Veröffentlicht inKaufberatung

Speicherlösungen für Balkonkraftwerke im Test

IMTEST hat die Speicher von EcoFlow und Zendure ausprobiert.

Balkonspeicher von Zendure und EcoFlow auf weißem Grund.
© Zendure, EcoFlow

Balkonkraftwerke produzieren grünen Strom und sind dennoch vergleichsweise einfach zu installieren und anzumelden. Genau deswegen sind sie derzeit so gefragt. Doch so richtig effizient lässt sich ein Balkonkraftwerk meist erst betreiben, wenn eine Speicherlösung hinzugekauft wird. Denn wird etwa in der Mittagssonne viel Strom produziert, aber nicht genutzt, wird die Solarenergie in der Regel kostenlos ins öffentliche Netz eingespeist. Das hilft zwar der Energiewende, aber dem eigenen Geldbeutel nicht. Daher gibt es Speicher, die speziell auf Balkonkraftwerke ausgelegt sind und die überproduzierte Energie zwischenspeichern. So kann sie später genutzt werden – zum Beispiel nach Sonnenuntergang. Bisher waren alle Speicherlösungen für Balkonkraftwerke als Festinstallation ausgelegt. Ganz neu gibt es von EcoFlow jetzt aber auch eine mobile Lösung.

IMTEST hat sowohl das EcoFlow-PowerStream– als auch das statische Zendure-SolarFlow-Speichersystem getestet.



Speicherlösung 1: Bewährt statisch speichern

Verschiedene Hersteller bieten Energie-Speicherlösungen für Balkonkraftwerke an, die meist direkt daneben fest installiert werden. Das sogenannte SolarFlow-Speichersystem von Zendure besteht zum einen aus einem PV-Hub, der zwischen Solarpanels und Wechselrichter eines beliebigen Balkonkraftwerks geschaltet wird und die Verteilung der Energie ermöglicht. Der andere Bestandteil der Speicherlösung ist nämlich ein Akkupaket, das den Solarstrom zwischenspeichern kann.

Die Installation des Zendure-SolarFlow ist in der Bedienungsanleitung mit Bildern erklärt, wurde im Test aber dennoch als kompliziert empfunden. Da sowohl die Solarpanels als auch die Speicher-Batterie und der Wechselrichter mit dem PV-Hub zu verkabeln ist, wird der Schaltplan etwas komplex. Nachdem alles richtig angestöpselt und mit der Zendure-App verbunden war, funktionierte das System aber einwandfrei. Auf dem Smartphone ließ sich sowohl die aktuelle Produktion der Panels überwachen als auch die Verteilung der Energie steuern.

Ein starres Solarpanel eines Balkonkraftwerks mit Wechselrichter und Zendure-SolarFlow-Speicherlösung.
Die Zendure-Speicherlösung wird sowohl mit dem Solarpanel als auch mit dem Wechselrichter verbunden. Dadurch entsteht ein wenig Kabelsalat. © IMTEST

Über festgegebene Zeiträume ließ sich in der App definieren, wann überschüssige Energie in den Speicher laufen soll. Eine übermäßige Produktion stellt das System dabei immer dann fest, wenn die Energieproduktion die eingestellte Ausgangsleistung überschreitet. Dazu müssen Nutzende den Energiebedarf von im Haushalt angeschlossenen Geräten abschätzen. Die Speicherkapazität von SolarFlow ist dabei insofern variabel anzupassen, als dass das System mit bis zu vier Batterie-Paketen versehen werden kann. Das entspricht einem Speicherplatz von 960 bis 3.840 Kilowattstunden.

Ein Screenshot der Zendure-App.
In der Zendure-App werden alle Komponenten des Balkonkraftwerks mit Speicherlösung dargestellt. Bewegliche Punkte stellen den Energiefluss dar.
Ein Screenshot der Zendure-App.
Um die Aufteilung der Solarenergie zu regeln können sowohl feste Zeiten als auch Verbräuche eingestellt werden.

