – doch es liefert bereits spürbaren Mehrwert.

Auch bei den Kerndisziplinen überzeugt der Z70: Starke Saugleistung, ein ausgereiftes Wischsystem mit ausfahrbaren Mopps, eine leistungsfähige Station mit Heißwasserreinigung und die flexible App-Steuerunginklusive Matter und Siri machen ihn zu einem der vielseitigsten Modelle am Markt. Das kompakte Design mit nur 7,98 cm Bauhöhe unterstreicht den durchdachten Ansatz.

Kritikpunkte wie Restschmutz an Sockelleisten, die nicht ganz ordentliche Objektablage und die aktuell noch begrenzte Sprachsteuerung bleiben – wirken aber angesichts des sonstigen Funktionsumfangs nebensächlich. Der Saros Z70 ist ein technischer Meilenstein, der zeigt, wohin die Reise im Smart Cleaning geht.

  • PRO
    • Sehr gründliche Hartboden‑ und Fliesenreinigung, Intelligente Teppich‑Strategie, Matter-Unterstützung, Arm räumt auf
  • KONTRA
    • Hoher Preis, Kantenreinigung verbesserungswürdig, Arm sehr langsam

Imtest Ergebnis:

sehr gut 1,43



Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Ausgabe wurde eine leicht abweichende Testnote angezeigt. Nach Bekanntwerden des Fehlers wurde dieser umgehend behoben.

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