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30 Powerstations im Test: Die besten Stromspeicher & Solargeneratoren

Powerstations eignen sich auch als Energiespeicher für Solaranlagen.

Powerstation auf einem Holztisch mit angestecktem Smartphone.
© Bluetti, Anker, IMTEST

Energie ist derzeit eines der wichtigsten und meistdiskutierten Themen überhaupt. Sorgen um die Sicherheit der Energieversorgung aufgrund von Krisen, Kriegen und Atomausstieg sind ebenso medial präsent wie die Notwendigkeit, Energie zu sparen und auf erneuerbare Energien umzusteigen. Viele Privathaushalte nutzen deswegen schon jetzt immer mehr nachhaltige Energien, zum Beispiel aus eigener Produktion mit einer Solaranlage, einem Balkonkraftwerk oder aus Windkraft. Ein zusätzlicher Vorteil dabei ist, dass Stromkosten eingespart werden können. Ein Nachteil ist jedoch die Abhängigkeit vom Wetter. Fehlen Sonnenschein und Wind, wird auch keine Energie geliefert. Andersherum findet insbesondere in der Mittagssonne häufig eine Überproduktion statt, sodass selbst erzeugter Strom ins öffentliche Netz abgegeben werden muss. In vielen Systemen fehlt eine Speichereinheit, denn diese sind in der Regel teuer.

Eine interessante Alternative zu herkömmlichen, fest verbauten Speichern sind daher mobile Powerstations. Bisher sind diese vor allem beim Camping oder anderen Outdoor-Aktivitäten verbreitet, doch auch im Innenbereich können die kleinen, kompakten Kraftwerke hilfreich sein.

IMTEST erklärt, wie Powerstations funktionieren und welche Vorteile sie als Energiespeicher bieten können. Außerdem stehen 30 Powerstations aus unterschiedlichen IMTEST-Klassen auf dem Prüfstand.



Powerstations als Speicherplatz für (grüne) Energie

Das grundlegende Funktionsprinzip einer Powerstation ist simpel: Erst wird der Akku an einer Haushalts-Steckdose, per KFZ-Stecker oder mit passenden Solarpanels aufgeladen. Anschließend steht die gespeicherte Energie für mobile Endgeräte, Elektronik- oder auch Haushaltsgeräte zur Verfügung.

Wird die Powerstation also im Haus aufgeladen, wenn zum Beispiel die eigene Solaranlage gerade überschüssigen Strom produziert, kann dieser zwischengespeichert werden. So lässt sich die Effizienz der eigenen Energieproduktion noch einmal deutlich steigern, da nichts ins öffentliche Netz “verloren” geht. Der eigene, grüne Strom kann dann beispielsweise nach Sonnenuntergang oder bei schlechtem Wetter genutzt werden, wenn die Solarzellen keine oder nur noch wenig Energie produzieren können.

Eine andere Möglichkeit ist, mit mobilen Solarpanels zu arbeiten. Viele der Powerstations-Hersteller bieten passende Module an, mit denen das mobile Kraftwerk grüne Energie tanken kann. Insbesondere die Powerstations mit großem Speicher benötigen dafür allerdings viel Zeit und/oder viele Panels gleichzeitig. Ist der Energiespeicher dann aber vollgeladen, kann er zum Beispiel in der Küche beim Wasser- oder Kaffeekochen helfen. Auch dadurch lässt sich kostenpflichtiger Strom vom Netzbetreiber einsparen.

Ein Wasserkocher wird an einer Powerstation betrieben. Der Vorgang wird per App überwacht.
Eine Powerstation kann auch zuhause beim Stromsparen helfen – zum Beispiel in der Küche beim Wasserkochen. © IMTEST

Doch egal, ob die Powerstation mit selbst produzierter Energie oder mit Strom vom Netzanbieter gefüttert wird, als extra Energiereserve für zu Hause kann sie in jedem Fall dienen. Sollen etwa Handwerksarbeiten im Garten stattfinden, wo die Stromversorgung schwierig ist, kann eine Powerstation aushelfen. Und sollte der Strom einmal ganz ausfallen, kann sie Energie zur Überbrückung liefern.



Powerstations: Die gespeicherte Energie nutzen

Powerstations gibt es mittlerweile in fast allen Formen, Farben und vor allem Größen. Deswegen teilt IMTEST die Energiespeicher in unterschiedliche Klassen ein, um eine Vergleichbarkeit zu gewährleisten. Die 30 Solargeneratoren im Test teilen sich daher nach Ausgangsleistung und Preis in fünf verschiedene Kategorien auf.

Dennoch mussten sich alle Testkandidaten im IMTEST-Labor beim gleichen Laufzeit-Test beweisen. Dabei müssen die Powerstations mehrere Endgeräte mit einer Gesamtleistung von circa 80 Watt betreiben. Das entspricht zum Beispiel der Aufnahmeleistung eines modernen Kühlschranks ohne Eisfach.