Speicherlösung 2: Flexible und mobile Energie

Die neue PowerStream-Speicherlösung von EcoFlow funktioniert in vielen Punkten ähnlich, und doch gibt es einige Unterschiede. Zunächst einmal ist der Akkuspeicher des Systems eine Powerstation. Wer also bereits einen EcoFlow-Solargenerator zu Hause hat, kann hier ordentlich sparen. Beim Kauf des EcoFlow-Balkonkraftwerks ist dann allerdings darauf zu achten, dass ein passendes Verbindungskabel hinzubestellt wird. Der klare Vorteil dabei ist, dass der Akkuspeicher hier nicht nur ein einfaches Batterie-Pack ist, sondern auch weiterhin die Nutzung als mobile Powerstation ermöglicht. Steht also zum Beispiel ein Camping-Ausflug an, kann der Solargenerator vom Balkonkraftwerk abgestöpselt und mitgenommen werden. Außerdem sind hier Wechselrichter und PV-Hub in einem Gerät kombiniert, wodurch der Anschluss wesentlich leichter fällt.

Eine EcoFlow-Powerstation mit dem PowerStream-Wechselrichter darauf und Solarpanels im Hintergrund.
Beim EcoFlow-Wechselrichter ist der PV bereits installiert. So sind insgesamt weniger Kabel zu installieren, die zudem klar beschriftet sind. Der Wechselrichter kann zudem entweder auf der Powerstation abgelegt oder mit einer mitgelieferten Halterung an der Wand befestigt werden. © IMTEST

Ein Nachteil kann allerdings sein, dass die Speicherlösung nicht für den Außeneinsatz gedacht ist. Stattdessen sollen Wechselrichter und Powerstation im Innenraum stehen, was entweder einen Wanddurchbruch zum Balkon oder den Zusatzkauf von sogenannten Flachkabeln erfordert. Diese können durch ein Fenster oder eine Balkontür hindurch verlegt werden. Diese bietet EcoFlow allerdings ebenfalls im Webshop an, und im Test funktionierte die Verkabelung mit der beiliegenden Anleitung recht einfach. Das abgeflachte Kabelstück war allerdings mit 0,5 Metern etwas kurz, sodass eine genaue Planung vor dem Aufbau nötig ist. 

Ein Flachkabel von EcoFlow, das durch eine geöffnete Balkontür verlegt ist.
Die Flachkabel von EcoFlow sind dafür gedacht, die PowerStream-Speicherlösung in den Innenraum zu verlegen. Die abgeflachten Stücke sind allerdings recht kurz, sodass bei dickeren Balkontüren gut geplant werden muss. © IMTEST

Praktisch ist hingegen, dass EcoFlow auch smarte Steckdosen-Adapter anbietet. Diese machen den Energieverbrauch der angeschlossenen Geräte sichtbar. Nutzende müssen diesen dadurch nicht mehr schätzen – zumindest, wenn alle Verbraucher im Haus einen Smart Plug erhalten. Ist alles richtig angeschlossen, erkennt die EcoFlow-App die Verbräuche an den smarten Steckdosen und berechnet sie sogar automatisch ins System der Speicherlösung mit ein.

Eine Xbox mit Kontroller und Fernseher. Sie ist mit einem EcoFlow-Smart-Plug in die Steckerleiste gesteckt.
Mit den Smart Plugs von EcoFlow kann der Energiebedarf von Geräten im Haushalt überwacht werden – beispielsweise von einer Spielekonsole. © IMTEST

Fazit

Die Flexibilität sowie die smarte Steuerungsmöglichkeit des EcoFlow-PowerStream sind klare Vorteile der Speicherlösung. Diese lassen sich aber nur nutzen, wenn kostenpflichtiges Zubehör (Powerstation, Flachkabel und Smart Plugs) von EcoFlow hinzugekauft und richtig geplant wird. Zendures SolarFlow bietet weniger Möglichkeiten, ist dafür aber auch mit Komponenten anderer Hersteller kompatibel.

EcoFlow PowerStream

  • PRO
    • Nutzt mobile Powerstation als Speicher, kompatibel mit Smart Plugs.
  • KONTRA
    • Nur für EcoFlow-Powerstations (nicht im Preis enthalten), nicht wetterfest.

Zendure SolarFlow

  • PRO
    • Wetterfest, erster Akku im Lieferumfang dabei, modular aufgebaut.
  • KONTRA
    • Allein für die Energie-Speicherung bei Balkonkraftwerken ausgelegt.

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