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Mähroboter im Test: Mit KI zum englischen Rasen?

Moderne Mähroboter nehmen für sich in Anspruch, ohne Begrenzungskabel auszukommen. IMTEST weiß, ob und wie das funktioniert.

Kind und Mähroboter auf einem Rasen.
© Getty Images

Die besten Mähroboter // IMTEST

Rasenmäher und künstliche Intelligenz (KI) passen nicht zusammen? IMTEST, das Verbrauchermagazin der Funke Mediengruppe, meint doch.

Hinderniserkennung zuverlässig

Die Mähroboter verfügen, wie schon erwähnt, alle über Kameras, die mit einer Ausnahme auch mit Gegenlicht und Lensflare klarkommen. Lediglich der Einhell tut sich da etwas schwer. Er nutzt zur Hinderniserkennung überwiegend seine Ultraschall-, Stoß-, Kipp- und Hebesensoren. Die Kamera dient vor allem dazu, die Art des Untergrunds festzustellen. Entsprechend tickt der Roboter schon mal vorsichtig an ein Hindernis an, bevor er es vermeidet. Gepaart mit entsprechend intelligenter Software erkennen alle vier anderen Geräte Hindernisse recht zuverlässig visuell und schnell. Auf überwachsenen Wurzeln oder Steinen fahren sich die Mäher aber dennoch mitunter fest.

Ein Mähroboter, der sich in einer Kuhle festgefahren hat.
Mit Gras überwachsene Wurzeln oder auch kleine Kuhlen werden als Hindernisse nicht immer erkannt; hier fahren sich alle Mäher gerne mal fest.

Solche Stellen nimmt man bei allen Modellen besser manuell aus dem Mähbereich aus. Der Goat versucht übrigens mittels KI auch, explizit Tiere zu identifizieren; auch bietet er einen definierbaren Tierschutzzeitraum, in dem nicht gemäht wird.



Ordentliches Mähergebnis

Die Mähroboter von Einhell und Worx befahren den Rasen nach dem Zufallsprinzip, was etwas planlos wirkt. Das kennt man durchaus von Saugrobotern, die am Ende ihres Arbeitstages dennoch ihren Job erledigt haben. Die anderen Geräte ziehen KI-ermittelt parallele Bahnen, wobei der Blade aber schon mal kurz den Faden verlieren und seine Spur verlassen kann. So oder so mähen alle Geräte in der Fläche aber gleichmäßig und gut.

Der Goat auf dem Rasen bei der Arbeit
Die Hightech-Mäher, hier der Goat, mähen sauber Bahn für Bahn den Rasen.

Die Schnitthöhe ist bei allen Robotern von einem bis sechs Zentimetern einstellbar, beim Ecoflow von 2 bis 7,6 cm. Der Goat und der Segway arbeiten auch recht sauber die Rasenkanten ab; hier hat der Ecoflow noch Luft nach oben, weil er mehrfach die festgelegten Grenzen über- oder sich selbst festfährt. Lästig: Hebt man ihn zurück in den Arbeitsbereich, wird man von der App darauf hingewiesen, dass das Gerät erst zur Station zurück muss. Bei allen anderen Mähern reicht es, den Entsperrcode einzugeben, damit sie ihre Arbeit fortsetzen können. Und das ergibt ja auch Sinn, denn letztlich können die Mähroboter ja nicht unterscheiden, ob sie angehoben wurden, weil sie sich festgefahren haben oder weil sie jemands Begehrlichkeiten geweckt haben, der aber gerade keine 1.500 Euro investieren möchte.

Doch zurück zu den Rasenkanten: Bei Worx und Einhell braucht es eben die klar erkennbare Abgrenzung, damit die Geräte überhaupt ein zielführendes Mähen der Rasenkanten angehen können. Andernfalls bleibt der Effekt der gleiche wie schon beim Erfassen des Grundstücks: Die Mäher fahren wieder und wieder in dasselbe Areal und suchen ergebnislos nach Bodenstrukturen, die ihnen das Orientieren und Navigieren ermöglichen. Aus dieser misslichen Lage kommen sie selbst dann nicht heraus, wenn man sie manuell nach Hause schicken will; beide Mäher sind in solchen Situationen regelrecht desorientiert.