Die Jackery Explorer 3000 Pro im Vordergrund und im Hintergrund ein Kühlschrank.
Ein Powerstation-Energiespeicher kann beispielsweise den Kühlschrank übergangsweise mit Strom versorgen. © IMTEST

Klasse I – bis 500 Euro

Die sechs Geräte der kleinsten IMTEST-Klasse I hielten hier zwischen eher kurzen zwei Stunden (EcoFlow River 2) und langen 3 Stunden und 12 Minuten (Anker PowerHouse 521) durch. Sie sind also für den kurzzeitigen Einsatz als Energiespeicher oder zum mehrfachen Aufladen von Smartphone- oder Notebook-Akku gedacht, zum Beispiel im Home-Office oder auf Ausflügen. Das ist auch an der niedrigen, konstanten Ausgangsleistung von 100 Watt bei der Xmund XD-PS6 bis zu 300 Watt bei der EcoFlow River 2 und River mini sowie der Jackery Explorer 300 Plus zu sehen. Energieintensive Endgeräte, wie etwa Kochplatten oder Espresso-Maschinen, können sie demnach gar nicht betreiben. Dafür sind sie aber auch die handlichsten und günstigsten Powerstations im Testfeld. Die Preise liegen zwischen knapp 300 und 450 Euro.

Die River 2 von EcoFlow lädt ein Smartphone und betreibt gleichzeitig eine Kaffeemaschine.
Auch Powerstations der kleinsten IMTEST-Klasse können mehrere Geräte gleichzeitig betreiben – sofern diese nicht zu viel Leistung abrufen. © IMTEST

Tragbare Powerstations bis 500 €

Klasse II – bis 1.000 Euro

In dieser Kategorie finden sich Solargeneratoren, die bereits bis zu doppelt so lange Energie für den Testaufbau liefern konnten. Die EcoFlow River 2 Max versorgte die Laborgeräte zwar nur kurze 3,5 Stunden mit Strom, die River 2 Pro erreichte hingegen eine für die Klasse sehr lange Laufzeit von knappen sieben Stunden. Die Ausgangsleistung liegt bei diesen Geräten ebenfalls schon etwas höher, nämlich zwischen 500 Watt bei der EcoFlow River 2 Max und 800 Watt bei der EcoFlow River 2 Pro. Letztere kann also bereits eine Mikrowelle auf der höchsten Stufe betreiben. Für eine Espresso-Maschine oder eine Kochplatte reicht die gebotene Leistung aber noch nicht.



Klasse III – bis 1.750 Euro

Dafür sind erst die meisten Powerstations in IMTEST-Klasse III geeignet, da sie eine konstante Ausgangsleistung über 1.200 Watt bieten. Einzig die Alpha ESS BlackBee1000 und die Jackery Explorer 1000 und Explorer 1000 Pro liegen darunter. Letztere hielt auch im Vergleich zu den anderen Testkandidaten der Kategorie etwas kurz im Labortest durch. Sie schaffte es nur 9 Stunden und 13 Minuten, die Laborgeräte mit Strom zu versorgen. Eine knappe halbe Stunde länger tat die Ugreen PowerRoam 1200 ihren Dienst. Die längste Akku-Laufzeit erreichte in dieser Klasse aber die Revolt HSG-1150 mit über 18 Stunden. Damit lässt sich also sogar eine ausgedehnte Slow-Cooking-Session mit der heimischen Kochplatte absolvieren.

Die Growatt Infinity 1300 betreibt eine Espresso-Maschine und lädt ein Smartphone.
Die meisten Powerstations der IMTEST-Klasse III bieten genug Leistung, um beispielsweise eine Espresso-Maschine zu betreiben. © IMTEST

Klasse IV – bis 2.500 Euro

Mit den Powerstations der IMTEST-Klasse IV können auch noch Energie-hungrigere Geräte betrieben werden. Da alle Solargeneratoren eine konstante Ausgangsleistung von mindestens 2.000 Watt bieten, können mit ihnen nicht nur Camping-, sondern normalgroße Wasserkocher oder Haartrockner laufen. Im Labortest hielten sie für 80 Watt Leistung zwischen etwas kurzen 16 Stunden (Anker Solix F2000, vormals PowerHouse 767) und sehr langen 27 Stunden durch (Jackery Explorer 2000 Pro). Sollte zu Hause der Strom also einmal ausfallen, kann man den Kühlschrank zumindest noch für einen weiteren Tag betreiben.

Die Anker Solix C1000 mit mehreren, angeschlossenen Endgeräten: Ein Kaffeeautomat, ein Smartphone und ein Laptop.
Anker fasst seine Powerstations neuerdings in der sogenannten „Solix“-Solarprodukte-Linie zusammen. Daher haben einige, ältere Geräte neue Namen erhalten. © IMTEST

Klasse V – über 2.500 Euro

Die letzte Kategorie im Test umfasst die größten Powerstations mit einer konstanten Ausgangsleistung von bis zu 3.600 Watt. Das ist schon beinahe die im Haushalt übliche Maximalleistung, bevor die Sicherung herausfliegt. Während die Jackery Ecplorer 3000 Pro im 80-Watt-Labortest vergleichsweise kurze 25 Stunden und 19 Minuten schaffte, lieferte die EcoFlow Delta Pro ganze 40 Stunden Energie. Dafür kostet diese Powerstation aber auch stolze 3.599 Euro, und der UVP der HSG-3600 von Revolt liegt sogar noch einmal 100 Euro höher.

Lesen Sie auf der nächsten Seite alles über die verschiedenen Anschlüsse der Powerstations sowie über Vor- und Nachteile der mobilen Speicher.