Reinung der Mähroboter

Das Funktionsprinzip aller fünf Maschinen ist identisch. Unter dem Gehäuse rotiert jeweils eine Scheibe, an der drei kleine Messer sitzen. Die Geräte sind so konzipiert, dass sie häufig fahren und dabei immer nur ein kleines Stück von den Grashalmen abschneiden. Der Grass-Schnitt verbleibt dabei auf der Rasenfläche, sodass keine hohen Rotationsgeschwindigkeiten nötig sind, um die Halme auszuwerfen. Entsprechend bleiben die Gehäuse recht lange sauber – anders als man es von normalen Mähern kennt, bei denen praktisch nach jedem Mähen an allen Ecken und Kanten dicke Grasschichten kleben. Wobei es eben auch gut und sinnvoll ist, dass man die Roboter nicht ständig zum Putzen auf die Seiten oder den Rücken legen muss, da sie anschließend jedes Mal wieder entsperrt werden müssen.

Das mit Gras verschmutzte Gehäuse des Balde von unten.
Ganz ohne Reinigung geht es nicht. Die Intervalle sind aber größer als bei klassischen Mähern.

Was allerdings hin und wieder gereinigt werden muss, sind die Kameras. Nur der Goat hat hier eine autmatische Bürste in der Basis. Ansonsten ist das Ganze aber auch mit einem weichen Tuch schnell erledigt, zumal die Mähroboter ohnehin nur Schönwetter-Arbeiter sind. Regensensoren auf der Oberseite sorgen dafür, dass sie bei einem Guss von oben oder intensiver Taunässe entweder das Mähen unterbrechen oder gar nicht erst anfangen. Und das ist auch gut so – denn ist der Rasen richtig nass und an der Grenze zu matschig, besteht bei allen fünf Geräte das Risiko, dass sie mit ihren kräftigen, grobstolligen Rädern den Boden richtig kaputt fahren.

Reinigungsbürste in der Station des Goat
Eine Bürste in der Station reinigt beim Goat autmatsich die vorderen und die obere Kamera.

Kaum Wartungsaufwand

Nicht nur die Reinigung ist unkompliziert, auch die wenigen, nötigen Wartungsarbeiten durchweg schnell erledigt. Denn zumindest die Messer müssen spätestens nach einer Gartensaison erneuert werden; bei den Mährobotern mit Apps wird man darauf hingewiesen, wann es soweit ist. Der Messertausch ist mit Hilfe eines Schraubendrehers in allen Fällen schnell erledigt.

Trägerplatte mit den drei Messern
Die Messer sind bei allen Mähern einfach mit der rotierenden Platte verschraubt und leicht zu wechseln.

Und auch die Akkus können, falls irgendwann nötig, überall gewechselt werden. Das wiederum geht bei Einhell und Worx besonders einfach, weil hier ohnehin Stromspeicher aus dem jeweiligen Akku-System zum Einsatz kommen. Bleibt hier der Mäher also mit leerer Batterie liegen, kann man ihn zum Beispiel mit dem Akku der Heckenschere sofort wieder flott machen.

Blick auf den Akku des Landroid.
Beim Landroid und beim Einhell kommen Akkus aus dem jeweiligen Wechselsystem zum Einsatz. Sie können auch in anderen Geäten genutzt werden.

Fazit

Gerade die Mähroboter mit manuell per App kartierbaren Grenzen und GPS sind ein enormer Fortschritt zu den nervigen Begrenzungskabeln. Allerdings kommen auch sie nicht komplett ohne Installationsaufwand aus; aber das Ganze ist gerade bei größeren oder mehreren Rasenflächen viel komfortabler und flexibler. Besonders gut macht sich hier die Ziege, wie Goat auf Deutsch heißt. Der Ecovacs arbeite leise, präzise und kommt auch mit den Kanten recht gut zurecht. Die App ist durchdacht und umfangreich, ebenso die Ladestation mit der Kamerareinigung. Und dann stimmt am Ende auch das Preis/Leistungsverhältnis.

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